Chassisempfehlung 18" Heimkinosubwoofer

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lxr
Inventar
#1 erstellt: 17. Jan 2025, 16:07
Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem 15" Chassis, welches in einem etwa 100 Liter (geschlossenes Gehäuse) für den Filmeinsatz dienen soll.
Habe derzeit zwei Dayton Audio Ultimax 10" geschlossen, welche abgelöst werden sollen. Ein Ultimax 15" wäre aber eher für BR Gehäuse geeignet, welche aber bei mir platztechnisch zu groß wären.
Deshalb steht nun auf meiner Liste der Dayton Audio MX 15", der mit 0,4 QTS gut passen könnte.

Was denkt ihr dazu bzw. habt ihr noch eine bessere Empfehlung? Ziel sollte natürlich sein, möglichst viel Pegel und Tiefgang bei der geschlossenen Bauweise und 100 Liter hinzubekommen.

Viele Grüße
Wholefish
Inventar
#2 erstellt: 17. Jan 2025, 21:29
2 10 Zoll Subs haben nicht wirklich viel weniger Membranfläche als ein 15 Zoll Sub. Zudem schaffst du dir mit der Reduzierung auf einen Subwoofer potentiell Probleme bei der Bassverteilung im Raum.
Alles in allem also imho nicht die beste Idee.

Wenn du mehr Pegel möchtest, würde ich entweder zusätzliche Subwoofer kaufen, oder du baust bestehende Subs auf BR rum. Das erhöht den Pegel deutlich. Bezüglich der Basswiedergabe behaupte ich, dass es niemandem gelingt einen (richtig ) aktiv entzerrten BR Subwoofer klanglich von einem geschlossenen Sub zu unterscheiden.

In einem Raum kommen schnell mal 500ms und mehr Nachhall zusammen. Dagegen hat man selbst bei schlechten BR Subs kaum mehr als 50ms Gruppenlaufzeit.

Ansonsten setz auf Membranfläche, bspw. der Reckhorn D250 läuft schon in kleinen geschlosenen Gehäusen gut, sieht schick aus und kostet nur einen Apfel und ein Ei.
lxr
Inventar
#3 erstellt: 17. Jan 2025, 22:52
Oh, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Geplant sind zwei 15“ Subwoofer.
Der Ultimax oder MX als BR wird aber zu groß werden oder einfach nicht tief genug gehen wenn ich in als BR baue und dann nur 100 Liter zur Verfügung stelle.
stoneeh
Inventar
#4 erstellt: 17. Jan 2025, 23:30
Für Raumentzerrung, und Trennung zu den Satelliten, wird eh ein DSP vorhanden sein. Damit kannst du den Frequenzgang deiner CB entzerren, was sowohl die Chassiswahl extrem erleichtert, als auch kleinere Gehäusevolumina brauchbarer macht. In der Praxis sucht man bei solchen Vorhaben dann einfach nur mehr nach dem Chassis mit dem meisten Verschiebevolumen (Membranfläche x Hub) pro €. Die schon genannten Daytons zB stehen in dieser Hinsicht eh nicht blöd da.
punsch
Stammgast
#5 erstellt: 18. Jan 2025, 00:55
Bei mir werkelt ein sph380tc.
Simon
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2025, 12:41
Wenn nicht deutlich mehr als 500 Wrms pro Speaker zur Verfügung stehen, würde ich immer wieder zum Dayton DCS384-4 greifen.

Und freundlich grüßt
der Simon
lxr
Inventar
#7 erstellt: 18. Jan 2025, 13:22
Also Leistung hätte ich 2x900 Watt zur Verfügung (dynacord l1800)
lxr
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2025, 13:41
Wie nennt sich die Software nochmal mit der man die Gehäusevarianten zusammen mit x beliebigen Treibern simulieren kann?
Dann würde ich einfach selber mal schauen wie sich der neue Ultimax II 15“ in einem kleineren BR Gehäuse verhält.

Ich habe nichts gegen Bassreflex, im Gegenteil, mir ist nur kein Treiber bekannt, der in einem 100 Liter Gehäuse viel Pegel, Auslenkung und Tiefgang bietet.
stoneeh
Inventar
#9 erstellt: 18. Jan 2025, 17:46
BR kann, oberhalb fb, auch entzerrt werden - was auch hier das Spektrum der praktikabel nutzbaren Chassis & Gehäusegrößen & Abstimmungen stark erweitert.

WinISD kann das alles, üblicherweise (als Erfahrungswert, im Vergleich zu akustischen Messungen) genau genug (paar dB Toleranz), berechnen. Auch die für eine Entzerrung üblicherweise genutzten elektrischen bzw. digitalen Filter, wie PEQ oder LW-Transform, kann es zusätzlich simulieren.

VituixCAD wird auch häufig genutzt, und kann, afair, zusätzlich auch den Raumeinfluss berechnen.
Simon
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2025, 18:04
900 Watt kannst du am DCS385-4 keinesfalls ausfahren.
Bei mir hängen pro Kanal 4 Stück an einer Proline 3000. Das passt ganz gut.

Für die Leistung fällt mir im geschlossenen Gehäuse als erstes der Dayton RSS390HF-4 ein.

Edit:
Als Alternative zu einem 15er pro Kiste könntest du auch zwei impulskompensierte 12" verbauen.
Je nach Raumgeometrie und Platz kann man auch über ein Single- oder Double-Bass-Array nachdenken.

Und freundlich grüßt
der Simon


[Beitrag von Simon am 18. Jan 2025, 18:57 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#11 erstellt: 18. Jan 2025, 21:54
Wobei man in Hinsicht auf den bereits genannten springenden Punkt "Verschiebevolumen pro €" schon ganz klar festhalten muss, dass sich, wenn ein DCS385-4 für (Preise die sich auf die schnelle ergooglen ließen) 200€ 9mm, ein RSS390HF-4 für 380€ 14mm, und ein UMII15-22 für 370€ 24mm lineare Auslenkung bietet, die Entscheidung relativ klar sein sollte.

Da die Leistung der L1800FD bis 2 Ohm relativ linear hochskaliert, kann man auch eine Parallelschaltung der Spulen in Betracht ziehen. Der UMII15-22 würde derartige Leistungen auch brauchen, um ihn mechanisch auszuspielen.
Bei serieller Schaltung der Spulen hätte man dagegen bei ~5 Ohm Zmin (Herstellerangabe; s. Datenblatt) knappe 800 Watt zur Verfügung, was das Chassis grade mal zu 17mm (von den 24 zu Verfügung stehenden mm Xlin) bewegen würde. Kann man aber auch machen, wenn man mehr Pegel nicht braucht.. wäre halt dann super cleaner Pegel.

SBA oder DBA sind prinzipiell super, aber vom Aufwand her (im wahrsten Sinne des Wortes) eine ganz andere Baustelle.
Simon
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2025, 22:16
Hat es vielleicht einen Grund, warum derart viel Verschiebevolumen so günstig ist?

Die neue Serie habe ich noch nicht gehört. Die alten UM15 und UM18 klangen über 50Hz nur noch wie eingeschlagene Füße.
Einsatz für meinen Geschmack also nur als reiner Infra.
Der LFE-Kanal enthält aber Signale bis 120 Hz.

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#13 erstellt: 19. Jan 2025, 01:36
Der Preisunterschied wird mit Stückzahlen und Produktionsstätten zu tun haben - Dayton lässt ihre Ware bzw. ihre Produktlinien bei verschiedenen Fertigern in Fernost von Band laufen.

Lautsprecherchassis, insb. Subwoofer, klangliche Attribute wie "langsam" oder "träge" (sinngemäß von "wie eingeschlafene Füße") zuzuweisen ist nicht wirklich sinnführend. Abstimmungen, die so klingen, können, im Gehäuse, entstehen - lässt sich aber wie gesagt alles via digitalen Filtern korrigieren.
Außerhalb Kleinsignal, insb. zum Grenzbereich (Nähe Maximalpegel) verursachen Nichtlinearitäten und Kompressionseffekte hörbare Unterschiede, und da kann man dann sehr wohl von Klangunterschieden zwischen Chassis sprechen, die sich auch nicht mehr via DSP korrigieren lassen. Deswegen priorisiert man die Großsignalfähigkeiten - bei CB insb. den linearen Hub, welcher in der Praxis fast immer den limitierenden Faktor darstellt.
Simon
Inventar
#14 erstellt: 19. Jan 2025, 11:22
Dass sich der Verkaufspreis aus den Entwicklungskosten, Herstellungskosten und Vertriebskosten zusammensetzt, trifft leider seit Jahrzenten nicht mehr zu.
Der Marktpreis ist jener Preis, den die Kunden bereit sind für ein Produkt zu bezahlen.

Ohne wissenschaftlicher Facharbeit und lediglich ein paar Jahren Erfahrung würde ich folgende Schlussfolgerung ziehen:

Bei Geschlossenen Gehäusen geht es unter 50 Hz um das Verschiebevolumen.
Darüber gibt es Speaker, die im GG ordentlich knallen und welche, die das nicht machen.
Ich selbst schaffe es dort auch mit DSP nicht.
Mit miserablen Endstufen hab ich übrigens ein ähnliches Problem.

Meine erste Vermutung wäre, dass ein nicht ideales Verhältnis zwischen bewegter Masse und Antriebskraft herrscht.
Bei kleinen, extrem hubstarken Speakern könnte das Problem auch an der Luftankopplung liegen.

Und freundlich grüßt
der Simon


[Beitrag von Simon am 19. Jan 2025, 11:45 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#15 erstellt: 19. Jan 2025, 15:50
Masse und Antriebskraft sind innerhalb der TSP erfasst (Mms, BL), und beeinflussen bzw. bestimmen, in Zusammenspiel mit der Luftfeder des Gehäuses, das lineare Verhalten des Lautsprechers - d.h. Amplituden- & Phasenfrequenzgang. Ein Lautsprecher (im Gehäuse) stellt signaltechnisch nichts anderes als einen Filter bzw. eine Filterfunktion dar - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Filter_(Elektrotechnik) - und wenn einem diese Filterfunktion nicht gefällt, kann man sie (wiederum, auf Kleinsignal bezogen) beliebig mit passiven Filtern (Frequenzweiche) oder aktiven Filtern (DSP) auf eine bessere korrigieren. Anders ausgedrückt kann man jedes Lautsprecherchassis im Gehäuse auf den gleichen Frequenzgang entzerren.
Begriffe wie "schneller" oder "langsamer" Bass beschreiben das Ausschwingverhalten, was eine Ableitung der Phase, und somit des linearen Verhaltens des Lautsprechers ist, und somit, wiederum, der Filterfunktion, die sich wie gesagt beliebig anpassen lässt. Ausnahmen wären lediglich Dinge wie Membran- oder Sickenresonanzen, die sich eher nicht isoliert behandeln lassen; die liegen aber beim Sub Oktaven außerhalb des Übertragungsbereichs, und sind somit für diese Diskussion nicht relevant.
Auch der Hörraum agiert als Filter. Konkret haben Raummoden (stehende Wellen) die Übertragungsfunktion parametrischer Equalizer (PEQ) hoher Güte. Sie lassen sich leider auch üblicherweise nur bedingt isolieren und "kontern". Der Raum hat also ebenfalls massiven Einfluss auf den Klang, den dein Ohr am Hörplatz subjektiv wahrnimmt. Mit dem Lautsprecher hat das aber nichts zu tun.

Basics der Akustik und des Lautsprecherbaus. Nichts magisches dran, nichts hochwissenschaftliches dran.

Für eine Einordnung eines Klangeindrucks braucht man daher immer alle relevanten andere Variablen wie Gehäuse, Ansteuerung, Raum, und Frequenzgang am Hörplatz (unter Angabe der Messbedingungen). Nur das Chassis zu nennen hat genau Null Nutzen.
Wenn man sich nun auf Hörberichte beschränkt, die wohldokumentiert sind, von einem auf den Hörplatz eingemessenen Lautsprecher (d.h. alle Filter beachtet und aufeinander abgestimmt bzw. korrigiert), kommt man auf welche wie diesen - die einen UM18-22 in CB als klanglich als "knackig" bezeichnen. Was anderes wäre auch ein Wunder - da ein korrekt abgestimmtes & eingestelltes System ja nur das Signal (die Musik, den Film, whatever) so wiedergibt, wie es reinkommt.
lxr
Inventar
#16 erstellt: 21. Jan 2025, 16:33
Danke für eure Beteiligung. Ich habe mich jetzt mit WinISD gespielt und die beiden Woofer mal hinterlegt und sowohl geschlossen als auch in einer BR Variante "simuliert".

Ausgehend immer von 100l Gehäusevolumen.

Ultimax II 15" BR = spielt bei -3db 27,6hz
Ultimax II 15" geschlossen = spielt bei -3db 34,4hz
MX 15 BR = spielt bei -3db 27,6hz
MX 15 geschlossen = spielt bei -3db 40,2hz

Ultimax und MX in BR sind quasi gleich, in der geschlossenen Variante wäre der Ultimax derjenige, der tiefer spielen kann.
Nachdem auch der Ultimax der ist, welcher mehr Xmax hat (24mm zu 19mm beim MX), wäre der Ultimax doch zu bevorzugen.

Jetzt ist nur die Frage, geschlossen oder BR. Lt. Simulation ist der BR deutlich im Vorteil, nur bin ich mir nicht sicher, ob ich die Bassreflexöffnung richtig berechnet habe.
Wie gesagt, immer ausgehend von 100l und der zu bewegenden Membranfläche (Sd) wäre mein Port 16cm im Durchmesser und zwischen 50 und 65cm lang, was quasi nicht möglich ist.
Bin bei der Portberechnung von 1/4 Membranfläche ausgegangen. Denke also, BR bei beiden Subwoofermodellen (Ultimax & MX) ist mit 100l nicht wirklich möglich.

Was denkt ihr oder habe ich einen Fehler gemacht?

https://ibb.co/f1DyGPj


[Beitrag von lxr am 21. Jan 2025, 16:42 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#17 erstellt: 21. Jan 2025, 19:57
Np.

Alle eben simulierten Chassis & Gehäusevarianten sind eigtl. eh in den bereits genannten wichtigsten Kriterien schon nahe des Optimums.

Die gewählten unteren Grenzfrequenzen sind auch recht praktikabel. Für dich, als auch die Allgemeinheit, als Anhaltspunkt: The Ultimate List of BASS in Movies w/ Frequency Charts. Es gibt darin zwar Fälle, die bis auf einstellige Hz-Zahlen nennenswert Signal beinhalten - zB Alien vs Predator, nennenswert Pegel bis 0 Hz, Alexander, bis ~5 Hz. Solche Extremfälle sind aber die Ausnahme.
Die meisten kommerziellen Kinosubs (zB die sehr häufig gesehenen aus der JBL Cinema Line) sind so auf 20-30 Hz abgestimmt. Also, in der Praxis sieht's so aus, dass wenn du in ein Kino gehst, du dort auch nichts unter 20-30 Hz hörst. Also dieser Tiefgang ca. ist ein guter Kompromiss.

Ich persönlich würde, nicht nur aus der Theorie, sondern auch der eigenen Erfahrung (ich habe selbst zB als Material vorhanden 18Sound 18NTLW5000 in 35 Hz BR, oder Dayton RSS390HE-22 in CB) zu den UMII15-22 in CB raten, mit Entzerrung im Raum bis mind. 25 Hz, vll. (je nach Raum) auch tiefer. CB fällt unterhalb der Abstimmfrequenz nicht so drastisch ab wie BR, und ist daher für Kino prädestiniert - da kriegst dann auch ohne Entzerrung noch deutlich mehr vom ganz tiefen Infraschall mit als beim BR. Laut genug wird's mit den zwei Langhubern an der zur Verfügung stehenden Verstärkerleistung definitiv auch. Und die Überlegungen zum Port ersparst du dir auch.. 1/4 sd Querschnitt reicht nämlich für derart potente Chassis definitiv nicht, und bei mehr Querschnitt wirds dann schwierig für derart tiefe Abstimmungen notwendige Portlängen noch im Gehäuse unterzubringen.
lxr
Inventar
#18 erstellt: 21. Jan 2025, 20:29
Danke dir für die sehr kompetente Antwort @stoneeh

Dann wirds wohl der Ultimax II 15" in CB bei 100l.
Rein interessehalber: Wie läuft das mit der Bestimmung der Portgröße (also Durchmesser bzw. wenn nicht rund sondern eckig dann eben BreitexHöhe)?
Gibt ja den Ansatz mit 1/4Sd aber auch 1/2 oder 1/5-1/10. Wann nimmt man denn was?
stoneeh
Inventar
#19 erstellt: 22. Jan 2025, 00:56
Np

Noch kurz ein bisschen weiterer Background zur Empfehlung MX15 vs. UM15: Hobby HiFi hat die beiden in Ausgabe 3/22 vermessen, und der UM15 hatte beim Klirr deutlich besser abgeschnitten. Man kann davon ausgehen, dass das selbe für den UMII15-22 gilt.
Auch ohne akustische Messungen wäre übrigens auch die extrem hohe Induktivität (Le) des MX15, die den TSP zu entnehmen ist, bereits ein Warnsignal.

Zur Frage der Festlegung der Portgröße beim BR: kurz und bündig sollte man, so auch die Schlussfolgerung der wohl bekanntesten und wichtigsten Fachbarbeit zum Thema, die Querschnittsfläche immer so groß dimensionieren, wie es die restlichen Designüberlegungen zulassen. In der Praxis ist für moderne leistungsfähige Chassis 1/2 sd ein guter Richtwert - damit hält sich, nachgemessen (auch zB von mir hier), die Portkompression und der Portnoise in Grenzen.
lxr
Inventar
#20 erstellt: 18. Sep 2025, 10:36
@stoneeh
Ich würde das Vorhaben nochmal aufgreifen wollen nun mit etwas anderen Möglichkeiten bei der Treiberwahl.
Mittlerweile konnte ich noch mehr Platz am Aufstellungsort machen, so dass nun sogar zwei Ultimax II 18"er möglich wären. Jeder in seinem eigenen geschlossenen Gehäuse. Ich könnte pro Woofer 130l netto bereitstellen.

Der Schreiner ist schon fast beauftragt, jetzt bin ich in einem anderen Forum etwas infiziert worden mit dem PA Woofer BMS 18N862 der herausragend gut sein soll und mir ganz klar dazu geraten wird statt dem UMII 18".

https://www.bmsspeakers.com/index.php-11.html?id=bms_18n862
https://loudspeakerdatabase.com/BMS/18N862

Habe beide in WinISD verglichen und sehe, dass sie bei den gleichen Gehäusegrößen/Typ untenrum fast identisch sind und ab 50hz der BMS deutlich zulegt.

Ich nutze eine Dynacord L1800FD DSP Endstufe, diese könnte ich sogar brücken und beide BMS Treiber (als 8ohm Variante) mit 1400w versorgen pro Kanal.
https://products.dynacord.com/emea/de/l1800fd

Darf ich dich hier nochmal um deinen Ratschlag bitten wie du das siehst.

VG
stoneeh
Inventar
#21 erstellt: 18. Sep 2025, 12:08
Der Dayton hat für das angepeilte Gehäuse geeignetere TSP, mehr Verschiebevolumen (in CB üblicherweise der alleine entscheidende Faktor für Max. SPL), und ist günstiger.

Was sich pegelmäßig ab 50 Hz tut ist beim Sub bzw. Infra vollkommen egal. Der erforderliche Hub für einen gewissen SPL nimmt zum Quadrat zu niedrigeren Frequenzen zu - also man braucht ungleich mehr "Dampf" untenrum als obenrum.

Die Amp-Kompatibilität wirkt auf den ersten Blick suboptimal, aber wie so oft, wenn man genauer hinsieht, wandelt sich das Bild - im angepeilten Gehäuse hockt der Dayton im gesamten Frequenzbereich, in welchem wirklich Leistung gefordert wird (realistisch in dem Setup ca. 30 - 50 Hz), auf seiner Einbaureso - man kann also pro Kanal der L1800FD einen UMII18-22 mit parallel geschalteten Spulen fahren, womit wirklich einiges an Leistungsabgabe möglich wird, und die Subs schön ausgespielt wären.

Alle relevanten Faktoren sprechen also für den Dayton.


So nebenbei - ich weiß nicht wer den 18N862 so hochlobt, aber objektiv wirklich bewähren konnte der sich nie - siehe zB 18NLW9000 vs 18TLW3000 vs 18NLTW5000 vs 18N862 vs 18TBW100 vs 18XL1800 vs 18LEX1600Nd.
lxr
Inventar
#22 erstellt: 18. Sep 2025, 12:48
Danke für deine Einschätzung. Interessant wie die Ansichten so sind. Bspw. wird gegenargumentiert, dass man beim Ultimax auf den Antritt und trockenen Kick verzichten muss da dieser das nicht kann.

Hmm, etwas verunsichert bin ich noch aber tendiere doch zum Ultimax 18".

Ist es eigentlich in der Praxis wirklich so "spürbar" besser, wenn man den Ultimax parallel schaltet um die Endstufe im Brückenmodus zu betreiben und mehr Leistung zu erhalten?

Parallel (Brücke): 1400w pro Treiber
Seriell: 850w pro Treiber

VG
stoneeh
Inventar
#23 erstellt: 18. Sep 2025, 13:37

lxr (Beitrag #22) schrieb:
dass man beim Ultimax auf den Antritt und trockenen Kick verzichten muss da dieser das nicht kann


Es wäre so lustig, solchen Personen mal hinter einen Vorhang den größten verfügbaren Car HiFi "Schwerpappen-Langhuber" hinzustellen, leicht entzerrt, ordentlich zu den Tops / Satelliten angekoppelt, und das ganze bei Zimmerlautstärke. Ich würde einiges drauf wetten, die meisten würden das nicht zu sehende Lautsprechersystem als HiFi-Regalbox identifizieren, und das flinke, saubere Spiel loben


lxr (Beitrag #22) schrieb:
Ist es eigentlich in der Praxis wirklich so "spürbar" besser, wenn man den Ultimax parallel schaltet um die Endstufe im Brückenmodus zu betreiben und mehr Leistung zu erhalten?

Parallel (Brücke): 1400w pro Treiber
Seriell: 850w pro Treiber


Ich zitiere mich: "man kann also pro Kanal der L1800FD einen UMII18-22 mit parallel geschalteten Spulen fahren". Von Brückenmodus war keine Rede.

Man kann das eh in WinISD ordentlich durchsimulieren. Impedanz, Apparent Load Power, SPL mit entsprechender Wattage bzw. Voltage mit "SPL Graph is Xmax limited" angehakt, und es sollte, vll. mit etwas Zeit, alles klar werden. Bedenken, dass die Hersteller-TSP des Dayton für seriell geschaltete Spulen gelten - Impedanzgraph muss man für parallel geschaltet also durch 4 teilen.
Skaladesign
Inventar
#24 erstellt: 18. Sep 2025, 13:43
-Wäre das nix für den TE ? zwar gebraucht aber mit tollen Chassis. Tc-Sound
stoneeh
Inventar
#25 erstellt: 18. Sep 2025, 13:54
Die Chassis haben sich in der Tat zB bei Data-Bass mehr als bewährt.

Siehst, hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm - Data-Bass hat ja auch den 18N862 und den UM18-22 der 1. Gen in CB vermessen. Der UM18-22 I hat den 18N862 schon ganz schön deklassiert - man kann davon ausgehen, dass der UM18-22 II, mit besseren Leistungsdaten laut Hersteller, den Vorsprung nochmal vergrößert.
lxr
Inventar
#26 erstellt: 18. Sep 2025, 17:59
Ok, dann „Deckel drauf“ und es wird der UM II 18“ bzw. zwei davon.
Werde ihn klassisch, seriell betreiben (850watt) und mal schauen ob es ausreichend ist.

Komplett anderes Thema, bezahlbare, dynamische Kompaktlautsprecher mit hohem Wirkungsgrad sind denn zu empfehlen?
MAG Audio, Ascendo haben fast nur sehr preisintensive Lautsprecher. Die Ascendo The6 passive on Wall würde noch vertretbar sein. Habt ihr Erfahrungen damit auch im Zusammenspiel mit den Subwoofern?
„Kino“ ist ein Wohnzimmerkino in einem zu einer Seite offenen Raum (insg ca. 50qm) der eigentliche Hörbereich sind aber nur ca. 15qm.
Derzeit spielen Monitor Audio Silver 100 (3x in der Front). Könnte pegeltechnisch eng werden wenn die Ultimax da sind.

VG
stoneeh
Inventar
#27 erstellt: 18. Sep 2025, 20:08

lxr (Beitrag #26) schrieb:
Ok, dann „Deckel drauf“ und es wird der UM II 18“ bzw. zwei davon.
Werde ihn klassisch, seriell betreiben (850watt) und mal schauen ob es ausreichend ist.


Gute Entscheidung. Gerne dann uns zeigen, wenn sie fertig sind, bzw. deine Höreindrücke kundtun.

Auf den Hörplatz eingemessen wird eh? Ohne das lässt man verdammt viel liegen, bzw. kommt teilweise einfach auch kein gutes Ergebnis raus. Hardware-Voraussetzungen sind ja so gut wie immer bereits vorhanden, da man für die Trennung von Sub zu Satellit alleine schon eine Frequenzweiche bzw. ein Signalprocessing braucht, welches dann auch das entzerren auf den Hörplatz erledigen kann.

Kleiner Tipp noch zu einem etwaigen späteren Parallelbetrieb: erst mal 1 Stück umverkabeln, und Impedanz im Gehäuse messen. Das ist ein noch genauerer Anhaltspunkt als die Simu, anhand derer ich meinen vorigen Rat abgegeben habe. Basierend auf einer Impedanzmessung kann man dann noch genauer beurteilen, welche Last auf den Verstärker zukommt (laut Simu wars im kritischen Frequenzbereich immer über 2 Ohm).


lxr (Beitrag #26) schrieb:
Komplett anderes Thema, bezahlbare, dynamische Kompaktlautsprecher mit hohem Wirkungsgrad sind denn zu empfehlen?
MAG Audio, Ascendo haben fast nur sehr preisintensive Lautsprecher. Die Ascendo The6 passive on Wall würde noch vertretbar sein. Habt ihr Erfahrungen damit auch im Zusammenspiel mit den Subwoofern?
„Kino“ ist ein Wohnzimmerkino in einem zu einer Seite offenen Raum (insg ca. 50qm) der eigentliche Hörbereich sind aber nur ca. 15qm.
Derzeit spielen Monitor Audio Silver 100 (3x in der Front). Könnte pegeltechnisch eng werden wenn die Ultimax da sind.


Auf https://www.erinsaudiocorner.com/leaderboard/bookshelf/ solltest du schnell und simpel ein paar gute, fundierte Empfehlungen innerhalb deines Budgets finden.
lxr
Inventar
#28 erstellt: 19. Sep 2025, 08:50
Könnte mir vorstellen, dass die L1800 später mal für einen anderen Zweck eingesetzt wird und dafür dann die eins größere L2800 oder L3600 kommen wird. Damit kann ich dann auch seriell 2x1400watt oder mehr liefern.

Bzgl. deiner verlinkten Seite zu den Lautsprechern: Hmm, das sind überwiegend typische Hifi Lautsprecher. Wenn man sich Ascendo und co. anschaut, liegen die teils deutlich über 90db Wirkungsgrad. Denke, dass solche "dynamischen, lauten, sehr pegelfesten" Lautsprecher im Heimkino mehr Vorteile haben als die "normalen" wie Monitor Audio und wie sie alle heißen.
Man möchte ja den Referenzpegel von 105db leicht erreichen können. Habe schon überlegt, einfach mal ein paar günstige PA Lautsprecher bei Thomann zB https://www.thomann.de/de/ld_systems_stinger_8_g3.htm auszuprobieren

Eine Idee war auch, komplett auf aktiv umzusteigen z.B. 5x Genelec 8340 aber auch die schaffen den Pegel nicht ganz (bei Hörabstand von knapp 3 Meter)
Simon
Inventar
#29 erstellt: 19. Sep 2025, 10:31
Du packst auf der einen Seite zwei potente 18“ an einer PA-Endstufe ins Wohnzimmer und siehst dich dann bei Schreibtischmonitoren der 6“-Klasse um.
Das Verhältnis stimmt doch in keinster Weise.
Bei meiner kleinen PA mit vier 18“ haben die Tops je zwei 12 als TT und zwei 6“ als MT.
In meinem Heimkino verwende ich zwar nur 15“, dafür aber ein paar davon. Die Tops sind aber auch mit 2x10“ bestückt.
Unter einem 10/1“ Top würde ich in deinem Fall gar nicht anfangen.

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#30 erstellt: 19. Sep 2025, 11:07
CB kann man mitunter recht hoch trennen, was die Tops entlasten würde. Muss man sich individuell ansehen.

Stinger 12 G3 hatte ich hier und gefiel mir recht gut; nehme an, die 10 und 8" Modelle werden dementsprechend auch taugen.

Den BR Port sollte man dann halt schließen. Das gilt auch für alle anderen Lautsprecher, die man als Top / Satellit einsetzt. Ein Resonator gehört immer nur in den ersten Weg eines Mehrwegesystems. Ausnahme ist vll. PA mit niedriger Trennung, wo man halt noch etwas Pegel mitnehmen will, und man dafür die Porteigenreso in Kauf nimmt.

Zum Wirkungsgrad noch, da dieser explizit genannt worden ist: das ist eigtl. tendenziell ein zu vernachlässigender Faktor. Zmd. wenn man genug Ampleistung zur Verfügung hat. Musik ist ein nicht sehr energiedichtes Signal (hoher Crestfaktor), wodurch im Betrieb in der Praxis ein niedriger Wirkungsgrad eines Lautsprechers (im Rahmen) durch viel Spitzen-Verstärkerleistung ausgeglichen werden kann; die durchschnittliche Leistung bleibt dabei deutlich niedriger, wodurch man deutlich länger innerhalb der elektrisch-thermischen Grenzen des Lautsprecher bleibt, als das oft angenommen wird. Der tatsächlich limitierende Faktor beim Maximalpegel eines Lautsprechers ist in den allermeisten Fällen ein mechanischer, nicht elektrisch-thermischer - konkret das Verschiebevolumen (Membranfläche x Hub) des Tieftöners bzw. Tiefmitteltöners.
Simon
Inventar
#31 erstellt: 19. Sep 2025, 14:27

stoneeh (Beitrag #30) schrieb:
Musik ist ein nicht sehr energiedichtes Signal (hoher Crestfaktor), wodurch im Betrieb in der Praxis ein niedriger Wirkungsgrad eines Lautsprechers (im Rahmen) durch viel Spitzen-Verstärkerleistung ausgeglichen werden kann; die durchschnittliche Leistung bleibt dabei deutlich niedriger, wodurch man deutlich länger innerhalb der elektrisch-thermischen Grenzen des Lautsprecher bleibt, als das oft angenommen wird. Der tatsächlich limitierende Faktor beim Maximalpegel eines Lautsprechers ist in den allermeisten Fällen ein mechanischer, nicht elektrisch-thermischer - konkret das Verschiebevolumen (Membranfläche x Hub) des Tieftöners bzw. Tiefmitteltöners.

Prinzipiell bin ich da bei dir.
Im HiFi- und Nahfeld-Monitoring werden aber durchaus TMT mit 1“ Spule verbaut. In Kombination mit einem schlechten Kennschalldruck muss man schon sehr vorsichtig sein.
Deshalb mein Tipp, sich nicht bei 6“ Nahfeldmonitoren umzusehen.

Und freundlich grüßt
der Simon
stoneeh
Inventar
#32 erstellt: 20. Sep 2025, 05:23
Einerseits ist natürlich "mehr", im Sinne von "Reserve", rein aus akustischer Sicht nie verkehrt. Aber wie gesagt, sollte man sich dann individuell ansehen, insb. inkl. Trennfrequenzen.


Ein Addendum noch: ich hatte in dem zitierten Absatz von Musik gesprochen, aber um das geht's eigtl. in dieser Anwendung ja nicht, sondern um Film. Den Crest Factor von Film hatte ich sogar noch nie analysiert
Langfristig würde man hier eher höheren Crest Factor vermuten, da ja im Vergleich zu Musik lange Pausen bzw. leise Passagen im Signal sind - aber evtl. könnte bei "wilden" Passagen die Energiedichte dann doch im kurz- bis mittelfristigen Zeitbereich in kritische Bereiche steigen.

Ich hab dazu jetzt einfach mal die Frontkanäle von Avengers - Endgame in the_flix' nach wie vor exzellentes Octave Script geladen; Resultat:



Edit: und auch den 10 Sekunden Minimalwert noch analysiert:



Zusammenfassung: nicht kritischer als Musiksignal. 100ms und 1s Werte von um die 6 dB gibt's bei Musik auch. Der 10 Sekunden Minimalwert ist bereits mit 11 dB sehr leichte Last (RMS weniger als ein Zehntel von Peak). Und über seine gesamte Länge hat der Film 22 dB CF - RMS liegt also mehr als um den Faktor 100 unter Peak. Zum kurzen Vergleich, der CF eines gesamten Musiktitels spielt sich üblicherweise im Bereich 10-15 dB ab


[Beitrag von stoneeh am 20. Sep 2025, 09:40 bearbeitet]
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