auf der suche nach einer "ultimativen" Aufnahme

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Octaveianer
Stammgast

#1 erstellt: 16. Jan 2015, 04:00

Ein Hallo mal in die Klassikrunde

Ich bin , wie der Titel schon sagt, auf der suche nach einem Klavierstück. Was ich genau suche ist folgendes:
Vor ewig langer Zeit , habe ich mal ein Klav.Stück auf einer Anlage gehört, wo ich das Gefühl hatte, man könne den
Anschlag auf der Saite förmlich mit den Ohren sehen. Wie der Filz auf die Saite schlägt... Das war schon beeindruckend.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine besondere ("ultimative") Aufnahme sein sollte, denn wenn sich der Tontechniker keine
Mühe gibt, dann klingt es auch so.

PS: ich will jetzt keine Diskussion über klang etc. hören/lesen

Was ich lediglich möchte ist, den ein oder anderen Musikalischen Tipp von Euch

danke Euch schon mal im voraus.

arnaoutchot
Moderator

#2 erstellt: 16. Jan 2015, 10:15

Das könnte zB auf diese Aufnahmen der Beethoven-Sonaten zutreffen. In dem Thread gibt es auch noch etliche weitere gute Klavieraufnahmen

http://www.hifi-foru...d=379&postID=962#962

op111
Moderator

#3 erstellt: 16. Jan 2015, 19:35

Octaveianer (Beitrag #1) schrieb:

... wo ich das Gefühl hatte, man könne den
Anschlag auf der Saite förmlich mit den Ohren sehen. Wie der Filz auf die Saite schlägt... Das war schon beeindruckend...

Nun ja, der Klaviertechniker wird, wenn er sein Handwerk versteht, vorab dafür sorgen, daß die Mechanik unhörbar bleibt.

Ein exzellent präpariertes Klavier (S. Knüpfer/Steinway) und ausgezeichnete Aufnahmetechniker (T. Lehmann; Chr. Claßen) kamen u.a. hier zum Zuge:
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Die Kunst der Fuge BWV 1080
Pierre-Laurent Aimard
DGG, DDD, 2007

arnaoutchot
Moderator

#4 erstellt: 16. Jan 2015, 19:48

op111 (Beitrag #3) schrieb:

Ein exzellent präpariertes Klavier (S. Knüpfer/Steinway) und ausgezeichnete Aufnahmetechniker (T. Lehmann; Chr. Claßen) kamen u.a. hier zum Zuge

Findest Du ?

Nach Ansehen des Filmes "Pianomania" hab ich mir diese CD selbstverständlich sofort gekauft. Ich fand den Klang eher leicht klirrend und konnte die Nuancen, die Herr Knüpfer und Herr Aimard zusammen versuchen, aus dem Steinway zu kitzeln, keineswegs nachvollziehen. Ich habe jedenfalls etliche klanglich wesentlich bessere Aufnahmen ...

op111
Moderator

#5 erstellt: 16. Jan 2015, 20:24

"Die universell gutklingende Klavieraufnahme" schlechthin ist das sicher nicht, - gibt es die? - aber was soll ein Tontechniker mit den widersprüchlichen Vorstellungen Aimards - "zugleich offener und enger Klang"

anfangen?
Der Klavierklang ist, sagen wir mal "speziell" Aimard-esk.
Sehr stimmig, wenn auch in anderer Weise extrem (v.a. in der Dynamik), ist der etwas entfernte Klaviersound den Simon Eadon bei Marc-André Hamelins neuer Debussy-CD gestaltet hat.
Mir gefällt andererseits auch der direkte und durchsichtige Klang, den Jean-Marc Laisne bei den Schumann-Aufnahmen von Eric le Sage oder John Pellowe bei Jorge Bolets Liszt eingefangen haben. Aber da haben meine "audiophilen" Bekannten heftig protestiert, denen fehlte der watteweiche Hallsumpf.

[Beitrag von op111 am 16. Jan 2015, 20:33 bearbeitet]

op111
Moderator

#6 erstellt: 17. Jan 2015, 01:20

arnaoutchot (Beitrag #4) schrieb:

Nach Ansehen des Filmes "Pianomania" hab ich mir diese CD selbstverständlich sofort gekauft.

Der Filmton ist m.E. dem betrachteten Objekt - Klavier/Flügel - nicht adäquat.
Da wird jede Menge Audio-Recording-Equipment aufgezählt (viel hilft viel), aber die Klangunterschiede z.B. zwischen unterschiedlichen Flügeln und die zum Teil recht drastischen Abstimmungsmaßnahmen des Herrn Knüpfer ersticken im diffusen Sumpf. Schade, was den Filmton angeht: eine vertane Chance.

arnaoutchot
Moderator

#7 erstellt: 17. Jan 2015, 01:56

op111 (Beitrag #5) schrieb:

Sehr stimmig, wenn auch in anderer Weise extrem (v.a. in der Dynamik), ist der etwas entfernte Klaviersound den Simon Eadon bei Marc-André Hamelins neuer Debussy-CD gestaltet hat. Mir gefällt andererseits auch der direkte und durchsichtige Klang, den Jean-Marc Laisne bei den Schumann-Aufnahmen von Eric le Sage oder John Pellowe bei Jorge Bolets Liszt eingefangen haben. Aber da haben meine "audiophilen" Bekannten heftig protestiert, denen fehlte der watteweiche Hallsumpf. :prost

Hamelins Debussy kenne ich nicht, aber Le Sages Schumann und Bolets Liszt. Da gebe ich Dir recht, die gefallen mir auch in ihrer Direktheit.

Ein audiophiler Knaller sind aus meiner Sicht die Transzendentalen Etüden von Massimo Gon auf dem kleinen italienischen Label Velut Luna. Nicht nur haben sie da ein extrem trockenes und direktes Klangbild erreicht, so in etwa als stünde der Steinway in einem normalen Wohnzimmer und nicht in einem mehr oder weniger halligen Studio, sondern die Aufnahme ist auch in sagenhaften acht (!) Tonformaten auf der Hybrid-SACD und der DVD-Audio. Leider ist die Platte schwer zu finden, selbst beim Label ist sie vergriffen.

?u=http%3A%2F%2Fecx.images-amazon.com%2Fimages%2FI%2F5106J9X7QmL

Octaveianer
Stammgast

#8 erstellt: 30. Jan 2015, 01:48

Danke :-)

also das von Massimo Gon, kann man auf HD Tracks , als 24/192 bekommen ;-) auf Qobuz als CD 16/44,1

Mr._Lovegrove
Inventar

#9 erstellt: 30. Jan 2015, 10:02

Also ich kenne mich ja mit dem Thema Piano Klassik eigentlich gar nicht aus, aber zwei herausragend
klingende Aufnahmen habe ich trotzdem im Regal:

Volodos plays Liszt
Aufgenommen im Teldex Studio ist das schon ein hervorragender Klavierklang und eigentlich eine Referenz, wenn da nicht diese wäre:

Chie Ishii
Berlin Affair
Die gute Dame spielt neben klassischen Werken auch ein paar eigene Stücke und das sehr unterhaltsam.
Aber der eigentliche Knaller ist der Sound. So massiv, direkt, voluminös und leuchtend wie dieser Steinway klingt, gibt es
nur ein Wort dafür: perfekt!
Die Aufnahme wurde in damals frischen 24/96 aufgenommen und sowohl als CD als auch als DVD-Audio rausgebracht.
Ich habe nur die schon überragende CD und ich möchte nicht wissen, wie viel besser die DVD-A ist. Hat die jemand?

[Beitrag von Mr._Lovegrove am 30. Jan 2015, 10:04 bearbeitet]

anamnesis
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 24. Feb 2015, 10:06

Martin Stadtfeld, Goldbergvariationen (Sony). Hatte ich zum ersten Mal zufällig im Auto gehört und hätte beinahe angehalten, um sie in Ruhe durchzuhören. Zu Hause dann gleich die CD bestellt. Zuerst hielt ich es für ein geschmäcklerisches Mätzchen, dass er, um das zweite Cembalo-Manual sozusagen zum Klingen zu bringen, frech oktaviert. Aber nein, das Ganze hat durchaus Methode. Inzwischen habe ich fast alles im Regal, was dieser erstaunliche Stadtfeld eingespielt hat. Allerdings vermochte mich die Aufnahme seines WTC I nicht ganz so zu überzeugen: die Akustik erinnert mich an die leicht verhallte und leicht dumpfe der ansonsten makellosen Svatoslav Richter-Einspielung (LP, in einer Kirche eingespielt).
Grüße
Jens