Der korrekte Kontrastwert (Burosch oder Kinomodus des Herstellers?)

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ZockBobOmb
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 04. Jul 2019, 21:50

Welche Kontrasteinstellung ist der "Standard"? Ich kenne die Buroschtestbilder und habe den TV auch danach eingestellt. Bei Stufe 235 soll ja laut Burosch das Referenzweiß sein. Dabei gehen allerdings sichtbar Details flöten und einige sind gar nicht mehr sichtbar, obwohl man diese allerdings sehen sollte. Habe schon sehr sehr viel herum experimentiert und mit Film-/Spielmaterial getestet. Dann gibt es wiederum andere Buroschtestbilder, die noch einige Graustufen nach 235 einbeziehen (um mehr Details sichtbar zu machen)...

Was ich kurios finde: Nahezu alle Kinomodi (vor allem bei LG) haben den Kontrast auf "Minimum" eingestellt. Also so, dass alle Graustufen zu erkennen sind (bis 254). Der Einstellungswert liegt dann z.B. bei 80. Wohingegen die Burosch Vorgabe meist auf ungefähr 95+ aus ist. Je nach Modell.

Dass die anderen Werte völlig übertrieben daher kommen (vor allem Schärfe und Farbe) ist mir bewusst. Auch benutze ich eine natürliche Farbtemperatur (meist Warm 2). Hab quasi alles optimiert. Allerdings bin ich mir nur beim Kontrast unschlüssig. Falls es hier Kenner gibt, die an eine natürliche und korrekte Einstellung interessiert sind und wirklich Ahnung von der Materie haben, wäre ich über jegliche Information dankbar. Woher kommt es, dass die Kinomodi der TVs so einen niedrigen Kontrast haben? Nach welcher Vorgabe orientieren sich die Hersteller, wenn es doch so falsch sein soll? Und welche Variante ist nun die richtige?

[Beitrag von ZockBobOmb am 04. Jul 2019, 21:52 bearbeitet]

-Didée-
Inventar

#2 erstellt: 05. Jul 2019, 17:45

Der Kontrastregler ist (bzw. wäre) heutzutage eigentlich überflüssig. Zu Zeiten der Röhren-TVs hat man damit die Leuchtstärke eingestellt. Das wird heute (bei LCDs) über die Stärke der Hintergrundbeleuchtung geregelt, somit wäre der digitale Kontrast gar nicht mehr unbedingt nötig. Könnte man ab Werk auf "korrekt" einstellen und dann weglassen.

Grundsätzlich kann/sollte man den Kontrast so weit hochstellen, dass in fast-weißen Bildbereichen nichts verloren geht. Mit den Burosch-Testbildern muss man aber vorsichtig sein, da gibt es die "richtigen" und die "falschen" ...
Das Display eines TVs arbeitet immer in RGB, und somit im Bereich 0-255. Ebenso digitale Quellen wie PC, digitale Fotos, usw. Bei Videoquellen hingegen wird immer der YUV (bzw. YCbCr) Farbraum zur Speicherung+Komprimierung benutzt, und hier liegt der Wertebereich bei 16-235. Also 16 ist Vollschwarz, 235 ist Vollweiß. Innerhalb der Wiedergabekette wird das dann angepasst (nach oben und unten aufgespreizt), so dass auf dem Display aus 16 >> 0 und aus 235 >> 255 wird.

Nutzt man also ein Testvideo zum Einstellen, dann muss 16 das dunkelste Schwarz sein (0-15 nicht unterscheidbar), und 235 sollte das hellste Weiß sein (ist aber nicht schlimm wenn man größere Werte noch unterscheiden kann).
Nutzt man Testbilder, dann sind die RGB, und Schwarz liegt bei 0 (1 und 2 sollten unterscheidbar sein), und Weiß liegt bei 255, und man sollte die Werte unterhalb 255 noch unterscheiden können.

Und dann gibt es diese eine spezielle Serie an Testbildern von Burosch, die zwar RGB sind, aber mit denen man auf 16-235 einstellen soll. Das ist FALSCH. Burosch, setzen, Sechs.

ZockBobOmb
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 05. Jul 2019, 18:10

Ok, danke für die Antwort.

Allerdings gehen auch Details bei Videoquellen flöten und sind nicht mehr sichtbar, wenn 235 Weiß ist. Meinst du damit speziell Fernsehen? Verwenden Filmemacher unterschiedliche Kontrastbereiche? Bei YouTube z.B. habe ich bei einem Video im Hintergrund ein Fenster in einem Raum. Und man kann normalerweise noch eine Bank und Blumen vom Hinterhof erkennen (draußen scheint die Sonne). Wenn ich den Wert bei 235 habe, ist gar nichts mehr davon zu sehen. Ist es nicht "besser", wenn man dann alle bereiche bis 255, bzw 254 abdeckt, wenn der Großteil der Quellen diese nutzt? Also wäre das auch für Videospiele besser?

Sry, aber wenn ich schon mal jemanden habe, der sich damit beschäftigt, muss ich mit Fragen löchern.

-Didée-
Inventar

#4 erstellt: 06. Jul 2019, 18:06

Spezielle Erfahrungen habe ich "nur" mit Samsung- und Sony TVs, und da habe ich mit dem Kontrastwert nie irgendwelche Probleme gehabt. War bei diesen Geräten immer Default auf 90 oder 95 von 100, kein Problem. Bei Samsung hat man von manchen Modellen gehört, die (aufgrund eines überdrehten internen RGB-Weißabgleichs [Service-Menü]) einen veringerten Kontrastwert brauchten, weil es sonst zu einem Farbstich bei Weiß kommt.

Was auch immer Dein TV-Modell macht, Du kannst es ja selber justieren. Kontrast erst mal runter, dann hochschieben, und sobald Du sehen kannst dass helle Bereiche ausbrennen, kennst Du die Grenze.

Und nicht vergessen dass diverse Bildoptimierer wie Auto-/Optimalkontrast, und wie sie alle heißen, einem hier auch gehörig in die Suppe spucken können.