Bandprobe Aufnehmen

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ANMA
Stammgast
#1 erstellt: 29. Jan 2008, 14:09
Hallo zusammen!

Heute hat mir ein Mitschüler ein Demotape seiner Band gegeben, damit ich den linken Kanal auf den Rechten kopiere, da der nicht aufgenommen wurde!
Ich habe es mir eben angehört, die Band ist nicht schlecht, aber die Aufnahme ist qualitativer Müll!
Nur ein billiges Micro am PC, Set und Bassgitarre sind gar nicht zu hören!
Da das nur eine Schülerband ist, kommt eine Stuidioaufnahme nicht in Frage (16 Tracks, wenns gut läuft 8 Std = 300€).
Jetzt wollte ich fragen, ob man mit ausgeliehenem PA-Equipment (Sennheiser und Beyerdynamik Mics zB) und entsprechender PC-Software sowas aufnehmen könnte!
Wenn ja, was brauche ich alles, wo muss ich die Mics positionieren und welches Programm zur PC-aufnahme kann ich verwenden?

Danke im vorraus,
mfG
Manu
the_flix
Inventar
#2 erstellt: 29. Jan 2008, 19:45
Ich denke, dass du auch mit PA-Mikros ganz ordentliche Ergebnisse bekommen sollest.
Was du brauchst:
Ein Interface zwischen PC und Mikros. Bevorzugt eins mit Firewireanschluss, dann hast du im PA wieder alle Kanäle getrennt und kannst sie dann noch abmischen.
Wenn alles auf einmal aufgenommen werden soll, dann muss das Interface natürlich auch die passende Anzahl an Kanälen bereitstellen.

Zur Aufnahme kannst du Kristall oder Audacity verwenden, wenn es kostenlos sein soll.
Zu erwerbende Produkte wären Cubase und andere, die mir gerade nicht einfallen.

Mikrosposition ist so eine Sache, weil sie sehr geschmacksabängig ist.
Da muss man etwas rumexperimentieren.
Wenn möglich, kommen an das Schlagzeug an folgende Stellen ein Mikro:
- vor/in die Bassdrum
- an die Snare
- an die HiHat
- an jedes Tom
- von oben 2 Overheads für die Becken.
Vor den/die Gitarrencombo(s) kommt jeweils ein Mikro nahe vor den Speaker. Hier musst du mit der Position etwas rumprobieren, in der Mitte hast du viele Höhen, nach außen weniger.
Den Bass kannst du per DI-Box oder per Mikro abnehmen oder auch als Kombination aus beidem.
Der Gesang sollte klar sein.

Eins noch:
Das beste Equipment macht noch keine guten Sound. Ganz wichtig sind erst einmal der Sound der Band selber und die Künste des Mischers. Besonders mit Sachen wie Kompressor muss man umgehen können, damit es nach was klingt.
Ich wünsche dir viel Erfolg.
ANMA
Stammgast
#3 erstellt: 29. Jan 2008, 19:50
Ok vielen Dank dann muss ich mal sehen ob ich so viele Mics und vorallem so ein Interface herbekomme! Firewire 400 hab ich am PC!
Je nach dem ob ich das öfter machen soll kommt auch kostenpflichtige Software in Frage!
Das mit dem Ausprobieren war mir schon fast klar, aber wir haben ja Zeit!
Könntest du mir mal bitte so einen Link zu einem brauchbaren Interface schicken?
Dankeschön, schönen Abend noch
the_flix
Inventar
#4 erstellt: 29. Jan 2008, 20:00
Presonus Firepod
Das hat ein Kumpel von mir und es ist ziemlich begeistert.
Aber die gesamte Band damit geht nur mit Einbußen bei der Schlagzeugmikrophonierung.
punkrocks
Stammgast
#5 erstellt: 29. Jan 2008, 20:07
Dem kann ich so nur beipflichten.

Schlagzeugmikros sind Schlagzeugmikros, da gibt es eigentlich keinen Unterschied zwischen Studio- und PA-Mikros. Nur dass an den einen vielleicht weniger Bier und Aschereste kleben

Und du solltest den Aufwand nicht unterschätzen. 8 Std. sind für 16 Songs auch im Studio vollkommen utopisch, zu Hause wird es noch länger dauern.
Da werdet ihr auf jeden Fall einige Tage oder auch Wochen (Je nachdem ob ganztagig oder abends gearbeitet wird) beschäftigt sein.
Das sage ich nicht, um dich zu demotivieren, sondern weil du ja meintest, dass du das Equipment leihen wolltest. Am Anfang wird das vielleicht alles wie ein Riesanaufwand erscheinen, aber wenn du Spaß an der Sache findest - wie alle anderen hier ihn auch irgendwann gefunden haben - wirst du dich mit der Zeit immer weiter einarbeiten und auch merken wie die Ergebnisse immer besser werden. Also immer fleißig drauf los

Für den Anfang wäre vielleicht ein Buch nicht schlecht, damit du schon mal ein paar grundliegende Prinzipien über EQing etc. nachlesen kannst. Den Schritt mit dem Buch habe ich persönlich aber ausgelassen, da ich einen recht kompetenten Ansprechpartner habe was Erfanhrungen anbelangt. Also kann ich dir da leider keine genaue Empfehlung aussprechen.

Beispiele für passende Interfaces:
http://www.thomann.de/de/presonus_firepod.htm
Ist günstig und hat 8 Preamps, was für den Anfang vollkommen reichen sollte.

http://www.thomann.de/de/phonic_phhb18fw_helix_board_mk_ii.htm
Hab ich selbst, reicht auch für den Proberaum und hat auch einige Routing-Möglichkeiten, die einem z.B. direktes Monitoring ohne Latenzen ermöglichen. Sonst ist Phonic zwar nicht so der Bringer, aber dieses Gerät tut, was es soll.



Edit: Ok, da war ich etwas zu spät. Aber normalerweise nimmt man ja auch nicht die gesamte Band gleichzeitig auf, wenn es anders geht.


[Beitrag von punkrocks am 29. Jan 2008, 20:08 bearbeitet]
ANMA
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jan 2008, 20:17
Ok danke nochmals für die Infos! Mal sehen ob sich das mit dem Buch lohnt, aber ansonsten steht ja in den FAQs hier im Forum auch ne ganze Menge Infomaterial!
Das mit der Dauer ist kein Problem, das PA-Equipment kann ich mir kostenlos oder für einen geringen Preis leihen!
Einziges Problem wird jetzt so ein Interface, da weiß ich nicht ob mein Kumpel so eins hat! Oder ist da zufällig eins dabei?
punkrocks
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jan 2008, 20:48
Also jenachdem könnte es sein, dass seine Yamaha Digitalpulte einen adat-Ausgang haben, ansonsten sollte so was für die Konsolen nachrüstbar sein, vielleicht kannst du deinen Kumpel da überzeugen . Frag ihn einfach mal...
Dann bräuchtest du nur noch eine Soundkarte mit adat-Eingang, die gibt es im bezahlbaren Bereich.

zum Bleistift:
http://www.thomann.de/de/emu_1212m_digitalaudiosystem.htm

Bei Laptop dann was externes, wobei ich für Recording Desktop PCs zwar weniger transportabel, aber insgesamt praktikabler finde.


[Beitrag von punkrocks am 29. Jan 2008, 20:49 bearbeitet]
ANMA
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jan 2008, 20:55
Hui das nennst du bezahlbar?? Ich bin Schüler.... naja ich hoff mal es findet sich was! Oder wäre es denn möglich, jedes Instrument und den Gesang einzeln aufzunehmen und dann am PC zusammenzuschneiden? Also wäre das dann leichter von der Hardware?
punkrocks
Stammgast
#9 erstellt: 29. Jan 2008, 23:19
Naja, ich hab auch als Schüler mit dem ganzen Kram angefangen, jetzt bin ich seit geraumer Zeit Student, und meine finanzielle Situation hat sich nicht unbedingt gebessert .
Im gesamten professionelleren Audio-Bereich kosten brauchbare Dinge nun mal ihr Geld. Aber im Prinzip ist das bei den meisten Dingen im Leben so, vom Küchenmesser bis zum Auto.
Also muss man seine Prioritäten sortieren und sich überlegen wo man spart, und wo man investiert.
Soundkarten mit adat-Eingang gibt es aber leider partout nicht für 30 Euro, aber eine Investition lohnt sich, wenn du ernsthaftes Interesse an Recording hast
Kann aber auch sein, dass du zumindest was im bereich von 100 Euro findest, ich hab jetzt nicht besonders lang gesucht.

Das mit den einzelnen Instrumenten wird auch so praktiziert, der Knackpunkt ist aber das Schlagzeug. Du kannst natürlich die einzelnen Mikros in ein Mischpult schicken, da zusammen mischen, und das ganze über den Stereo-Ausgang an die Soundkarte schicken. Allerdings hast du dann im Nachhinein keine große Möglichkeit mehr, die Becken leiser, die Bassdrum klickiger oder sonst was zu machen.
Gerade für einen Einsteiger ist es meiner Meinung nach schwer zu beurteilen, wie laut die einzelnen Schlagzeugelemente verhältnismäßig sein müssen. Da werden die Toms schnell mal zu leise und pappig, die bassdrum zu laut, etc.
Mit den von uns vorgeschlagenen Interfaces kannst du alle Mikrospuren von den Drums gleichzeitig und einzeln auf den pc ziehen, so dass du im Nachhinein fleißig Lautstärke, Compressoren, EQs, Gates und Reverbs (also alles ) einstellen kannst.
Die Instrumente werden dann aber immer noch alle einzeln eingespielt. Sprich zuerst das Schlagzeug (bei Bedarf gleichzeitig Bass oder Gitarre), und dann nach und nach Bass, Gitarren, (Keyboard) und Gesänge.
Meiner Meinung nach ist Mehrspuraufnahme heute das einzig zeitgemäße, wenn man ein ordentliches Ergebnis erzielen will.
ANMA
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jan 2008, 17:41
Ich hab mich heute nochmal ausführlich mit meinem Klassenkameraden darüber unterhalten! In 2,5 Wochen haben sie einen Bandauftritt und wollen dann das Geld eventuell für so ein Interface ausgeben! Dann könnten sie die Mics immer leihen und per Interface und Cubase könnten wir dann alles aufnehmen!
eventuell käme auch eine Sounkarte mit adat-Eingang in Frage (dann aber was vernünftiges), denn sie besitzen bereits ein Yamaha Mischpult! Genauere Bezeichnungen kriege ich hoffentlich bis morgen, dann melde ich mich nochmal!
Danke soweit für alles
ANMA
Stammgast
#11 erstellt: 31. Jan 2008, 14:01
Ich habe gestern rein aus Interesse meinen örtlichen Profi-PA-Verleiher angeschrieben, ob er sowas wie das FirePod verleiht, und bekam das als Antwort:

Hallo Manuel,
wir haben verschiedene Möglichkeiten im Verleih.
Angefangen von Digidesign Pro Tools Le (ab 8 - 32 Kanäle),
über Digidesign Pro Tools HD Accel 2 mit bis zu 96 Spuren gleichzeitiger Aufnahme. Wichtig zu wissen wäre, was für genaue Anforderungen Du hast. (Qualität der Wandler, Plug Ins, mit oder ohne Mischpult etc.) Darüber hinaus bekommst Du auch Digitalwandler von Focusride und Presonuns von uns zum Ausleihen, sowie verschiedene Channelstrips (Neve,dbx, LA Audio, SPL etc.)
Externe Geräte wie Röhrencompressoren, Limiter, Gates, kann man bei uns ebenso mieten wie Mikrofone von Neumann, Schoeps, Shure, DPA, oder ein sehr hochwertiges Röhrenmikrofon von Horch, dabei sind die Mikrofone von Rode sehr zu empfehlen für Projektstudios.

Für Dein Projekt beraten wir Dich gerne, wir würden uns freuen, Dir hierzu ein unverbindliches Angebot zu unterbreiten.

Mit freundlichen Grüssen

Ihr Harmonic Sound Team

Thomas Glässing
Dipl. Tonmeister


Ist da was brauchbares dabei?
the_flix
Inventar
#12 erstellt: 31. Jan 2008, 16:37
Ich würde mal sagen: Da ist alles brauchbar und sehr hochwertig.

Was du aber im Einzelnen davon brauchst, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich würde mal persönlich mit dem Verleiher sprechen, der wird euch schon was passendes zusammenstellen.
ANMA
Stammgast
#13 erstellt: 31. Jan 2008, 16:39
Ich habe ihm jetzt ausführlich erläutert was an Technik vorhanden ist und was wir genau machen wollen! Leider ist das weit und breit der einzige PA-Verleiher und dann noch so verdammt hochwertig
the_flix
Inventar
#14 erstellt: 31. Jan 2008, 17:02
Und wahrscheinlich will er auch etwas sehen für seine Wahre ?

Das ist natürlich nicht so gut, denn ich glaube auch, dass Zeitdruck nicht unbedingt förderlich ist für eine gute Aufnahme, zumindest beim ersten Mal.
ANMA
Stammgast
#15 erstellt: 31. Jan 2008, 17:05

zum Beispiel Rode Mikrofone sind im Preis – Leistungsverhältnis sehr gut oder das Großmembrane NT 2A kostet bei einem Tag Einsatz 8 €, was sich dann bei mehreren Tagen noch nach unten korrigiert. Das Kleinmembranmikrofon NT 5 ist preislich bei 5 € angesiedelt. Diese Mikrofone kann man durchaus mit dem Einen oder Anderen Neumann Mikrofon vergleichen.
Bei dem Interface, Digidesign 002R liegt eine Software zum Recording bei. Pro Tools ist von der Arbeitsumgebung der Studiostandard und die kleine Version (LE) sehr gut zu bedienen, vor allem für „Neueinsteiger“. Gerne helfen wir im Rahmen einer kleinen Einführung auch hier weiter. Der Mietpreis des Digi 002R richtet sich vor allem an die Dauer der Miete. Zum Beispiel einen Wochenpreis von 80,00 €.


Geht preislich eigentlich! Aber ich muss noch Örtlichkeit und vorhandene Technik checken.
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