Auslegung Abzweiger / Verteiler DVB-C Anlage

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melas1
Neuling
#1 erstellt: 07. Nov 2012, 19:18
Hallo zusammen,

bin neu hier. Habe auch schon viel zu diesem Thema mitgelesen, schaffe es aber trotzdem nicht die Verteiler/Abzweiger richtig auszulegen.
Vorhanden Kabel D Netz (siehe Bild) mit Axing BVS 2-65 Verstärker 25dB und 8 x Stichdosen Kathrein ESD84 4dB. Die Kabellängen und die Kabeltypen sind auch der Zeichnung zu entnehmen. Angeschlossen werden an den Dosen analog und digital TVs.
Bisher wurde ein 8 fach Azweiger von Kathrein EAX28 (von 13dB-20,5dB) verwendet vorwiegend für analoge TVs. Mit Umstellung von 3 Geräten auf Kabel digital HD kann nur das analoge oder digitale Bild optimal eingestellt werden, jedoch nicht beide gleichzeitig. Anlage ist noch nicht eingepegelt. Möchte jedoch vor der Einpegelung den Aufbau rmit den richtigen Abzweiger/Verteiler aufbauen.
Plan DVB-C Anlage

Welche Abzweiger/Verteiler sollen verwendet werden?

Gruß
melas1
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 10. Nov 2012, 13:24
Wenn Du jetzt die Stichleitung mit der höchsten Dämpfung des Leitungswegs (Dose 3) an den Ausgang des EAX 28 mit der niedrigsten Abzweigdämpfung (13 db) u.s.w. angeschlossen hast, ergibt sich für 800 MHz mit 21,7 db die höchste Dämpfung von Abzweig + Kabel für Dose 5 am 20,5 db Abzweig.

Auf Basis von Herstellerangaben könnte man die höchste Dämpfung im Verteilnetz von 21,7 db auf 19,3 db reduzieren, wenn man zunächst auf BAB 2-12 (Dose 3 und Dose 1) und dann auf BAB 6-02 gehen würde. Hier läge die höchste Dämpfung bei 19,3 db (Dose 6 an einem der 13 db Abzweige des BAB 6-02).

Ob ein Umbau Dein Problem lösen würde, steht auf einem anderen Blatt. Es hört sich eher danach an, als sei am Verstärker die Entzerrung noch nicht korrekt eingestellt.
melas1
Neuling
#3 erstellt: 11. Nov 2012, 14:01
In der alten Installation hatte ich ursprünglich nur ein TV Gerät, mit der Zeit sind dann weitere analoge hinzugekommen. Da Signal wurde immer schlechter. Danach folgte der Einbau des Verstärkers 25dB. Sauber eingepegelt wurde der jedoch nie, habe lediglich die Dämpfung und Entzerrung verstellt bis das Bild ok war. Später sind dann noch digitale TVs zuerst ein Gerät (Bild ok) später dann noch ein Gerät mit hinzugekommen, das Bild wurde wieder schlechter. An diesem Punkt war/bin ich jetzt. Es sind 7 Geräte zur Zeit im Betrieb 4 x analog (3TVs + PC Karte) und 3 x digital (2TVs + PC Karte). Nun möchte ich das ganze sauber aufbauen und dann einpegeln lassen. Ursprünglich war/ist der Aufbau so: ÜP – Verstärker – 8fach Abzweiger (13db-20,5db). Auf den richtigen Anschluss und Zuordnung der Kabellängen hatte ich überhaupt nicht geachtet. Ebenso wenig auf galv. Trennglied und Erdungsblock. Ich hatte eine Spreizung von ca. 10db. So kann das nicht funktionieren, wie ich mittlerweile durch Einlesen hier im Forum erfahren habe.
An dieser Stelle Danke an allen, da ich mittlerweile schon sehr viel gelernt habe.
Kann Vorschlag von dir nachvollziehen, weiß aber nicht wie du auf die 21,7 dB kommst. Habe die Kabellängen nochmals nachgemessen und versucht das ganze zu berechnen (2 Varianten).

Variante 1:
ÜP – Trennglied – Erdungsblock – Verstärker – Erdungsblock – EAX28

Dämpfungsberechnung Variante 1

Trennglied: DCT Delta GTR02-1
Erdungsblock 2fach: Kathrein EMU22
Verstärker: bestehender Axing 25db
Abzweiger: bestehender Kathrein Abzweiger EAX28
Dosen: bestehende Kathrein ESD84 mit 4db
Kabel : bestehende Kathrein LCD61 800MHz/26db und Hirschmann Koka 712 800MHz/23,9db

Komme mit dieser Variante auf eine max. Spreizung von 1,88db liege jedoch über die 25db vom Verstärker.

Variante 2:
ÜP – Trennglied – Erdungsblock – Verstärker – Erdungsblock – EAD03 – Erdungsblock EAD03 –Erdungsblock – EAX24

Dämpfungsberechnung Variante 2

Trennglied: DCT Delta GTR02-1
Erdungsblock: 4fach: Kathrein EMU24
Verstärker: bestehender Axing 25db
Abzweiger: 2 x Kathrein EAD03 + 1 x EAX24
Dosen: bestehende Kathrein ESD84 mit 4db
Kabel : bestehende Kathrein LCD61 800MHz/26db und Hirschmann Koka 712 800MHz/23,9db

Würde die 2 te Variante bevorzugen da ich hier insgesamt um ca. 1db niedriger liege.

Ist meine Berechnung so ok oder liege ich mit ca. 25db zu hoch. Muss ich unter 20db kommen (Annahme wegen der angesprochenen Dämpfungsreduzierung). Ich habe angenommen Signal das reinkommt ist ok. Verstärker 25dB kompensiert meine berechneten 25db und damit habe ich wieder Eingangssignal zur Verfügung. Ist meine Annahme so korrekt.
Sorry für so viel Text, möchte aber möglichst alle Details auflisten.
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 11. Nov 2012, 18:52
Zwischen den Abzweigern musst du nicht nochmal über den Erdungsblock.
Für die Kabeldämpfung nimmt man praxisgerechter den Wert bei ca 500-600MHz
Ansonsten stimmt deine Rechnung.
Allerdings gehst du von einem funktionierenden Pegel am ÜP aus - leider sehr häufig nicht der Fall
Du kannst zwar rechnerisch deinen Anlagenverlust kompensieren, hast aber keinerlei Reserve um einen schlechten Übergabepegel auszugleichen
Wenn du eine Kombi nimmst aus 3-fach-Abzweiger mit 12 dB(STA 0386-12) dem ein 4-fach Abzweiger mit 12 dB (STA 0486-12 oder EAX 24) folgt, hast du zwar nicht so eng beeinanderliegende Dosenpegel, aber immer noch hinreichend gleiche (+/- 2dB sind sehr gut), aber deutlich mehr Reserve durch 3 Abgänge mit 12dB + 4 Abgänge mit 15,5dB (F-Abschlusswiederstand am Stamm-Ende nicht vergessen!) und könntest noch mit einem 2-fach-Abzweiger 8.5dB erweitern.
raceroad
Inventar
#5 erstellt: 11. Nov 2012, 19:59

melas1 schrieb:
Kann Vorschlag von dir nachvollziehen, weiß aber nicht wie du auf die 21,7 dB kommst.

Den Abzweig mit 20,5 db des EAX 28 muss man ja nutzen. Und den belegt man sinnvollerweise mit der Ableitung mit der niedrigsten Kabeldämpfung. Das ist die zu Dose 5: 5m x (gerundet) 24db/100m = 1,2 db, das macht zusammen mit den 20,5 db des EAX 28 21,7 db. Die Anschlussdämpfung der Dosen habe ich wie oben geschrieben nicht mit eingerechnet, da es überall der gleiche Typ ist.


Variante 2:
ÜP – Trennglied – Erdungsblock – Verstärker – Erdungsblock – EAD03 – Erdungsblock EAD03 –Erdungsblock – EAX24

Mit den neuen Längenangaben liefe mein Alternativvorschlag auf nahezu den gleichen max. Verlust hinaus. Ich komme mit Aufschlag für Trennglied und Dose auch auf 25,9 db (allerdings mit etwas größerer Spreizung).


[Beitrag von raceroad am 11. Nov 2012, 22:11 bearbeitet]
melas1
Neuling
#6 erstellt: 11. Nov 2012, 23:47
@KuNiRider
Erdungsblock lasse ich dann zwischen den Abzweiger weg, also nur 2fach. Auf die Stammleitung vom EAD01 Abschlusswiderstand. Muss auf den nicht belegten Abzweiger auch ein Abschlusswiderstand? Habe nun mit 600db und dem Vorschlag von dir gerechnet. Da in den Angaben nur die Werte bei LCD61 450MHz mit 19db und 800MHz mit26db, Koka712 400MHz mit 16,3db und 800MHz mit 23,9db angegeben sind habe ich mit den Mittelwerten 22,5db und 20,1db gerechnet. Der STA0386-12 hat eine Durchgangsdämpfung von 4db bei 600MHz lt. Datenblatt. War das so gemeint, komme damit auf eine Spreizung von 1,05db! Passt es nun so?

Dämpfungsberechnung_3

@raceroad
Nun ist alles klar, habe überlesen dass die Dosen nicht berücksichtigt wurden.
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 12. Nov 2012, 11:42
Strengenommen brauchst du einen 10fach-Erdungswinkel (vor und nach dem Verstärker + jede Ableitung zu den Dosen)

In Zeile 1 hast du die Durchgangsdämpfung des EAX24 vergessen, damit ändert sich auch die Kabelzuordnung.

Je nach Übergabepegel ist dein Verstärker immer noch knapp - kann nun aber ausreichen. Verstärkung voll offen und nicht ganz entzeren.
melas1
Neuling
#8 erstellt: 12. Nov 2012, 12:35
im Datenblatt von Kathrein ist beim EAX24 keine Durchgangsdämpfung angegeben.
EAX24
Damit habe ich 0 angenommen. Ist das nicht richtig?
raceroad
Inventar
#9 erstellt: 12. Nov 2012, 13:15

melas1 schrieb:
Damit habe ich 0 angenommen. Ist das nicht richtig?

So eine Art Perpetuum-mobile-Abzweiger also - praktisch wär's ja .

Für den EAX 24 ist keine Durchgangsdämpfung angegeben, weil das ein Endabzweiger ohne Stammausgang ist. Das ist erst einmal nicht falsch, denn warum sollte man Leistung im Abschlusswiderstand am Stammausgang verheizen (Eine Stichdose darf da nicht dran.)? Aber STA 0386-12 > EAX24 > EAD01 geht nicht, der EAX24 kann nur ans Ende!
melas1
Neuling
#10 erstellt: 12. Nov 2012, 14:44
so nun hab ich nochmal neu gerechnet, ist gar nicht so einfach die Werte zu reduzieren wenn der EAX24 nach hinten muss.
Auch nach längerem tüfteln ist das hier das Beste was ich rausholen konnte.
Wenn das so nun ok ist würde ich die Teile bestellen.

D?mpfungsberechnung_4

Wie ist das nun noch mit dem Erdungsblock/Erdungswinkel?
2 f. ÜP - Trennglied - Erdung - Verst. - Erdung - Abzweiger
4 f. ÜP - Trennglied - Erdung - Verst.- Erdung -Abzw.1 - Erdung - Abzw.2
oder doch Erdungswinkel mit 10 Erdungen ÜP - Trennglied - Erdung - Verst. Erdung - Abzw. - 8x Erdung

Ist dieser 10er Erdungswinkel notwendig oder kann auch nur der Abzweiger geerdet werden (sollte doch auch reichen, oder?)
raceroad
Inventar
#11 erstellt: 13. Nov 2012, 01:35

melas1 schrieb:
Wenn das so nun ok ist würde ich die Teile bestellen.

Ich sehe jedenfalls keinen Rechenfehler .


Ist dieser 10er Erdungswinkel notwendig oder kann auch nur der Abzweiger geerdet werden (sollte doch auch reichen, oder?)

Es reicht i.A. nicht, nur an die Abzweiger einen PA-Leiter anzuschließen. Denn der Schutz muss auch beim Ausbau der Abzweiger erhalten bleiben. Und dann hingen die Ableitungen ja frei.

Da es sich bei Dir aber ausschließlich um Sternleitungen handelt (immer nur eine Dose pro Ableitung), kann von einem relativ niedrigen Ableitstrom pro (Stern)Leitung ausgegangen werden, und es gibt eine Ausnahmeregelung: Der PA kann hier bei Arbeiten an der Anlage auch durch sog. Erdungsspinnen hergestellt werden. In der eigenen Wohnung hättest Du ja außerdem die Möglichkeit, im Fall von Umbauten an den Abzweigern alle Geräte von den Dosen abzuklemmen bzw. komplett vom Stromnetz zu trennen.

Die sicherste Variante wäre aber die mit dem 10-fach Erdungswinkel.


[Beitrag von raceroad am 13. Nov 2012, 02:19 bearbeitet]
melas1
Neuling
#12 erstellt: 13. Nov 2012, 13:35
danke vorerst für die Unterstützung.
Bestelle nun die Teile und melde mich nach dem Aufbau wieder.
melas1
Neuling
#13 erstellt: 25. Nov 2012, 19:53
so, nun habe ich alles installiert. Hat etwas länger gedauert, da ein Abzweiger nicht sofort lieferbar war.

Bin total begeistert vom Ergebniss. Bei allen Geräten ein einwandfreies klares Bild digital und auch das analoge Bild ist traumhaft. Keine Streifen, kein Grieseln, top Bild.

Den Verstärker habe ich vorerst nach der allgemeinen Anleitung mit einem digitalen Receiver mit Pegelanzeige an einem Gerät mit einer mittleren Kabellänge bei kleiner und großer Frequenz eingestellt. Wird dann demnächst noch von einem Fachmann mit Messgerät genau eingepegelt.

Eingangssignal ist anscheinend auch ok, habe nun an den Endgeräten ein Pegel von 64 - 65 (Anzeige laut dig. Receiver).

Vielen Dank nochmals an "raceroad" und "KuNiRider" für die Unterstützung. Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt und viel dazu gelernt habe ich auch.
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