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Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung

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Beitrag
arnaoutchot
Moderator
#1 erstellt: 01. Nov 2008, 15:02
Inhaltsverzeichnis:

Komponisten mit Anfangsbuchstaben...

A
B
C





________________________________________________________________________________________________________________________

Mit Blick auf die vielen Threads, die hier immer wieder zum Thema "audiophile" Klassik gestartet werden, habe ich mich mal vor meine Plattenregale gesetzt und mir überlegt, was ich herausziehen würde, wenn jemand nach Empfehlungen für derartiges fragt.

Einige Vorbemerkungen, um Missverständnisse zu vermeiden:
  • Das sind komplett subjektive Empfehlungen, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf völlige Objektivität erheben.
  • Das Wort "audiophil" habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es keine allgemeingültige Definition gibt. Gemeint sind einfach Aufnahmen, die mit Sorgfalt und Anspruch auf höchste Wiedergabequalität gemacht wurden. Es ergibt sich von selbst, daß sich viele Mehrkanalaufnahmen (in erster Linie SACDs) darunter befinden werden. Es geht hier aber nicht um Testplatten für eine Anlage, sondern es soll die Musik - wenngleich in höchstmöglicher Klangqualität - im Vordergrund stehen.
  • Ich habe mich auch bemüht, unbekanntere Werke nicht zu unterschlagen. Insofern richtet sich dieser Thread vielleicht nicht unbedingt an den Klassik-Einsteiger.
  • Ich bin musikalisch sehr breit interessiert, deswegen werden sich Werke vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert finden.
  • Nachdem die Platten im Regal nach Komponisten geordnet sind, werde ich die Empfehlungen auch nach dem Alphabet sortiert abgeben.
  • Ich verzweige zu jeder Platte zu einem Online-Händer, wo es Details gibt und auch Hörbeispiele.

Um Euch zu zeigen, wie das aussieht, fangen wir mal mit Buchstaben "A" an, der ist noch recht überschaubar. "B" wird wesentlich umfangreicher. .

Ganz vorne im Alphabet ist d e r Klassiker der spanischen Klaviermusik des 19. Jahrhunderts: Isaac Albeniz mit seiner Suite "Iberia". Hier gibt es diese schöne SACD von Hervé Billaut:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/5963411

Weiter geht es mit einem Zeitgenossen von Vivaldi: Tommaso Albinoni. Hier sollten auf jeden Fall diese Konzerte mit Christopher Hogwood dabeisein:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/1471171
Da nicht teuer, kann man sich auch noch diese gut klingende SACD beipacken:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Wer mal den absoluten Irrsinn hören will, den ein Mensch mit 10 Fingern auf einem Klavier anstellen kann, und doch völlig der spätromantischen Tradition verhaftet bleibt, dann kann es nur einen geben (neben Liszt vielleicht): Charles Valentin Alkan. Das hier ist ein Klavierkonzert, bei dem der Pianist Marc-André Hamelin alleine auch den begleitenden Part mitspielt. Wohlgemerkt: No Overdubs, nur ein Pianist mit einem Klavier !!!
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Die folgende ist eine der witzigsten audiophilen Platten, die ich seit vielen Jahren kenne (sie ist schon von 1982, und so lange kenn ich die schon). Atrium Musicae de Madrid. Es gibt eine Stereo-SACD oder eine viel billigere CD. Die normale CD klingt ebenfalls hervorragend. Es sind Variationen über den spanischen Tanz "Folia", die allerdings auch einige nicht-klassische Instrumente wie Rasenmäher oder einen nagelnden Mercedes-Diesel mit einbauen. Klanglich unglaublich und sehr amüsant. "La Folia" ist der "Wahnsinn" oder der verrückte Tanz, und insofern darf das so sein:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Spätromantische Symphonik, ausgegraben, wiedererweckt und in tadelloser Qualität aufgenommen von cpo bekommt man beim Symphonienzyklus von Kurt Atterberg. Die farbigen Kompositionen beschwören teilweise Bilder wie eine Filmmusik herauf.
http://www.jpc.de/jpcng/cpo/detail/-/hnum/2793016

Abschliessend noch ein nahezu unbekannter Barock-Komponist, der sehr schöne Concerti geschrieben hat: Charles Avison. Hier eine bahnbrechend neue, gut klingende und spritzige Interpretation dieser Streicherkonzerte vom Café Zimmermann:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Ich würde mich freuen, zu hören, ob so eine Empfehlungsliste interessant ist. Natürlich freue ich mich auch über Diskussion, Kritik, Anregungen usw. Das soll eine Diskussion, keine Lektion, werden. Gerne auch Ergänzungen aus Euerer Sicht, nur die eine Bitte: Lasst uns im Alphabet bleiben, also zunächst nur solche passend zu Buchstabe "A".

Viele Grüße Michael

Edit: Links repariert ...


[Beitrag von Hüb' am 28. Dez 2010, 20:48 bearbeitet]
Deukalion
Inventar
#2 erstellt: 02. Nov 2008, 01:20
Hallo Michael!

Dieser Thread ist eine ausgezeichnete Idee!
Ich hatte schon mal an etwas ähnliches gedacht ("10 audiophilen Aufnahmen für die Insel" oder so ). Aber das Thema systematisch, alphabetisch nach Komponistennamen zu bearbeiten, ist eine noch viel bessere Idee!

Werde mich bei Gelegenheit beteiligen, muß für heute ins Bett, weil ich morgen früh zur "World of HiFi" in Bonn will!

Gruß
Hartmut
AladdinWunderlampe
Stammgast
#3 erstellt: 02. Nov 2008, 03:51
Hallo Michael,

unter dem Buchstaben "A" finde ich in meinen CD-Regalen nicht allzu viel, dass sowohl den Kriterien der musikalisch-kompositorischen als auch denjenigen der interpretatorischen und aufnahmetechnisch-klanglichen Qualität voll gerecht wird.

Daher nur zwei Empfehlungen:

1. Benedict Anton Aufschnaiter: Serenaden aus "Concors discordia", Nürnberg 1695
L'Orfeo Barockorchester, Leitung: Michi Gaigg
(cpo 999 457-2)


Benedict Anton Aufschnaiter

Wie sein Amtsvorgänger im Passauer Kapellmeister-Amt, der ungleich berühmte Georg Muffat, hat Aufschnaiter in seiner Musik einen "vermischten" Geschmack zu realisieren versucht, der die Charakteristika der damals führenden musikalischen Strömungen - nämlich des italienischen und des französischen Stils - verbinden sollte. Entstanden sind dabei temperamentvolle Orchestersuiten, in denen sich das verwickelt Manirierte und die rhythmische Raffinesse der französischen Tradition mit italienischem Schwung verbindet.

Das L'Orfeo Barockorchester musiziert präzise, mitreißend frisch und mit einer überraschender Farbigkeit, die mich auch nach elfjähriger Bekanntschaft mit dieser CD immer wieder begeistert.


2. Mark Andre: durch für Saxophon, Schlagzeug und Klavier, ...zu... für Streichtrio, ...in für Bassklarinette, ...als... II für Bassklarinette, Violoncello und Klavier mit Live-Elektronik

Trio Accanto, ensemble recherche, Shizuyo Oka (Bassklarinette), Experimentalstudio des SWR
(Kairos 0012732KAI)


Mark Andre

Diese SACD habe ich gestern bereits hier wärmstens empfohlen, so dass ich mich heute weitgehend nur zu wiederholen brauche:

Obwohl Mark Andre, Schüler von Gérard Grisey und Helmut Lachenmann, unverkennbar in der Tradition des späten Luigi Nono sowie Lachenmanns steht, entwickelt er durch die ungemein differenzierte und ausgehörte Farbigkeit seiner Instrumentation sowie durch die äußerst schlüssige, spannungsvolle Formdramaturgie seiner Werke eine durchaus individuelle Tonsprache, die ihn für mich zu einem der spannendsten Komponisten seiner Generation macht.

In dieser klanglich wirklich hervorragenden Kairos-Produktion zahlt sich die SACD-Technologie ganz besonders aus, denn Andre arbeitet auch in seinen Kammermusikwerken mit verschiedenen Instrumentenaufstellungen sowie live-elektronischer Klangprojektion. Diese realen oder virtuellen Verteilungen der Klangquellen werden im Surround-Format ungemein plastisch eingefangen, was dazu beiträgt, die musikalische Dramaturgie dieser Stücke mit ihren musikalischen Interaktionen zwischen den Spielern hörend um so besser nachvollziehen zu können.


Und das war's schon für heute. Zu "B" fällt mir bestimmt mehr ein...



Herzliche Grüße
Aladdin
arnaoutchot
Moderator
#4 erstellt: 02. Nov 2008, 17:20
Hallo Aladdin, hallo Deukalion,

danke für Eure Resonanz und Deine Tipps, Aladdin. Der Aufschnaiter klingt interessant, gerade im kammermusikalischen Bereich hat cpo hervorragende Aufnahmen zustandegebracht. Ich bin Dir auch dankbar für Ergänzungen von zeitgenössischer Musik, da bin ich ehrlich gesagt blank und da wird nicht viel von mir kommen.

Nachdem wir uns einig sein dürften, daß "A" recht unergiebig ist, schiebe ich bereits einen Teil des Buchstabens "B" nach. Ich fange mal mit Johann Sebastian Bach an, das alleine ist schon ein ziemlich großer Komplex. Es gibt ausserordentlich viele audiophile Bach-Aufnahmen.

Fangen wir mit den Orchesterwerken an. Die Brandenburgischen Konzerte höre ich am liebsten in der atemberaubenden DVD-Audio-Aufnahme von TACET. Durch intelligente Positionierung der Musiker um den Hörer ergeben sich unglaubliche Raumeffekte. Zum Beispiel stehen die vier Solisten des Konzertes No. 2 (Violine, Flöte, Oboe, Trompete) in den vier Ecken des Hörraumes, im Konzert No. 3 bilden Violinen, Violas und Celli ein U etc. Es gibt die Aufnahmen auch auf SACD.
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist
Das passende Gegenstück dazu sind die Orchestersuiten oder auch Ouvertüren genannt (weil immer eine lange Ouvertüre die Suite eröffnet). Suzuki auf BIS ist eine gute Wahl:
http://www.jpc.de/jp...&rsk=hitlist&page=3.
Analytisch und fein differenziert, aber mit Seele.

Dann zu den Instrumentalkonzerten: Die Klavierkonzerte hat auf dem Flügel Murray Perahia ziemlich vorbildlich eingespielt.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Man sollte aber auch die Originalversion auf dem Cembalo nicht geringschätzen, so sind sie eigentlich gedacht und bieten Effekte, die beim Klavier verlorengehen. Richard Egarr ist meine Wahl auf dem Cembalo: http://www.jpc.de/jp...classic&rsk=hitlist.
Egarr nicht langweilig !!! (bitte den Wortwitz beachten).

Ganz toll sind diese CDs mit einer Mischung aus Instrumentalkonzerten, Suiten und Brandenburgern. Das ist von einem jungen französischen Ensemble so frisch und frei und gespielt und gut aufgenommen, dass mir beim ersten Hören der Mund offen stand.
http://www.jpc.de/jp...classic&rsk=hitlist.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Klanglich ganz oben in meinen audiophilen Tipps !!!

Bei den Violinkonzerte hann ich mich zwischen diesen beiden SACD-Ausgaben nicht entscheiden:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Hahn ist vollblütiger-moderner, Manze ist historisch-trockener. Habe bei Manze keinen Link zur SACD gefunden, gibt's aber.

Dann noch die Oboenkonzerte und wir haben das Wichtigste an Konzerten abgehandelt. Burkhardt Glätzner hat eine unromantisierende und klar strukturierte Aufnahme abgeliefert:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Jetzt käme der Bereich der Kantaten, den ich aber aufgrund seiner schieren Größe nur kurz behandeln will. Eine Single Layer SACD, die klanglich atemberaubend gut ist und neben Arien aus Kirchenkantaten und Oratorien auch weltliche Arie enthält, ist die von Angelika Kirchschlager:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Von den Kantaten habe ich die SACDs von Masaaki Suzuki, wie tief man da allerdings einsteigen will, ist sicherlich persönliche Geschmackssache.

Jetzt kommen wir zu den Solowerken. Natürlich kommt man um diese hier von Glenn Gould fast nicht rum:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Wer die 55er Goldberg-Variationen von Gould in perfekter SACD-Qualität haben will, kann zu der Zenph-Reperformance greifen, die sie auf einem modernen Flügel in Mehrkanal reproduziert. Ob das akustisch legitim ist, wurde in einem anderen Thread auch schon heftig diskutiert.
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/9220829

Falls man gefallen am Piano-Solowerk findet, gibt es als Cheapo dieses neue Superangebot. Da hat man auf 12 CDs alles zusammen. In anderen Threads des Forums wird allerdings heftig darüber diskutiert, ob das "Ambient Imaging" klanglich nun verschlimmbessert oder nicht. Kann ich nicht beurteilen. Ich hab die (wesentlich teurere) Originalbox. Die klingt gut.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Sehr kompetente Interpretation , auch wenn das Cover mit Hut nicht danach ausschaut !!!

Bei den Cellosonaten kann ich mich auch nicht entscheiden. Gavriel Lipkind hat eine klanglich atemberaubende und interpretatorisch durchdachte Aufnahme abgeliefert, die ich schon als Referenz bei mir vermerkt hatte. Dann kam die Aufnahme von Jean-Guihen Queyras, der die Sonaten jugendlich frisch angeht und auf einer beiliegenden Making of DVD sehr sympathisch rüberkommt. Die DVD gibt auch ein gutes Bild ab, wie er in der Musik versinkt. Der Klang ist - trotz "nur" CD - exquisit.
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/9449895
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Zu den Violinsonaten fällt mir aktuell keine geeignete "audiophile" Aufnahme ein. Ich hab nur Johanna Martzy aus den 50er Jahren.

Sehr schön ist es auch, die weniger bekannten Lautensonaten zu entdecken. Ein Klassiker damit ist Narciso Yepes:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Es gibt natürlich unzählige CDs mit Orgelwerken. Ich hab sogar eine Komplettaufnahme auf 20CDs mit Wolfgang Stockmeier, hört man sich aber nie im Leben an. Nur eine als Tipp, und die ist der Hammer:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Der Vorname des Mannes ("Power") ist Programm !!! Das mit den vier Orgeln ist so zu verstehen, daß das Freiburger Münster vier Orgelwerke in verschiedenen Teilen der Kirche hat, die von einem Organisten über ein Manual gesteuert werden können. Die Orgeln sind bei dieser Quadro-Aufnahme natürlich in den vier Ecken plaziert. Die SACD taucht auf fast allen audiophilen High-End-Listen als "die" Orgel-Aufnahme auf.

Jetzt noch eine amüsante CD, die den Bach erst mal abschliesst: Ein französisches Crossover-Projekt, das Bach mit afrikanischer Musik verbindet. Klingt verrückt, ist aber teilweise unglaublich stimmig.
http://www.amazon.de...id=1223316554&sr=8-1
Gibt's bei jpc scheinbar nicht mehr.

Viele Grüße Michael
Deukalion
Inventar
#5 erstellt: 02. Nov 2008, 23:52
Hallo!

Einige Ergänzungen zu Johann Sebastian Bach:

Ich habe mich im letzten Jahr recht intensiv mit seinem Kantatenwerk beschäftigt und kenne zahlreiche Aufnahmen in Einspielungen verschiedener Dirigenten. Unter interpretatorischen und klanglich/ audiophilen Gesichtspunkten würde ich Einspielungen von Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent, den Gesamtzyklus von Ton Koopman/ Amsterdam Baroque, einige Einspielungen von Konrad Junghänel und Cantus Köln, sowie mit (klanglichen, nicht interpretatorischen) Abstrichen den Zyklus mit Gardiner und den English Baroque Soloists empfehlen.

Alle unter klanglichen Gesichtspunkten hörenswerten einzelnen CDs hier zu nennen würde den Rahmen dieses Threads sprengen und gehört wohl eher in den Spezialthread zu Bachs Kantaten:
http://www.hifi-foru...ack=2&sort=lpost&z=1

Darum hier stellvertretend zwei Empfehlungen mit Aufnahmen, die besonders schöne Kantaten enthalten und zudem interpretatorisch und klanglich mir sehr gelungen erscheinen:





Jahreszeitlich passend:

Johann Sebastian Bach
Kantaten BWV 36, 61, 62
(Adventskantaten)

Rubens, Conolly, Pregardien, Kooy, Collegium Vocale, Herreweghe

Label: HMF , DDD, 96





Johann Sebastian Bach
Kantaten BWV 4, 12, 106, 196
Popien, Jochens, Türk, Schreckenberger, Cantus Cölln, Junghänel

Label: HMF , DDD, 99


Und schließlich noch eine sehr hörenswerte Interpretation von Bach´s Kunst der Fuge BWV 1080, die auch klanglich überzeugt:




Johann Sebastian Bach (1685-1750)Die Kunst der Fuge BWV 1080
Musica Antiqua Köln, Reinhard Goebel



Soviel fürs Erste. Beim Buchstaben B haben wir ja noch viel vor uns!

Schönen Gruß
Hartmut


[Beitrag von Deukalion am 02. Nov 2008, 23:54 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#6 erstellt: 03. Nov 2008, 00:18
Hallo Michael und Hartmut,

ihr gebt ja ein heftiges Tempo vor! Wenn ihr hofft, dass noch ein paar Andere sich mit Vorschlägen an diesem Thread beteiligen, ohne dabei die Buchstabenordnung durcheinander zu bringen, würde ich vorschlagen, nicht allzu schnell fortzufahren...

Mir fällt jedenfalls zu Johann Sebastian Bach noch allerlei ein, ohne dass ich heute abend noch die Zeit fände, dies alles aufzulisten und zu kommentieren.

Außerdem haben die Götter - zumindest im Alphabet - vor den Johann Sebastian den Carl Philipp Emanuel gesetzt, und von dem möchte ich in diesem Thread zumindest die folgende SACD nicht missen:

Carl Philipp Emanuel Bach: 4 Orchester-Sinfonien, Wq. 181 Nr. 1-4, Konzert für Violoncello und Orchester A-Dur, Wq. 172
Alison McGillivray (Violoncello), The English Concert, Leitung: Andrew Manze
(Harmonia Mundi usa HMU 807403)


Carl Philipp Emanuel Bach

Höchst geistvolle, in ihrer kontrastreichen Kleinteiligkeit teils ausgesprochen dramatische, teils empfindsam versonnene Musik eines Genies, dessen Einfluss auf nachfolgende Komponisten wie Haydn, Mozart, Beethoven und Mendelssohn Bartholdy nicht zu überschätzen ist - präsentiert in einer mitreißenden Interpretation durch The English Concert.

Johann Sebastian Bach folgt dann in den nächsten Tagen - und für die nicht enden wollende Riege weiterer B-Komponisten von Bayle über Beethoven, Berg, Berio, Boulez bis hin zu Brahms und Bruckner sollte man auch noch ein wenig Zeit einplanen...


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 03. Nov 2008, 00:20 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#7 erstellt: 03. Nov 2008, 00:35

AladdinWunderlampe schrieb:
Hallo Michael und Hartmut,
ihr gebt ja ein heftiges Tempo vor! Wenn ihr hofft, dass noch ein paar Andere sich mit Vorschlägen an diesem Thread beteiligen, ohne dabei die Buchstabenordnung durcheinander zu bringen, würde ich vorschlagen, nicht allzu schnell fortzufahren...


Wir haben ja noch einen Menge vor uns !!!

Spass beiseite: Vollkommen berechtigter Einwand. Wir dürfen nicht zu schnell vorangehen. Ich habe mir so einen Buchstaben pro Woche vorgestellt, ggf. auch mal längere Pausen. Das sollte jetzt nur mal der Auftakt bzw. Startschuss werden.

Danke für Eure Hinweise auf die Kantaten und die C.P.E. Bach Sinfonien. Ich habe mir davon angeregt gleich mal diese hier aufgelegt, die ich auch sehr gut finde (wie fast alles des Labels alpha):



Der Buchstabe "B" ist gigantisch, alleine bei mir sind das mind. 500 CDs im Regal.

Viele Grüße Michael
Schneewitchen
Inventar
#8 erstellt: 03. Nov 2008, 20:39


Hier der Link zu den schon erwähnten Violinkonzerten auf SACD:
http://www.amazon.de...id=1225731540&sr=1-1
Diese SACD ist im Moment schwer zu bekommen.
Vielleicht gibt es bald eine Neuauflage im Digipak? Oder auch nicht!

,

Die Johannespassion und die Messe in b-moll auf SACDs.


Das Weihnachtsoratorium auf SACDs.

Alle vorgestellten SACDs lassen sich auch auf jedem normalen CD-Player abspielen.




Die Matthäuspassion auf DVD-Audio kann auch auf jedem normalen DVD-Player abgespielt werden.


Die Brandenburgische Konzerte auf Blue-ray Disc für zukunftsorientierte Musikfreunde,die perfekten Ton mit perfektem Bild kombinieren wollen.Mit Carmignola/Abbado.
Auch als DVD erhältlich.

Alle vorgestellten Scheiben sind in meinem Besitz und auch von mir abgehört worden,sodaß ich sie auch empfehlen kann.

Ich finde auch,daß man sich mit dieser Liste Zeit lassen sollte und bei Buchstaben mit vielen Komponisten auch mal länger als eine Woche.


[Beitrag von Schneewitchen am 03. Nov 2008, 20:42 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 03. Nov 2008, 21:30
Hallo Schneewitchen,

danke für die wertvollen Ergänzungen. Die Matthäus-Passion habe ich auch, sehr guter Tipp !!! Steht bei mir bei den DVD-Audios, deswegen hab ich sie übersehen.

Danke auch für den Hinweis auf die Brandenburger auf BluRay. Welche Tonformate hat die Scheibe ? Wenn mehr solche Sachen erscheinen, werde ich doch mal die Anschaffung eines BR-Players erwägen müssen !!!


Alle vorgestellten Scheiben sind in meinem Besitz und auch von mir abgehört worden,sodaß ich sie auch empfehlen kann.


Das sollte Usus sein, daß wir nur Platten empfehlen, die wir kennen.


Ich finde auch,daß man sich mit dieser Liste Zeit lassen sollte und bei Buchstaben mit vielen Komponisten auch mal länger als eine Woche.


Wir werden einen geeigneten Rhythmus finden. Ich schlage vor, am Ende der Woche mit einem weiteren Teil von B weiterzumachen. Alle Bs sind sicherlich zu viel.

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 03. Nov 2008, 21:31 bearbeitet]
Schneewitchen
Inventar
#10 erstellt: 04. Nov 2008, 20:24
Die neue Blu-ray Disc Bach-Brandenburgische Konzerte,live aufgenommen 2007,hat die Tonformate PCM 2.0 und PCM 5.1,Region Code:all,TV-Format 1080iFull HD 16:9.
Sie ist noch bis zum 15.11.2008 bei jpc zum Preis von ca.25 Euro zu bekommen.

Zu einer audiophilen Klassiksammlung gehören natürlich auch andere Formate als die bewährte CD.
Neben den wenigen DVD-Audios im Klassikbereich zählen dazu vor allem zahlreiche SACDs,die noch laufend erscheinen.
Das neue Format Blu-ray Disc bietet nun auch schon einige Klassikalben in Bild+Ton.Universal (Decca Dt.Grammophone,Philips)ist mit dem Klassikgeschäft bei Blu-rays eingestiegen und damit ist der Anfang gemacht.Ich glaube zwar nicht daran,daß die Blu-ray die DVD ablösen wird,jedoch ist zu erwarten,daß Neuproduktionen im Klassikbereich auf Blu-ray der DVD überlegen sein werden.Aber selbst als Nischenprodukt (wie die SACD) dürfte auch die Blu-ray für den Musikliebhaber interessant sein,die sich bisher auch DVDs als Musikmedium zugelegt haben.
Die Decca Blu-ray mit Rossinis Barbier von Sevilla enthält z.B. die Tonformate LPCM 24 bit stereo und DTS HD Master Audio 5.0 24 bit surround.Region Code 0.
Da die Musik Blu-rays Region Code 0 haben,kann man sie auch in USA bestellen,wenns dort billiger ist.
Deukalion
Inventar
#11 erstellt: 05. Nov 2008, 00:03
Hallo Schneewittchen!

Ich hab´ mich bisher noch wenig mit blue ray discs beschäftigt.


Die neue Blu-ray Disc Bach-Brandenburgische Konzerte,live aufgenommen 2007,hat die Tonformate PCM 2.0 und PCM 5.1,Region Code:all,TV-Format 1080iFull HD 16:9.
Sie ist noch bis zum 15.11.2008 bei jpc zum Preis von ca.25 Euro zu bekommen.


Kurze o.t. Frage:

Bedeutet das, dass blue ray discs rückwärtskompatibel sind d.h. sind sie via Tonformat PCM 2.0 auf DVD/ SACD- Playern in Stereo/ SACD Zweikanal hörbar?

Gruß
Hartmut


[Beitrag von Deukalion am 05. Nov 2008, 00:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#12 erstellt: 05. Nov 2008, 00:42

Bedeutet das, dass blue ray discs rückwärtskompatibel sind


nein, es ist generell ein BluRay-Laser erforderlich, die Platten abzuspielen. Daher der Name. Bin etwas enttäuscht über die Tonformate der Brandenburger, die BluRay scheint - im Gegensatz zur normalen DVD-Ausgabe - keine DTS (HD)-Spur zu haben. Das Full-HD-Bild ist mir bei einem Klassik-Konzert eigentlich ziemlich wurscht.

Grüße Michael
Deukalion
Inventar
#13 erstellt: 05. Nov 2008, 01:14
Hllo Michael!
Danke für deine Antwort!
Gruß
H.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#14 erstellt: 08. Nov 2008, 02:08
Liebe Musikfreunde,

nachdem hier zu Recht schon sehr viele Empfehlungen von Aufnahmen der Musik Johann Sebastian Bachs gemacht worden sind, möchte ich zu diesem Komponisten nicht auch noch eine Endlosliste beisteuern, sondern beschränke mich auf einige Einspielungen, die zum Teil auch als Alternativen zu hier bereits gemachten Empfehlungen zu verstehen sind.

Johann Sebastian Bach: Motetten BWV 225-229
Le Petite Bande, Leitung: Sigiswald Kuijken
1 SACD, Challenge Classics SACC 72160


Bach: Motetten

Ausdrucksstarke und wunderbar präzise solistische Ausführung dieser herrlichen Vokalwerke.

Johann Sebastian Bach: Die Kunst der Fuge
Evgeni Koroliov (Klavier)
2 CDs, Tacet 13


Bach: Kunst der Fuge

Anders als Hartmut tue ich mich mit Ensemble-Fassungen dieses offenbar für Tasteninstrument konzipierten Werks ein wenig schwer - auch wenn sie so wunderbar musiziert werden wie durch Musica antiqua Köln. Und eigentlich bevorzuge ich für die Clavier-Musik Bachs auch eine Ausführung auf Cembalo oder Orgel. Gerade im Falle der Kunst der Fuge können mich aber immer wieder auch Versionen auf modernen Klavieren überzeugen. Beeindruckt hat mich insbesondere diejenige von Evgeni Koroliov, die ich vor einiger Zeit bereits hier empfohlen habe, so dass ich an dieser Stelle auf weitere Kommentare verzichten kann.


Johann Sebastian Bach: Das gesamte Orgelwerk
Gerhard Weinberger (Orgel)
22 CDs, cpo 777 363-2


Bach: Orgelwerk

Anders als Michael hege ich ein gewisses Misstrauen gegenüber "audiophilen High-End-Listen", wenn in diesen ausgerechnet eine Bach-Einspielung von Edward Power Biggs als "die" Referenzaufnahme firmiert. Zwar kenne ich die von Michael empfohlene quadrophone SACD nicht, aber angesichts dessen, was ich ansonsten von Power Biggs gehört habe, muss ich sagen, dass sich in Sachen Bach-Interpretation während der letzten Jahrzehnte doch einiges getan hat...

Dass man sich die ziemlich akademisch geratene Gesamteinspielung der Bachschen Orgelwerke von Wolfgang Stockmeier (der ja in anderen Bereichen durchaus Verdienste hat), "nie im Leben" anhört, glaube Michael dagegen aufs Wort.

Mehrfach wurden hier im Forum von mir und anderen die Bach-Einspielungen von Gerhard Weinberger wärmstens empfohlen, die durch affektreiches Spiel und einen ungeheueren Reichtum an Registrierungsideen glänzen und die - bei aller historisch-philologischen Sachkompetenz - doch niemals akademisch daherkommen, sondern immer wieder durchaus überraschende (und vielleicht auch diskussionswürdige) Akzente setzen (man höre nur einmal das vermeintlich altvertraute BWV 645!). Aber selbst da, wo meine Vorstellung von den betreffenden Stücken im einzelnen anders sein mag, folge ich Weinbergers Ansätzen mit Neugierde, Spannung und Interesse - zumal auch die ebenso idiomatische wie vielfältige Auswahl der von Weinberger aufgenommenen Instrumente für eine Bach-Gesamtaufnahme außergewöhnlich ist und der Organist außerdem auch noch mit einigen Welt-Ersteinspielungen aufwartet, unter anderem der erst kürzlich aufgefundenenChoralfantasie "Wo Gott der Herr nicht bei uns hält" BWV 1128.

Nicht zufällig ist diese - auch klanglich hervorragende - Gesamteinspielung seit langem die erste, zu deren Kauf ich mich als bekennender Sammelbox-Skeptiker durchringen konnte - und ich habe diese Anschaffung bisher noch keine Sekunde bereut.

Wem 22 CDs trotz allem zu viel sind, der kann sich natürlich auch auf eine repräsentative Auswahl beschränken. Mein Tipp: der 3. Theil der Clavier-Übung, denn da hat man auf 2 CDs eine Essenz von Bachs stilistisch, satztechnisch und charakterlich erstaunlich vielfältiger Orgelmusik, komponiert im Stadium höchster Meisterschaft (und das will bei Bach etwas heißen). Leider sind die betreffenden Weinberger-Einspielungen derzeit anscheinend nicht einzeln zu bekommen, aber hier kann man natürlich auch auf zahlreiche andere Aufnahmen zurückgreifen - zum Beispiel diese:

Johann Sebastian Bach: Clavier-Übung III, Concerto in d-Moll, Trio-Sonate C-Dur, Toccata E-Dur
(= The Complete Organ Music Volume 8)
Hans Fagius (Orgel)
2 CDs BIS CD-443/444


Bach: Clavier-Übung III

Allerdings bezahlt man dann für 2 CDs bereits mehr als die Hälfte von dem, was die 22 CDs der Weinberger-Einspielung kosten...


Um in diesem Thread mal so langsam mit dem Bereich BA fertig zu werden, nenne ich nun auf die Schnelle noch zwei weitere meines Erachtens unverzichtbare Einspielungen - diesmal allerdings aus der Musik des 20. Jahrhunderts:

Béla Bartók: Streichquartette 1-6
Emerson String Quartet
2 CDs Deutsche Grammophon 423 657-2


Bartók - Streichquartette

Ebenso analytische wie spannungsreiche Einspielung dieser Meisterwerke der Streichquartett-Literatur.


François Bayle: Son Vitesse-lumière (Cycle Bayle Vol. 8 & 9)
2 CDs, Magison MGCB 91097


Bayle: Son Vitesse-lumière

Für mich ist dieser große fünfteilige Zyklus aus den Jahren 1980-1983 als Ganzes immer noch das beeindruckendste Werk des französischen Großmeisters der Musique acousmatique. Allein schon der vierte Satz, Le sommeil d'Euclide, ist in der Prägnanz der musikalischen Prozesse, im schillernden Detailreichtum des Klangs, in den raffinierten harmonischen Vexierspielen, aber auch in den surrealistischen Brechungen der überaus schlüssigen Formdramaturgie ein Werk, das in der elektroakustischen Musik der letzten Jahrzehnte seinesgleichen sucht.


So, aus meiner Sicht können wir uns nun bald guten Gewissens dem Kontinent BE zuwenden...



Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 08. Nov 2008, 03:29 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#15 erstellt: 08. Nov 2008, 19:48
Hallo lieber Aladdin und alle anderen,

danke für Deine wie immer profunden Ergänzungen, vor allem zum Orgelwerk von Bach. Ich hebe mir die tiefere Entdeckung der Orgelwerke mal für später auf. Bis dahin hau ich mir ab und an, wenn mir der Sinn danach steht, mal den Power Biggs um, die Ohren ...

Monsieur Bayle sagt mir null, hab's mir angehört. Interessant, aber da fehlt mir noch der musikalische Horizont oder die sittliche Reife. Kommt vielleicht auch noch.

Dann will ich von meiner Seite auch noch etwas zu BA beisteuern:

Alleine schon wegen des Namens dieses Komponisten ist diese CD einen Kauf wert: Johann Georg Heinrich Backofen. Ich weiss nichts über ihn, ausser dass er schöne Klarinettenkonzerte verfasst hat. Hier bei jpc günstig zu erwerben:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Dann kommt der Chopin oder Liszt der südamerikanischen Gitarre des 19. Jahrhunderts, Agustin Barrios.
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist
Hochvirtuose Solo-Gitarrenstücke, genial gespielt von John Williams.

Womit wir bei Bela Bartok angekommen wären. Die folgenden Werke muss man meines Erachtens unbedingt haben.

1) Konzert für Orchester. Klassiker ist die Aufnahme von Solti, sehr gut klingend, neu und als SACD diese hier von Ozawa:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

2) Der wunderbare Mandarin. Dämonisch immer noch die Aufnahme mit Abbado, dazu gekoppelt eine "Skythische Suite" von Prokofiev, bei der die Luft brennt. Das ist Schwermetall-Klassik !!! Die gibt's aber scheinbar nicht mehr, hab kein Bild mehr gefunden, schade !!! Zur Not tut's die hier von Naxos, als SACD
http://www.amazon.de...id=1224864486&sr=1-3

3) Auch bei den Klavierkonzerten 1 & 2 ist das Team Abbado/Pollini meine erste Wahl
http://www.amazon.de...id=1224864561&sr=1-2
Die unglaublichen Martellato-Passagen meistert Abbado unglaublich gut. Das dritte Konzert ist deutlich leichter und melodischer als die 1 & 2 . Es gibt eine Boulez-CD, die alle drei zusammenfasst mit drei wechselnden Pianisten:
http://www.amazon.de...id=1224864754&sr=1-6

4) Dann die ultra-düstere Oper Herzog Blaubarts Burg. Ich bin ja normalerweise kein Opernfan, aber diese hat schon was (ist auch mit 50 Minuten Spielzeit überschaubar kurz !!). Gibt's auch nett auf SACD
http://www.amazon.de...id=1224865057&sr=1-2
Hüstel, sehe gerade, daß das wieder eine kleine wertvolle Gemme in meiner Sammlung ist.

5) Die Streichquartette, schliesse mich der Empfehlung von Aladdin an.
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

So, das nächste bei mir wäre BE wie "Beethoven". Will jemand vorlegen ? Wenn nicht, melde ich mich morgen wieder.

Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#16 erstellt: 09. Nov 2008, 20:51
Nun gut, dann will ich in BE mit Ludwig van Beethoven fortfahren. Das ist bei mir mit mind. 250 Tonträgern ein ziemlich riesiger Abschnitt. Nichtsdestotrotz wage ich gar nicht, mir anzumaßen, diesen auch nur annähernd mit meinen Tipps abzudecken. Aber ich werde es versuchen. Unerlässlich für eine halbwegs umfassende Übersicht scheinen mir folgende Werke zu sein.

1) Symphonien
Unter primär audiophilen Gesichtspunkten würde ich drei Zyklen empfehlen, wobei der dritte noch im Entstehen ist:
a) Karajan/Berliner 60er Jahre auf SACD (Stereo), der von vielen auch klanglich als Klassiker gesehen wird.
http://www.jpc.de/jp...c&rsk=hitlist&page=1
b) Abbado/ Berliner oder Barenboim/Staatskapelle auf DVD-Audio (Mehrkanal)
http://www.jpc.de/jp...c&rsk=hitlist&page=1
http://www.jpc.de/jp...c&rsk=hitlist&page=1
Schöner weiter Mehrkanal-Raumklang, Abbado ist etwas weicher, Barenboim etwas härter in Klang und Interpretation. Leider ist die Erhältlichkeit beider Zyklen inzwischen problematisch, insbesondere die 9. aus beiden Zyklen sind kaum mehr günstig zu finden.
c) Rajski/Polish Chamber Philharmonic mit dem neu begonnenen und klanglich absolut herausragenden TACET-Zyklus als Real Surround Sound SACD:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Klanglich mit die beste Symphonik, die ich in meiner bescheidenen Sammlung habe !!!
Hier seien auch gleich die Symphonien in den Klavierfassungen von Franz Liszt gespielt von Scherbakov erwähnt. Diese Box alleine könnte man wochenlang studieren ...
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

2) Klavierkonzerte
Ich habe etwa 25 Komplettaufnahmen der Klavierkonzerte. Eine Auswahl unter dem Stichwort "audiophil" fällt mir schwer, da die meisten Stereoaufnahmen recht gut klingen, aber noch kein kompletter echter Mehrkanal-Zyklus erhältlich ist. Roll/Shelley mit dem RPO ist keine Mehrkanal-Aufnahme, sondern nachträglich durch den Prozessor gejagt. Erst begonnen sind der exzentrische neue Olli Mustonen-SACD-Zyklus auf Ondine
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
und Konzert 1 & 3 von Brautigam auf BIS.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Die historisierenden, aber aus meiner Sicht klanglich und musikalisch hervorragend gelungenen CD-Aufnahmen mit Schoonderwoerd auf alpha sind ebenfalls noch nicht komplett.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Im Zweifelsfall würde ich also auf einen Klassiker wie Brendel/Rattle
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
oder den neuen Zyklus von Kissin/Sir Colin Davis zurückgreifen
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

3) Violinkonzert
Meine stille Liebe gehört schon immer der beseelten und warm leuchtenden frühen (Original-)Digitalaufnahme von Perlman/Giulini, wobei ich den heute erhältlichen Remaster nicht kenne
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Bislang habe ich noch keine SACD-Aufnahme des Konzerts gehört, die mich voll überzeugt hat. Lasse mich hier gerne belehren ...
Eine relativ selten gehörte Fassung für Klarinette bietet diese CD mit Michael Collins und Mikhail Pletnev:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/2244361
Die Fassung für Klavier (auch als sechstes Klavierkonzert bezeichnet) haben die obengenannten Mustonen und Schoonderwoerd inkludiert.

4) Streichquartette / Septett / Oktett
Bislang hat mir das Cleveland Quartet auf Telarc hier gute Dienste geleistet
http://www.jpc.de/jp...c&rsk=hitlist&page=2
aber auf TACET gibt es eine beachtliche Mehrkanal-DVD-Audio-Edition vom Auryn Quartett
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
die (logischerweise) die Musiker in die vier Ecken um den Hörer herum positioniert. Hab ich aber (noch) nicht komplett ...
Das Septett und Oktett nach ähnlichen Überlegungen aufgenommen findet sich ebenfalls bei TACET hier:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

5) Klaviersonaten
Hier mache ich es mir einfach. Der Emil Gilels-Zyklus auf DGG - auch wenn er ihnn nicht ganz vollenden konnte -, ist klanglich und interpretatorisch meine Referenz. Punkt.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Die SACDs von Pizarro auf Linn sind gut, aber haben nicht den Vorsprung im Piano-Klang, der eine ernsthafte Konkurrenz zu Gilels begründen würden.

Zu weiteren Werken z.B. der Kammermusik, der Missa Solemnis oder zum Fidelio höre ich gerne Eure Anregungen.

Gerne kann auch jemand schon etwas zu Berg, Berlioz und Berwald schreiben und BE beenden.

Grüße Michael
AladdinWunderlampe
Stammgast
#17 erstellt: 09. Nov 2008, 22:17
Liebe Musikfreunde,

Michael frug nach einer überzeugenden SACD-Einspielung des Beethovenschen Violinkonzertes. Meine diesbezügliche Empfehlung ist

Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-dur, op. 61 / Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-Moll, op. 64
Victoria Mullova (Violine), Orchestre Revolutionnaire et Romantique, Leitung: John Eliot Gardiner
1 SACD, Philips CD473872-2


Beethoven: Violinkonzert

Mullovas klug und sensibel nuanciertes, niemals aufdringlich prätentiöses Spiel finde ich hier ebenso beeindruckend wie den von Gardiner überaus sorgfältig gestalteten Orchesterpart - und dies alles in einer wunderbaren, sowohl plastisch-präsenten wie transparenten Aufnahme.


Bei den Beethovenschen Klaviersonaten interessiert mich im Augenblick insbesondere die neue, noch im Entstehen begriffene Gesamteinspielung von Ronald Brautigam. Ich kenne daraus bisher leider nur die folgende SACD:

Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 12-15
Ronald Brautigam (Klavier)
1 SACD, BIS SACD-1473


Beethoven: Klaviersonaten

Brautigams ungemein temperamentvoller und trotzdem beherrschter Zugriff verleiht diesen Stücken in Verbindung mit dem Klang des an historischen Vorbildern orientierten Flügels eine ungeheuere Frische und Lebendigkeit, die mir beim Hören großen Spaß macht. Ich weiß jetzt schon, dass ich mir nach und nach auch die anderen Teile dieser Gesamteinspielung zulegen werde.


Was die Sinfonik, die Klavierkonzerte sowie die Missa solemnis Beethovens betrifft, so kann ich keine SACD-Empfehlungen abgeben, da ich - als jemand, der Mehrfach-Käufe desselben Werks so weit es geht vermeidet - stets auf Anhieb auf Aufnahmen gestoßen bin, die mich sehr zufrieden stellten: Alle genannten Werke habe ich in den bekannten Einspielungen mit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Nicolaus Harnoncourt, die mir auch klanglich gut gefallen. (Insbesondere die Klavierkonzerte, die Harnoncourt mit dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard sind dabei zugegebenermaßen gemessen an der traditionellen Auffassung ein wenig gegen den Strich gebürstet.) Ob die von Michael genannten Einspielungen besser sind, wage ich nicht zu beurteilen.

Anscheinend gibt es den ganzen Harnoncourtschen Beethoven (inklusive der Ouvertüren, der übrigen Konzerte und der Violinromanzen, deren Interpretation ich nicht kenne) inzwischen in einer Komplettbox:


Beethoven (Harnoncourt)

Die Neueinspielungen der Beethoven-Sinfonien, die mich momentan am ehesten interessieren würden, sind diejenigen von Paavo Järvi mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sowie die von Giovanni Antonini mit dem Kammerorchester Basel. Wenn jemand dazu Näheres zu berichten weiß, wäre ich sehr dankbar.
Bald geht's dann auch mit Berg, Berio & Co weiter.

Herzliche Grüße
Aladdin
arnaoutchot
Moderator
#18 erstellt: 09. Nov 2008, 23:08
Hallo Aladdin,

danke für Deine Ergänzungen.

Frau Mullova mit Herrn Gardiner hab ich auch als SACD. Mir war der Zugriff hier bislang zu spröde, aber ich werde sie nochmals auf Deine Empfehlung hin in Ruhe hören.

Die Brautigam-Sonaten hatte ich auch schon im Auge. Was mich bislang zurückgehalten hat ist das Fortepiano. Wie klingt das ? In den Konzerten finde ich das Hammerklavier von Schoonderwoerd passend, aber die Sonaten auf so einem Instrument ? Kannst Du meine Bedenken zerstreuen ?

Die Konzerte mit Aimard und Harnoncourt hab ich (natürlich ) auch. Ich habe so den Eindruck (wie auch schon im Beethoven Klavierkonzerte-Thread angeklungen), daß Aimard sehr polarisiert. Entweder man lehnt ihn ab oder stellt ihn über alle anderen. Mich konnte er bis dato nicht überzeugen. Man kann aber sicherlich nicht von einem besser oder schlechter sprechen, es sind einfach unterschiedliche musikalische Auffassungen. Werde das auch verifizieren.

Die Symphonien No. 1 & 2 mit Antonini und den Baslern habe ich, eine lockere und leichte kammermusikalische Angangsweise, durchaus charmant. Klanglich auf hohem Niveau. Diese Aufnahme ist bei mir durch die oben empfohlene TACET-SACD aber förmlich aus dem Feld geschlagen worden, weil das kammermusikalische Konzept das gleiche ist, aber das Klangerlebnis der TACET mich ungleich mehr beeindruckt.

Viele Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#19 erstellt: 10. Nov 2008, 01:19
Ich bin mehr oder weniger ahnungslos was "Audiophilie" betrifft und kann auch keine SACDs und DVD-Audio abspielen.
Aber ich halte z.B. den Karajan-Zyklus von 1962 nicht für aufnahmetechnisch überdurchschnittlich (und ich halte ihn auch, trotz einigen sehr guten Aufnahmen für mindestens ergänzungsbedürftig). Auch die Live-Aufnahmen Harnoncourts sind klanglich nicht überragend (obgleich gut). Von den genannten, die ich kenne, ist Barenboim/Staatskapelle Berlin die mit Abstand am besten klingende (und als "traditionelle" Lesart eine hörenswerte Alternative zu den schlankeren HIP-beeinflußten Einspielungen)

Die Klavierkonzerte mit Aimard/NH stelle ich zwar weder über alles, noch lehne ich sie ab, aber ich halte sie für weniger gelungen als die Sinfonien. Oft schlicht zu lahm, es gibt inzwischen etliche Aufnahmen, die sich in den Sinfonien an den MM-Angaben orientieren, in den Konzerten wird es fast überall immer noch in traditionell philharmonischer Weise ausgewalzt, statt mal ein bißchen Gas zu geben (Gould in 1+2 ist hier immer noch meine Referenz, bei den späteren hat er dann eher seine Zeitlupenphase) und auch Harnoncourt ist irgendwann in den 90ern deutlich langsamer geworden als er früher war. Sie enthalten fraglos einiges Interessante, aber ich würde sie erst als Zweit- oder Dritt-Aufnahme empfehlen. Die auf CD sehr billig erschienene mit Roll/Shelley ist erstaunlich gut, eine sehr hörenswerte Alternative.

Auch den Gilels-Zyklus sehe ich etwas kritisch. Selbst die Wiederauflage in der blauen Box ist nicht ganz frei von den Härten des frühen Digitalklangs, was immer audiophil ist, das ist es für mich nicht. Interpretatorisch ist er mir oft etwas zu gewichtig, der Humor der frühen Werke kommt zu kurz.
Der Brautigam-Zyklus scheint mir klanglich sehr gut, auf dem Fortepiano sicher das beste, was es gibt (und es funktioniert m.E. viel besser Solo als in Konzerten!)
Aber sonst weiß ich nichts auf SACD oder mit besonders ausgezeichneter Qualität; um 1990 wurden die bei Denon erschienen Aufnahmen mit B.L. Gelber (unvollendet, ca. 6 CDs) diesbezüglich hoch gehandelt. Sie sind auch sehr gut, nicht nur klanglich, aber ich weiß nicht, was man da heute noch alles machen kann und sie sind selbst in Japan teils vergriffen

Fehlen noch die wichtigsten Variationen. Bei op.34,35, WoO 80 ist mein riesiger Favorit Gould, gewiß nicht audiophil. Bei den Diabellis sollte man unter neueren Aufnahmen Sokolov (live) mal anhören.


Das Cleveland-Quartett habe ich höchstens mal im Radio gehört; mein Eindruck ist freilich, daß diese Beethovenaufnahme außer von Telarc-Fans weitgehend ignoriert wird. TACET hat eine mit dem Auryn-Q.; daraus habe ich die späten Q. Aber hier ist die Konkurrenz übermächtig. Die besten Aufnahmen aus neuerer Zeit , die mir auch klanglich jedenfalls sehr gut scheinen, finde ich die des Hagen-Q. (DG)(noch lange nicht komplett).



Violinsonaten: Kremer/Argerich (DG, billiger in einer Kremer-Sammelbox) oder evtl. Dumay/Pires (DG) (hier habe ich nur eine CD). Beides klanglich sehr gut, letztere etwas gemäßigter, die andere für manchen vielleicht etwas exzentrisch

Cellosonaten: massenhaft Aufnahmen, viele gute. Exzellent in jeder Hinsicht (und SACD-Hybrid) Wispelwey/Lazic



Klaviertrios: komplett habe ich nur Fontenay, die klingt in meinen Ohren auch recht gut. Vielleicht noch besser sind die 3 frühen Trios mit dem Castle Trio (HIP) bei Virgin und die neue dhm-CD mit op.1,3 & op.70,1 mit Staier & friends



Bei Fidelio muß ich passen, ich habe keine Aufnahme aus den letzten 40 Jahren; bei der Missa würde ich die Harnoncourt-Empfehlung durchaus unterstützen (auch wenn Toscanini und Klemperer eher Pflicht sind...)

viele Grüße

JK jr.
arnaoutchot
Moderator
#20 erstellt: 10. Nov 2008, 12:21
Hallo JK,

danke für Deine ergänzenden Empfehlungen. Ich betone nochmals: "Audiophil" im Sinne dieses Threads kann durchaus auch eine frühe Stereoaufnahme aus den späten 50ern sein, es muss nicht immer SACD oder DVD-Audio sein. Vielen der von Dir genannten CDs würde ich - ohne sie gehört zu haben - eine sorgfältige Aufnahme und Produktion zugestehen.

Die Karajan Stereo-SACDs mit den Symphonien habe ich schon mit den Original LPs aus den 60ern verglichen und war sehr positiv überrascht, wie nah die SACD an das warme analoge Klangbild der Vinylplatten herankam. Es bleiben natürlich Aufnahmen aus den 60ern, aber dafür zumindest auf SACD wirklich herausragend gut.

Ich gebe Dir recht, daß man bei den Gilels-Aufnahmen die Digitaltechnik noch nicht ganz im Griff hatte, aber mir gefällt der etwas harte Klang, der zu Gilels markantem Zugriff passt.

In der Kammermusik hab ich noch viel zu entdecken, da werde ich mir sicherlich die eine oder andere Deiner Empfehlungen bei Gelegenheit näher anschauen (v.a. Wispelwey mit den Cellosonaten und Staier mit dem Geistertrio).

Grüße Michael
Pilotcutter
Administrator
#21 erstellt: 12. Nov 2008, 03:43


Diese Reihe dürfte auch noch erwähnenswert sein. Habe nur diese Symphonien 4&5. Ein überaus feinzeichnender Klang. Alle Instrumente an ihren Plätzen. Wirklich genial.

edit: Lese jetzt erst den Beitrag von Kreisler_jun. der schrieb:

Von den genannten, die ich kenne, ist Barenboim/Staatskapelle Berlin die mit Abstand am besten klingende (und als "traditionelle" Lesart eine hörenswerte Alternative zu den schlankeren HIP-beeinflußten Einspielungen)

und kann das nur explizit bestätigen. Besonders in der hier gezeigten DVD-Audio. Sie enthält die Advanced Resolution-Stereo- und Mehrkanal-Spur, sowie eine DD AC-3 Spur womit sie kompatibel ist für DVD-Video Abspielgeräte ohne DVD-Audio Logo.


[Beitrag von Pilotcutter am 12. Nov 2008, 04:29 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#22 erstellt: 12. Nov 2008, 11:22
Hallo Olaf,

danke für Deine Bestätigung. Wenn Du mein Posting Nr. 16, Punkt 1 b, genau liest, wirst Du feststellen, daß ich auch genau diese DVD-Ausgabe empfohlen habe. Macht aber nix, doppelt bzw. dreifach hält besser.

Tipp: Besorg Dir die noch fehlenden Teile schnell, die DVD-As verschwinden aktuell vom Markt. Auch die 5. & 6. Symphonie ist inzwischen nicht mehr einfach erhältlich, die 9. sowieso nicht.

Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#23 erstellt: 14. Nov 2008, 12:16
Ein interessanter Thread ist das! Beitragen kann ich wohl bestenfalls wenig, aber ich lese hier gerne mit und hole mir audiophile Klassiktipps, nach dem Motto: Das Ohr hört mit.

Einen kleinen Hinweis habe ich aber doch noch: Der Vänskä-Beethovenzyklus bei BIS ist auf SACD. Zwar kenne ich den nicht, die Kombination BIS/SACD lässt aber Audiophilie vermuten.

Viele Grüße,
Mellus
Hüb'
Moderator
#24 erstellt: 14. Nov 2008, 12:18

Mellus schrieb:
Einen kleinen Hinweis habe ich aber doch noch: Der Vänskä-Beethovenzyklus bei BIS ist auf SACD. Zwar kenne ich den nicht, die Kombination BIS/SACD lässt aber Audiophilie vermuten.

Wurde hier sehr gelobt - auch wegen des Klangs.
Mellus
Stammgast
#25 erstellt: 14. Nov 2008, 16:26

Hüb' schrieb:
Wurde hier sehr gelobt


allerdings, so steht es in der von Dir verlinkten Rezension, mit Ausnahme der 1. und 6. Sinfonie.

Gruß,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#26 erstellt: 17. Nov 2008, 01:54
Also, schieben wir den Thread wieder ein kleines Stückchen weiter. Gehen wir bis BI.

Ich war ja sehr überrascht, wie einig wir uns über die Beethoven Symphonien von Barenboim waren ...

Alban Berg - und hier weiche ich mal von meinem ehernen Prinzip ab, nur Platten vorzustellen, die ich auch habe, habe ich mit dieser zumindest auf der Kaufliste:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Es gibt die Orchesterstücke nun auch auf RCO Live als SACD mit Jansons, aber die kenne ich auch (noch) nicht.

Aladdin, vielleicht magst Du zu Berg und auch zu Luciano Berio etwas sagen, insbes. bei letzterem bin ich völlig blank.

Hector Berlioz kann man (für mich) mit einer dieser beiden SACDs schon fast erschlagen, natürlich die Symphonie Fantastique.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Sie sind klanglich und von der Interpretation her nicht sehr unterschiedlich.
Ich persönlich liebe auch das mega-bombastische Requiem (das Berlioz dann mit der "Grande Symphonie funèbre et triomphale" nochmals zu steigern versucht hat, wovon ich aber nur die Aufnahme mit Colin Davis aus den späten 70ern habe, die die Klangmassen nur etwas mulmig einfängt ...). Vom Requiem gibt es sowohl eine exquisite Telarc-Mehrkanal-SACD
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
oder man greift einfach auf dem Klassiker von Charles Munch aus 1959 zurück, ebenfalls nun als Dreikanal-SACD zu haben:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Recht schön und zu Unrecht ziemlich unbekannt ist Franz Berwald, ein schwedischer Komponist aus dem 19. Jahrhundert, der vier schöne romantische Symphonien in nordischen Farben geschrieben hat:
http://www.amazon.de...id=1224866873&sr=8-1

Heinrich Ignaz Franz von Bibers zentrales Werk sind sicherlich die Rosenkranz- oder auch Mysteriensonaten, zumindest wenn man sich die vorhandene Diskografie anschaut. Es gibt von diesem ausgefallenen Werk ungeheuer viele Aufnahmen, darunter etliche "audiophile". Ich unterscheide mal in die gotisch-karg-strenge und die eher barock-üppige Angangsweise. Ich finde - je zu ihrer Zeit - beide Angangsweisen interessant. Ein Vertreter der gotisch strengen Fraktion ist sicherlich Reinhard Goebel
http://www.amazon.de/Die-Rosenkranz-Sonaten/dp/B0000057DS
die barocke farbige Fraktion vertritt John Holloway
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist
oder relativ neu Riccardo Minasi
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Aber es gibt noch mehr Tolles bei Biber, z. B. die "Missa Salisburgensis", eine Messe für 53 Stimmen. Leider ist meine vorhandene SACD (aufgenommen 1997) keine echte DSD-Mehrkanalaufnahme, die 8 im Kreis stehenden Chöre könnte man natürlich heute in einer DSD-Aufnahme noch viel plastischer abbilden. Musikalisch und vom Gesamt-Klangbild aber gut (das Bild ist von der CD, die SACD ist nur noch schwer erhältlich):
https://www.jpc.de/j...=classic&rsk=hitlist

Abschliessend sei noch auf das musikalische Schlachtengemälde "Battalia" verwiesen, das das "Combattimento Consort Amsterdam" sehr farbenfroh auf SACD gebannt hat (ein Schnäppchen !!!):
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/3026823

Freue mich wie immer auf Ergänzungen und Kommentare.

Grüße Michael
AladdinWunderlampe
Stammgast
#27 erstellt: 17. Nov 2008, 03:55
Liebe Freunde des Bereichs BE-BO,

da die wunderbare Einspielung des Streichquartetts und der Lyrischen Suite für Streichquartett von Alban Berg durch das Arditti String Quartett (Disques Montaigne) anscheinend heute nicht mehr greifbar ist, fallen meine Berg-Tipps ein wenig spärlicher aus als erhofft:

Alban Berg: Drei Orchesterstücke op. 6, Symphonische Stücke aus der Oper "Lulu" (Lulu-Suite)
Anat Efraty (Sopran), Royal Concertgebouw Orchestra, Leitung: Daniele Gatti
1 SACD, RCO live 08004


Berg: Orchesterwerke

(Wahrscheinlich meinte Michael diese Einspielung, als er von einer Jansons-SACD sprach.)
Eine beeindruckend klare, ungemein räumliche und zugleich hochexpressive Aufnahme, die nicht nur den hypertroph-komplexen Drei Orchesterstücken, sondern auch der abgründigen Schönheit der Lulu-Suite (mit dem für mich angsteinflößendsten Finalsatz der Musikgeschichte!) zugute kommt.

Alban Berg: Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg op. 4, Drei Sätze aus der "Lyrischen Suite" für Streichorchester, Alexander Zemlinsky: Lyrische Sinfonie in sieben Gesängen op. 18
Vlatka Orsanic (Sopran), James Johnson (Bariton), SWF-Sinfonieorchester, Leitung: Michael Gielen
1 CD, Arte Nova 74321 27768 2

Berg/Zemlinsky

Obwohl das Hauptwerk dieser ungemein preisgünstigen CD (deren Cover bei mir noch anders aussieht) natürlich Zemlinskys grandiose Lyrische Sinfonie ist, lohnt sich die Anschaffung auch wegen der kurzen, aber überaus großformatig besetzten und verführerisch in allen orchestralen Farben schillernden Berg-Lieder, die Gielen wunderbar transparent wiederzugeben versteht. (Die auszugsweise Streichorchester-Fassung der Lyrischen Suite halte ich - auch wenn sie merkwürdigerweise recht häufig gespielt wird - dagegen eher für entbehrlich.)
Das Ganze ist auch in durchaus beachtlicher Aufnahmequalität eingefangen - es gibt also zumindest hier keinen Grund, hinter "Arte Nova" einen billigen Jakob zu vermuten.


Luciano Berio: Formazioni, Folk Songs, Sinfonia
Jard van Nes (Sopran), Electric Phoenix, Leitung: Terry Edwards, Royal Concertgebouw Orchestra, Leitung: Riccardo Chailly
1 CD, Decca 425 832-2


Berio - Sinfonia

Da zum Hauptwerk dieser Einspielung - der Sinfonia - und auch zu Chaillys fulminanter Interpretation an dieser Stelle des Forums schon mehr als genug geschrieben worden ist, kann ich mich hier kurz fassen und nur noch erwähnen, dass auch die übrigen Stücke - insbesondere die unterhaltsamen, aber trotzdem zu Herzen gehenden Folksongs überaus hörenswert sind. Die Aufnahmequalität ist - wie man es von Decca-Aufnahmen der 1990er Jahre erwarten darf - vorzüglich.


Luciano Berio: SOLO für Posaune und Orchester, Iannis Xenakis: Troorkh für Posaune und Orchester, Mark-Anthony Turnage: Yet Another Set To
Christian Lindberg (Posaune), Oslo Philharmonic Orchestra, Leitung: Peter Rundel
1 SACD, BIS-SACD-1638


Berio/Xenakis/Turnage
(Achtung: Der bei jpc genannte Titel des Berio-Stückes ist unrichtig!)

Nur eines der drei auf dieser Einspielung gesammelten Werke, die allesamt dem Ausnahme-Posaunisten Christian Lindberg gewidmet worden sind, stammt von Berio: Aber allein schon dieses melancholische SOLO, das der italienische Komponist vier Jahre vor seinem Tod komponierte, ist die Anschaffung dieser SACD wert; gleiches gilt auch für Iannis Xenakis' Troorkh, ein Werk extremster spieltechnischer Anforderungen, aber leider nicht für das anbiedernde Stilgemenge von Turnages pseudo-jazzigem Yet Another Set To - auch wenn dieses Stück durch einige räumlich verteilte Instrumente besonders von den Vorzügen der Surround-Aufnahmetechnik zehrt. Aber auch die konventioneller im Frontbereich platzierten Ensembles in Berios und Xenakis' Kompositionen beeindrucken durch ein erstaunlich plastisches und tiefenscharfes Raumprofil, so dass diese Aufnahme auch klanglich von allerhöchstem Rang ist.


Heinrich Ignaz Franz Biber: Missa Christi resurgentis
Choir of The English Concert, The English Concert, Leitung: Andrew Manze
1 SACD, harmonia mundi usa HMU 807 397


Biber: Missa Christi resurgentis

Bibers prachtvolle mehrchörige Ostermesse, die auf der vorliegenden SACD durch diverse Instrumentalstücke von Biber sowie dessen Kompositionslehrer Johann Heinrich Schmelzer ergänzt wird, arbeitet immer wieder mit antiphonalen Raumwirkungen zwischen zwei Vokal- und zwei Instrumentalchören, deren unterschiedliche räumliche Positionierung in der Surround-Aufnahme eindrucksvoll zur Geltung kommt. Doch lebt diese Musik nicht nur von solchen vermeintlichen "Effekten", sondern ebenso von der erstaunlichen Rhetorik der Biberschen Tonsprache, die immer wieder mit ungewöhnlichsten Klangwirkungen - zum Beispiel dem Einsatz dreier Solo-Bassisten - arbeitet.


Pierre Boulez: Rituel in memoriam Maderna für acht Orchestergruppen, Notations, Figures-Doubles-Prismes

Orchestre National de Lyon, Leitung: David Robertson
1 CD, Naive MO 782163


Boulez: Orchesterwerke

Gerade für Boulez' Messiaen-artigstes Werk, das statische Rituel in memoriam Maderna mit seinen acht räumlich verteilten Orchestergruppen, wünschte man sich die Surround-Segnungen der SACD-Technologie, doch bis dahin bietet diese CD-Einspielung neben höchster interpretatorischer Qualität einen beeindruckenden Stereo-Aufnahmestandard.
Davon profitieren auch die anderen beiden Werke dieser Einspielung: Figures-Doubles-Prismes, in dem sich zunächst deutlich getrennten Texturen zunehmend durchdringen, wobei das spätserielle Idiom immer mehr durch eine raffiniert-irisierende Klanglichkeit aufgesogen wird, sowie das - bis heute unabgeschlossene - Projekt der Notations, das auf mich seit jeher eine besondere Faszination ausgeübt hat: greift hier doch der Altmeister instrumentierend zurück auf kleine, kurze Klavierstücke der späten 1940er Jahre, die nun - auf der Höhe von Boulez' Kompositionskunst - unter der Hand aufs Neue zu wimmeln und wuchern beginnen und sich dabei zu komplexen Texturen auswachsen, in denen sich die ungestüme Ausdruckskraft des jungen Boulez aufs glücklichste mit der kontrollierten Raffinesse des reifen Komponisten verbindet.


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 17. Nov 2008, 21:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#28 erstellt: 17. Nov 2008, 11:59

Wahrscheinlich meinte Michael diese Einspielung, als er von einer Jansons-SACD sprach.


Ja, sorry, die meinte ich natürlich. Welche soll ich lieber auf meine Kaufliste nehmen, Gatti oder Abbado ?

Danke auch für die Biber Ostermesse, die hab ich auch. Das ist meines Wissens eine echte Mehrkanal-Aufnahme mit den Vorzügen, die der "Missa Salisburgensis" fehlen.

Vor Boulez möchte ich noch die Symphonien von Alexander Borodin einfügen. Diese solide Aufnahme von Gennadi Rozhdestvensky gibt's günstig bei Brilliant:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Sammeln wir uns kurz, bevor wir den nächsten Gipfel der Buchstaben BR erklimmen.

Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#29 erstellt: 19. Nov 2008, 01:01
Bei Berlioz fehlt hier allerdings noch einiges! Zu den Opern kann ich nicht viel sagen, da ich nur die "Trojaner" ein wenig kenne und den Rest gar nicht. (Man hat aber eh selten mehr als zwei Aufnahmen zur Auswahl, manchmal beide von Colin Davis geleitet...)

Wenigstens La Damnation de Faust sollte man aber mit hereinnehmen. Die beste mir bekannte Einspielung ist zwar stereo, aber von ca. 1958 und klingt ordentlich, aber nicht überragend (Ozawas aus den 70er ist hallig und auch sonst schlechter, Naganos habe ich noch nicht gut genug gehört, aber der Markevitch ist seit langem legendär)

Markevitch: Berlioz' Faust

Harold en Italie ist hier auch dabei (ich kenne diese Aufnahme aber nicht, da ich den Faust in einer anderen Auflage habe)

Auch Romeo et Juliette ist der Erwähnung wert, obwohl ein inhomogenes Stück, enthält es einige der großartigsten Orchesterstücke des 19. Jhds. (allen voran die Liebesszene, aber auch das brillante "Mab-Scherzo", die Ballszene, u.a.) Außer einer historischen (Toscanini) habe ich hier nur die leider vergriffene Einspielung unter Boulez; es gibt aber sicher noch andere, klangtechnisch hochstehende.



Nuits d'ete muß ich ebenfalls Berufeneren überlassen, Sammler werden (nicht ganz zu Unrecht) nach der legendären Decca-Scheibe mit Crespin und Ansermet trachten.

http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Sowohl die Berg-CD mit Abbado als auch Gielens sind sehr gut, wobei ich letztere zwar auch eher wegen Zemlinsky nennen würde, sind die Altenberg-Lieder mit der wenig bekannten Sängerin sehr gut.

Berwalds Sinfonien schätze ich ebenfalls, mir ist Järvi (habe eine der beiden CDs) hier aber etwas zu brutal. Die ältere bei EMI erschienene gefällt mir besser.

Bei Biber steht die gleichermaßen faszinierende Sammlung Harmonia artificiosa-ariosa zu Unrecht im Schatten des Rosenkranzes (die Missa salisburgensis fand ich ehrlich gesagt eher langweilig, bei aller Klangpracht )

http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

viele Grüße

JK jr.


[Beitrag von Kreisler_jun. am 19. Nov 2008, 01:03 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30 erstellt: 19. Nov 2008, 01:44
Hallo JK,

danke für Deine Ergänzungen. Sowohl bei Berlioz als auch Biber bin ich nicht stark in die Tiefe gegangen. Ich könnte bei Berlioz die "Complete Orchestral Works" und "Sacred Works" Boxen mit Colin Davis auf Philips empfehlen, die sogar klanglich größtenteils sehr gut sind. Bei Biber habe ich die "Harmonia" auch, sicher ebenfalls ein musikalisch wie klanglich hochwertiger Tipp.

Einen "BO" hab ich noch vergessen: Guillaume Bouzignac mit seinen Motetten, ebenfalls TACET Real Surround Sound SACD. Ungeheuer plastische und stark auf Call und Response aufgebaute Motetten aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Klanglich ein Genuss, man kann die einzelnen um einen herumstehenden Sänger förmlich greifen. Ich darf mal die Kritik aus der Sächsischen Zeitung bemühen: "Im Fünfkanalton über eine Surround-Anlage erzeugt diese Aufnahme aus der Bautzner Michaeliskirche von Beginn an Schauer der Wonne und Erregung - wir sitzen scheinbar zwischen den Engeln und unter ihnen!"
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/9029363

Bei Bela Bartok (und auch andere enthaltene Komponisten mit B, passt also hierher) möchte ich noch diese erste Audio BluRay der Trondheim Solists ergänzen. Das ist die mir bislang bekannte höchste Auflösung, in der Musik auf einem digitalen Medium jemals festgehalten wurde. Die LPCM Spur überträgt eine Auflösung von 24bit in 192kHz auf sechs Kanälen, die Datenrate sind satte 28 Mbit/sec !!! Neben einem BluRay-Player ist hierbei auch ein Verstärker erforderlich, der diese Datenrate überhaupt verarbeiten kann. Der Klang ist unglaublich, die beiliegende SACD in 5.1 mit dem gleichen Material wirkt dagegen wie eine blasse MP3-Kopie ...
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/7343786

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 19. Nov 2008, 11:48 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31 erstellt: 23. Nov 2008, 15:09
Hallo Freunde,

ich muss noch zwei BOs nachschieben, entschuldigt meine etwas unzureichende Organisation bei BO:

Zum einen die Cellokonzerte von Luigi Boccherini mit Wen-Sinn Yang. Das italienische ARTS-Label veröffentlicht hervorragend aufgenommene Platten. Normalerweise kann ich mit dem umfangreichen frühklassischen kammermusikalischen Oeuvre von Boccherini weniger anfangen, aber diese Konzerte sind frisch und virtuos gespielt und das Cello klingt sauber und "holzig".
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/1813614

Joseph Bodin de Boismortier ist zwar in erster Linie für seine Flötenwerke bekannt, aber hat auch schöne französische Barocksonaten geschrieben. Auf Glossa sind diese "Sonates pour Basses" erschienen, die natürlich nicht für die menschliche Stimmlage, sondern "tiefe" Instrumente wie Baßviole, Fagott oder Cello bestimmt sind.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Sehe übrigens gerade, daß jpc seine Datenbank neu organisiert hat und nun wesentlich bessere Informationen zu den auf einer CD enthaltenen Stücke liefert - großes Lob !!!

Also greifen wir BR an.

Da steht natürlich zunächst Johannes Brahms. Ich will mich gar nicht so ausbreiten, da es sicherlich berufenere Münder zu Brahms in diesem Forum gibt.

Die Symphonien höre ich sehr gerne in der sowohl vom klanglichen Konzept (relativ kleines Orchester der Meininger Uraufführungen, transparenter Klang) und dem hohen Einfühlungsvermögen von Charles Mackerras in der Telarc-Aufnahme:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Kleine Anmerkung: Die der Box beiliegende Werkeinführungs-CD von Mackerras ist ziemlich kurz und rechtfertigt den Mehrpreis ggüb. den Einzel-CDs zum Budget-Preis nicht.
Erst kürzlich habe ich die SACDs von Marek Janowski und den Pittsburghern auf PentaTone entdeckt, die mir auch gut gefallen. Kompetente Interpretation und warmer zeitgemässer Mehrkanalklang:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/3755545

Die Klavierkonzerte gefallen mir immer noch von Gilels/Jochum am besten, wenngleich es klanglich sicherlich Besseres gibt. Sehr gut - aber mit 1954 auch älteren Datums - ist die restaurierte Living Stereo SACD des 1. Konzerts mit Rubinstein:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Die Violinkonzerte hat das Scottish Chamber Orchestra und Joseph Swensen auf Linn in klanglich vorbildlicher Qualität veröffentlicht, auch wenn es sicherlich gewichtigere Geiger als ihn mit diesem Konzert gibt.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Kammermusikalisch kann ich nicht viel beisteuern, das Pianoquintett gibt es klanglich exquisit als DVD-Audio auf TACET
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
und die Klarinettensonaten & -trio als SACD auf audite
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Max Bruch ist mit seinem romantischen 1. Violinkonzert gut im Katalog vertreten (u.a. durch die berühmte Heifetz-Aufnahme, auch als Living Stereo SACD), die 3 Symphonien und das 2. Konzert sind aber wesentlich unbekannter. Die Neue Philharmonie Westfalen hat eine sehr schöne 3SACD-Box veröffentlicht, die diese zu Unrecht wenig bekannten Stücke in klanglich strahlendem Bild aus der Versenkung holt:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
(darin ist das 1. Konzert nicht enthalten !)

Die Symphonien von Anton Bruckner gibt es komplett meines Wissens bislang nicht Mehrkanal. Ich greife daher in erster Linie auf meine Celibidache-Box zurück. Die Live-Aufnahmen aus den 80er Jahren sind zwar klanglich nicht mehr ganz auf dem heutigen Stand, aber geben einem einen guten Eindruck der Live-Atmosphäre bei der Entstehung dieser aus meiner Sicht sehr tief empfundenen Interpretationen. Leider lässt sich EMI die Box preislich förmlich vergolden.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

An Einzelaufnahmen seien noch eine für mich positive und eine negative Überraschung erwähnt: Positiv die frische SACD-Aufnahme der Urfassung der 4. von Simone Young mit den Hamburgern auf Oehms
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
negativ die von mir auch aus klanglicher Sicht mit hohen Erwartungen belegte SACD von der 7. mit Haitink und dem CSO. Der Funke sprang (bislang) nicht über und klanglich bleibt die SACD unter der unglaublich guten Mahler #3 mit dem gleichen Orchester, die zumal nur als CD vorliegt, zurück.
Habe bei jpc nur die CD gefunden, habe sie aber als SACD:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

So hier mach ich einen Schnitt, den Rest von B behandeln wir das nächste mal (Brumel, Buxtehude, Byrd).

Grüße Michael
AladdinWunderlampe
Stammgast
#32 erstellt: 27. Nov 2008, 15:38
Hallo Musikfreunde,

wenn alle nachtragend sind, dann bin ich es auch und erlaube mir noch ein paar Ergänzungen zum Bereich BE-BR:

Zunächst einmal habe ich zu Berio die folgende CD-Sammlung vergessen:

Luciano Berio: Sämtliche Sequenzas, alternative Sequenzas sowie Werke für Soloinstrumente
Paula Robinson, Susan Jolles, Isabelle Ganz, Aki Takahashi, Stuart Dempster, Garth Knox, Jacqueline Leclair, Irvine Arditti,Carol Robinson, Kelland Thomas, William Forman, Seth Josel, Noriko Shimada, Stefan Hussong, Rohan de Saram, Ulrich Krieger, Alain Billard, Stefano Scodanibbio, Jane Chapman, Lucia Mense, Gary Verkade, Michael Cameron, Brian McWhorter
4 CDs, Mode Records mode 161/3


Berio - Sequenzas/Solowerke

Die Reihe von Berios Sequenzas stellt eine Art Kompendium für den Umgang mit Soloinstrumenten im 20. Jahrhundert dar - stets die virtuosen Möglichkeiten der widmungstragenden Instrumentalisten auslotend, reicht die Ausdruckswelt dieser Stücke vom der Komik bis zur Melancholie (beides beispielsweise vereint in der Posaunen-Sequenza, die dem Clown Grock gewidmet ist), wobei Berio sich nicht scheut, inmitten seiner zeitgenössischen Klangsprache immer wieder Bezüge zur Tradition bis hin zu den Tango-Allusionen der Akkordeon-Sequenza herzustellen.
In der genannten Aufnahme werden darüber hinaus jedem Stück die (von einem Sprecher vorgetragenen) Verse vorangestellt, die der italienische Dichter Edoardo Sanguineti zu den einzelnen Sequenzas verfasst hat.
Ein weiterer Pluspunkt dieser Einspielung ist, dass auch alle Alternativversionen für andere Instrumente enthalten sind, die Berio auf Drängen vieler Musiker von seinen Sequenzen erstellt hat oder hat erstellen lassen - so beispielsweise die eindrucksvolle Umarbeitung der Violoncello-Sequenza in die Sequenza XIVb für Kontrabass . Und dass in dem CD-Viererpack darüber hinaus noch als Zugabe allerlei weitere Solostücke enthalten sind - unter anderem Rounds für Cembalo, Gesti für Blockflöte und Fa-Si für Orgel - macht das Berio-Glück komplett!


Zu Borodin möchte ich ebenfalls etwas nachtragen, auch wenn die betreffenden Stücke auf der empfohlenen CD wohl eher als Zugabe gedacht sind (ich schätze sie aber höher als das "Hauptwerk" der Einspielung):

Nikolai Rimsky-Korsakow: Sheherazade op. 35, Russische Ostern op. 36
Alexander Borodin: Eine Steppenskizze aus Zentralasien, Polowetzer Tänze

Midori Seiler (Violine), Anima Eterna, Leitung: Jos van Immerseel
1 CD, Zig Zag ZZT050502


Borodin/Rimsky-Korsakow

Jos van Immerseel legt eine klangfarblich wunderbar abgetönte, entschlackte und temperamentvolle Einspielung der Borodinschen Werke vor, die mich auch aufnahmetechnisch sehr überzeugt. Leider aber trägt auch die Frischzellenkur durch das Instrumentarium des 19. Jahrhunderts nicht dazu bei, die endlosen Sequenzen erträglicher werden zu lassen, mit denen Rimsky-Korsakow seine - zugegebenermaßen immer wieder durchaus hübschen - musikalischen Einfälle zu Tode reitet... Wer aber Borodin mag, sollte ohne zu zögern zugreifen.

Bei den Empfehlungen zu Brahms und Bruckner halte ich mich eher zurück, weil ich hier bis heute meiner alten Liebe zu den Einspielungen von Günther Wand mit dem Sinfonieorchester des NDR treu geblieben bin; wenn ich diese aber empfehle, so riskiere ich vermutlich (ähnlich wie zuvor im Falle von Harnoncourts Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien), das Kreisler jr. mich - berechtigterweise - schilt, diese Einspielungen seien "klanglich nicht überragend (wenngleich gut)". (Vermutlich weiß ich genauso wenig wie Kreisler jr., was "Audiophilie" eigentlich ist...) Auch bei Brahms' Kammermusik habe ich ein Sammelsurium verschiedener Aufnahmen, von denen keine den strengen Kriterien dieses Threads vollends genügen dürfte. Daher nur die folgende Empfehlung:

Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-moll op. 15
Krystian Zimerman (Klavier), Berliner Philharmoniker, Leitung: Sir Simon Rattle
1 CD, Deutsche Grammophon 00289 477 6021


Brahms: 1. Klavierkonzert

Eine im Klavierpart wunderbar abgetönte, agogisch flexible und insgesamt eher grüblerische Einspielung dieses sperrigen Werks, die aufnahmetechnisch durch einen sehr warmen und trotzdem klaren Klang überzeugt.


Für Freunde der aktuellen elektroakustischen Computermusik hier noch ein Tipp:

Ludger Brümmer: Phrenos, Lizard Point, De la nuit, Thrill, Inferno der Stille
(mit Videos von Silke Braemer zu Lizard Point und Thrill)
1 DVD-Audio/Video-DVD (stereo und 5.0: LPCL, dts, DD), Wergo Edition ZKM WER 2059 5


Brümmer: Computermusik

Ludger Brümmer, der derzeitige Leiter des Instituts für Musik und Akustik am ZKM in Karlsruhe, ist einer der wichtigsten jüngeren Verfechter algorithmischer Kompositionskonzepte. Die Werke der DVD verwenden neben Techniken der Granularsynthese vor allem Physical Modelling, was dazu führt, dass die von Brümmer geschaffenen Klangwelten, obwohl sie aus dem Rechner kommen, ungemein haptische Qualitäten besitzen und sich wie natürliche Klänge zu verhalten scheinen. Charakteristisch für Brümmers weiträumige Kompositionen sind ungemein suggestive Klangprozesse, gewaltige und teils rhythmisch sehr energische Steigerungen, Explosionen sowie flächige, im einzelnen aber ungemein ausgehörte Klangtexturen aus zahllosen winzigen Einzelereignissen - eine Musik, die bedrohlich abgefinsterte Räume evoziert und daher auch mit sehr differenzierten Raumbewegungen der einzelnen Klangschichten arbeitet, so dass die vorliegende Multichannel-DVD das ideale Medium für diese Musik ist.


Noch zwei Anmerkungen bzw. Fragen zu den vorangegangenen Beiträgen von Michael:

1. Ob die Berg-Einspielung von Abbado besser ist als diejenige von Gatti, wage ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht zu entscheiden. (Ich kenne die Stücke genauer nur in älteren Einspielungen von Michael Gielen und James Levine, mit denen Gatti freilich mühelos mithalten kann.) Allerdings gehört Abbado gerade im Bereich der Wiener Schule zu den meines Erachtens großartigsten Dirigenten unserer Zeit. Insofern wirst Du mit der Abbado-Einspielung sicherlich nichts falsch machen, die außerdem mehr Musik enthält als die Gatti-SACD. Andererseits ist die letztgenannte Einspielung nicht nur musikalisch, sondern natürlich auch aufnahmetechnisch höchst überzeugend.
Allenfalls Anat Efraty ist für das Sopransolo der Lulu-Suite vielleicht nicht die Idealbesetzung.

2. Im Falle Deiner Berlioz-Empfehlungen hat es mich gewundert, dass ein SACD-Freak wie Du die Norrington-Einspielung des Requiems nicht erwähnt. Ist von dieser Aufnahme abzuraten? Und soll man vielleicht auf die neuangekündigte SACD unter der Leitung von Sylvain Cambrelain warten?
Das Berliozsche Requiem, das ich sehr schätze, steht schon seit längerem auf meiner Wunschliste; und da in diesem Stück die räumliche Verteilung der Klangquellen eine wichtige dramaturgische Rolle spielt, würde ich mir gerne eine Multichannel-SACD zulegen. (Bei Telarc-SACD habe ich oft meine Zweifel, ob es eher um Bombast oder um Musik geht, was aber vielleicht ein Vorurteil ist.)



Herzliche Grüße
Aladdin
arnaoutchot
Moderator
#33 erstellt: 27. Nov 2008, 23:48
Hallo Aladdin,

danke für den Tipp mit Borodin/Rimsky-Korsakov, die hab ich auch, ich hätte aber nie mehr an den Borodin-Teil gedacht. Du hast sicherlich auch den Ravel von Immerseel - ? Naja, wollen wir nicht vorgreifen, kommt dann bei "R".


... einer der wichtigsten jüngeren Verfechter algorithmischer Kompositionskonzepte. Die Werke der DVD verwenden neben Techniken der Granularsynthese vor allem Physical Modelling ...


puuh - ich hab keine Ahnung, was das ist und wie das klingen mag !!!

Bei Berg hab ich mir auf Deine Empfehlung hin doch zunächst den Gatti geholt, der mir sehr gut gefallen hat. Klanglich und von der musikalischen Transparenz her sicherlich mustergültig. Den Abbado sehe ich sicherlich mal billig.

Leider kenne ich Norrington und Cambrelain bei Berlioz nicht. Mir reichen auch aktuell die zwei genannten Versionen auf SACD. Natürlich wird bei Telarc der Klang ausgereizt, aber sie ist musikalisch recht gelungen. Wenn Du etwas mehr Patina willst: Der Munch ist zwar nicht Fünfkanal, aber der dritte Kanal bringt schon deutlich mehr Raum als eine CD.

Am Wochenende machen wir das "B" fertig ...

Viele Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#34 erstellt: 28. Nov 2008, 01:16

arnaoutchot schrieb:


AladdinWunderlampe schrieb:
... einer der wichtigsten jüngeren Verfechter algorithmischer Kompositionskonzepte. Die Werke der DVD verwenden neben Techniken der Granularsynthese vor allem Physical Modelling ...


puuh - ich hab keine Ahnung, was das ist und wie das klingen mag !!!


Verzeiht, wenn ich mich hier mal einklinke. Aber ich erfahren wie das klingt. Auf Aladdins Empfehlung hin habe ich mir die Brümmer-DVD bestellt und mittlerweile auch zweimal durchgehört. Zwei Eigenschaften waren für mich ohrenfällig: zum Einen hat die Musik extrem düstere, unheimliche Passagen; zum Anderen macht das elektronische Surround-Umhergeschwirre der Töne ganz komisch im Kopf. Insgesamt ist es also total abgefahrene Musik die dennoch hochgradig sinnlich ist -- im buchstäblichen Sinn des Wortes. Super-DVD. Musik als Erfahrung!

Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#35 erstellt: 28. Nov 2008, 16:16
Mist, jetzt habt Ihr mich schon wieder so neugierig gemacht, daß ich das auch hören muss. Dieses Forum ist noch mein Ruin. Dabei hatte ich mir doch Kaufzurückhaltung auferlegt ... Grüße Michael
Ueli
Inventar
#36 erstellt: 05. Dez 2008, 18:00
@ Michael

Falls Du etwas Ausgefallenes für Suroundwiedergabe suchst, probier doch mal "Karawane" von Adriana Hölzky, erschienen als SACD bei "Neuklang".

Das Werk ist extra für eine Aufführungssituation geschrieben, in der die Hörer in der Mitte sitzen und ringsum von den Musikern umgeben sind.

Gruß
Ueli
arnaoutchot
Moderator
#37 erstellt: 05. Dez 2008, 18:16
Hallo Ueli,

danke für den Tipp, werde ich auf die Liste nehmen. Sollten wir nochmals erörtern, wenn wir bei "H" sind.
Mir ist es nicht unwichtig, die alphabetische Reihenfolge in diesem Thread einzuhalten. Ich werde versuchen, den Buchstaben "B" am Wochenende von meiner Seite fertig zu machen, habe leider aktuell nicht viel Zeit.

Grüße Michael
Ueli
Inventar
#38 erstellt: 05. Dez 2008, 21:17
Hallo Michael

Stimmt, wir waren ja erst bei B. Dass kommt davon, wenn man einen Thread nicht von vorne liest.

Fehlt eigentlich noch "Bu" wie Busoni oder Buxtehude. Bei letzterm düfte zumindest das komplette Orgelwerk auf SACD beim Label "dacapo" audiphile Aufmerksamkeit erregen.

Ob dieser Thread überhaupt über "B" hinauskommt? Schließlich sind ja noch zahlreiche "Nachmeldungen" möglich!

Gruß
Ueli


[Beitrag von Ueli am 05. Dez 2008, 21:20 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#39 erstellt: 07. Dez 2008, 20:10

Ob dieser Thread überhaupt über "B" hinauskommt?


Welch ketzerische Frage ! Natürlich wird er das.

Hierdurch angespornt möchte ich gleich "B" aus meiner Sicht mit drei sakralen Vokalwerken beenden:

Antoine Brumels Erdbeben-Messe "Et ecce terrae motus" für 12 Stimmen ist eines der "psychedelischsten" Werke der Vokalrenaissance, das ich kenne. Bei der Aufnahme von Paul van Nevel klingen die 12 Stimmen so raffiniert ineinander verwoben, daß der Zuhörer akustisch fast so orientierungslos wird wie bei einem Erdbeben, bei dem einem der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Als SACD wäre das sicherlich noch eindrucksvoller, aber auch die CD aus einer belgischen Kapelle klingt beachtlich:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Ein ebenso einzigartiges Werk ist der Kantatenzyklus "Membra Jesu Nostri" von Dietrich Buxtehude, bei dem der Leidensweg Jesu in sieben Kantaten über die einzelnen Körperteile Jesu aufsteigend von Fuss bis Kopf beschrieben wird. Eine vorbildliche Aufnahme legte Konrad Junghänel mit dem Cantus Cölln vor:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Aus den Orgelwerken von Buxtehude auf dacapo habe ich eine SACD zwar gehört, damals aber weitergegeben und mich nicht tiefer damit beschäftigt. Ueli, gerne Deine Kommentare hierzu.

Abschliessen möchte ich mit einer SACD des Werks des Katholiken William Byrd im protestantischen elisabethanischen England des späten 16. Jhdt. Die Tallis Scholars haben in der Tewkesbury Abbey die Messe für 4 Stimmen und einige Motetten mustergültig auf SACD verewigt
http://www.jpc.de/jp...c&rsk=hitlist&page=1

Wie man im Laufe des Threads verfolgen kann, scheint mir gerade für sakrale Vokalmusik die Mehrkanal-SACD einen enormen Vorsprung gegenüber Zweikanal-Medien zu haben, da die Stück oft um einen imaginären Hörer herum gestaltet sind und oft die räumlichen Brechungen des Kirchenraumes mit einbeziehen.

Schlage vor, daß ich zunächst ein paar Tage auf Nachmeldungen und Kommentare zu "B" warte, dann geht es mit "C" weiter. Hab gerade schon mal in meine Sammlung gespitzt: Motetten von Campra, das Harfenwerk von Turlough O'Carolan, das Te Deum von Charpentier, das Requiem von Cherubini, natürlich einiges von Chopin und Copland, Orgelkonzerte von Corrette und die Klarinettenkonzerte von Crusell sind mir auf den ersten Blick ins Auge gefallen.

Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#40 erstellt: 08. Dez 2008, 01:30
Bei Brahms und Bruckner ist es irgendwie verdächtig ruhig geblieben; ich dachte, jetzt kommen die Hörer mit den dutzenden von sinfonischen Zyklen zu Wort...

Zu Bruckner kann ich auch nicht so viel sagen, erst recht nicht bezüglich besonderer Klangqualität. Sehr gut in vieler Hinischt scheinen mir aber die Sinfonien 7, 8 und 9 unter Giulini (DG)
Bei der 4. (die ich freilich nicht sehr mag) ist mein Favorit Klemperer (EMI), auch seine 6. ich schätze den transparenten Klang dieser Aufnahmen ebenfalls. Gielens Aufnahme der 5. scheint leider unerhältlich, 6. u. 7. lohnen aber ebenfalls. Schuricht (Wiener Phil, EMI) ist mein Favorit in der 3., zu den früheren wage ich kein Urteil. Wirklich superlative Aufnahmen der Chorwerke kenne ich gar keine...

Bei Brahms' Sinfonien und Konzerten halte ich mich ebenfalls zurück, da wurde ja auch einiges genannt. Heifetz' Einspielung des Violinkonzerts ist gibt es wohl als Living Stereo SACD.

Brahmssche Kammermusik in wenigstens guter Stereoqualität, mitunter besser:

- Cellosonaten: Wispelwey/Komen (Challenge); Starker/Sebok (Philips? Mercury?) (letztere ist mir eher zu kühl)
- Violinsonaten: Suk/Katchen (Decca Legends)
- Klarinettensonaten: Karl Leister + Begleiter (diverse Aufnahmen, eine bei Brilliant wiederveröffentlicht), Manno/Perl (Arte Nova)

- Streichquartette: Alban-Berg-Quartett (Teldec)
- Streichquintette: hier habe ich nur eine vermutlich unerhältliche, Boston Chamber Players bei Nonesuch, aber die ist sehr gut, ich vermute, daß das Raphael Ensemble (hyperion), das bei den
- Streichsextetten mein Favorit ist, hier ebenfalls empfehlenswert wäre
- Klavierquartette: Rubinstein/Guarneri (RCA)
- Klavierquintett: Pollini/Italiano (DG), allerdings mit etwas zu dominantem Klavier, bin noch auf der Suche nach Alternativen
- Klarinettenquintett: wieder Leister & Co (Teldec oder Brilliant)
- Klarinettentrio: Leister (Brilliant) oder Meyer et al. (EMI)
- Klaviertrios? BeauxArts (Philips) ist gut, aber nicht überragend; ich habe noch eine neuere, die aber noch nicht recht gehört (Capucons & Co/Virgin). Wenn ich recht erinnere nur zwei gibt es mit Suk/Katchen/Starker (Decca), die kenne ich aber auch nicht.

bei der Klaviermusik kann man gewiß viel schlechter fahren als sich die Box mit Julius Katchen (Decca) anzuschaffen. Dazu Richter (Decca) für die (unterschätzten) Sonaten 1+2.
(Einzelne zusätzliche andere Empfehlungen wären bei mir eher historisch (Rubinstein) als audiophil, aber so viel kenne ich hier auch nicht.
Requiem: Klemperer und/oder Kegel (leider beide mit Ausfall bei der Sopranistin)
Alt-Rhapsodie: Christa Ludwig
andere Chorwerke: Abbado/DG (Nänie, Schicksalslied sind fantastisch)

Lieder ?
Chor a capella ?

für links bin ich jetzt zu müde...

Guten Abend, gut Nacht...

JK jr.
Pilotcutter
Administrator
#41 erstellt: 08. Dez 2008, 16:44
In der Tat hatte ich mir bei Brahms auch einige Tipps erhofft.
Hinzufügen möchte ich noch die wirklich sehr audiophile Einspielung des Violinkonzerts D-dur und des Doppelkonzerts für Violine und Violoncello in a-moll der jüngsten Professorin Deutschlands:



Eine sehr feinzeichnende überragende Aufnahme. Locker flockige (manche meinen zu flotte) Vortragsart.


[Beitrag von Pilotcutter am 08. Dez 2008, 17:30 bearbeitet]
Ueli
Inventar
#42 erstellt: 10. Dez 2008, 22:39
@ Olaf
BRAHMS-Violinkonzert mit "Miss Mehrkanal" (J.Fischer) ist auch für mich das klanglich am besten eingefangene auf SACD, besser jedenfalls als die mit Hillary Hahn (Sony) oder Joseph Swensen(Linn).

@ Micheal

Deine Vermutung, dass sakrale Vokalmusik in Mehrkanal deutlich besser abzubilden ist als in Stereo, bestätigten auch, um noch bei B zu verweilen, die Motetten von BACH auf der DVD-Audio von Tacet.

BUXTEHUDES Orgelwerk auf SACD bei dacapo ist von Bine Byrndorf recht farbstark und ohne Monotonie-Effekte vorgetragen. Mehr kann ich mangels Vergleichen nicht sagen. Der Mehrkanalton bestätigt gerade bei Kirchenorgel einmal mehr den Vorteil gegenüber Stereo.

Ueli
arnaoutchot
Moderator
#43 erstellt: 15. Dez 2008, 01:19
Nun gut, verlassen wir den Buchstaben "B" und wenden uns "C" zu. Wer noch etwas Wichtiges zu den vorherigen Buchstaben nachzumelden hat, ist selbstverständlich herzlich willkommmen, das zu tun.

André Campra ist ein Komponist des französischen Hochbarock und hat neben Kantaten und Messen sehr schöne Große Motteten analog seines Zeitgenossen Johann Sebastian Bach geschrieben. William Christie hat eine in jeder Hinsicht mustergültige Aufnahme vorgelegt:
http://www.amazon.de...id=1229290329&sr=8-1
Leider scheint die Aufnahme nicht mehr erhältlich zu sein, bei amazon steht sie aktuell für schlappe EUR 180,-- zu Buche ...

Die "Chants d'Auvergne" von Joseph Canteloube haben aufgrund ihrer luftigen Komposition, ihrer Zeitlosigkeit und des eigentümlichen Sprachklangbildes des Dialekts der Auvergne schon immer eine große Anziehung für audiophile Aufnahmen gehabt. Es gibt eine vielgerühmte frühe Stereo-Aufnahme auf DVD-Audio von Classic-Records (die ich nicht habe), aber auch die frühe Digitalaufnahme von Arleen Auger mit Yan Pascal Tortelier kann sich hören lassen:
http://www.amazon.de...id=1229290813&sr=8-1

Wer die Originalfassung von Texten aus der "Carmina Burana" auf Basis der teilweise den Texten beigefügten Neumen (Notationen) hören will, kann sich auf das spannende Erlebnis der Aufnahme von 26 Stücken in zwei Volumes von Philip Pickett mit dem New London Consort einlassen. Klanglich "romanisch" karg und dem ursprünglichen Charakter der Stücke vermutlich wesentlich näherkommend als die stark romantisierende Bearbeitung von Carl Orff. Nur der Ordnung halber sei nochmals deutlich erwähnt, daß diese Aufnahme mit dem Werk Carl Orffs nur die Quellen gemein hat, sonst nichts:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/5462311

Der irische blinde Harfenmeister Turlough O'Carolan hatte um 1700 eine ähnliche Bedeutung für die Musik der Harfe wie John Dowland für die Laute etwa 100 Jahre vorher. Eine Klassiker, bei der sich irische Volksmusik und Klassik begegnen ist die traumhafte Aufnahme von Andrew Lawrence-King von 1996:
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Wiederum auf französischen Hochbarock treffen wir, wieder mit William Christie, bei Marc-Antoine Charpentier's "Te Deum", ein Stück, dessen Anfang jeder (und ich meine j e d e r !!) kennt. Dankenswerterweise hat Harmonia Mundi die Aufnahmen in einer Mehrkanal-SACD veröffentlicht, die den barocken Glanz dieses Werkes perfekt zur Geltung bringen:
http://www.amazon.de...id=1229291993&sr=8-1
Leider ist die SACD offensichtlich vergriffen, es gibt allerdings eine Mid-Price-Neuausgabe der CD in der HM Gold Serie.

Ein düsteres Werk und zu seiner Zeit von Beethoven, Berlioz und Wagner als demjenigen von Mozart gleichzustellen bezeichnet, ist das Requiem für Ludwig XVI. von Luigi Cherubini. Es geriet bereits im 19. Jahrhundert in Vergessenheit und wurde erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Barockspezialist Martin Pearlman hat es Telarc-untypisch eher unspektakulär aufgenommen, die SACD zeichnet ein feines und ruhiges Bild von Stimmen und Orchester, wie es sich für den Anlass geziemt:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/8689113

Hier mache ich einen Schnitt im Buchstaben "C" und mache das nächste Mal mit Frederic Chopin weiter.

Wie immer freue ich mich über Ergänzungen und Kommentare.

Grüße Michael
Ueli
Inventar
#44 erstellt: 15. Dez 2008, 15:40
Von Cherubini-Einspielungen wäre vielleicht noch die SACD mit den 6 Klaviersonaten (Andrea Bacchetti) bei RCA zu erwähen. Wobei mir unverständlich bleibt, warum sich Bachetti mit den recht konventionell gehaltenen Sonaten auseinandersetzt und nicht mit dem großartigen C-Dur Capriccio, dem heimlichen Hauptwerk Cherubini´s.

Ueli
arnaoutchot
Moderator
#45 erstellt: 20. Dez 2008, 15:31
Danke für Deine Ergänzung, Ueli.

Machen wir weiter im Text und kommen zu Frederic Chopin.

Wer sich nicht die Mühe nach der Suche von Einzelaufnahmen machen will, eine ordentliche Frühes-Stereo-Qualität akzeptiert, ein hohes interpretatorisches Niveau sucht und noch dazu sehr wenig ausgeben will, fährt meines Erachtens am besten mit dem Altmeister Rubinstein und seiner fast kompletten Ausgabe der wichtigen Klavierwerke.
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist
Wohlgemerkt, nur die 11. CD der Box enthält Mono-Aufnahmen von 1946, No. 1 - 10 sind Stereo zwischen 1958 - 1965 aufgenommen. Die Klavierkonzerte und die Balladen & Scherzi gab es auch als Living Stereo SACDs, die gleichen Aufnahmen als CDs sind in der Box.
http://www.amazon.de...id=1229771655&sr=1-2
http://www.amazon.de...id=1229771655&sr=1-1

Zu den Klavierkonzerten sei noch die schön gespielte und gut aufgenommene SACD mit dem Konzert No. 1 von Olga Kern erwähnt
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
oder die sehr gelobte mit beiden Konzerten der Chinesin Sa Chen (die ich aber auch noch nicht kenne, mich aber interessieren würde)
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/6724503

Sehr selten zu hören ist die kammermusikalische Version der Konzerte für Klavier und Streichquartett, die überraschende Einsichten bietet und die Werke erstaunlich von romantischer Schlacke befreit darbringt. Eine auch in klanglicher Hinsicht exquisite Aufnahme gibt es von Vesko Stambolov
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/2724964

Die Klaviersonaten 2 & 3 hat Artur Pizarro bei Linn auf SACD eingespielt, klanglich auf dem hohen Niveau von Linn, ob es einem interpretatorisch zusagt muss jeder selbst entscheiden.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

Aus dem großen Feld der SACDs mit Klavierwerken seien abschliessend drei Aufnahmen positiv und eine negativ hervorgehoben:

Die Nocturnes auf Stockfisch von Gergely Boganyi, eine der klanglich besten Klavieraufnahmen, die ich kenne:
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Die Etuden von Murray Perahia als Stereo-SACD, ebenfalls klanglich ein Traum (die CD ist aber auch gut, die SACD ist inzwischen kaum mehr zu finden)
http://www.amazon.de...id=1229772782&sr=8-3
Die Polonaisen mit dem noch recht jungen Pollini, leider inzwischen als SACD auch rar):
http://www.amazon.de...id=1229772916&sr=1-1

Enttäuscht hat mich das Recital von Vladimir Ashkenazy, das 1999 in Finnland in 4-Kanal bereits für SACD aufgenommen wurde. Ich schätze Ashkenazy sehr, diese Aufnahme ist klanglich aber stumpf und interpretatorisch eher langweilig. Dies als Warnung, bevor man für diese SACD viel Geld ausgibt (wie ich ..)
http://www.amazon.de...id=1229773208&sr=1-2

Verlassen wir Herrn Chopin, es gäbe da allerdings unter audiophilen Gesichtspunkten noch einiges mehr.

Wenig bekannt sind die spritzigen Cello-Konzerte von Giovanni Battista Cirri, die man sich hier sogar runterladen kann. Die CD-Ausgabe ist wohl inzwischen vergriffen, aber es lohnt sich, danach zu suchen:
http://www.classicsonline.com/catalogue/product.aspx?pid=225182

Nochmals zurück in die tiefste Renaissance Ende des 15 Jhdts. führt uns die zur Jahreszeit passende Missa in Nativitate Deus Noster Jesu Christe von Lloyset Compère. Eine fantastisch kühl-gotische Aufnahme auf dem auch unter Audiophilen eher unbekannten englischen Label Metronome (ist das noch aktiv ?):
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Aaron Copland finde ich am besten von ihm selbst interpretiert. Sony hat ihm zum 100. Geburtstag mit dieser Edition ein auch in klanglicher Hinsicht würdiges Denkmal gesetzt:
http://www.amazon.de...id=1229774240&sr=8-3
Klanglich sehr fein ist der 50Hz-Master auf DSD von Telarc auf SACD von Rodeo und Appalachian Spring (diese Serie wurde von Telarc nicht mehr fortgesetzt, die Erschienenen sind aber alle sehr empfehlenswert !!)
http://www.amazon.de...id=1229774481&sr=1-4

Der Erfinder des barocken Concerto Grosso, Arcangelo Corelli, empfehle ich, auf dieser SACD zu hören:
http://www.amazon.de...id=1229774834&sr=1-7

Wunderschöne spätbarocke Konzerte für Orgel und Orchester gibt es von Michel Corrette, passend von Rene Saorgin in einer provenzalischen Kirche aufgenommen und klanglich überraschend authentisch (trotz oder gerade wegen 1984er Analogaufnahme).
http://www.amazon.de...id=1229775319&sr=8-1

Gesteigert werden kann das dann nur noch durch die wahrhaft königlichen Concerts Royaux von Francois Couperin von Jordi Savall. An dieser Stelle ein großes Lob an Savall und sein Label AliaVox, das eine konsequente Veröffentlichung seiner Aufnahmen auf SACD betreibt.
http://www.jpc.de/jp...?rk=home&rsk=hitlist

Abschliessend zu "C" der meist nur unter Kennern der Klarinettenmusik bekannte Bernhard Crusell mit seinen klassisch-romantischen Klarinettenkonzerten. Auch diesem deutschen Label Ars Produktion Anerkennung, nicht nur unbekanntes Repertoire auszugraben (wir werden bei "D" mit Franz Danzi gleich wieder auf eine CD dieses Hauses treffen) , sondern dieses auch in vorbildlicher Klangqualität auf SACD zu veröffentlichen.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist

So, nun bleibt mir nur noch, allen aktiv Mitwirkenden und stillen Lesern dieses Threads frohe Weihnachtsfeiertage zu wünschen. Ich hoffe, wir können mit "D" noch dieses Jahr weitermachen.

Grüße Michael
Moritz_H.
Stammgast
#46 erstellt: 20. Dez 2008, 18:35
Nachtrag zu
Bernhard Henrik Crusell:

Folgende SACD steht „in den Startlöchern“:



Martin Fröst - der Name steht für audiophile Qualität ...

Von diesem Interpret gibt inzwischen eine Reihe von guten Interpretationen/Aufnahmen.
Würde mich nicht wundern, wenn diese Aufnahme mit dazu gehört ...
AladdinWunderlampe
Stammgast
#47 erstellt: 21. Dez 2008, 20:38

arnaoutchot schrieb:
Ich hoffe, wir können mit "D" noch dieses Jahr weitermachen.


O je, und ich hab's bisher aus akuter Zeitnot noch nicht einmal geschafft, meine Nachträge zu "B", geschweige denn meine Ergänzungen "C" beizusteuern...

Das bringt mich auf die allgemeine Frage, wie wir mit Nachträgen zu früheren Buchstaben verfahren sollen, die natürlich aus verschiedensten Gründen immer wieder anfallen. Denn es wäre natürlich schön, wenn die Buchstabenordnung beibehalten würde.

Ein Gedanke, der mir diesbezüglich gekommen ist, und der jetzt, also relativ zu Anfang dieses Threads noch nicht allzuviele Mühe bereitet, wäre, diesen Thread in viele Threads mit gemeinsamem Obertitel zu zerschlagen, die dann aber jeweils nur einem Buchstaben gewidmet sind, also zum Beispiel "Audiophile Klassiksammlung - A", "Audiophile Klassiksammlung - B" und so weiter:

Das hätte den Vorteil, dass jeder Buchstabe jederzeit um Neuentdeckungen ergänzt werden könnte, ohne dass dabei Übersichtlichkeit die Übersichtlichkeit verloren ginge, und dass andererseits die strenge und belastende Disziplin entfällt, alle Empfehlungen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eingetragen haben zu müssen.

Was haltet ihr davon?


Herzliche Grüße
Aladdin
arnaoutchot
Moderator
#48 erstellt: 21. Dez 2008, 21:45
Hallo Aladdin,

schön von Dir zu hören.

Generell habe ich nichts gegen Deinen Vorschlag einzuwenden, nur befürchte ich, daß die Buchstaben-Teilthreads dann irgendwann im Nirvana verlorengehen und nurmehr mühsam zu finden sind.

Falls wir den Thread lassen wie er ist, hab ich natürlich nichts dagegen, wenn Du noch Nachmeldungen zu B und C hast und jetzt einfach einträgst. Meine Bitte der alphabetischen Reihenfolge bezog sich mehr auf die noch nicht behandelten nachfolgenden Buchstaben, also zB dass jemandem zu B ein Komponist aus H oder S einfällt. Rückwirkende Nachmeldungen halte ich für unproblematisch.

Ich warte jedenfalls erst Mal, bis Du Dich zu B und C geäussert hast.

Grüße Michael
Pilotcutter
Administrator
#49 erstellt: 22. Dez 2008, 13:39

arnaoutchot schrieb:
also zB dass jemandem zu B ein Komponist aus H oder S einfällt. Rückwirkende Nachmeldungen halte ich für unproblematisch.


Hat die Moderation nicht die Möglichkeit, Beiträge dementsprechen zu verschieben um die alphabetische Sequenz zu erhalten?
kptools
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 22. Dez 2008, 14:08
Hallo,

nein, nicht in der Form, wie hier angedacht.

Eine Möglichkeit wäre, wenn Einer von Euch ein neues Thema erstellt, in dem er alle relevanten Links aus den ganzen Beiträgen hier alphabetisch geordnet zuasmmengefasst werden und dieses Thema dann gepinnt und geschlossen wird. Diese Thema wird dann von einem Moderator aus diesem Thread heraus gepflegt und fortgeführt.

Grüsse aus OWL

kp
Hüb'
Moderator
#51 erstellt: 22. Dez 2008, 15:10
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Händels Messias - Aufnahmen gesucht"
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