[TESTBERICHT] Conceptronic Media Giant

Dies ist mein persönlicher Testbericht über den Coneptronic Media Giant Pro (CM3GPP) nach etwa drei Wochen ausgiebiger Nutzung des Geräts.

Es hängt ganz von den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen an das Gerät ab, ob der Media Giant (im Folgenden MG genannt) sein Geld wert oder einfach nur Schrott ist.

Meine persönliche Einstufung liegt mittlerweile irgendwie dazwischen, weil einerseits der MG meine Anforderungen nicht vollständig erfüllen konnte, aber es auch keine Alternative zu dem Gerät gibt.

Hier die Negativpunkte:
1. Keine adäquate Unterstützung von Dateien größer als 4 GB (z.B. DVD-ISOs)
Der MG teilt seine Festplatte in eine FAT32 und eine NTFS Partition auf.
Von der FAT32 kann gelesen und gestreamt werden und es kann darauf geschrieben werden. Dazu ist der MG selbst in der Lage und auch alle externen Geräte welche den MG über SMB/Samba als Netzlaufwerk einbinden.
Von der NTFS kann der MG nur lesen und streamen. Die NTFS Partition ist auch über SMB/Samba nicht als Netzlaufwerk erreichbar. Nur wenn man den MG per USB an einen PC hängt, ihn also wie eine externe USB-Festplatte behandlet, kann man auf die NTFS Partition lesend und schreibend zugreifen.
Da die FAT32 keine Dateien größer als 4 GB verwalten kann, ist es nur möglich DVD-ISOs zu speichern, in dem man den MG als USB-Festplatte am PC betreibt. Das bedeutet also jedesmal die Kiste im Wohnzimmer abbauen und zum PC tragen, wenn man nur ein neues DVD-ISO speichern möchte.

2. Keine Support für Festplatten größer als 1 TB
Bei meinem MG war eine 750 GB GreenPower von WD vorinstalliert. Diese tauschte ich dann durch eine 1,5 TB Caviar Green Power von WD aus. Die funktioniert nicht. Beim telefonischen Support landet man in einem indischen Callcenter (kein Witz!), die einem dann doch nur raten eine Mail an den Support zu schreiben. Die reagierten prompt und erklärten natürlich, dass offizielle kein Support für Platten größer als 1 TB gegeben wird.

Punkt 1 lässt sich auf ein veraltetes Linux bzw. einen veralteten NTFS-Treiber zurückführen. Da aktuelle Linux-Kernel bzw. NTFS-Treiber für Linux problemlos auch auf NTFS Partitionen schreiben können, müsste die Firmware des MG nur entsprechend aufgefrischt werden. Diese verweigert(!) Conceptronic nachdrücklich.

Punkt 2 lässt auch auf veraltete Software schließen. Ein Gerät das als Medien Server beworben wird sollte mehr als 1 TB verwalten können.

Hier noch etwas Positives:
An einigen Stellen im Netz wurde die Lautstärke des Lüfters und die langsame Reaktion des Menüs moniert. Ich würde das nicht so negativ sehen. Der Lüfter ist im Betrieb nicht wahrnehmbar und die Reaktionsgeschwindigkeit mag etwas langsam sein, aber durchaus noch im vertretbaren Rahmen. Die Menüstrukturen sind ansonsten recht sinnig und ergonomisch gestaltet. TV Empfang, Timeshift usw. funktionieren problemlos.

Grundsätzlich würde ich, der beschränkten Firmware wegen, von dem Gerät abraten, sofern eine brauchbare Alternative dazu existiert.