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Aufbau einer Klassiksammlung mit grossen und berührenden Interpretationen

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op111
Moderator
#1 erstellt: 06. Jan 2011, 14:36
Thema eröffnet!

Auf Anregung und als Ergänzung zu den Threads, die hier zum Thema "audiophile" Klassik gestartet werden, habe ich mich wie Michael vor meine Plattenregale gesetzt und mir überlegt, was ich herausziehen würde, wenn mich jemand nach Empfehlungen für Aufnahmen fragen würde, die mir etwas bedeuten und mir "am Herzen liegen".

Dabei sollte die rein technische Perfektion, insbesondere was die Aufnahmetechnik angeht, unberücksichtigt bleiben. So haben auch historische und Liveaufnahmen ihre Chance.
Ich erwarte von der musikalischen Seite nicht, dass ein stimmiges und/oder emotional berührendes Solo auf gleichem Niveau begleitet werden muß.
Um ein Beispiel zu nennen, "Der Abschied aus Mahlers Lied von der Erde" in der Aufnahme von Kathleen Ferrier und Bruno Walter kann u.a. weder von Orchesterspiel, Patiturtreue noch Stimmschönheit mit vielen anderen Aufnahmen mithalten. Dennoch transportiert gerade diese brüchige Stimme der todkranken Sängerin m.E. mehr von diesem Werk als manche gesangstechnisch perfekte Aufnahme.

Die Auswahl darf oder sollte auch von Originalität und dem Mut zur Subjektivität geprägt sein.

Vielleicht geht es einigen von Euch ähnlich.
Dann freue ich auf die Präsentation eurer Inselaufnahmen mit Anmerkungen dazu, was euch veranlasst hat, gerade diese vorzustellen.


[Beitrag von op111 am 06. Jan 2011, 15:40 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Jan 2011, 22:48
Hallo zusammen,
dann wage ich mal direkt hier einen Anfang.
Dabei folge ich, grob zumindest, dem Alphabet.
Allegri
Über die Musik muß ich wohl nicht allzuviele Worte verlieren, Mozart hat sie gehört und aus dem Gedächtnis notiert.
Der damalige Pabst hütete jenes Miserere wie seinen Augapfel und Abschriften waren verboten.
Dabei gibt es unterdessen zahlreiche Einspielungen, aber mir selbst ist diese hier die, welche mir Schauer über den Rücken jagd.
Eingespielt in zwei unterschiedlichen Fassungen, der originalen und einer mit barocken Verzierungen. Diese machen das Stück noch schwerer singbar, aber sie sind andererseits so, daß sie die Emotion der Musik noch steigern.
Und A Sei Voci singt das geradezu himmlisch!
Mühelos, schwebend, wenn ich mir das im Petersdom vorstelle, dieser gewaltigen Kuppel...
Völlig zeitlose Musik, nur durch die menschlichen Stimmen in Bereiche geführt, da alles Menschliche winzig werden kann.

Seit Jahren nicht gehört, aber nur das daran denken macht mir Gänsehaut.
Eine Aufnahme, eine Musik vor allem, die mir würdig schien, damit diesen Thraed zu eröffnen.
Herzliche Grüße, Mike
arnaoutchot
Moderator
#3 erstellt: 09. Jan 2011, 00:23
Hallo Mike,

danke für Deinen Eröffnungsbeitrag. Ich habe zwei Aufnahmen des Miserere, die ich mir gleich mal zum Hören bereitgelegt habe. Leider ist die von Dir genannte nicht dabei, sondern es handelt sich um Choir of King's College Cambridge, Sir David Willcocks (Decca 60er Jahre) und die Tallis Scholars, Peter Phillips (Live Santa Maria Maggiore Rom, Gimell 1994). Ich werde sie eingedenk Deiner Nennung anhören. Um ehrlich zu sein, direkt gegenwärtig ist mir das Werk nicht.

Ich trage noch ein etwas (aber nicht viel) später entstandenes Werk bei. Tomaso Albinoni's Oboenkonzert op. 9 No. 2 hat es mir schon immer angetan, und zwar daraus besonders das "Adagio". Albinoni hat einige, teilweise opernhafte, Adagios geschrieben, aber dieses ist für mich das Schönste. Diese fliessende trostspendende Traurigkeit des Mittelsatzes ist atemberaubend. Ich sehe - etwas der Heimat Albinonis verhaftet - eine Gondel auf den Wellen einer Lagune Venedigs schaukeln, die einer besseren Welt entgegenfährt. Ich weiss, das klingt alles etwas pathetisch, aber ich könnte mir diese Musik zu einem Begräbnis gut vorstellen, traurig angemessen, doch eine gewisse Hoffnung für die Hinterbliebenen ausdrückend.

Aufnahmenseitig bin ich hier gar nicht so fixiert. Eine schön klingende Oboenversion hat Frank de Bruine mit Christopher Hogwood und der Academy of Ancient Music (Decca 1999) vorgelegt. Aber auch die Version für Sopran-Blöckflöte von Michala Petri mit Claudio Scimone und den Solisti Veneti (RCA Victor 1990) hat was (wenngleich das Adagio etwas zu schnell und markant gespielt wird). Am "berührendsten" für mich ist immer noch die alte Aufnahme von 1970 von Pierre Pierlot (Oboe) mit ebenfalls den Solisti Veneti unter Scimone.

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[Beitrag von arnaoutchot am 09. Jan 2011, 00:43 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Jan 2011, 00:39
Hallo arnaoutchot,
natürlich war auch ich am Überlegen, zunächst Albinoni zu wählen. Sicher schwirrte mir im Hinterkopf der Gedanke der Chronologie.
Ja, aber wenn Albinoni, dann dieses Stückchen, ich weiß, was Du meinst.
Meine Favorit- Aufnahme ist allerdings jene:
Albinoni
Was ganz einfach daran liegt, daß die Barockoboe soooo schön klagen kann- was "moderne" Oboisten immer wieder verleitet, zu meinen, ein paar Enten im Teich klängen auch so.
Und das Concerto Armonico findet für mich diesen Mittelweg zwischen Arie, wie Du ja auch schreibst, und barocker Rhetorik und diesem gewissen "Fassung wahren" bei aller süßer Traurigkeit.
Dieses "Wenn die Gondeln Trauer tragen"...
Ach, seufz, so geh ich jetzt schlafen.
Einen schönen Sonntag wünscht Mike
arnaoutchot
Moderator
#5 erstellt: 09. Jan 2011, 01:21
Danke für die verständnisvolle Antwort. Bin immer wieder erstaunt und beeindruckt, woher Du diese extrem ausgefallenen Aufnahmen kennst (Astree bei Allegri, ARTS bei Albinoni).

Ich denke, innerhalb der Buchstaben auch noch chronologisch vorzugehen, dürfte sehr anspruchsvoll sein. Das werden wir kaum durchhalten. Geschweige denn, dass ich speziell zu "A" unter diesem Threadtitel noch sehr viel beizutragen hätte. Vieles hab ich schon bei der "Audiophilie" genannt (Aho, Albéniz, Alkan), da will ich mich jetzt ungern wiederholen.

Wünsche eine geruhsame Nacht und einen schönen Sonntag.

Grüße Michael
Szellfan
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Jan 2011, 10:28
Hallo Michael,
so ausgefallen? Hm, ich war eben lange Jahre CD-Händler, da lernt man so einiges kennen.
Für Musik, die mir wirklich wichtig ist, stehe ich bei "A" jetzt etwas auf dem Schlauch...all mein Sehnen zieht mich zu "B"
Aber ich finde, nenne ruhig manches doppelt, wenn Du bei "A" noch weitermachen möchtest.
Wäre ja auch schön, manch anderer fände sich hier noch ein.
Nochmals einen schönen Sonntag! Mike
flutedevoix
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jan 2011, 15:19
Zu Albinoni möchte ich noch eine herausragende CD nachtragen, die zwei italienische Großmeister des Konzertes in Bezug zueinander setzt.

amazon.de

Man kann sehr schön die unterschiedlichen formalen Ansätze zwischen der ausgeprägten Ritornellform bei Vivaldi und den eher aufgeborchenen Formen bei Albinoni hören.

Zudem hält die CD einige der ersten solistischen Aufgaben für Klarinetten bereit.

Die Interpretationen sind schön, könnten manchmal aber etwas aufregender, entdeckerischer sein

Vielleicht noch ein Nachtrag:
Astree und Arts sind nun für ausgesprochenen Hörer älterer Musik keine unbekannten Level, die Künstler ebenfalls nicht. Was sie vielleicht nicht so bekannt macht, ist die Tatsache, daß sie eher selten in den raren CD-Geschäften anzutreffen sind.
flutedevoix
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jan 2011, 15:29
Hallo Michael,

vielleicht noch ein Nachtrag zu Deiner Empfehlung der Oboenkonzerte in der Fassung für Blockflöte und Orchester.

Du schreibst:


Aber auch die Version für Sopran-Blöckflöte von Michala Petri mit Claudio Scimone und den Solisti Veneti (RCA Victor 1990) hat was (wenngleich das Adagio etwas zu schnell und markant gespielt wird)


Damit triffst Du, wenn auch aus meiner Sicht etwas euphemistisch beschrieben. Ganz genau meine Vorbehalte meiner Kollegin Michala Petri gegenüber. Jahrelang hat sie in technischer Hinsicht in der Blockflötenszene Maßstäbe gesetzt. Das war es dann aber auch schon. Interpretatorisch sind ihrer CDs eher bescheiden, was nicht zuletzt auch an ihrer klanglichen Eindimensionalität liegt.
Ich möchte es vielleicht so beschreiben: Michala Petri hätte mit der klanglichen und interpretatorischen Seite ihres Spieles heute keine Chance mehr eine Aufnahmeprüfung im Fach Blockflöte zu bestehen.

Das mag jetzt hart klingen und vielleicht auch daran liegen, daß man als Blockflötist natürlich ein besonders aufmerksames und geschultes Ohr hat sein Instrument betreffend. Es sollen damit auch keineswegs Michalas Verdienste um die Popularisierung und Anerkennung der Blockflöte als ernst zu nehmendes Konzertinstrument geschmälert werden.
arnaoutchot
Moderator
#9 erstellt: 09. Jan 2011, 17:06

flutedevoix schrieb:
Vielleicht noch ein Nachtrag: Astree und Arts sind nun für ausgesprochenen Hörer älterer Musik keine unbekannten Level, die Künstler ebenfalls nicht. Was sie vielleicht nicht so bekannt macht, ist die Tatsache, daß sie eher selten in den raren CD-Geschäften anzutreffen sind.


Danke für den Hinweis. Mir sind beide Label wohlbekannt, gerade das italienische ARTS-Label hat einige schöne Mehrkanalproduktionen veröffentlicht, die mich teilweise begeistern (zB Cateanis Shostakovich-Symphonien). Mich verwunderte nur, dass Mike (Szellfan) immer so treffsicher Aufnahmen anführt, die mir bislang noch nie begegnet sind.



flutedevoix schrieb:
Damit triffst Du, wenn auch aus meiner Sicht etwas euphemistisch beschrieben. Ganz genau meine Vorbehalte meiner Kollegin Michala Petri gegenüber. Jahrelang hat sie in technischer Hinsicht in der Blockflötenszene Maßstäbe gesetzt. Das war es dann aber auch schon. Interpretatorisch sind ihrer CDs eher bescheiden, was nicht zuletzt auch an ihrer klanglichen Eindimensionalität liegt.


Ich kann mir mangels Fachkenntnissen kein Gesamturteil über Frau Petri erlauben, ich habe auch nur sehr wenige Platten von ihr. Im gestrigen Vergleich zu den o.g. Original-Oboenwerken hatte ich den geschilderten Eindruck. Ganz interessant und spannend finde ich ihre grenzüberschreitenden neuen SACDs mit "Chinese Recorder Concertos" und "Dialogues" mit Chen Yue. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Kings.Singer
Inventar
#10 erstellt: 09. Jan 2011, 17:08

arnaoutchot schrieb:
Astree bei Allegri


Wenn ich es richtig sehe, dürfte die Aufnahme mittlerweile bei Naive wieder zu haben sein:

jpc.de



Meine Empfehlung im Übrigen: Die Live Aufnahme der Tallis Scholars, die schon Michael genannt hat (1994, Rom). In einem Konzert in Gedenken an Palestrina.
Inzwischen haben die Tallis Scholars drei verfügbare Aufnahmen des Werkes auf dem Markt (80er, 94, ~2005). Alle mit je ihren Vorzügen - bei der 94er besticht natürlich, dass man gleich das Bild mitgeliefert bekommt.

jpc.de


Viele Grüße,
Alexander.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Jan 2011, 19:44
Hallo Alexander,
stimmt, die von mir genannte CD mit Allegris Miserere sieht heut so aus und da, bei Naive, gibt es sie auch.
Das originale Cover ist aber schöner und auch so in meinem Besitz, darum so.
Mit den Tallis Scholars werde ich persönlich nicht warm- sehr instrumental geführte Stimmen und darob für mich sehr kühl. Nein, ich will kein Vibrato, ich möchte Lebendigkeit und sinnhaftes Singen.
Die menschliche Stimme ist das schönste aller Instrumente.
Die von flutedevoix genannte CD kenne ich auch, mag sie auch sehr. Habe nur was gegen Sammelplatten, hätte sie hier tatsächlich eher Vivaldi zugeordnet.
Ansonsten muß ich bei "A" weiter schweigen.
Und tue das dann auch.
Bitte mache jemand anders weiter zunächst.
Herzliche Grüße, Mike


[Beitrag von Szellfan am 10. Jan 2011, 19:46 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#12 erstellt: 11. Jan 2011, 19:16
Mir fällt zu "A" nichts mehr ein, jedenfalls nichts, was ich nicht schon gesagt hätte (> Aho, Albéniz, Alkan, Atterberg hab ich schon im "Audiophile Thread" behandelt). Von mir aus können wir zu "B" weitergehen, dann schiebe ich auch den Schwesterthread zu diesem Buchstaben.
flutedevoix
Stammgast
#13 erstellt: 12. Jan 2011, 03:04
Zwei Nachträge zu A hätte ich noch, im ersten Fall "ziemlich abgefahrene Sachen", wie ein Kollege mal meinte:

amazon.de

Die CD enthält Bearbeitungen Mozartscher Originale (sonate zu 4 Händen, Klaviertrio, 2 Violinsonaten) für Flötenquartett. Ich liebe die CD aufgrund ihrer aufschlußreichen Einblicken in die musikalische Praxis der Mozart-Zeit. Frei nach dem Motto vier Flötenquartette von Mozart befriedigen nicht die Nachfrage des Marktes. Johann André war nämlich Inhaber des gleichnamigen berühmten Musikverlages (in Offenbach?). Und mit Bearbeitungen konnte man seinen Katalog füllen. Die Bearbeitungen lassen das kompositorische Material unangetastet, durch die Uminstrumentierung ergeben sich aber neue Gewichtungen.
Die Interpretation des Ensembles Sans Souci (u.a. Christoph Huntgeburth am Traverso) ist schön.


Und dann fehlt noch Thomas Arne (Rule Britannia), der sich u.a. mit folgenden CDs in meiner Sammlung befindet:
amazon.de
jpc.de

Die zweite CD mit den Ouvertüren ist meines Wissens die erste Plattenaufnahme der Academy of Ancinet Music unter Christopher Hogwood. Damals waren Entdeckungen im Bereich Alte Musik noch spannend, nicht nur wegen der entdeckten Musik, man merkte den Künstlern auch die Entdeckerfreude an. Das wiegt mehr als die ein oder anderen intonatorischen und spieltechnischen Mängel.
Die erste CD zeigt vorbildlich das große musikalische Talent des Komponisten Thomas Arne, der wie alle Engländer seiner Generation natürlich sehr vom Schaffen Händels beeinflußt ist. In der Masque (eine Mischung aus Schauspielmusik und Oper) findet er zu einer eigenständigen, spannenden Musiksprache. Die Aufnahme gehört zu den besten Nick McGegan, damit ist eigentlich alles über die Qualität gesagt!


[Beitrag von flutedevoix am 12. Jan 2011, 03:06 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#14 erstellt: 12. Jan 2011, 03:12
Ach ja und Alexander Agricola wollen wir auch nicht vergessen. Schließlcih einer der herausragenden Komponisten der frühen Renaissance. In meiner Sammlung finden sich zwei sehr schöne CDs, die den Zugang zum vokalen und instrumentalen Schaffen Agricolas ermöglichen:
jpc.de
jpc.de
Beides schöne CDs, die Aufnahme mit Crawford Young klanglich etwas spröder, aber ehrlicher und entdeckerischer. Die CD des Ensemble Unicorn ist etwas spekulativer in der Besetzung, aber dennoch sehr lebendig und schön.

So ich glaube nun habe ich den Buchstaben A auch erschöpfend erledigt, wenn ich auch zu Albinoni noch eine schöne CD mit Chiara Bianchinis Ensemble 415 ins Feld zu führen habe:
jpc.de

Und nun schweige ich zu A


[Beitrag von flutedevoix am 12. Jan 2011, 03:13 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#15 erstellt: 12. Jan 2011, 14:31
Zwei Komponisten die unter dem Buchstaben A aus meiner Sicht unbedingt genannt werden sollten, sind John Adams und Malcolm Arnold. Natürlich besitze ich eine ganze Reihe von Werken dieser beiden Komponisten, die für mich persönlich zu den wichtigsten Komponisten neuerer Zeit gehören, Malcolm Arnold ist vor ein paar Jahren gestorben, John Adams ist jünger und erfreut sich hoffentlich bester Gesundheit.

Alle CDs, die ich habe, vorstellen möchte ich nicht.

Zum berührensten, was John Adams geschrieben hat, gehört seine Oper "The death of Klinghoffer".

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Diese Oper hat ein wirklich ernstes Thema - sie ist teilweise schön, aber auch berührend. Nicht, daß John Adams nicht auch sonst gute Werke geschrieben hat, aber dieses Werk sticht heraus, weil es von großem Ernst und Emotionalität ist. Allerdings ist auch aus dieser Oper Adams Abkunft aus dem Minimalismus hörbar - was nicht jedermanns Sache sein wird - Puccini ist es wirklich nicht.

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Von Malcolm Arnold empfehle ich gleich die ganze Sinfoniebox, weil die Sinfonien für mich zum Kern seines Schaffens gehören. Die Naxoseinspielungen sind gut und ich kann sie empfehlen, allerdings gibt es andere Aufnahmen, die sicher zum Teil auch gut sein mögen, die ich aber nicht kenne. Die Naxosbox trägt insofern den Stempel des Authentischen, als die Aufnahmen in "presence of the composer" aufgenommen wurden.

Gruß Martin
Szellfan
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 12. Jan 2011, 17:06
Doch nochmal "A",
danke, flutedevoix.
Arne hatte ich vergessen, auch wenn ja Zeitgenossen ihn als "a"rrogantes "A"rschloch bezeichnet haben, sinngemäß.
Hier, wie so oft, ist die Karikatur deutlicher als das Gemälde:
Arne Karikatur
Seine Musik allerdings ist wunderbar eingängig, rührend, weil hier und da einfach schlicht ohne primitiv zu sein.
Hat er doch auch Händel herausgefordert, Musik dessen einfach aufgeführt ohne Zustimmung, mit seiner "verbindlichen" Art damit Erfolg gehabt, der Händel versagt blieb.
Spannend ist aber dieser Stilmix, den Arne komponiert, er "schleimt" sich überall durch. Da hört man Händel im Unterbewußtsein, aber auch Gay/Pepusch, mit ihren frechen Parodien.
Ganz ernsthafte Musik, sehr schon gesungen und musiziert, dieser "Artaxerxes", die einzige Aufnahme einer Oper von Arne.
Arne
Und wer mal den "Alfred" genauer hört: daher kommt die britische Nationalhymne.
Herzliche Grüße, Mike
flutedevoix
Stammgast
#23 erstellt: 13. Jan 2011, 12:17
Wenn wir nun demnächst zu B vorwärtsschreiten, habe ich eine Frage zur Vorgehensweise. Wollen wir nicht doch versuchen, wenigstens grob eines gewisse Gleiderung vorzunehmen.
Könnte vielleicht so aussehen:
Bach-Familie, vielleicht Johann Sebastian separat, Bartok, Beethoven, Berlioz, Brahms, Bruckner, Buxtehude (?) und "Rest-B"
Wäre vermutlich für später, zum Nachsehen, übersichtlicher, wenn auch im jetzigen Moment für uns schwieriger, da unsere Disziplin gefordert wäre-
arnaoutchot
Moderator
#24 erstellt: 13. Jan 2011, 12:25
Komplettzitat durch Moderation entfernt.

Vollkommen einverstanden.


[Beitrag von Hüb' am 13. Jan 2011, 15:54 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#25 erstellt: 13. Jan 2011, 15:52
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Verlagshäuser und deren Schicksal"
Joachim49
Inventar
#26 erstellt: 14. Jan 2011, 23:15
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Anscheinend traut sich niemand mit B zu beginnen. Jedenfalls ist hier reiche Ernte zu erwarten: Bach, Beethoven, Brahms, Bruckner, Berlioz, Bartok, …. Es empfiehlt sich ein wenig zu strukturieren, und ich beginne also mit Bach (J.S.): Ich habe Bach relativ spät lieben gelernt, aber das bedeutet auch ein sehr geringes Risiko, dass ich ihm Untreu werde. Dass ich Bach lieben gelernt habe, hat etwas mit Friedrich Guldas Einspielung des Wohltemperierten Klaviers zu tun. Da sind mir die Schuppen von den Augen gefallen und bekam ich ein Gefühl für das Genie Bachs.

Man kann nicht über Bach sprechen ohne über Gould zu sprechen. Natürlich kenne ich die 1955er Goldbergvariationen, aber ich halte sie weder für bedeutend noch für berührend. Sie sind eine Verirrung eines pianistischen Genies. Aber unendlich dankbar müssen wir Gould sein, dass er seinen Irrtum korrigiert hat. Die 1955er Aufnahme gehört ins Guiness Book of Records, die Aufnahme(n) aus den frühen 80er Jahren ist ein grosses und berührendes Dokument der Bachinterpretation auf dem Klavier (die Cembaloaufnahmen reizen mich ehrlich gestanden wenig ). Ich spreche von Aufnahmen (imPlural) da es die DVD und die CD gibt. Beide sind grossartig. Die dvd verdient vielleicht den Vorzug da sie den Pianisten in seiner Exzentrizität zeigt. Der berühmte Stuhl, die absurde Haltung, die Leidenschaft des Spiels, das Dirigieren mit der linken Hand (wenn sie mal nichts zu tun hat). Im kurzen Interview wirkt Gould erstaunlich jung, von weitem, auf dem Stuhl am Klavier in sich gekrümmt, alt. Nach dem letzten Ton faltet er die Hände wie zu einem Gebet und sackt dann in sich zusammen. Ein berührender Augenblick, ein berührender Abschied.

Oft spielen Geiger im jungen Alter besser. Julia Fischer ist noch immer jung und sie war noch jünger, als sie die Sonaten und Partiten für Sologeige eingespielt hat (mit 21 Jahren). Seit ihrem 9. Lebensjahr hat sie sich intensiv mit diesen Werken beschäftigt (die Pianistin Julia Fischer mit dem Wohltemperierten Klavier schon zwei Jahre früher). Sie schreibt: “Ein Tag muss für mich mit Bach beginnen, und es fällt mir schwer, mich mit den Werken eines anderen Komponisten zu beschäftigen, bevor ich mich nicht mit Bach sozusagen gereinigt habe”.



An einem Sonntag vor ca. 2 Jahren stand ich zwischen frühem und späten Morgen auf, schaltete (was nicht meine Gewohnheit ist) gleich den Fernseher ein, denn es gab den tollen Tage der klassischen Musik aus Nantes, ein jährliches Grossspektakel mit Konzerten mit Werken eines Komponisten vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Da stand ein Mann (den ich dachte nicht zu kennen) vor einem Orchester (das ich dachte nicht zu kennen) und spielte das Sanctus aus der h-moll Messe (und dann das Benedictus und Agnus Dei) Es war schlichtweg ergreifend, einer der schönsten Augenblicke meines Lebens. Nie habe ich einen Menschen mit solch einer verinnerlichten Liebe zu Bach musizieren sehen. Allerdings habe ich geflucht, dass ich nicht früher aufgestanden bin. Der Dirigent war Michel Corboz, inzwischen viel älter als auf den Fotografien, die ich kannte. Im nicht endend wollenden Applaus drückte er allen die mitgewirkt hatten die Hand. Was ich an diesem Sonntag morgen gehört habe gibt’s nicht auf CD. Ein unvollkommener Ersatz istdie CD (siehe oben)



Und nicht vergessen: Harnoncourt. Die zweite Einspielung der Brandenburgischen. Ich weiss, dass manche hier gehässig sind, wenn der Name Harnoncourt fällt. Aber wer hier nicht den genialen Interpreten hört, der hat halt keine Ohren oder keinen Geschmack. (Die abgebildete Aufnahme ist hoffentlich die DDD)


[Beitrag von Joachim49 am 14. Jan 2011, 23:20 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 15. Jan 2011, 01:51
Hallo,
da ja offensichtlich zu "A" wirklich nichts mehr zu kommen scheint, gerne "B".
Spannend, daß Joachim und ich mit der h-moll- Messe eine sehr ähnliche Erfahrund gemacht haben.
1988 war's, da schaltete ich das Radio ein und geriet mitten in die H-moll-Messe, eine live-Übertragung, woher weiß ich heute nicht mehr.
So fein artikuliert hatte ich das noch nie zuvor gehört, aber vor allem nicht so erfüllt. So scheint mir heute, daß sich damals meine eher ablehnende Haltung zur Religion begann zu wandeln. Nach dem "Dona nobis pacem" eine ganz lange Pause und dann ebenfalls nicht endender Beifall:
Bach Brüggen alt
sieht heute so aus:
Bach Brüggen neu
Außerdem gibt es eine Neuaufnahme, die insgesamt noch schlüssiger ist, aber mein Ur- Erlebnis nicht wird ablösen können.
bach_b_minor

Ansonsten, abgesehen von Harnoncourt mit den Brandenburgischen Konzerten, wird meine Auswahl, selbst bei den gleichen Stücken, doch völlig anders aussehen.
Aber dazu morgen mehr.
herzliche Grüße, Mike
5th_element
Stammgast
#28 erstellt: 16. Jan 2011, 02:07
Da wir hier ja nicht in Michael's audiophilem Thread unterwegs sind, kann ich ja nun endlich auch mal ein bischen "schwarzes Gold" ins Spiel bringen, ohne auf die finger zu bekommen .....  :D 

Ganz kurz noch ein Nachtrag zu Albeniz. Die Iberia Suite ist als eines der bedeutenden Klavierwerke der spanischen Klassik sicher nicht unbekannt. Komponiert wurden die 12 Stücke zwischen 1906 und 1909. Einige Jahre später hat der spanische Dirigent und Violinist Fernandez Arbos 5 Stücke davon für ein grosses Orchester, wie sagt man ? Umgeschrieben ? Neu arrangiert ? Wie auch immer. Dazu noch ein sechstes Stück, "Navarra", welches von Albeniz nicht fertiggestellt wurde.

Ich möchte gern die Aufnahme von 1960 empfehlen, die von den legendären Decca Aufnahmeteams dieser Zeit hervorragend eingefangen und produziert wurde. Eingespielt vom Orchestre De La Suisse Romande, unter Ernest Ansermet.

jpc.de

Die Orchester-Version kommt naturgemäss komlett anders rüber, als die Klavier-Versionen und trotzdem transportiert sie auf tolle Art und Weise die Assoziationen zu Spanien. Der Wechsel zwischen dem typisch spanischen expressiven Stil und teilweise walzerhaften Melodien ist wunderbar.

Nun wie von Euch vorgelegt, zum J.S. Bach (wäre rein alphabetiach betrachte nicht C. S. Bach vorher dran ??)

Meine Empfehlung für eine berührende Aufmahme sind in jedem Fall die 6 Cello Sonaten, die vom Mercury Label 1963 bis 1965 mit Janos Starker realisiert worden sind. Hier bekommt man wirklich beim Hören eine Gänsehaut. Um so mehr (sorry Michael ...) bei der Vinyl-Version, die in der Lage ist die volle Dynamikbandbreite dieses Instrumentes an die Lautsprecher zu übermitteln.


jpc.de


Grüsse,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#29 erstellt: 16. Jan 2011, 11:48

5th_element schrieb:
Meine Empfehlung für eine berührende Aufmahme sind in jedem Fall die 6 Cello Sonaten, die vom Mercury Label 1963 bis 1965 mit Janos Starker realisiert worden sind. Hier bekommt man wirklich beim Hören eine Gänsehaut. Um so mehr (sorry Michael ...) bei der Vinyl-Version, die in der Lage ist die volle Dynamikbandbreite dieses Instrumentes an die Lautsprecher zu übermitteln.


Und die Living Stereo Dreikanal-SACD schafft nicht die volle Dynamikbandbreite ? Bin verwundert ! Keine technische Diskussion hier und inhaltlich volle Zustimmung ...

Melde mich später zu Bach nochmals.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 16. Jan 2011, 11:57
Hallo,
hier mal etwas ganz anderes:
pandolfo_bach
Die Cellosuiten gibts ja nun in verschiedensten Bearbeitungen, eigentlich mag ich das nicht.
Aber Pandolfo auf der Viola da Gamba hat mich sofort beim ersten Hören gefesselt. Der doch eher weiche Klang des Instruments, das Akkorde auch anders abbildet und dessen Klang sich im Raum anders entfaltet, waren für mich eine Entdeckung.
Der Klang und die Interpretation entfalten einen beinah magischen Sog, dem ich nicht entkommen möchte und die Suiten manchmal mehrmals hintereinander höre.
Um bei Solowerken zu bleiben:
Schmitt Bach
Hélène Schmitt ist eine noch recht junge Französin, die die Sonaten und Partiten auf der Barockvioline spielt.
Ganz innig, auch geradezu demütig, auf einem Foto innen sieht man sie sich verbeugend vor dem Mikrofon.
Dabei habe ich die beiden CDs schon lange nicht mehr gehört, aber das ist auch nicht nötig, denn ich muß nur daran denken und bin sofort in dieser Stimmung, die sie sich entfalten läßt.
Für mich keine Frage des Instruments, sondern der Hingabe an die Musik.
Herzliche Grüße, Mike


[Beitrag von Szellfan am 16. Jan 2011, 12:03 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 16. Jan 2011, 13:32
..noch möchte ich bei Solowerken bleiben.
Diesmal wird's dann aber wirklich abwegig, was das Label betrifft: marecordings.
Hier hat Eduardo Egüez die Bachschen Lautenwerke eingespielt.
Egüez ist Lautenist bei Hesperion XXI.
Bach Egüez
Möglicherweise liegt dieser überwältigende Eindruck der Einspielung auch mit an der überwältigenden Aufnahmetechnik der Produktion. Nicht nur, daß die Laute geradezu köperlich greifbar erscheint, sie wird auch in einem Raum gespielt, der einfach in allen Dimensionen beinah hautnah abgebildet ist.

Aber Egüez ist wohl auch einer der ganz wenigen Lautenisten, der diese technisch anspruchsvolle Musik spielend bewältigt und darum Gestaltungsmöglichkeiten hat, wo andere beim "bloßen" Bewältigen der Noten zufrieden sein müssen.
Eine wundervolle Musik und in jeder Hinsicht eine begeisternde Aufnahme.
Herzliche Grüße, Mike
5th_element
Stammgast
#32 erstellt: 16. Jan 2011, 13:43

arnaoutchot schrieb:

5th_element schrieb:
Meine Empfehlung für eine berührende Aufmahme sind in jedem Fall die 6 Cello Sonaten, die vom Mercury Label 1963 bis 1965 mit Janos Starker realisiert worden sind. Hier bekommt man wirklich beim Hören eine Gänsehaut. Um so mehr (sorry Michael ...) bei der Vinyl-Version, die in der Lage ist die volle Dynamikbandbreite dieses Instrumentes an die Lautsprecher zu übermitteln.


Und die Living Stereo Dreikanal-SACD schafft nicht die volle Dynamikbandbreite ? Bin verwundert ! Keine technische Diskussion hier und inhaltlich volle Zustimmung ...

Melde mich später zu Bach nochmals.


Doch. Bestimmt. Habe sie nicht und kann daher nicht vergleichen. Aber der teilweise "knarzige" Sound eines Cello kommt auf Vinyl wirklich toll rüber. Meine Bemerkung zielte eher in die Ecke Vinyl vs. CD-Audio.

@ Szellfan

Dein Tip mit Pablo Pandolfo klingt interessant. Werde ich mir mal vormerken. Danke.

Gruss,
Stefan
Szellfan
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 16. Jan 2011, 15:50
Hallo Stefan,
tja, wenn es ginge! Dann hätte ich die ganze wundervolle Musik in all diesen wundervollen Aufnahmen auf Vinyl!
Geht halt nicht.
Doch manchmal ist nicht nur das Instrument zweitrangig, manchmal auch der Tonträger als solcher.
Manchmal springt der Funke über.
Das sind Aufnahmen, die ich hier nennen möchte.
Es werden wenige sein, denn ich nehme den Titel des Threads ernst.
Ich bleibe immer noch bei Solowerken.
Bedauerlicherweise muß ich hier eine CD empfehlen, die es nicht mehr gibt.
Bach Rampe
Immer wieder die Diskussion, Bach am Klavier, Bach am Cembalo.
Immer wieder kommt es darauf an, wie man das Instrument denn spielt.
Durch gekonnte Stauunungen und Dehnungen der Textur gelingt es einem guten Cembalisten durchaus, die Illusion zu erzeugen, ein Cembalo sei ein dynamisch klingendes Instrument.
Wenn er dann auch noch agogisch dem Singen nahekommt, rhetorisch dem Sprechen, klanglich dem Rausch, dann ist es gelungen.
Und diese Sechs Partiten Bachs schreiten ein musikalisches Spektrum ab, in welchem sich alle Stilvielfalt wiederfindet die da möglich ist, aber auch die emotionale Vielfalt, über die ein Bach verfügt.
Glenn Gould dagegen wirkt für mich arm, da er beim Sprechen bleibt. Reden ist silber...Manirismus Katzengold.
Lebendig, ergreifend. all das. Und immer wieder nicht die Frage nach dem Instrumentarium.
Mike
5th_element
Stammgast
#34 erstellt: 16. Jan 2011, 18:21
Hallo Mike,

Mit allem einverstanden was Du schreibst. Nicht jede Aufnahme liegt in jedem gewünschten Format vor und wenn es die Auswahl nicht in voller Breite gibt, dann sollte man das unterordnen. Aber wenn es die Aufnahme in verschiedenen Formaten gibt und man Diese Abspielen kann, dann sollte man sich durchaus Gedanken machen. Ich habe ca. 300 Klassik-SACDs, aber seit Oktober eben auch einen Plattenspieler und mit all den Nachteilen (es knistert und knackt halt mal und fast jedes klassische Konzert muss man mitten in der Aufnahme umdrehen), ist es doch erstaunlich, was da an Dynamik und gleichzeitiger Wärme aus dem Medium Vinyl herauszuholen ist. Inzwischen schaue ich nur noch, ob es die Aufnahme in Vinyl oder in hochauflösendem Format gibt. CD-Audio ist nicht mehr interessant. Aber, ich schweife ab.

Um Michael, meinen Klassik Grosswesir wieder zu versöhnen, hier eine SACD Empfehlung:

Angelika Kirschlager singt Bach Arien. Unterstützt von Giuliano Carmignola und dem Venice Baroque Orchestra.

amazon.de


Die Stimme von Frau Kirchschlager passt ausgezeichnet zu diesen Arien, denn sie singt sehr klar, aber nicht opernhaft überzeichnet. Eine wirklich ausgezeichnete Einspielung, die durch die Hervorragende Mehrkanalabmischung eine wunderbare Räumlichkeit erzielt. Hier hätte ich z.B. Zweifel, ob Vinyl konkurrieren könnte.

Grüsse,
Stefan


[Beitrag von 5th_element am 16. Jan 2011, 18:23 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 16. Jan 2011, 19:57
Hallo Stefan,
da heut Sonntag ist, machen wir beide allein weiter.
Eine der unglaublichsten, fast Solo-Platten, ist für mich diese hier:
bach-de-occulta-philosophia-22093572
Ja, irgendwie kein schönes Cover, aber darum geht's ja nicht.
Eigentlich das Gleiche wie diese "Morimur" von ECM, die Möglichkeit, daß Bach in der Ciaccona der zweiten Partita für Violine Choräle versteckt hat. Im Angedenken an seine erste Frau Maria Barbara.
Nur wird hier wirklich mit tiefster Verbundenheit gesungen und gespielt, ich leugne gar nicht, daß ich jedesmal weine, wenn ich die CD höre.
Ein echtes Tombeau, innig, schmerzlich, tröstlich und groß.
Herzliche Grüße, Mike
Joachim49
Inventar
#36 erstellt: 17. Jan 2011, 00:13

Szellfan schrieb:
Hélène Schmitt ist eine noch recht junge Französin, die die Sonaten und Partiten auf der Barockvioline spielt.


Wieso seid ihr alleine?
Zu Hélène Schmitt werde ich mich auch melden, wenn wir in ca 2 Jahren bei "Sch" wie Schmelzer angekommen sind.
Und zu "berührenden" Interpretationen gehören die Tränen natürlich ganz selbstverständlich dazu.
sonntägliche Grüsse
Joachim
5th_element
Stammgast
#37 erstellt: 17. Jan 2011, 00:37
@ Mike,

Du hast wirklich ausgefallene Empfehlungen ......... Finde ich spannend.

@ Joachim,

Warum willst Du erst bei "Sch" einsteigen ? Beginnt dort Deine Tonträgersammlung ? ...... Und das mit den "2 Jahren" war fies ...

In dem audiophilen Thread waren wir irgendwie produktiver, als hier. Verstehe ich gar nicht. Die fehlende Einschränkung auf audiophile Produktionen sollte doch zu diesem Thema Vieles zu Tage fördern. Wo sind denn alle auf einmal ? Bei dem Vorbereitungsthread war mehr los.

Aber ich hab's ja schon angedeutet. Wir haben nicht ordentlich zu Ende geplant und hätten noch ein anständiges Gremium bilden sollen. Nun stehen wir hier und kaum einer macht mit.



Gute Nacht John-Boy. Gute Nacht Mary-Jane. Gute Nacht Grandpa.


Stefan
arnaoutchot
Moderator
#38 erstellt: 17. Jan 2011, 01:27

5th_element schrieb:
Aber ich hab's ja schon angedeutet. Wir haben nicht ordentlich zu Ende geplant und hätten noch ein anständiges Gremium bilden sollen. Nun stehen wir hier und kaum einer macht mit.


Ich komm schon noch, hatte heute nur keine Musse. Nur ist eine Befürchtung schon Wahrheit geworden: Es werden nun ausgerechnet in diesem Thread lauter Aufnahmen genannt, die alle gut in den "audiophilen" Thread passen würden (zB Egüez Lautensonaten auf dem ausgesprochen audiophilen Label MA, Helene Schmitt auf dem klanglich ausgezeichneten alpha-Label, Starker ist ein audiophiler KLassiker und war bei der ersten Runde im anderen Thread schon dabei, genauso Frau Kirchberger, die Glossa mit dem Kabelgewirr unten ist vermutlich auch nicht schlecht etc. pp). Ich kann es auch keinem verdenken, es ist schon ok, aber ob es Sinn macht, beide nebeneinander zu führen, frage ich mich nun ...
Joachim49
Inventar
#39 erstellt: 17. Jan 2011, 02:01
...., siehste, deshalb hatte ich ja den Vorschlag gemacht hier nur ADD und AAD zu posten, (und DDD als Nachträge im audiophilen). Beim audiophilen thread hab ich mich sehr zurückgehalten, weil ich erstens sowieso schon halb taub bin, und zweitens weil mich Rauschen nicht stört.
Joachim
Joachim49
Inventar
#40 erstellt: 17. Jan 2011, 02:10

5th_element schrieb:
@ Joachim,

Warum willst Du erst bei "Sch" einsteigen ? Beginnt dort Deine Tonträgersammlung ? ...... Und das mit den "2 Jahren" war fies ...





Das muss ein Missverständnis sein. Eine Empfehlung zu Helene Schmitt gebe ich in ca. 2 Jahren, wenn wir bei "Sch" angekommen sind (das ist nicht fies, sondern realistisch). Diese Formulierung schliesst, dachte ich, nicht aus, dass ich durchaus auch Empfehlungen zu anderen Komponisten/Interpreten geben kann, oder?
Meine Tonträgersammlung enthält mit wenigen Ausnahmen nur Komponisten, deren Namen mit B, M und Sch beginnen.
Freundliche grüsse
Joachim
Hüb'
Moderator
#41 erstellt: 17. Jan 2011, 10:05

Joachim49 schrieb:
...., siehste, deshalb hatte ich ja den Vorschlag gemacht hier nur ADD und AAD zu posten, (und DDD als Nachträge im audiophilen). Beim audiophilen thread hab ich mich sehr zurückgehalten, weil ich erstens sowieso schon halb taub bin, und zweitens weil mich Rauschen nicht stört.
Joachim

DDD ist nicht automatisch "audiophil" und taugt als Kriterium gar nichts (wieviele DDD-Gurken existieren bspw. auf Billiglabeln; oder man denke an die Naxos-Anfänge). Abgesehen davon ist bspw. die Starker-Aufnahme der Bach-Suiten ADD.

Ich denke, man wird mit Überschneidungen leben müssen.


[Beitrag von Hüb' am 17. Jan 2011, 11:38 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 17. Jan 2011, 11:23
Hallo zusammen,
eine Einschränkung hier machen zu müssen wegen DDD oder Ähnlichem, fände ich an dieser Stelle höchst bedauerlich.
Mir ist ehrlich gesagt "berührend" weitaus wichtiger als "audiophil". Persönlich bin ich der Meinung, daß eine Tontechnik dazu dient, die Musik zu transportieren, die im Mittelpunkt steht, nicht die Technik selbst.
Darum plädiere ich nochmals dafür, daß hier einfach jede Aufnahme genant werden sollte, die jemanden berührt, egal auf welchem Tonträger und unabhängig von der Aufnahmetechnik.

Was ja nicht ausschließt, ein Wort zur Technik zu verlieren beim Nennen der Aufnahme.

Herzliche Grüße, Mike
arnaoutchot
Moderator
#43 erstellt: 17. Jan 2011, 11:43
Ich wollte absolut keine Diskussion über Formate hier lostreten. Ich bin der Meinung, dass auch in diesem Thread alle Formate genannte werden dürfen. Machen wir einfach weiter ...
Szellfan
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 17. Jan 2011, 11:50
... und darum stelle ich hier zwei sehr unterschiedliche Aufnahmen nebeneinander.
Zunächst wieder eine, die das Attribut "audiophil" tragen könnte:
Bach Rannou
Eine Aufnahme, bei der das Cembalo im Raum abgebildet ist und nicht, wie so häufig, die Mikros auf den Saiten hängen.
Das klingt, man hört den Corpus, es singt auch.

Daneben eine Aufnahme von 1959:
Bach Feinberg
Klingt aber ganz ordentlich.

Für beide Interpratationen gilt das Gleiche. Für mich jeweils eine Entdeckung.
Nirgends Routine, jedem einzelnen Satz wird liebevoll Aufmerksamkeit gewidmet ohne dabei in Manirismus zu verfallen.
Für beide gilt auch der schöne Satz: Taktgefühl ist zu wissen, wie weit man zu weit gehen darf.
Denn beide spielen relativ frei in ihrer Agogik, wenn auch auf unterschiedliche Art.
Blandine Ranou schön inegal, dem französischen Charakter der Bachschen Musik folgend, unabhängig vom Titel, der wenig zu sagen hat.
Und Feinberg versteht die einzelnen Präludien und Fugen wie Charakterstücke, jedes Paar in sich bezieht sich aufeinander, sei es durch den Kontrast oder die Entwicklung. Jedes Paar wird so zum Kleinod.
Dagegen wirkt, wie Martin woanders mal schrieb, Gulda "kaltschnäuzig" und routiniert.

Jeder der beiden versteht es auf seine Art, den Kosmos der Bachschen Musik in mein Herz zu tragen, andere Aufnahmen haben es dagegen sehr sehr schwer.

Herzliche Grüße, Mike
Szellfan
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 17. Jan 2011, 11:53
Hallo Stefan,
unser beider postings haben sich überschnitten.
Danke, bin ganz Deiner Meinung.
Herzliche Grüße, Mike
arnaoutchot
Moderator
#46 erstellt: 17. Jan 2011, 12:12
Nochmals auf die Cello-Suiten zurückkommend. Mich wundert, dass keiner die Aufnahmen von Pablo Casals genannt hat. Ich habe die Suiten vor vielen Jahren mit einer Billig-CD dieser historischen Aufnahmen kennengelernt und komme gerne immer wieder darauf zurück. Vielleicht ist auch Einbildung dabei, aber ich finde man hört bei Casals dieses "Entdeckermoment". Er hatte quasi völlig freie Hand, wie er die Suiten gestaltete, es gab praktisch keine Vorbilder, an denen heute alle jüngeren Cellisten automatisch gemessen werden. Rückblickend finde ich Casals Interpretation erfrischend trocken, fast ruppig. Nicht umsonst sind diese Aufnahmen so berühmt. Das andere Ende ist Gavriel Lipkind mit seiner hochaudiophilen Deutung auf SACD mit einem durchdachten Gesamtkonzept "Single Voice Polyphony".

amazon.de amazon.de
Szellfan
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 17. Jan 2011, 22:03
..jetzt kommt das Fettnäppfchen.
Casals mit den Cellosuiten.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Da bin ich zu "informiert", tut mir leid- aber ich möchte Dir und anderen keineswegs das Gerührtsein rauben.
Das man wohl empfinden kann bei ihm, ich habe die LP selbst.
Ist mir auch lieber als der Merketing- Trick mit der Single-Voice-Polyphony.
Ja mensch, das ist so komponiert! Dazu bedarf es keines Buttons auf dem Cover!

Nun, ich mache mich ja selbst anfechtbar. Hier im Forum mag diesen Mann niemand, soviel las ich heraus.
Ich habe ihn mehrmals live gehört mit allen sechs Cellosuiten.
Das schönste Konzert war in Bebenhausen bei Tübingen. Der Saal übervoll, aber tiefe Stille im Publikum.
Mitten in der dritten Suite war eine Bö so dreist, ein Fenster zu öffnen. Wispelwey steht einfach auf, schließt das Fenster und spielt seelenruhig weiter. Keiner im Publikum hat die Spannung verloren, auch er nicht.
Nach dem Konzert war er wie ein kleines Kind beinah, aufgezogen, gab Autogramme, lud uns zum Essen ein, spielte über einen Walkman seine neue CD vor. So kontaktfreudig.
Genau so, wie er es mit der Musik macht.
Die Einleitungssätze ziemlich frei, Präludien eben, Tänze sind Tänze, Meditationen sind Versenkung.
Da war ich mit meiner ehemaligen Freundin, die diese Suiten, vorsichtig gesagt, nicht mochte.
Er hat ihre Ablehnung einfach umgekehrt in glühende Begeisterung.
Und meine Begeisterung gestärkt.
Bach Wispelwey
Herzliche Grüße, Mike


[Beitrag von Szellfan am 17. Jan 2011, 22:10 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#48 erstellt: 17. Jan 2011, 22:56

Szellfan schrieb:
..jetzt kommt das Fettnäppfchen.
Casals mit den Cellosuiten.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Da bin ich zu "informiert", tut mir leid- aber ich möchte Dir und anderen keineswegs das Gerührtsein rauben.
Das man wohl empfinden kann bei ihm, ich habe die LP selbst.
Ist mir auch lieber als der Merketing- Trick mit der Single-Voice-Polyphony.
Ja mensch, das ist so komponiert! Dazu bedarf es keines Buttons auf dem Cover!


Das verstehe ich jetzt inhaltlich nicht ganz. Welche Unwissenheit, welche Informiertheit, welches Gerührtsein ? Und Lipkind auf einen Marketing-Trick zu reduzieren, halte ich für zu kurzsichtig. Über welchen Markt sprechen wir hier ? Den übervollen Markt der Cellosuiten ? Bin verwirrt.

Keine Angst, sprich offen, Du verletzt hier keine übertriebenen Gefühle von mir ...

Wispelwey kenne ich nicht, kann dazu nichts sagen.
Moritz_H.
Stammgast
#49 erstellt: 17. Jan 2011, 23:07

Szellfan schrieb:
…Nun, ich mache mich ja selbst anfechtbar. Hier im Forum mag diesen Mann niemand, soviel las ich heraus.
Ich habe ihn mehrmals live gehört mit allen sechs Cellosuiten.


EINSPRUCH: Diese Cellisten mag ich sehr wohl!

Zwar noch nicht live gehört, doch einige Einspielungen davon im Regal – darunter auch diese Bach-Doppel-CD.
flutedevoix
Stammgast
#50 erstellt: 18. Jan 2011, 00:47
Ich bin froh, daß die Aufnahme der Cello-Suiten mit Peter Wispelwey noch erwähnt wurde. Ich halte seine Aufnahme in der Tat für die beste momentan erhältliche. Er ist einer der wenigen, der die Quadratur des Kreises beherrscht und eine äußerst differenzierte Aritkulation und Affektgestaltung mit Klangsinn und großer Linie verbinden kann. Für mich phänomenal. Das tolle ist dabei, daß Peter live so gut ist wie auf Platte und das bei diesem Gipfelwerk der Cello-Literatur, Respekt!

Auch bin ich froh, daß Casals erwähnt wurde. Natürlich ist das alles andere als historisch informiert und Casals liegt manchmal auch in der Artikulation eher auf einer etwas pauschalen Linie. Aber es ist authentisch und in jedem Falle eine starke künstlerische Aussage. Zudem läßt es einen Blick in die Interpreationspraxis der 30er Jahre zu. Höchst spannend!
flutedevoix
Stammgast
#51 erstellt: 18. Jan 2011, 00:57
Eine kleine Anmerkung habe ich noch zu den Lautenwerke. Einige sind ja auf Laute gar nicht spielbar, diese sind wohl für das Lautenklavier gedacht, eine Art Cembalo mit ausschließlich einem Lautenzug. Das erklärt auch, warum sich fast alle Lautenisten mit den Solowerken so schwer tun.

Ich hatte die große Chance, diese Werk mit Robert Hill am Lautenklavier in Freiburg live zu hören in einem Saal mit angemessener Größe. Eine sehr spannende und erhellende Erfahrung. Ich meine Teile der Lautenwerke sind auf dem Lautenklavier eingespielt in der Bach-Totalen des Hänselst-Verlages enthalten. Da ich momentan nicht zu Hause bin, kann ich leider nicht nachsehen. Jedenfalls habe ich. Eine Aufnahme mit Rober Hill.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 18. Jan 2011, 01:46
hallo zusammen,
hab ich das Fettnäppfchen jetzt mir selbst gestellt?
"Unwissenheit" bei Casals um die "richtige" Artikulation.
Das mit Verlaub!
Und ich las im Forum andernorts, daß Wispelwey gar nicht geschätzt wird, wer das schrieb, weiß ich nicht, ist auch egal.
"Unwissenheit" bei Casals einfach um historische Gegebenheiten.
Mir fällt heute schwer, diese Musik ohne das Wissen zu hören, von dem ich annehme, daß andre wissen, wie es damals.. Du verstehst?
Ich will nicht darauf herumreiten, aber Casals` Lesart ist eine andre als heute üblich.
Nicht zuletzt darum will ich niemendem sein Erlebnis antasten, berührt zu sein beim Hören. Was oder welches jetzt "Gerührtsein" angeht, da versagt mir der Mut zur Erklärung.
Außerdem reden wir hier über Aufnahmen und nicht darüber, wobei jemand wovon gerührt ist und was davon die Definition sei. Und ich nenne schon noch Mengelberg, der so subjektiv Bach nimmt, daß sich jede Diskussion verbietet.
Lieber Stefan, niemanden wollte oder will ich hier angreifen, sondern ganz subjektiv nach bestem Wissen und Gewissen und nach meinem Gefühl Aufnahmen nennen.
Daß es dabei zu höchst unterschiedlichen Deutungen kommen würde, war doch klar.
Wenn ich eine Grenze übertreten haben sollte, dann entschuldige bitte.
Persönlich so ganz sicher nicht gemeint.
Aber was ich eigentlich wollte, flutedevoix kam mir zuvor.
Robert Hill am Lauttenclavicymbel.
Die einzige CD aus der ganzen Hänssler- Edition, die für mich wichtig ist.
Hm, nicht ganz, das "Musikalische Opfer" noch, aber vor allem wegen der Kanons am Schluß.
Davon später.
Jeder hat hier seine eigene Wahrheit. Das ist genau das, was ich auch lesen möchte.
Und Geschmäcker sind verschieden. Und ich lese davon gern und übe keine Kritik beim Gerührtsein.
Das ist etwas Rares, ein unschätzbarer Wert.
Darum ist dieses posting kein Rückzug auf eine Frage hin, sondern eine Stellungnahme.
Mike
5th_element
Stammgast
#53 erstellt: 18. Jan 2011, 02:11
Mensch Mike !

Jetzt schwimmst Du ja völlig. Du hast Michael angesprochen. Nicht mich.



und entschuldigen musst Du Dich schon mal gar nicht. Erstens nix Schlimmes gesagt und zweitens kann Michael einen ordentlichen Stiefel vertragen. Mache ich auch immer.



Wo hast Du das mit Wispelfey her ? Ich finde ihn ganz hervorragend. Z.B. Die tolle Live Einspielung des Dvorak Cellokonzertes, auf SACD. Super ! Aber zu "D" kommen wir ja noch.

Also. Sammel Dich wieder und mach weiter, mit Deiner Schreibe.

Gruss,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#54 erstellt: 18. Jan 2011, 12:33

Szellfan schrieb:
Mir fällt heute schwer, diese Musik ohne das Wissen zu hören, von dem ich annehme, daß andre wissen, wie es damals.. Du verstehst? Ich will nicht darauf herumreiten, aber Casals` Lesart ist eine andre als heute üblich.


Ich verstehe immer noch nicht ganz, aber ich kann mir zusammenreimen, auf was Du raus willst. Ich hätte an Deiner Stelle vermutlich einfach geschrieben: Casals Interpretation ist aus heutiger Sicht heillos veraltet ! Sag doch, was Du meinst !!! Diese Aussage ist durchaus möglich, aber ich stimme mit flutedevoix überein, dass es "authentisch ist und eine starke künstlerische Aussage" zeigt. Nichtsdestotrotz geht für mich eine gewisse Faszination aus (wenngleich die Aufnahme klanglich natürlich am Rande dessen operiert, was ich normalerweise noch goutiere).

Was habe ich nun aus unserer Diskussion gelernt: Den Wispelwey sollte ich mir mal anhören (wenngleich ich mit fünf Komplettaufnahmen ganz gut bestückt bin (Casals, 2 x Starker, Suzuki, Queyras und Lipkind).
Szellfan
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 18. Jan 2011, 12:44
..besser wohl, ich mache einfach mal mit Musik weiter.
Eher zur Kammermusik als zu den Orgelwerken gehören für mich die Triosonaten BWV 525- 530.
Bach Butt
John Butt spielt eine recht kleine Orgel und so kann man allen Stimmen wunderbar folgen.
Diese Trios mag ich sehr und hiermit habe ich meine persönliche Referenz gefunden.

Die sehr negativen Äußerungen über Wispelwey fand ich vor Monaten in einem alten Thread über Cellisten hier im Forum.
Herzliche Grüße, Mike
Kreisler_jun.
Inventar
#56 erstellt: 18. Jan 2011, 13:10
Die Butt-CD ist auch mein Favorit bei den Triosonaten auf der Orgel; die meisten älteren Aufnahmen auf großen Orgeln wirken auf mich zu behäbig. Noch lieber mag ich allerdings die Einspielung von Power Biggs auf einem Pedalcembalo, die allein aufgrund des Instruments trockener und noch lebhafter ist als Butt.

amazon.de

Auch die genannte Einspielung der Cello-Suiten von Wispelwey schätze ich sehr, wobei ich diese Werke allerdings noch nie so recht systematisch verglichen habe. Meine erste Einspielung war Fourniers, inzwischen habe ich auch noch Casals und Schiff. Ich habe zu Bach anscheinend im anderen Empfehlungsthread fast nichts geschrieben. Kann ich dann ja hier noch nachholen...

JK jr.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 18. Jan 2011, 13:19
Hallo Kreisler,
die Aufnahme kenne ich auch und finde sie sehr reizvoll.
Auf den LPs waren noch ein paar Konzerte nach Walther und Vivaldi enthalten, herrliches Gerassel.

Hier noch meine Favorit- Aufnahme der Violinsonaten:
Bach Valetti
Ein wunderbares Miteinander, dabei elegant und nie trocken.
Mir kam es so vor, als hörte ich die Stücke zum ersten Mal, so erfrischend ohne irgenwie mutwillig sein zu wollen.
Herzliche Grüße, Mike
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