Musik analyse

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Klas126
Inventar
#1 erstellt: 30. Okt 2011, 18:54
Hi ich habe keine Ahnung ob das hier passt wenn nicht dann verschieben danke.

Also ich möchte gerne einen Song visuell sehen können und dabei erkennen wie weit die Hz kurve ausschläge also genau sehen wie Tief oder Hoch es geht. Was halt auf dem Medium aufgenommen worden ist.

Und dann wollte ich noch fragen wie ich am besten messen kann was druch meine LS herauskommt, also wenn 18 hz auf dem Medium als Tiefpunkt zu finden ist, würde ich halt gerne sehen was aus meinem LS dann noch rauskommt. Braucht man da so ein Dzibel mess Mirco oder sowas ?

mfg
Klas
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 05. Nov 2011, 16:20


Also ich möchte gerne einen Song visuell sehen können und dabei erkennen wie weit die Hz kurve ausschläge also genau sehen wie Tief oder Hoch es geht. Was halt auf dem Medium aufgenommen worden ist.


LSD!!! Damit kannst du alles mögliche "sehen" - zuweilen auch klang...

Nunja - spass beiseite:
Also grundsätzlich fallen mir hier 3 Möglichkeiten ein:

-Oscilloscope
-Spectrum Analyser
-3D-Spectral Analysis

a) Nimm halt mal Winamp her und schalte die Visualisierung im kleinen Playerfenster auf Oszi. (linksklick drauf, dann schaltet es um) - was siehst du?:
Die Amplitude und die Frequenz des Wechselstroms im (festgelegten) Zeitfenster. Bässe haben kleinere Frequenzen ("längere Wellen"), Höhen eher hohe Frequenzen (kürzere Wellen)

b) Schalte halt Winamp auf Spectrum Analyser um. Was siehst du? Im Prinzip eine Pegelmessung für verschiedene Frequenzbänder. Links->Bass; Rechts->Höhen.

c) Und ich glaube, dies ist, was du eigentlich suchst: Schnapp dir AUDACITY, lade die zu testende Sound-Datei (WAV, MP3 etc...) und schalte die Darstellung auf SPECTRUM (linksklick auf "tonspur" dann auf "Spectrum"). Du siehst eine Dreidimensionale Darstellung der Freq.Distribution. Diese beinhaltet Intensität (farbe), Frequenz(y-Achse) und Zeit (X-Achse). Alles weitere ist dann sache der Interpretation. Hilfsweise kannst du auch auf Logarithmische Spektrum-Darstellung schalten, dann sind die Bässe besser erkennbar.

Soviel zur Analyse von bereits aufgenommenem Material.
Nun zur Analyse deiner Boxen:
Dein Ansatz ist prinzipiell richtig:
-Messe original Freq. Distribution
-Messe Freq.Distribution an den Boxen
-Vergleiche Beide (Differenz bilden)
-> Ergebnis: Abweichung vom Original.

Allerdings ist diese Taktik nur eingeschränkt möglich (Stichwort: Raumverzerrungen). "Echte" THD Messungen kannst du vergessen. Allerdings kannst du die Frequenzantwort recht gut damit herausbekommen ("Wie originalgetreu ist das Frequenzspektrum bei weißem Rauschen??").
Dazu benötigst du ein Messmikrofon, welches Du Dir aus einer PANASONIC WM61-A Kapsel ziemlich einfach selbst bauen kannst. Der springende Punkt hier ist, dass die Kapsel 100% flache Freq.Antwort haben muss, damit du (unkalibriert) verwertbare Ergebnisse bekommst.

Dann schickst du weisses Rauschen auf deine Boxen und nimmst mit dem Messmikrofon die Antwort auf.

Diese Antwort vergleichst du mit den originalgraphen und siehst dann schnell, ob deine Boxen wirklich HiFi sind, oder einfach nur Bassmonster (beides widerspricht sich).

Falls du noch Fragen hast - oder etwas genauer wissen willst, frag nur...

Gruss
Johannes
Klas126
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2011, 18:17
ok vergessen wir das erstmal... Kannst du mir denn ein Schallpegelmesser empfehlen ? bei Amazon schonmal gesucht aber die Bombe sind die wohl alle net, einer ist ungenau dann funktioniert die Software für den Pc nicht usw.

mfg
Klas
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Nov 2011, 19:28
Nein - ein SPL-meter kann ich Dir nicht empfehlen. Ich brauche keins, und im Zweifelsfall würde ich mir eins selbst bauen. Der Aufwand ist vertretbar.

Was genau willst du denn (jetzt mal praktisch) erreichen/messen?

Geht es darum, dass deine Boxen eine flache Freq.Dist. Kurve haben sollen?

Dann geht es auch anders und ich könnte Dir weiterhelfen.

Ich frage mich immer, wozu die Leute ein SPL Meter benötigen. Bisher bin ich auf keine Antwort gekommen (jetzt mal für den Heimgebrauch). Wenn Du eines benötigst, schreib doch mal kurz, wofür. Es würde mich interessieren.

Gruss,

Johannes
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 05. Nov 2011, 19:51
Hi,
Klas126 schrieb:
ok vergessen wir das erstmal...

Was ist denn das
Da gibt sich Johannes so richtig Mühe dir die Dinge aufzudröseln, gespickt mit Tipps für einfache - preisgünstige Lösungen und dann so eine Antwort

Gruss,
Michael
Klas126
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2011, 14:01
jaja ganz locker bleiben ich mach ja schon... also die Dinger brauche ich ? http://www.ebay.de/i...&hash=item27bfd1d413

Das Prog Audacity habe ich schon.

Der Rest lies sich ja gut aber ich habe keine Ahnung wie ich das anschließen soll... ich habe ja gehofft das ich einfach ein Mirco nehmen kann damit den Klang aufnehmen, der durch meine Boxen kommt und gut... jetzt gibt es da ein weißes Rauschen ^^ und so, ok damit lässt sich dann der Original Klang also wie linear der Sound ist bestimmen. Aber sehe ich dann auch die Tiefste Freq. ? Aber erst muss das Anschluss Problem klar werden.

Edit: Während ich das geschrieben haben glaube ich brauche ich kein Programm mehr zur Analyse der Freq. von meiner Musik es geht ja nur um den Frequenzgang meiner LS.

Ich hätte trotzdem gerne eine Empfehlung für ein Schallmesser. Ich will einfach nur wissen mit wie viel DB ich höre ^^ zum Spaß. aber halt ein genaues mit Guter Software für den PC.

mfg
Klas
detegg
Inventar
#7 erstellt: 06. Nov 2011, 14:41

Klas126 schrieb:
... ich brauche ich kein Programm mehr zur Analyse der Freq. von meiner Musik es geht ja nur um den Frequenzgang meiner LS.

... genau.

Und um die "Qualität" Deiner LS objektiv zu erfassen, braucht es standardisierte Messsignale, normale Konservenmusik ist nicht geeignet. Weißes Rauschen hat Johannes schon erwähnt, rosa Rauschen ist besser geeignet. Diverse PC-Programme (ARTA) bieten weitere spezielle Anregungssignale.

Das Ganze ist eine akustische Messung mit Messmikro. Als Ergebnis erhältst Du Amplituden- und Phasengang, Verzerrungen, Abstrahlverhalten etc. Wenn die Messkette kalibriert wurde, brauchts auch kein SPL-Meter.

Zum Spielen gibt es SPL-Meter (+-3dB @ 400...4000Hz) beim E-Discounter für 20...30€

;-) Detlef
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Nov 2011, 17:47

also die Dinger brauche ich ?

Jepp - es wäre ein guter anfang.

Zum Anschluss:
Wenn Du es Dir wirklich einfach machen willst, dann benutzt Du die Kapseln, wie vom Hersteller empfohlen. Also ohne weitere Modderei. (dazu später).

Ich gehe im folgenden davon aus, dass du einen lötkolben besitzt.

Benötigte Teile:
- Klinkenkabel
- Kapazität (Kondensator) c.a. 10µF
- Widerstand (muss noch berechnet werden)
- 9V Batterie
- 9V Batterieclip (die ganz billigen reichen - Nur der Clip und zwei drähte)

Berechnung des Widerstandes:

Der Hersteller gibt an:
-35dB/Pa Empfindlichkeit bei 2V Versorgungsspannung und 2K2 Lastwiderstand.
-Nun - wir arbeiten hier aber mit 9V zwecks erhöhtem Dynamikumfang
-es geht hier (für die Spezialisten) um den Drain-Current des internen FETs
-glücklicherweise lässt sich Current (=Strom) leicht aus Spannung und Widerstand berechnen (Ohms Law): R=U/I (MERKEN!) -> R*I=U -> U/R=I
-Wir rechnen zuerst mit Herstellerangaben: 2V/2200Ohm = 0,0009A = 0,9mA
-Wir müssen also mit 9V auf denselben Wert kommen
-Wir rechnen: 9V/0,0009A=10000 Ohm = 10kOhm
-Logischerweise ist dies der gesuchte Widerstandswert
-Du kaufst also 10 Stück 10kOhm (fünf reichen auch - du orderst ja 5 Kapseln - für jede einen)

Man könnte jetzt hergehen und die Kapazität auch berechnen. Das führt hier aber zu weit. Nur soviel: Die Kapazität, verbunden mit dem Eingangswiderstand des folgenden Verstärkers, bildet einen Low-Cut-Filter mit 6dB per Octave. Da wir einen Lo-Cut absolut nicht möchten (wir wollen ja ein gutes Ansprechverhalten AUCH im Bass bereich) setzen wir die Kapazität so hoch wie praktisch möglich. 100µF und Du bist auf der sicheren Seite - 10µF ist safe, wenn der folgende Eingangswiderstand bei etwa 100k liegt. Wenn Du den Einganswiderstand nicht kennst, dann nimm lieber 100µF.

Soviel zur Theorie. Nun zur Praxis:
Als erstes lötest Du zwei kabel/drähte (klingeldraht 0,6mm reicht) an die Kapsel. Hier ist Vorsicht geboten: Die Kapsel ist verdammt klein. Du benötigst definitiv eine sehr spitze Lötspitze und schmales Lot 0.5mm (gibts beides bei Conrad). Hilfreich wäre eine kleine Konstruktion, die die Kapsel beim löten kühlt - muss aber nicht sein. (Für interessierte: Stück Alu hernehmen, 6mm Metallbohrer raussuchen, kurz anbohren (NICHT durchbohren) - c.a. 2-3mm tief, Kapsel reintun und loslöten).
Wenn du Klingeldraht nimmst, machs sinnigerweise gleich so, dass Rot auf den +-Term kommt und Schwarz/Weiss auf den Minus-Term. So gibts keine Verwechslung.
Denke hier an die berühmte Lötsekunde. Wenn du es beim ersten Versuch nicht hinbekommst, warte eine Minute (Kühlung!) und dann probier es neu. Vermeide längere Lötzeiten als 1 Sekunde. Die Kapsel ist empfindlich. "Rumwurschteln" ist verboten.

Nun gehst Du her und lötest den 10K Widerstand auf der einen Seite an den roten Draht vom Batterieclip und auf der anderen Seite an den roten Draht der von der Kapsel kommt. An die Schnittstelle von 10k und Kapsel (rot) lötest du direkt noch den Kondensator an. Plus an Rot - Minus bleibt vorerst frei und wird später der Output.

Nun zur Masse:
An den schwarzen Draht von der Kapsel lötest du einfach direkt die Masse vom Batterieclip.

Nun zum Klinkenkabel:
Den Schirm lötest du an die Masseleitung
Das +Kabel lötest du an den freigebliebenen Minus-Term vom Kondensator.

Du hast jetzt schon ein voll funktionsfähiges Mikrofon. Du kannst jetzt hergehen und ein Gehäuse drumrumbauen. Da gibt es vielfältige möglichkeiten. Es muss aber nicht sein, da die Kapsel ausreichend geschirmt ist und die Länge der Verdrahtung hoffentlich kurz ist. Viele Audio-Freaks packen das ganze gebimmel einfach in ein (großen) Klinkenstecker und gut is...

Nun zum eigentlichen Messen:
Es gibt hier zwei Möglichkeiten:
1. Audacity
2. Scope von Christian Zeitnitz

Beides beruht auf demselben Prinzip.
A) AUDACITY
1. Du generierst in Audacity eine Spur mit weißem rauschen
2. Du spielst dieses rauschen über deine Anlage ab
3. gleichzeitig nimmst du mit deinem neugebauten Mikro dieses Rauschen auf
4. Du hast in Audacity dann zwei spuren - eine Originale und eine aufgenommene
5. Du schaltest die Ansicht für beide auf "SPECTRUM"
6. Du vergleichst die ergebnisse optisch ODER
7. Du markierst einen Teil der Spur (1sek reicht) gehst auf den Menüpunkt "Frequenzanalyse" und schaust dir den graphen an - das machst du für beide spuren. Die Originalspur hat einen flachen frequenzverlauf über das gesamte band - die aufgenommene spur wird der originalspur mehr oder weniger ähnlich sein - das ziel ist es, durch geeignete modifikationen am verstärker (EQ!) oder besser noch an den Boxen selbst, eine möglichst hohe Ähnlichkeit von Original und Aufnahme herzustellen
B) SCOPE
1. Die Software korrekt einrichten (darauf gehe ich hier nicht ein)
2. Signalgenerator anschmeissen und auf "RAUSCHEN" setzen
3. Auf den Reiter Frequenzanalyse gehen
4. Das Mikro c.a. 50cm-1m vor die Box platzieren
5. Bei der Frequenzanalyse "pegelspitzen halten" anklicken und c.a. 1min warten.
6. Messung stoppen und den graphen analysieren
7. Das Ziel ist hier, durch geeignete Maßnahmen am Widergabesystem einen möglichst flachen graphen im Band von 20-20000kHz zu erreichen.

Wenn Du Scope benutzen willst (was offen gesagt die einfachste Methode ist), dann geh ruhig mal auf Christian Zeinitz (google hilft) Seite und zieh dir die Help-Files rein. Das macht dich im Umgang mit dem Programm wesentlich schlauer. Ich bin kein offizieller Support für dieses Programm und habe deshalb auch keine Lust es zu erklären.

Dies ist alles recht umfangreich geworden hier, aber es müsste alles drin sein was du brauchst. Wenn du weitere Fragen hast, frag gerne. Ich bin auf jeden Fall hier und erreichbar und helfe dir gern, dein Ziel zu erreichen.

Viele Grüße,
Johannes
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 06. Nov 2011, 18:20
P.S.:
Du machst den ganzen Mist nicht umsonst. Wenn du das Mikro so aufbaust, wie ich es schilderte, dann hast du (neben der möglichkeit alle beliebigen Boxen zu messen) ein richtig gutes Kondensatormikrofon, dass sich im Prinzip vor professionellen Teilen nicht zu verstecken brauch.

Wenn du Gitarrist bist, nimm doch mal mit dem Mikro ein paar spuren auf, du wirst überrascht sein, wie gut die Aufnahmequalität ist.

Aus der Kapsel lässt sich auch weitaus mehr rausholen, wenn du den allseits beliebten Linkwitz-Mod anwendest. Die "Gesamte Harmonische Verzerrung" (THD) sinkt spürbar. Die Kapsel hat dann zwar weniger output, der ist dafür aber sauberer bei hohen schallpegeln.

Mit ein wenig zusatz-circuitry, kannst du das mikro so bauen, dass es prima mit phantomspeisung funktioniert.

Alles in allem ist es für Audio-Freaks ein großer Zugewinn, wenn man mit den WM61-A umzugehen weiss. Es gibt tausende Anwendungsmöglichkeiten - zum beispiel auch "Kunstkopfaufnahmen" (binaural recording) usw. usf.

P.P.S:
Du sprachst davon, dass du herausbekommen möchtest, wieviel dB du hörst. Nunja - dafür brauchts keine Software. Du musst nur wissen, wieviel Spannung (in mV) deine Kapsel bei einem Referenz-Schallpegel liefert. Daraus lässt sich mit ein wenig Mathematik ableiten, wie hoch der SPL bei einer gegebenen Spannung sein muss. Das ganze kann man bis zu einer genauigkeit von +-2dB erreichen (je nach Kapsel).

Ich helf dir gern mit den Formeln, aber bau erstmal das Mikro selbst - dann reden wir gern weiter...

P.P.P.S: Für die Spezialisten unter euch: Wenn ihr den Linkwitzmod anwendet, gilt die vom Hersteller angegebene Empfindlichkeit nicht mehr, denn diese basiert auf der Drain-Schaltung (d.h. Der FET hat Voltage-Gain, der berücksichtigt werden muss). Ein Source-Follower hingegen (Linkwitz-Mod) hat keinen Gain. Die Empfindlichkeit sinkt also.
Um es kurz zu machen (ohne den ganzen Mathekram):
Die Empfindlichkeit einer WM61-A Kapsel in Linkwitz-Mod Konfiguration liegt bei etwa -44dB (+-2-4dB je nach Kapsel). Damit muss man dann weiterrechnen.

Viele Grüße,
Johannes
Klas126
Inventar
#10 erstellt: 06. Nov 2011, 18:35
Ja ne das ist zu krass^^ ich habe keinen Lötkolben und bin auch kein Gittarrist ( ich wollte schon immer mal eine kaufen aber bin nich nicht dazu gekommen)egal Also das ist aufwenig für einen der davon keine Ahnung hat. Ab 2012 bin ich leider arbeitslos bis dahin suche ich mir einen der damit Erfahrung hat, dann baue ich das zusammen aber bis dahin muss das warten. Ich kaufe mir erstmal billig ein db Messer.

oder geht nicht auch sowas: http://www.thomann.de/de/behringer_ecm_8000.htm

mfg
Klas


[Beitrag von Klas126 am 06. Nov 2011, 18:39 bearbeitet]
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 06. Nov 2011, 18:55
jop - das würde auch gehen. Allerdings:
1. Du brauchst Phantomspeisung
2. Das Mikro ist keinen Deut besser als obige bastelanleitung

Die Messmethode hingegen ist für beide gleich.

Gruss,
Johannes
detegg
Inventar
#12 erstellt: 06. Nov 2011, 19:23
@Johannes
Akustische LS-Messungen werden nicht mit weißem Rauschen (konstantes Leistungsspetrum) durchgeführt. Rosa Rauschen hat einen dem menschlichen Hörempfinden nachvollzogenen Abfall von -3db/oct und damit gleiche Rauschleistung (Schall!) pro Octave.

@Klas
ARTA einrichten + Knöbsche drücken = Impulsmessung
Impulsmessung = alle Informationen zum LS UND zum Raum

... einfacher geht es nicht!

;-) Detlef
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 07. Nov 2011, 13:40
Detlef -
ich habe mal drüber nachgedacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es doch eigentlich egal ist, ob man weisses oder rosa rauschen oder auch einen Sine-Sweep verwendet.

Der springende Punkt ist doch, dass mein Messsignal dem Originalsignal möglichst ähnlich sehen soll, oder?

Ergo: Wenn mit rosa rauschen der Freq.Gang mit -3dB per Octave abfällt, dann sollte mein Messsignal dies auch tun, oder sehe ich das falsch?

So wie ich das verstanden habe, nimmt man lieber rosa rauschen, weil die Tweeter dann weniger belastet werden - soll heißen: weniger Leistung abbekommen und die chance auf Überlast somit kleiner wird.

Bei PA Messungen, wo das Rauschen auch mal gut 20min läuft, kann ich das voll und ganz verstehen. Jedoch im Heimgebrauch bei messungen von max. 2min bei kleinen Schallpegeln, kann man meiner ansicht nach auch weisses Rauschen nehmen.

Oder habe ich hier etwas grob falsch verstanden?!? Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege.

Viele Grüße
Johannes
detegg
Inventar
#14 erstellt: 07. Nov 2011, 14:25
Moin Johannes,

... sooo einfach ist das ja auch nicht zu verstehen

Die für mich(!) beste Erklärung zum Thema habe ich bei Michael Gaedtke gefunden Link
M. Gaedtke war in den 80ern u.a. Autor des techn. Teils der legendären "Lautsprecher Jahrbücher" von HiFiSound/Münster.

;-) Detlef
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 07. Nov 2011, 14:32
Moin Detlef,

na -was mich am meisten interessiert- antworte doch mal direkt auf meine Frage...(grins).

War der Gedankengang richtig oder falsch?

Die Frage brummt mir irgendwie auf den nieren, da ich bisher immer White-Noise genommen habe und damit eig. ganz zufrieden war. Stellt sich nun heraus, dass der Ansatz komplett falsch ist, würde ich mich ziemlich ärgern - aber wissen würde ich es schon sehr gern.

Grüße
Johannes
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 07. Nov 2011, 14:42
P.S.:
Lässt mir keine Ruhe, hier...

Ich hab mal den TERZANALYSER von deinem Herrn Gaedke ausprobiert, und er liefert dieselben ergebnisse, wie eine Frequenzanalyse mit weissem rauschen über das Programm SCOPE (von Christian Zeitnitz).

Das führt mich zu der Annahme, dass ich recht hatte. Ich bitte dich aber sehr darum, mich zu korrigieren, oder dinge richtigzustellen, denn:

MAN LERNT NIE AUS!

Viele Grüße und Danke

Johannes
Hmeck
Inventar
#17 erstellt: 07. Nov 2011, 18:31
Zur Frage /Sweep/Weißes Rauschen/Rosa Rauschen/ möchte ich noch was beisteuern.

Beim "Durchpfeifen" haben die LS - je nach Änderungsgeschwindigkeit der Frequenz - genug Zeit, sich auf die jeweilige Frequenz einzuschwingen. Man hat die Resonanzen überdeutlich. Und letztlich einen unrealistischen Frequenz-Gang.

Besser ist da weißes Rauschen. Alle Frequenzanteile gleichmäßig verteilt. Allerdings sind die Höhen zu stark, da die Energie pro Frequenzbereich gleichverteilt ist. (Will man das bei ordentlichen Lautsärken machen, gehen evtl. die Hochtöner hops.) Auf jeden Fall entspricht das Weiße Rauschen nicht normalem akustischen Geschehen. Auch wenn nicht gleich was kaputt geht: Die Höhenanteile können Verzerrungen produzieren, die bei Musikwiedergabe gar nicht auftreten würden.

Bei Rosa Rauschen entspricht die Energieverteilung in etwa der Wahrnehmung. Daraus folgt, daß es am besten als Testsignal geeignet ist.

Ich glaube allerdings nicht, daß man bei Messungen mit Weißem Rauschen im nonprofessionellen Bereich so viel falsch macht, sofern man bei vernünftigen Leistungen bleibt.

Grüße, Hmeck

Edit: bin nachträglich dem Link gefolgt. Der Michael Gaedtke meint, daß die Analyse mit diskreten Frequenzen die genauesten Ergebnisse liefert. Da wäre meine Frage: und was ist mit dem Einschwingen auf Resonanzen?


[Beitrag von Hmeck am 07. Nov 2011, 18:35 bearbeitet]
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 07. Nov 2011, 20:03

Höhen zu stark,

Hmm - dem kann ich nicht beipflichten. Die Höhen sind nicht zu stark. Sie sind exakt so stark wie die Tiefen. Wenn man jetzt den subjektiven Faktor Mensch hineinrechnet, kommt man darauf, dass von Menschen produzierte Klänge (Musik) niemals solch laute höhen produzieren.

Unsere wahrnehmung/empfinden ist das problem, denn korrekt ausgedrückt muss es heißen: Der Mensch nimmt tiefen zu stark wahr.

Dennoch: Dies spielt für eine korrekte Messung keine Rolle, SOFERN man die Pegel nicht zu hart ausfährt.

Warum?

Nunja:
Wie bereits erwähnt geht es uns hauptsächlich darum, dass das Originalsignal dem gemessenen Signal weitestgehend entspricht. Ob man nun weisses oder rosa oder braunes rauschen nimmt spielt in diesem Sinne keinerlei Geige.

Der Schlips kommt erst ins rad, wenn man hinzurechnet, dass bei einer 100W 3-Wege Box, der Hochtöner meist nur für popelige 10W ausgelegt ist. Dies ist auch völlig zureichend, denn -wie bereits erwähnt- wird vom Menschen produzierte Musik immer so aussehen, dass die Höhen nur etwa ein Zehntel der Bässe ausmachen. Somit reicht ein Hochtöner von 10W und ein Tieftöner von 100W um "menschliche" musik ohne verzerrungen darstellen zu können.

Füttert man die Box hingegen mit "nichtmenschlichem" Klang - also beispielsweise weissem rauschen, dann haut die Rechnung nicht mehr hin. Der Hochtöner bekommt ggf. die vollen 100W ab. In diesem Falle wäre er Geschichte.
Doch das Problem geht weiter:
Füttern wir die Box mit -sagen wir- 30W Weißem Rauschen, dann wird der Tieftöner das locker packen. Der Hochtöner wird nicht gleich durchbrennen und sterben, sondern er wird die 30W sicher ein paar minuten verkraften. ABER:
Er wird ziemlich stark verzerren, da bei 10W-Verzerrungsfrei einfach mal schluss ist. Alles darüber hinaus wird mehr oder weniger geclippt und die Messung besteht aus quark.

FAZIT:
Achtet man darauf, die Pegel nicht zu hoch auszufahren - ergo in obigem Beispiel, die Box mit weniger als 10W zu füttern, kann man weisses Rauschen problemlos verwenden.

Will man höhere Pegel ausfahren, dann kommt man nicht umhin 1/f Rauschen (=rosa) zu verwenden. Was passiert?: Die Höhen werden nur mit 1/10 des ursprünglichen Rausch-Pegels angesteuert und sind somit auf der sicheren Seite.

Leider muss man das ganze gedöns dann wieder umrechnen - also das Ergebnis der messung mit +3dB per Octave malnehmen.
Dies erledigen Programme wie der Terz-a-Lyser von Herrn Gaedke vollautomatisch.

Schlusswort:
Will man PA Anlagen (z.B. für Großveranstaltungen) messen, ist mit weissem Rauschen der Hochtöner in Gefahr. Denn man kann hier nicht mit kleinen Pegeln arbeiten - mann möchte ja unter "realistischen" bedingungen Messen.

Im HiFi-Bereich (also zu Hause) ist dies kein Problem - da man problemlos auch mit 8W sinnvolle Ergebnisse bekommt.


Zumindest ist das mein Verständnis dieser Sache.

Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.

Viele Grüße,

Johannes
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 07. Nov 2011, 20:07
€dit:
Ein Fehler hat sich eingeschlichen:

Der Mensch nimmt tiefen zu stark wahr.

Muss natürlich heißen:

Der Mensch nimmt höhen zu stark wahr.


Sorry for that....
ehemals_Mwf
Inventar
#20 erstellt: 09. Nov 2011, 02:10
Hi,
Hagbard2305 schrieb:

Höhen zu stark,

Hmm - dem kann ich nicht beipflichten. Die Höhen sind nicht zu stark. Sie sind exakt so stark wie die Tiefen...

Der Energiegehalt zwischen 10 und 20 kHz ist genausostark wie der zwischen 0 - 10 kHz, der zwischen 40 und 80 Hz nur etwa 1/250-stel davon...

Umgekehrt wird ein Schuh draus:
Weißes Rauschen bzw. lineare Sweeps haben zuwenig Bass bzw. verweilen im Bass zu kurz,
Ergebnis:
schlechter Störabstand bzw. Frequenzauflösung dort
(bei hohen Frequenzen sind Nebengeräusche meist kein Problem)

Ob ein Messgerät ein weißes oder rosa Signal benötigt, um Linearität als solche anzuzeigen (Back to Back-Test), hängt vom Meßprinzip ab:
-- konstante absolute Bandbreite /lineare Auflösung ("FFT-Analyse") -- braucht weißes Signal,
-- konstante relative Bandbreite, logarithmische Frequenzauflösung (aka "Terzfilter") -- braucht Rosa (1/f-) Rauschen
http://de.wikipedia.org/wiki/1/f-Rauschen

Selbst Rosa Rauschen ist noch höhenbetonter als typische Musikspektren, entsprechend wurden Testsignale für Lautsprecher nach DIN-/IEC-Normen nochmals befiltert.
Hagbard2305
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 09. Nov 2011, 12:54
reden wir denn vom energiegehalt?
ehemals_Mwf
Inventar
#22 erstellt: 10. Nov 2011, 02:04

Hagbard2305 schrieb:
reden wir denn vom energiegehalt?

Nicht zwingend.
Für Messungen ist es solange egal, wie der S/N für den Zweck ausreicht.

Energie = Leistung x Zeit ist der erwärmende Faktor, also Stress.
Bei Lautsprechern -- in Luft rel. schlechter Wirkungsgrad um und unter 1% -- sicher wichtig.

Auch für den menschlichen Hörapparat -- max. Empfindlichkeit im unteren kHz-Bereich, also Höhen --
ist ein Rosa-Rauschen angenehmer als weißes.
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