Alter HÜP für Internet tauglich?

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t4nq
Neuling
#1 erstellt: 05. Nov 2014, 16:07
Hallo,

ich bin als Mieter in ein EFH gezogen, bekam von Vermieter und Unitymedia die Auskunft, dass an der Adresse kein Kabelanschluss vorliegt und nach Bauherrenantrag auch schriftlich, dass sie dort nicht hinbauen wollen:-(
Also notgedrungen die Telekomiker mit DSL beauftragt und jetzt hocke ich hier mit einer Bandbreite von 12 MBit/s (nach faktischen 70 vorher bei UM ein echter fühlbarer Abstieg)
Die Überraschung konnte daher gestern nicht größer sein, als mir ein Elektriker sagte, ich hätte doch einen Kabelanschluß. Und in der Tat, in einer von mir nicht beachtetetn Kellerecke hängt ein HÜP mit eingehendem Koax-Kabel. Warum niemand davon weiß, ist zwar diskussionswürdig, aber nicht in diesem Forum.
Was ich aber gerne gewußt hätte: taugt dieser HÜP mit der nostalgischen POST-Aufschrift für moderne Anforderungen (mich interessiert 2play 200M) und wenn nein, müßte UM unmenschliche Anstrengungen unternehmen, um das zu ermöglichen?
Anbei ein Bild des unvermuteten Schmuckstücks (ich bitte die Querlegung zu entschuldigen.)

Alter POST-HÜP

Vielen Dank für Eure sachkundige Hilfe!
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2014, 21:55
Dem HÜP ist es i.d.R. egal, es gibt aber welche die getauscht werden müssen - was aber in ein paar Minuten machbar wäre.
Die spannende Frage ist aber, ob da überhaupt Signal drauf ist oder ob der Bauherr nur vorsorglich ein Kabel zur Straße hat legen lassen. Wenn er nicht verplompt ist, kannst du innen auf 'Messen' stellen und ein normales TV-Anschlusskabel zu einem TV legen.
Ist ein Signal da, bedeuted es noch lange nicht, dass du Internet haben kannst! denn es könnte sein, dass du in einem nicht ausgebautem Gebiet lebst Dann hat aber auch in den Nachbarhäusern keiner Internet von UM.

Btw: 12000 ist relativ viel - bei mir gibts nur 2000
t4nq
Neuling
#3 erstellt: 05. Nov 2014, 23:44
Hmm, das klingt gar nicht gut, denn in diesem Teil der Straße ist UM angeblich nicht verfügbar. Du meinst, es kann sein, daß so ein Kabel zwar ins Haus geführt worden ist, aber gar nicht in der Straßenmitte ankommt?

Also verplombt ist es definitiv nicht, wie man am Bild sieht:

IMG_1397

Ich muß für diesen Test also den Schieberegler rechts auf Messen stellen und den rechten Anschluß nehmen, ist das richtig? Dann müßte ich mich mal auf die Suche nach einem überzähligen Endgerät machen...
Kann man denn an dem Innenleben erkennen, zu welcher Generation das Teil gehört?

Danke soweit, auch wenn die Auskunft nicht so positiv wie erhofft ausgefallen ist. Wenn Du nur 2 MBit/s hast, lebst Du dann im Wald oder maximal vom nächsten Verteiler weg? Da müßte ich streiken, denn ich brauche das Netz auch beruflich mit einer gewissen Güte, sonst ist nichts mit Home Office. Bei 12 MBit geht's noch, wenn sonst niemand im Haus aktiv ist, aber wenn hier die Jugend fröhlich streamt, ist diese Leitung bereits am Anschlag
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2014, 00:36
Ob der tauglich ist, weis ich nicht, ist doch aber auch völlig uninteressant.
Du könntest dir auch nochnzusätzlich 20...40Mbit per Satellit holen und mit deinen 12 zusammenführen. Sat ist prima zum Streamen, aber der Ping von ~400ms ist nicht datteltauglich.
t4nq
Neuling
#5 erstellt: 06. Nov 2014, 00:50
Ich habe jetzt mal ein Antennenkabel an den HÜP angeschlossen, aber der TV-Tuner sagt jedenfalls nichts dazu. Ich bekomme nirgendwo ein Bild. War's das schon oder kann man sich noch Hoffnungen machen?
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2014, 02:30
Das war es dann
t4nq
Neuling
#7 erstellt: 06. Nov 2014, 14:59
Nicht gut, gar nicht gut.

Muß ich mir das jetzt so vorstellen, daß das Kabel noch auf dem Weg zur Straße verendet, sprich lose in einem Rohr hängt oder könnte es doch zumindest irgendwo angeschlossen sein?
Mir will nicht ganz einleuchten, warum man Kabelanschluß in die Häuser legt, aber die Infrastruktur davor nicht. Gibt es dafür eine schlüssige Erklärung?

Danke soweit für Deinen Beistand!
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 06. Nov 2014, 16:26

KuNiRider (Beitrag #2) schrieb:
... oder ob der Bauherr nur vorsorglich ein Kabel zur Straße hat legen lassen.

Oft wird den Bauherren von den Grundstücksverkäufern vollmundig ein Kabelanschluss versprochen der "demnächst" gelegt wird.
Um Garten und Wege fertigstellen zu können, wird dann manchmal das Kabel schon zur Straße gelegt - zum Telefonkabel - in der Hoffnung man könnte es demnächst dort anschließen. Meist weis der Netzbetreiber garnichts von diesen Versprechen und hat nicht vor in diese Straße Geld zu investieren.
-> dann können Leute wie ich Geld verdienen, in dem sie dort eine Sat-Unicable-Anlage reinverkaufen
hennes0204
Neuling
#9 erstellt: 02. Dez 2018, 14:05
Ich gebe keine Antwort sondern ich schließe mich der Fragestellung an da ich genau wie du nach einer Lösung suche. Ich möchte meine Frage ein wenig erweitern. Und zwar habe ich heute erstmalig den HÜP geöffnet um überhaupt zu sehen welches Kabel eingespeist ist. Ich habe TV und Vodafon meinte ich könne 200er Internet haben wohlgemerkt telefonisch nachdem ich meine Adresse angab. Was mich aber total stutzig macht! Normalerweise braucht man doch Glasfaserkabel dazu. Dieses bestätigte mir ein hiesiger Anbieter Wilhelm Tell. Und warum kann die Telekom das nicht?!. Nur Vodafon als einziger Anbieter kann ohne Glasfaseranschluss den alten HÜP ( 40 Jahre alt) umstellen. Da frage ich mich wie soll das gehen? Die Post hatte das Coax Kabel damals eingespeist. Wo genau kommt das her? Dort wo es herkommt muss es doch eine Verbindung mit Glasfaser haben?! Da fehlt mir der Horizont. Was noch pikant ist, ich empfange Kabelfernsehen und weiß gar nicht über wen, ohne Kosten. Der Vodafon Techniker am Telefon wollte mir glaubhaft machen das nach Vertragsabschluss Internet via Kabel der TV Empfang davon unberührt weiter besteht. Kann ich das glauben? Momentan habe ich über Telekom Magenta 50. Der totale Müll über DSL. Keine 2 Sprachbox ( dazu braucht man einen Doktortitel). Kein Drucken über WLAN. Dazu braucht man die Fritzbox als Client. Die zusammen mit dem LTE Speedport Router beeinflussen sich negativ. Ich dachte LTE wäre die Zukunft, doch ich glaube das war ein Trugschluss.
rura
Inventar
#10 erstellt: 02. Dez 2018, 15:33
Wird der Kabelanschluss mit der Miete verrechnet, schau mal nach? Wenn nicht, dann schaust du "schwarz" und solltest das so schnell wie möglich ändern. Zu allem anderen (Glasfaser usw.) , können dir die Experten hier mehr sagen.
hennes0204
Neuling
#11 erstellt: 08. Dez 2018, 22:33
Als Hausbesitzer zahle ich keine Miete. Jetzt kann ich euch erklären warum das möglich ist.
Das Kabelnetz ist in mehrere Ebenen unterteilt, die jeweils durch einen Übergabepunkt getrennt werden. Bei NE4 handelt es sich um die Netzebene 4. Dies ist im Prinzip der Teil, über den der Kabelnetzanbieter das Signal zum Endkunden leitet. Der Hausübergabepunkt (HÜP) trennt das Signal des Kabelnetzlieferanten, beispielsweise Vodafone Kabel Deutschland, vom Signal des letztendlichen Anbieters und Vertragspartners des Endkunden. Deshalb kann Vodafon auch ohne das Fernsehprogramm zu verändern eigenes Internet aufprägen. Das heißt in meinem Fall TV Empfang kommt von unbekannt. Internet wird hinter dem HÜP durch Vodafon moduliert verknüpft. Weil:
Betreiber der Netzebene 4 können das Signal aus Netzebene 3 mit eigenen Signalen und Inhalten aufstocken. So kommt es, dass in zwei nebeneinander stehenden Häusern unterschiedliche TV Programme empfangen und unterschiedlich schnelles Internet genutzt werden kann. Die Einspeisung netzfremder Angebote muss jedoch nach dem HÜP erfolgen und über die Schnittstelle im Technikraum, im Keller oder am jeweiligen Knotenpunkt realisiert werden. Dies ist jedoch von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.
Wie wird Netzebene 3 mit dem Kabelsignal versorgt?
Das Kabelsignal, welches am Haus eintrifft, kommt vom Bürgersteig. Unter der Erde befindet sich dort ein kleiner Verteilerkasten, der jeweils mehrere Häuser versorgt. Man spricht hier auch von der D-Linie. Von diesem Verteilerkasten aus verläuft das Kabel entlang der Straße in Richtung des nächsten Verteilerkastens. Dies wird C-Linie genannt. Die Verstärkerpunkte sehen im Prinzip so aus, wie man es von der Telekom her kennt.
Die Verstärkerpunkte haben zwei Aufgaben:
Sie verstärken das Signal von der Kabelkopfstell in Richtung des Kunden
Sie verstärken das Rücksignal vom Kunden in Richtung der Kabelverstärkerstelle für Breitbandanschlüsse
Von den Verstärkerpunkten aus wir das Signal dann über den Umweg weiterer Verstärker in Richtung der Netzebene 2, den sogenannten Fiber Nodes (Glasfaserverstärkerpunkte) befördert. Hierbei handelt es sich um die Einwahlknotenpunkte der Kabelnetzkunden. Damit es nicht zu einer Überlastung kommt, werden die Fiber Nodes sternförmig aufgebaut. So kann gewährleistet werden, dass in Gebieten mit sehr vielen Kunden kein „Stau“ entsteht. Durch den feinmaschigen Aufbau hat jeder Kunde die maximale Bandbreite zur Verfügung.
Wohin verläuft das Signal nach den Fiber Nodes?
Die Fiber Nodes schicken das Signal an die Breitbandkabelverstärkerstelle (BK) auf der Netzebene 1. Allgemein ist diese Schnittstelle auch als Kabelkopfstation bekannt. Allein für die deutschen Kabelanbieter arbeiten mehrere tausend BKs. Es gibt allerdings auch kleinere BKs, die direkt in Wohnanlagen stehen und die NE4 versorgen. Von den übergeordneten Kabelkopfstationen verläuft das Kabelsignal weiter in Richtung nationaler Backbones. Hierbei handelt es sich um Glasfaserkabel, die einzelne BKs miteinander verbinden. Die Übertragung verläuft als HF Signal auf IP Basis. Als nächster Knotenpunkt steht dann ein PoP (Point of Presence) an, wo das eigentliche Routing stattfindet. Die großen Kabelanbieter schicken das Kabelsignal nun über das eigene Netz oder netzfremde Carrier durch das Land, um letztendlich im Zielserver anzukommen. Alles nicht so einfach zu verstehen. Und jetzt stell dir vor diese Elektronik die da operiert.
KuNiRider
Inventar
#12 erstellt: 09. Dez 2018, 19:03
DSL ist selbst beim Telefonkabel nicht mehr aktuell, da kommt man mit VDSL auch mit Glück schon auf 200000
Internet über den Koaxlänge-Netzbetreiber ist eine völlig andere Technik und die bekommt man selten unter 50000, dagegen sind 400000 kein Problem in modernsten Netzen geht auch 1G

Ob der ÜP das kann ist egal, meist ja und wenn nicht wird er getauscht. Wenn bisher keiner darüber Internet hatte, wir sowieso auch des Hausberstärker getauscht. Beides macht der Netzanbieter.
Falls im Haus zudem ein Glasfaseranschluss ist, wird dort ein Fibernode angeschlossen, das gibt dann normales Kabel-TV raus und die Modems sind in den Wohnungen.
Wie Schell der Einzelne surfen darf, wird in der Zentrale gesteuert, nur die max. Geschwindigkeit ist technikabhängig.
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