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Aufbau einer Klassiksammlung mit grossen und berührenden Interpretationen

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Autor
Beitrag
Szellfan
Hat sich gelöscht
#260 erstellt: 07. Apr 2011, 09:28
Na endlich!
Ich fürchtete schon, schreiben zu müssen, jemand solle doch weitermachen. Danke.

Zwar höre ich ziemlich selten Bartok, aber zwei Aufnahmen möchte ich nicht missen:
Bartok vegh
Zumindest die ersten beiden Quartette sind ja dem Végh-Quartett gewidmet, was wohl eine gewisse Authentizität nahelegt.
Davon abgesehen vermittelt mir diese Aufnahme, wenngleich weder spiel-noch aufnahmetechnisch perfekt, mehr Emotion als alle anderen.
Die zweite, hier mein LP-Cover:
Bartok Szell
Die CD, glaube ich, ist schon ewig nicht mehr erhältlich.
Dabei kann ich kaum recht ausdrücken, warum diese Aufnahme mich berührt, sogar einen gewissen Humor vermittelt, während andere mich einfach kalt lassen.
Und von dieser originalen Epic-Pressuing ist sie klanglich richtig gut, räumlich, warm und transparent.
Herzliche Grüße, Mike
Kreisler_jun.
Inventar
#261 erstellt: 07. Apr 2011, 11:06

Szellfan schrieb:
Na endlich!
Ich fürchtete schon, schreiben zu müssen, jemand solle doch weitermachen. Danke.

Zwar höre ich ziemlich selten Bartok, aber zwei Aufnahmen möchte ich nicht missen:
Bartok vegh
Zumindest die ersten beiden Quartette sind ja dem Végh-Quartett gewidmet, was wohl eine gewisse Authentizität nahelegt.


Das ist nicht richtig. (alle Daten aus wikipedia)
Sandor Vegh gründete das Vegh-Quartett erst 1940, da waren alle von Bartoks Quartetten schon komponiert. Widmungsträger des 6. ist das Kolisch-Quartett, das auch die Uraufführung bestritt.
Das Ungarische Streichquartett, in dem Vegh vorher spielte, erarbeitete mit Bartok dessen 5. Quartett für die ungarische Premiere. (Weltpremiere ebenfalls Kolisch Q.)
Die ersten 4 Quartette wurden alle vom "Waldbauer-Kerpely"-Quartett uraufgeführt.

Widmungsträger:
2 Waldbauer-Kerpely Quartett
3 Musikalische Gesellschaft Philadelphia (das Werk gewann einen von dieser Gesellschaft ausgerichteten Wettbewerb)
4 Pro Arte Quartett
5 Elizabeth Sprague Coolidge
6 Kolisch Quartett

Es gibt auch noch eine Stereo-Aufnahme des Vegh-Q., eine des Ungarischen SQ (DG) sowie eine des Tatrai-Q. (hungaroton), die alle wohl Anspruch auf ungarische Authentizität beanspruchen können. (Obwohl ich die des Ungarischen und die Mono Vegh besitze, bin ich noch nicht zu näherem Vergleichshören gekommen.) Auch das Juilliard Q. hatte entweder bei seiner älteren Mono- oder bei der genannten Stereo-Einspielung einen ungarischen "Coach" aus dem Umfeld Bartoks, wenn ich recht erinnere.

An "nicht-audiophilen" Bartok-Aufnahmen möchte ich noch das Konzert f. Orchester und die Musikf. Saiteninstrumente usw. unter Fricsay (allerdings sehr gutes Studio Mono) nennen:

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Und bei Boulez sollte man die älteren Einspielungen für CBS nicht vergessen, auch wenn sie klanglich wohl nicht an die Neuaufnahmen herankommen.


[Beitrag von Kreisler_jun. am 07. Apr 2011, 11:08 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#262 erstellt: 07. Apr 2011, 12:04

arnaoutchot schrieb:
[
Joachim, Frage: Um die Kocsis-Box bin ich schon geschlichen. Ich hab ein paar Einzel-CDs von Kocsis, u.a. die kompletten Werke für Piano und Orchester. Muss ich die Box haben ? Der "Mikrokosmos" zB war mir dann doch etwas zu trocken ... :?


Trotz meines Hinweises auf Kocsis muss ich gestehen, dass ich die Solomusik für Klavier Bartoks kaum kenne, auch nicht die Aufnahmen von Kocsis. Sie haben aber in der "Fachpresse" immer gute Besprechungen bekommen.
J
arnaoutchot
Moderator
#263 erstellt: 07. Apr 2011, 12:10
Der Thread heisst "berührende" Aufnahmen - wie können Dich Aufnahmen berühren, die Du nicht kennst ? Na gut, das fiel dann unter die "grossen" Aufnahmen, verstehe schon. Ich muss wieder selber ran. Habe mir die Box gerade bestellt. Es ist eigentlich nicht einzusehen, warum ich sie nicht habe ... und so geht es immer weiter ...


[Beitrag von arnaoutchot am 07. Apr 2011, 12:12 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#264 erstellt: 07. Apr 2011, 18:27
Auch wenn ich nicht der große Bartokkenner und -Liebhaber bin, habe ich einige Aufnahmen mit Werken seines Oeuvre. Einige wie die Klavierkonzerte gehören sogar zu absoluten Lieblingswerken.
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Ergänzend zu den bisher schon genannten Aufnahmen möchte Ich obige mit Ashkenazy und Solti ins Gespräch bringen. Oft stehen mir Ashkenazys Einspielungen nicht sehr nah. In diesem Fall finde ich aber, daß er eine sehr gute Mischung aus Motorik, Rhythmik, klanglichem Einfühlungsvermögen und einer gewissen Leichtigkeit findet. Solti gestaltet den Orchesterpart wie immer energiegeladen aus. Aus meiner Sicht eine sehr empfehlenswerte Einspielung.

Bleiben wir bei der "Hungarian Connection", sogar bei Solti, und wechseln lediglich das Sujet. Diese Doppel-CD mit Orchesterwerken (ich habe ein anderes Cover, vermutlich sind es aber die gleichen Aufnahmen) zeigt einen Weg auf, Bartoks Werke zu interpretieren. Solti nähert sich den Werken mit viel Feuer und Leidenschaft, großen dynamischen Kontrasten und starker Akzentsetzung. Das Ergebnis sind sehr lebendige, emotionsgeladenen Interpretationen, die allerdings manchmal etwas die Ausgewogenheit und rhythmische Präzission vermissen lassen.

Einen ganz anderen Weg geht Soltis ungarischer Kollege George Szell. Er entwickelt seine Interpretation ganz von der motorischen Seite, rhythmische Präzision ist ihm das allerwichtigste. Unterstützt von einer phantastisch aufeinander abgestimmten Artikulation der inzelnen Register und einer ausgezeichneten Durchhörbarkeit entstehen auch bei ihm ungeheure lebendig, pulsierende, packende Aufnahmen. Natürlich, möchte man hinzufügen, gelingen beiden Dirigenten auch die ruhigen Momente. Hier allerdings überzeugt mich Szell, wohl aufgrund seiner emotiinal "neutraleren" Grundhaltung mehr.
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Nicht schliessen möchte ich meinen Beitag zu Bartok ohne noch auf eine Einspielung von Neeme Järvi eingegangen zu sein.
In vielem vereint er die beiden Ansätze von Solti und Szell. Auch er legt großen Wert auf rhythmische Präzision, arbeitet aber klanglich weicher, runder und voller als Szell.
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[Beitrag von flutedevoix am 07. Apr 2011, 22:57 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#265 erstellt: 07. Apr 2011, 22:38

flutedevoix schrieb:
Bleiben wir bei der "Hungarian Connection", sogar bei Solti, und wechseln lediglich das Sujet. Diese Doppel-CD mit Orchesterwerken (ich habe ein anderes Cover, vermutlich sind es aber die gleichen Aufnahmen) zeigt einen Weg auf, Bartoks Werke zu interpretieren. Solti nähert sich den Werken mit viel Feuer und Leidenschaft, großen dynamischen Kontrasten und starker Akzentsetzung. Das Ergebnis sind sehr lebendige, emotionsgeladenen Interpretationen, die allerdings manhmal etwas die Ausgewogenheit und rhythmische Präzission vermissen lassen. amazon.de


In der Decca-Doppelbox sind die 1981er Solti Aufnahmen mit dem CSO. Fast das gleiche Programm gibt es noch in Aufnahmen aus 1963 und 1965 mit dem LSO, die in der Decca-Legends-Reihe herausgekommen sind und noch einen Tick zahnschärfer sind. Das CD-Remaster ist ein audiophiles Highlight.

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arnaoutchot
Moderator
#266 erstellt: 09. Apr 2011, 13:48
Ich muss nochmals kurz vor Bartok zurückspringen, da ich gerade gesehen habe, dass zwei Namen ausgelassen wurden, die hier unter dem Threadtitel auf jeden Fall zu erwähnen sind. Zum einen unter "berührend" auf jeden Fall das Adagio von Samuel Barber. Ja, ich weiss, das Stück ist etwas überstrapaziert durch Verwendung als Filmmusik (Platoon), aber mich berührt diese kurze Trauermusik schon immer noch. Beispielhaft sei die Aufnahmen von Leonard Bernstein mit den New Yorkern gezeigt, es gibt aber sicherlich noch andere gute.

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"Große Interpretation" fällt mir bei Agustin Barrios ein. Die teilweise horrend schwierigen Stücke des südamerikanischen Chopins der Gitarre wurden exemplarisch von John Williams eingespielt. Auch musikalisch sind sie äusserst abwechslungsreich.

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flutedevoix
Stammgast
#267 erstellt: 09. Apr 2011, 15:07
Wenn wir schon noch zurückspringen, dann möchte ich bei Samuel Barber noch zwei weitere Werke ergänzen:
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Neben dem omnipräsenten Adagio ist auf dieser CD die zweite Sinfonie Barbers enthalten. Wie auch das Adagio ist klassisch modern, erweitert tonal. Schöne, gemäßigt moderne Musik, die eine Entdeckung lohnt.
Eine besondere Entdeckung ist auch die hochromantische fis-moll-Sinfonie von Bristow, die in vielem an die deutschen Romantiker wie Mendelssohn, Schumann und Raff erinnert.
Die Interpretation durch das Detroit Symphony Orchestra und Neeme Järvi ist makellos und vorbehaltlos zu empfehlen
flutedevoix
Stammgast
#268 erstellt: 09. Apr 2011, 15:14

arnaoutchot schrieb:
Ich muss nochmals kurz vor Bartok zurückspringen, da ich gerade gesehen habe, dass zwei Namen ausgelassen wurden, die hier unter dem Threadtitel auf jeden Fall zu erwähnen sind. Zum einen unter "berührend" auf jeden Fall das Adagio von Samuel Barber. Ja, ich weiss, das Stück ist etwas überstrapaziert durch Verwendung als Filmmusik (Platoon), aber mich berührt diese kurze Trauermusik schon immer noch. Beispielhaft sei die Aufnahmen von Leonard Bernstein mit den New Yorkern gezeigt, es gibt aber sicherlich noch andere gute.

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Eine besondere Empfehlung auf dieser CD gilt nicht nur dem Adagio sondern auch dem Violinkonzert von Samuel Barber. Es gehört zu den bekanntesten Violinkonzerten des 20. Jahrhunderts und dies auch vollkommen zurecht.
Es hat mit Sicherheit kongeniale Interpreten in Isaac Stern und Leonard Bernstein gefunden. Stern energetischer, immer lebendiger Ton paßt hervoragend zur Komposition
flutedevoix
Stammgast
#269 erstellt: 13. Apr 2011, 19:57
Darf ich dem längeren Schweigen entnehmen, daß zu Bartok und Barber alles gesagt ist? Ich tue es jetzt einfach mal, denn langes Schweigen sorgt sicher auch nicht für eine Beschleunigung im Thread.

In meinem Regal sind die nächsten CDs, auf die der Threadtitel in Bezug auf Werk und Interpretation zutriftt diese CDs mit Sinfonien von Franz Ignaz Beck:

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Allen, denen der Name Franz Ignaz Beck nicht all zu viel sagt, sei dieser Komponist ans Herz gelegt.
Seine Sinfonien gehören zu den bedeutendsten im Umkreis von Haydn, Mozart und Beethoven. Daß Beck heutzutage nicht mehr bekannt ist, hängt vermutlich vor allem daran, daß er in Marseille und Bordeaux wirkte. Ursprünglich aus Mannheim stammend, hat er das sinfonische Repertorie in Frankreich maßgeblich geprägt, seine Werke waren sozusagen Stammgast in den Konzertsälen von Paris, genau in jenen, für die auch Haydn seine Pariser Sinfonie schrieb.
Franz Ignaz Beck hat einen sehr persönlichen Stil, gerade in den späten Sinfonie op.3 und 4, der nur sehr schwer zu beschreiben ist. Man hört seine Verwurzelung in der Mannheimer Schule, manches erinnert auch noch an C.P.E. Bach, vieles könnte so auch bei Haydn und Mozart stehen (namentlich die polyphonen Abschnitte wie wir sie aus dem Finale von Mozarts 41. kennen), vieles erinnert an Beethoven, manchmal sind sogar schon frühromantische Harmonien zu hören. Das alles aber in eigenem, ganz persönlichen Gewand: Herausragende Sinfonik.

Ebenso herausragend ist die Interpretation durch La Stagione Frankfurt unter Michael Schneider. Die Musiker sitzen immer auf der Stuhlkante, immer bereit Neues zu entdecken und dem Zuhörer nahezubringen. Diese Entdeckerfreude ist einfach berauschend. Die Musiker haben jederzeit die Ohren offen für gefühlvolle, dramatische und spielerische Elemente. Herausragend!


[Beitrag von flutedevoix am 14. Apr 2011, 08:55 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#270 erstellt: 13. Apr 2011, 21:14

flutedevoix schrieb:
In meinem Regal sind die nächsten CDs, auf die der Threadtitel in Bezug auf Werk und Interpretation zutriftt diese CDs mit Sinfonien von Franz Ignaz Beck:


Dein Regal scheint mein Regal zu sein. Genau diese drei stehen bei mir auch als nächstes. Ich kann Deinen Ausführungen nichts hinzufügen und sie nur voll bestätigen. Vielleicht nur der Hinweis, dass die mittlere gezeigte (op. 4 1-3) sogar als SACD vorliegt.

Zu Barber: Du hast völlig recht, das Violinkonzert mit Stern/Bernstein ist sicherlich auch eine Aufnahme, die hier unbedingt genannt werden sollte.

Oh Gott, jetzt kommt Ludwig, der nächste "B"-Blockbuster ...
Kreisler_jun.
Inventar
#271 erstellt: 13. Apr 2011, 22:02
Welche von den Beck-CDs würdet ihr am ehesten empfehlen?

JK jr.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#272 erstellt: 14. Apr 2011, 08:19
Ob es diese hier noch gibt, weiß ich nicht:
Beck Stabat
Sie zeigt Beck von der Seite der Geistlichen Musik, sonst aber kann ich dem von
flutevoix Geschriebenen nichts hinzufügen.
Ohne seine Antwort vorwegnehmen zu wollen, am meisten überrascht hat mich die erste Folge der Sinfonien, also op.3 Nr.1/2/6.
Der Spielraum zwischen Sturm und Drang und diesem Hauch Romantik scheint mir hier am ausgeprägtesten hörbar zu sein.
Herzliche Grüße, Mike
flutedevoix
Stammgast
#273 erstellt: 14. Apr 2011, 08:53
Liebe Beck Fan-Gemeinde und alle die es noch werden wollen!

Ich würde auch zu einer der beiden CDs mit Aufnahmen aus op.3 raten.
Die CD mit den Sinfonien 1, 2 & 6 ist aus den von Mike beschriebenen Gründen sehr interessant
Die CD mit den Sinfonien 3-5 zeigt vielleicht noch etwas mehr die Verwandschaft mit Beethovens Stil auf und beleuchtet auch interessante Eigenheiten bezüglich des formalen Aufbaus der Sinfonien. So "artet" eine Sinfonie kurzzeitig in ein Konzert für (2?) Hörner aus.
Welche und ob es wirklich zwei Hörner oder nur eine ist, kann ich jetzt nicht sagen, da ich mich gerade in New York, meine Sammlung sich aber in Deutschland befindet.

Es ist aber nach meiner Meinung egal, mit welcher CD man sich Beck nähert, nur man sollte es! Sein Genius leuchtet auf allen drei CDs aufs Schönste!
Szellfan
Hat sich gelöscht
#274 erstellt: 14. Apr 2011, 12:53
ähm, tut mir leid, daß jetzt ich nochmal zurückspringe zu Barber.
Als Szellfan möchte ich unbedingt diese Aufnahme noch verspätet nennen:
Barber Szell
Es geht mir um das Klavierkonzert mit dem Widmungsträger Browning.
So rasant, temperamentvoll und "schlackefrei" in den Ecksätzen hat das wohl nie wieder jemand eingespielt.
Sollte die CD, ich selbst besitze die LP, noch zu haben sein, unbedingt kaufen!
Ein Geniestreich!
Herzliche Grüße, Mike
Szellfan
Hat sich gelöscht
#275 erstellt: 14. Apr 2011, 13:07
..und bevor LvB, der "Blockbuster" drankommt,
noch ein kleiner Einwurf von mir:
Dietrich Becker.
Norddeutsche Violinmusik in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, angesiedelt so um Paul von Westhoff oder Heinrich Schmelzer stilistisch, dabei aber durchaus dem
etwas bizarren Stile der Norddeutschen zu jener Zeit näher.
Meines Wissens nach existiert keine CD mit Werken ausschließlich Beckers, darum stellvertretend diese hier:
Becker
Sehr werkdienlich gespielt, fein in den Schattierungen und Farben, die Virtuosität als Grundlage, nicht als Ziel nutzend.
Herzliche Grüße, Mike
Martin2
Inventar
#276 erstellt: 20. Apr 2011, 20:34
Ich wollte noch ein Wort zu Bax sagen, der hier übergangen wurde. Zu den "großen und berührenden" Aufnahmen gehört für mich Tintagel mit Adrian Boult, gutes Mono aus den 50ern. Besser als Handley, von den schlechten Aufnahmen von Naxos zu schweigen.

Es gab vor Jahren eine CD aus der "British Music collection" von Decca, wo diese Aufnahme mit drauf war, zusammen mit November Woods mit Marriner und einigen nicht bedeutenden aber hübschen Petitessen. Nach wie vor meine Bax Lieblings CD.

Handley hat allerdings alle Sinfonien eingespielt, aber die Sinfonien sind harter und für mich teilweise noch zu harter Stoff - sie haben sich mir in ihrer Gesamtheit noch nicht erschlossen.

Mit der neuen Bildfunktion komme ich nicht zurecht, sonst hätte ich das Cover hier rein gestellt - bei Amazon und JPC ist die CD nicht mehr erhältlich.

Gruß Martin
flutedevoix
Stammgast
#277 erstellt: 27. Apr 2011, 13:20
Nun denn, wagen wir uns zu Beethoven vor!

Vielleicht nehmen wir auch hier zunächst die reine Orchestermusik unter die Lupe, also Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte etc.

Die Sinfonien sind ja schon ausführlich in entsprechenden Threads diskutiert worden, deswegen beschränke ich mich da auf eine knappe Zusammenfassung meiner Lieblingseinspielungen:

Als Gesamschau wären dies:
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Brüggen zeigt für mich den menschlichsten Beethoven, er stellt weder das radikal Neue, noch die Drammatik noch die Abrrüche in den Vordergrund, sondern schafft es aus all diesen (und noch mehr) Aspekten eine faszinierende und zutiefst berührende Interpretation zu formen.
Gardiner schätze ich gerade wegen seiner Nüchternheit und seiner Klarheit.
Die Einspielung von Harnoncourt ist mein eigentlicher Favorit. Was er an drammatischen Elementen in der Partitur findet und zum Klingen bringt, ist unvergleichlich. Bei ihm zuvorderst höre ich Beethoven als den großen Revolutionär, den Drammatiker. Darüber hinaus vergißt er aber auch nicht die andere Seite, die faszinierenden langsamen Sätze.
George Szell überzeugt mich durch seine rhythmische Prägnanz, seine rhythmische Strenge, die die ungeheure Energie, das Treibende in Beethovens Sinfonien mir vor Ohren führt. Auch sein Sinn für den formalen Aufbau, die Zusammenhänge in den einzelnen Sätzen und den Sinfonien sind beeindruckend.
Zum Schluß möchte ich noch unbedingt die relativ neue Einspielung von Järvi erwähnen: Er sieht vieles, was ich bei Brüggen auf historischen Instrumenten höre und verwirklicht es mit einem "modernen" Sinfonieorchester. Eine sehr ausgewogenen und auch warme Einspielung, die erste, die mich seit langem wieder gefesselt hat


An einzelnen CDs gehören für mich natürlich unbedingt Kleibers 4., 5., 6. (allerdings mit deutlichen klanglichen Einbußen) und 7. genannt:
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Großartige Interpretationen!

Dann zumindest die 5., 7. und 9. in diesen Aufnahmen von Furtwängler:
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Dies sind ungeheuer stimmige, berührende, in sich geschlossene Aufnahmen. Vor allem die Konzerte aus den Kriegsjahren (noch in der alten Philharmonie aufgenommen) sind erschütternde Dokumente.
Natürlich entsprechen sie in vielem nicht Beethovens Vorgaben (z.B. Tempi, Artikulationen, z.T. auch Notentext), sie sind aber in ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, daß etwas Neues entstehen kann, wenn sich ein großer Personalstil mit einer großen Komposition verbindet. Sozusagen ein äußerst gelungener Beethoven in der Bearbeitung Furtwänglers.


Das in aller Kürze mein Beitrag zu Beethovens Sinfonien.
Vielleicht springt ja jetzt bei Beethoven wieder der ein oder andere auf den Zug auf!


[Beitrag von flutedevoix am 27. Apr 2011, 13:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#278 erstellt: 27. Apr 2011, 13:53
Danke für Deinen Beitrag, der doch "in aller Kürze" einiges umfasst. Ich will jetzt gar nicht alles durchkauen, was auch schon im audiophilen Thread genannt wurde, vielleicht seien nur zwei oder drei Zyklen genannt. Massiv beeindruckt, obwohl ich ihn als Spätgeborener erst vor relativ kurzer Zeit kennengelernt habe, hat mich René Leibowitz' 1961er Aufnahme mit dem Royal Philharmonia Orchestra. Natürlich mag er zur Zeit seines Erscheinens radikaler und neuer gewesen sein als heute, wo es mit Gardiner und Harnoncourt ähnliche und neuere Sichtweisen der Dinge gibt, aber für mich war es eine Offenbarung und ich war als musikalischer Laie an mehr als einer Stelle überzeugt, dass Beethoven es genau so wie hier gehört gespielt haben wollte. Dass die remasterte Chesky-Ausgabe der Aufnahmen auch noch tadellos klingt, erhöht das Vergnügen noch mehr.

jpc.de

Ich persönlich finde auch den ersten Karajan-Zyklus auf DGG berührend, aber da gehen die Meinungen hier im Forum bereits stark auseinander. Eine sehr gelungene und transparente Aufnahme schien mir auch der letzte Zyklus von Mackerras mit dem Scottish Chamber Orchestra von 2007 zu sein. Es wird wohl jeder seine Favoriten haben. Wenn ich nur einen Zyklus behalten dürfte, wäre es wohl der Leibowitz, aber weil ich ja mehr haben darf, werde ich mir nach Deinen Empfehlungen wohl den Harnoncourt bei Gelegenheit noch zulegen (Gardiner hab ich schon).

jpc.de jpc.de
Kreisler_jun.
Inventar
#279 erstellt: 27. Apr 2011, 19:10
Unter den historischen Aufnahmen Beethovenscher Orchesterwerke sind für mich die wichtigsten die unter Toscanini, Erich Kleiber und Scherchen. Furtwängler wurde ja schon genannt, aber während ich bei dem oft zwischen Faszination und Unverständnis schwanke, zeigt sich bei den anderen der "moderne" Zugang mitunter schon deutlicher als bei vielen späteren (einschl. HIP). Ich muss allerdings zugeben, dass ich vieles schon längere Zeit nicht gehört habe, mag sein, dass ich manches heute wieder anders beurteilen würde.

Obwohl Tahra den kompletten Mono-Zyklus Scherchens aus der Mitte der 1950er Jahre erfreulicherweise herausgebracht hat (ebenfalls auf Archipel u.ä. Labels zu haben), ist leider seine beeindruckendste Aufnahme, die Stereo-Einspielung der Eroica, z. Zt. kaum zu kriegen (allerdings als download!). Diese und die 8. (die ist aus dem früheren Zyklus) wären meine Top-Empfehlungen. Sie scheinen mir an Wildheit und Kompromisslosigkeit bis heute nicht übertroffen.

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Kleiber hat 3,5-7 und 9 in den frühen 1950ern eingespielt, einige liegen in mehreren Versionen vor. Leider ist die empfehlenswerte Komplettbox vergriffen.

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Mit Toscanini gibt es etliche unterschiedliche Einspielungen, ich glaube, man kommt auf mindestens einen kompletten Vorkriegs- und etwa zwei Nachkriegszyklen, viel davon freilich Mitschnitte oder Funkaufnahmen. Hier verzichte ich mal auf konkrete Empfehlungen, weil es schon länger her ist, dass ich die gehört habe. Ich besitze hauptsächlich die RCA-Aufnahmen aus den späten 1940ern und frühen 1950ern.
Nennen will ich aber noch das 3. Klavierkonzert mit Rubinstein/Toscanini (ca. 1944):

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(amazon macht die Bilder so riesig, ich habe keine Lust, das von Hand nachzubearbeiten...)
Joachim49
Inventar
#280 erstellt: 27. Apr 2011, 20:49
jpc.de
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Von den 5 oder 6 Aufnahmen, die Abendroth von der Neunten gemacht hat, möchte ich vor allem die oben abgebildete mit dem Berliner Radio Symphonieorchester und dem Chor der Berliner Staatsoper vom 31.12.1950 empfehlen. Dazu gibt's auch noch eine erstklassige Bruckner 5.
Ob es Abendroths Eroica (ebenfalls mit dem RSO Berlin) noch gibt, kann man wegen der miserablen Qualität der Tahra website nicht feststellen.
Richtig begeistert hat mich auch immer wieder Toscaninis Zweite (NBC-Ende der dreissiger Jahre). Aus Kletzkis unterschätztem Zyklus möchte ich insbesondere die 'Pastorale' hervorheben (Tschechische Philharmonie). Unter den 'Neunten' möchte ich ausser der oben genannten die Brüggens (s.o.), aber auch die Norringtons mit den Classical Player hervorheben.
Unbedingt erwähnen möchte ich auch Scherchens spätere Gesamtaufnahme mit dem Orchester der italienischen Schweiz, die nicht weniger aufregend ist, als die mit dem (sogenannten) Orchester der Wiener Staatsoper. Von den Aufnahmen mit Ouvertüren sind es vor allem die Szells (Cleveland), die mich berühren.
(Später mehr zu den Konzerten, etc.)


[Beitrag von Joachim49 am 27. Apr 2011, 20:52 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#281 erstellt: 04. Mai 2011, 21:07
jpc.de
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Dann mach ich mal weiter ....
Klavierkonzerte: Szell/Fleisher/Cleveland (sie müssten in Sonys Essentila Classics Reihe alle zu finden sein.
Schwer zu finden: Serkin/Ormandy/Philadelphia
Irgendwie mag ich auch das introvertierte dritte Konzert mit Clara Haskil, Markevitch und dem Lamoureux Orchester.

Was das Violinkonzert betrifft möchte ich zwei ganz entgegengesetzte Aufnahmen erwähnen.
Bruno Walter und Francescatti liefern eine glutvoll schwelgende Interpretation, während Kopatchinskaja mit einem leichtfüssigen Ton und gänzlich pathosfreiem Spiel für etliche nie gehörte überraschungen sorgt, ohne dass es zu exzentrischen Eigenwilligkeiten führt (wie etwa in ihrer extrem vehement-leidenschaftlichen Kreutzersonate).
(+ Herreweghe und Orch. Champs Elysee)


[Beitrag von Joachim49 am 04. Mai 2011, 21:08 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#282 erstellt: 04. Mai 2011, 21:25
Gut, dann möchte ich zu Beethoven auch noch ein paar Takte sagen. Allerdings ist Beethoven ein ungeheuer großes Feld der Interpretation. Wenn ich etwa bei Bax Tintagle drei Interpretationen kenne und den Boult sehr lobe, wie ich es gemacht habe, ist das wohl ein einigermaßen begründetes Urteil, aber es gibt wirklich sehr viele Einspielungen von Beethoven - ich kenne einiges, aber lange nicht genug.

Ich gehöre nicht zu den Vertretern der sklavischen Verfolgung Beethovenscher Metronomzahlen. Diese Diskussion sollte aber nicht hier, sondern im Interpretationsthread stattfinden. Hier will ich nur meine Präferenzen nennen.

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Ich höre die Schneiderhaneinspielung des Violinkonzertes von Beethoven immer noch gerne, obwohl sie wohl gerade im langsamen Satz sehr langsam von Beethovenschen Intentionen wohl abweichend und damit kontrovers ist. Aber ich finde diese Interpretation "himmlich" und damit berührend. Den Oistrach werde ich mir demnächst mal anhören.

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Speziell die ersten beiden Klavierkonzerte gefallen mir gut mit Gilels und dies ist insgesamt wie ich finde eine sehr schöne Box. Das 3. höre ich am liebsten mit Richter. Das 5. mit Ashkenazy und Solti, eine schöne Aufnahme:

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Bei den Sinfonien habe ich verschiedene Favoriten. Zu den ersten beiden Sinfonien kann ich wenig sagen, ich habe sie in verschiedenen Interpretationen gehört ohne daß sich mir ein Favorit aufgedrängt hätte. Bei der 3. ist es im moment der Cluytens der mir sehr gut gefällt, obwohl Krips auch nicht schlecht war. Bei der 4. hat mir durch vorher ungehörte Tempi ( er nimmt den langsamen Satz schneller, den schnellen ersten langsamer) der Maazel gut gefallen ( besser auch als der hier so gelobte Szell), auch bei der 5. finde ich ihn sehr interessant, kein unsubtiles Schicksalsgedröhne. Die Pastorale höre ich sehr gerne mit Blomstedt, weil sie langsam ist und das braucht diese Sinfonie, aber auch Markewitschs Aufnahme ist sehr schön. Die 7. Sinfonie höre ich eigentlich mir niemandem mehr gerne, keine Ahnung warum ich gegen diese früher gerne gehörte Sinfonie inzwischen so eine Aversion aufgebaut habe. Die 8. vermutlich wieder Blomstedt, die 9. Karajan 1977, vor allem auch wegen den Sängern, hörte neulich Cluytens, an sich gar nicht schlecht, aber dann dieses schreckliche Baßsolo und der speziell am Anfang rauh klingende Chor.

Bei den Klaviersonaten als Gesamtschau Artur Schnabel und den frühen Brendel, diese Einspielung aus der Emibox werde mir mal rein ziehen. Richter und Gilels habe ich aber auch sehr gerne gehört.

Zur Kammermusik scheue ich mich zu äußern - ich kenne einfach zu wenig Interpretationen, dabei wohl sicher einige sehr gute, aber keine, die mich auf eine Weise überwältigt hätte, daß ich nicht das Gefühl hätte, daß es da nicht vielleicht noch etwas besseres geben könnte. Ähnlich sieht es beim Fidelio aus.

Man sieht aber deutlich, daß ich andere Präferenzen habe als andere, Zinman etwa sagt mir nichts und ich höre Beethoven in der Regel lieber langsamer als gestreng nach den Metronomzahlen.

Gruß Martin
arnaoutchot
Moderator
#283 erstellt: 04. Mai 2011, 21:31
Aus meinen vielen Aufnahmen der Klavier- und Violinkonzerte je zwei mich berührende: Menuhin/Furtwängler/Philharmonia Orchestra (EMI 1953) und Perlman/Giulini/Philharmonia Orchestra (EMI 1981) für die Violine; Brendel/Levine/Chicago Symphony Orchestra (Philips 1983) und Schoonderwoerd/Ensemble Cristofori (alpha 2005-2010) für das Klavier. Und: Beeindruckend ist Yevgeni Sudbin mit seinem gerade entstehenden Zyklus bei BIS.

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[Beitrag von arnaoutchot am 04. Mai 2011, 21:34 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#284 erstellt: 04. Mai 2011, 23:55
Schön, daß es weiter geht!

Nun also die Concerti aus der Feder Beethoven. Viele Aufnahmen wurden schon genant, denen ich mich anschließen möchte. Einiges möchte ich aber noch ergänzen!

Violinkonzert:
Die schon erwähnte Aufnahme mit Menuhin, dem Philharmonia Orchestra und dem Dirigat Furtwänglers ist in der Tat eine berührende Aufnahme, die ich in meiner Sammlung nicht missen möchte. Allerdings rücken die Interpreten das konzert stark in die Nähe des Brahmschen Konzertes, will sagen, Beethoven ist es nur noch eingeschränkt. Aber großartig und berührend!

Bleiben wir beim Dirigenten Furtwängler und wechseln den Solisten:
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Aus dieser Box die berührende Aufnahme mit dem damaligen Konzertmeister der Berliner, Erich Röhn. In meinen Augen noch inniger, noch detailierter, noch gemeinsamer empfunden als die Aufnahme mit Menuhin. Alle beteiligten spielen um ihr Leben, zumal jedes Konzert in dieser Zeit das Letzte sein konnte. Zudem ist die Tonqualität erstaunlich!

Eine unglaublich erfüllte Aufnahme ist Thomas Zehetmair mit dem Orchestra of the 18th century unter Frans Brüggen gelungen.
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Das Orchester spielt auf dem unglaublich hohen Niveau der der Beethoven-Sinfonien-Einspielung: warm, sensibel, kraftvoll zupackend, wo nötig, mit einem ungeheuren Gespür für Klangfarben und Timing. Alles ist sehr cantabel und bläserisch, sängerisch empfunden.
All diese Tugenden finden sich auch in Zehetmairs Violinspiel. Im Gegensatz zum Orchester spielt er mit Vibrato, allerdings kultiviert, mit Gespür für unterschiedliche Geschwindigkeiten und Schwingungen. Seine Interaktion mit dem Orchester ist phänomenal, seine Ausdruckswillen ungebremst. Momentan wohl meine Lieblingsaufnahme.

In ihrer Art gut gelungen ist auch die Aufnahme mit Gidon Kremer, Chamber Orchestra of Europe und Nikolaus Harnoncourt.
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Was hat die Aufnahme Anlass zu Diskussionen gegeben! Niemand ging soweit die Kadenzen der Klavierkonzert-Fassung soweit auf das Violinkonzert zu übertragen, daß neben der Violine ein Klavier (nur für die Kadenz!) und die Pauke solistisch einbezogen wird. Das ist entschieden gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache (meine auch nur bedingt). Interessant ist es aber allemal.
Bei aller Diskussion über diese Kadenzen im 1. und 3. Satz sollten wir aber nicht übersehen, daß Kremers energisch-elektrischer, manchmal schon fast rauher Geigenton perfekt zur dramatischen Gestaltung des Orchesterpart durch Harnoncourt paßt. Was hier wieder an Details und Dramaturgie hörbar wird, entspricht der aufregenden Sichtweise der Sinfonien-Einspielung unter Harnoncourt. So gelingt den beiden eine packende, energische, ungemein durchhörbare Aufnahme. Auch wenn manch einer sie als unterkühlt bezeichnet!

Verschweigen möchte ich nicht dabei, daß ich einige der hier erwähnten Aufnahmen auch habe (das Violinkonzert gehört zu meinen Werken für die einsame Insel), die mich aber völlig kalt lassen und langweilen. An erster Stelle möchte ich hier den Schneiderhan mit den Berlinern und Jochum nennen. Das schwelgt so vor sich hin ohne jemals zupackend zu werden: Beethoven als pathetische Süßspeise. Auch Perlman, den ich bei anderer Gelegenheit sehr schätze (Saint-Saens/ Wieniawski) kann mich bei Beethoven nicht packen. Ich vermute es hängt mit seinem sehr "amerikanischen" Geigenton zusammen. mir fehlt einfach die Schärfe, die Dramatik, die Aufnahme ist mir zu "schön".
flutedevoix
Stammgast
#285 erstellt: 05. Mai 2011, 00:14
Klavierkonzerte:

Unbedingt die Fleisher/Cleveland/Szell-Einspielung: Großartige Orchesterarbeit mit zupackender Energie, der nötigen Grandezza und einer beeindruckender Artikulationsgenauigkeit gepaart mit einer äußerst sensibler, auf einer breiten Klangfarbenvielfalt beruhenden Spielweise des Klavierparts.

Ergänzend dazu eine wirklich "klassisch" zu nennende Lesart:
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Auch in dieser Einspielung überzeugt der Pianist in erster Linie durch seine sensible Lesart des Klavierparts, nicht nur durch Tastengedonnere, das man ja gerade im 5. Konzert auch (zu) oft hört. Gerade das 4. Konzert überzeugt mich in dieser Lesart sehr (interessanterweise ist es auch das 4. bei Fleisher!). Das Orchester agiert routiniert und klangschön ohne allerdings das Niveau des Cleveland Orchestra unter Georges Szell zu erreichen.

Und wie eigentlich immer bei Beethoven komme ich auch im Falle der Klavierkonzerte wieder nicht an Harnoncourt vorbei, bei allen Einschränkungen.
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Auch im Falle der Klavierkonzerte hat Harnoncourt den passenden Solisten gefunden. Den intelligenten, eher analytisch-strukturelle Ansatz des eigentlich auf Musik des 20. Jh. spezialisierten Aimard fördert viele interessante, im wahrsten Sinne des Wortes "unerhörte" Details an den Tag. Eben dieses Entdecken setzt sich im Orchesterpart durch das feinsinnige, immer aus der meldoischen Linie entwickelte Artikulieren fort. Ausgezeichnet gelungen ist auch die Orchesterbalance und die große Energie freisetzende Akzentsetzung. Besonders gelungen sind die langsamen Sätze!
Wehrmutstropfen dieser Einspielung sind die in einigen Fällen zu langsamen Tempi. Sie machen einiges der detailierten Arbeit der Musiker zunichte. Sehr schade!
arnaoutchot
Moderator
#286 erstellt: 05. Mai 2011, 21:39
Kommentar zu Deinen Kommentaren: Zehetmair/Brüggen kenne ich nicht, klingt interessant. Kremer/Harnoncourt hab ich mal gehört, aber da hat es mich abgestossen, besonders die von Dir genannte Kadenz. Ist aber viele Jahre her, vielleicht hat sich mein Geschmack geändert ? Perlman/Giulini ist möglicherweise auch meiner Sentimentalität geschuldet, das ist die Aufnahme, mit der ich das Konzert kennenlernte, im übrigen auch eine meiner ersten gekauften CDs in 1984.

Kempff/Leitner bei den Klavierkonzerten ist mir zu klassisch und wenig zupackend. Ich hab sogar die Original DGG-LP-Box davon. Aimard/Harnoncourt hab ich hier stehen, aber gefällt mir nicht.

Noch zwei Exoten: Ragna Schirmer hat das Klavierkonzert nach dem Violinkonzert mit Andrey Boreyko und den Hamburger Symphonikern aufgenommen, die mir sehr gefällt (weitere Aufnahmen des "6." Konzerts habe ich von Brautigam, Schoonderwoerd und Mustonen; schade, dass es nicht generell bei den Zyklen mit eingespielt wird, es war doch originär ein Klavierkonzert). Eine beachtliche Version des Violinkonzerts für Klarinette hat Michael Collins mit Mikhail Pletnev gemacht.

Was sagt die Allgemeinheit hier eigentlich zu Pletnevs Aufnahme der Klavierkonzerte ? Eine Aufnahme, die mich manchmal anzieht und manchmal abstösst. Einerseits arrogant und übertrieben virtuos, manchmal fasziniert mich der russisch-stählerne und schillernde Zugriff.

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Joachim49
Inventar
#287 erstellt: 05. Mai 2011, 23:25
Ich glaube nicht, dass das Violinkonzert Beethovens ursprünglich als Klavierkonzert konzipiert war. Es hatte als Violinkonzert keinen Erfolg und da wollte der Komponist es als Klavierkonzert weiter verwerten (so ist's mir in Erinnerung). Ich finde dieses '6. Konzert' deutlich weniger reizvoll als die Violinfassung und sehe keinen Grund es als gleichrangig mit den 5 anderen Konzerten zu behandeln (Gibt's nicht auch ein Jugendwerk in diesem Genre?)
Pletnev spielt die Symphonien als Dirigent sehr eigenwillig, aber die Klavierkonzerte (ich kenne drei der fünf mit ihm) scheinen mir recht konventionell geraten zu sein.
Wie arnaoutchot hat mich die Kombination Aimard/Harnancourt ziemlich kalt gelassen (obwohl ich Harnancourt im Allgemeinen sehr schätze).
freundliche Grüsse
Joachim
arnaoutchot
Moderator
#288 erstellt: 06. Mai 2011, 09:45

Joachim49 schrieb:
Ich glaube nicht, dass das Violinkonzert Beethovens ursprünglich als Klavierkonzert konzipiert war. Es hatte als Violinkonzert keinen Erfolg und da wollte der Komponist es als Klavierkonzert weiter verwerten (so ist's mir in Erinnerung). Ich finde dieses '6. Konzert' deutlich weniger reizvoll als die Violinfassung und sehe keinen Grund es als gleichrangig mit den 5 anderen Konzerten zu behandeln (Gibt's nicht auch ein Jugendwerk in diesem Genre?)


Du magst recht haben, vielleicht hab ich das verwechselt. Mir gefällt es dennoch in der Klavierfassung sehr gut (aber auch in der "Originalfassung"). Brautigam hat auch das Jugendwerk WoO 4 aufgenommen und bringt es in seinem Zyklus damit auf sieben Konzerte. Must have ist das WoO 4 aber m.E. keines.
Kaddel64
Hat sich gelöscht
#289 erstellt: 06. Mai 2011, 12:45
Zur Entstehungsgeschichte des op. 61a hat sich Olaf (Pilotcutter) hier recht ausführlich geäußert. Demnach ist das Violinkonzert das Original.

Meine Favoriten sind die breits genannten Kremer/Harnoncourt (modifiziertes Original) und Brautigam/Parrott (Bearbeitung).
Kreisler_jun.
Inventar
#290 erstellt: 06. Mai 2011, 18:08
Zu den Konzerten kann ich nicht so viel sagen. Wie im anderen thread schon angedeutet, vermisse ich eigentlich eine Deutung, die ungefähr Scherchen und Erich Kleiber bei den Sinfonien entspräche. Hätte Harnoncourt die Werke 20 Jahre eher aufgenommen, würden sie mir vielleicht besser gefallen. Ich finde hier nur einige Einzelheiten bemerkenswert, das Gesamtkonzept geht für mich nicht recht auf.

Außer der o.g. CD mit dem 3. KK mit Toscanini/Rubinstein, schätze ich besonder Gould in den ersten beiden Konzerten, wo mir der "militärische" Gestus der (Hauptmotive der) Kopfsätze besonders gut getroffen zu sein scheint. (Goulds Kadenz in op.15 ist allerdings ziemlich schräg.)

Eine insgesamt sehr überzeugende Aufnahme aller 5, die, wenn auch nicht wild genug, so doch nicht die philharmonische Langeweile zeigt, die sich sonst manchmal ausbreitet, ist Kovacevich/Davis. (Guter Klang und eine CD (2+4) ist als Multikanal erschienen, ich kenne aber nur die "normalen")

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Das Violinkonzert ist kein von mir besonders geliebtes Werk. Brüggen/Zehetmair will ich aber irgendwann noch mal anschaffen. So lange bevorzuge ich Heifetz/Munch wegen flüssiger Tempi und Unschmalzigkeit (beides scheint bei diesem Stück außerordentlich schwer umzusetzen, oder die anderen wollen nicht...).
Joachim49
Inventar
#291 erstellt: 06. Mai 2011, 18:37
jpc.de
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Wenn jemand ein 'unschmalziges' Beethoven Violinkonzert sucht, dann schätze ich die Erfolgschancen etwas höher ein als Johannes (Kreisler jun.) Er könnte ja zB zu Szell und Hubermann greifen. Die strengen Herren der 'Musik-Konzepte' haben im Heft zur 'Interprertation Beethovens' die Hubermann Aufnahme als eine der ganz wenigen zu empfehlenden hervorgehoben, allerdings - das mag überraschen - einer Aufnahme Kreislers (!) die Spitzenposition zuerkannt.
Und da wir in diesem thread gewiss immer mal wieder auf Aufnahmen Szells hinweisen werden, soll dies hier gleich noch einmal geschehen im Hinblick auf das 5. Klavierkonzert mit Benno Moissevitch.
Kreisler_jun.
Inventar
#292 erstellt: 06. Mai 2011, 18:59
Szell/Huberman besitze ich ebenfalls; an die hatte ich nicht mehr gedacht. Ebenso Heifetz/Toscanini. Klar, es gibt schon ein paar unschmalzige Interpretationen.
Mein Lieblingsstück wird es wohl aber niemals werden. Daher zögere ich auch etwas, weitere historische Aufnahmen wie Fritz Kreislers (von dem mein nick nicht stammt) oder die o.g. mit Erich Röhn (zumal die wohl einzeln nicht zu haben ist) auszugraben.
Außerdem dominiert, wohl auch aus technischen Gründen besonders bei historischen Aufnahmen der Solist oft übermäßig.
flutedevoix
Stammgast
#293 erstellt: 07. Mai 2011, 12:08
Auch von mir noch ein par Kommentare zu den Kommentaren bzw. Postings:

@arnaoutchot & @joachim_49:

Eure Vorbehalte gegenüber den Einspielungen des Violinkonzertes und der Klavierkonzerte unter der Leitung von Harnoncourt kann ich sehr gut nachvollziehen.

Die Kadenz im Violinkonzert ist in dieser Art sehr experimentell und fragwürdig. Für mich selbst ist sie auch nicht überzeugend, im Gegenteil sie zerreißt das Werk, weil sie klanglich in eine ganz andere Welt führt. In z.B. Mozart-Konzerten, in denen das Klavier als Continuo-Instrument seine Berechtigung hat und also schon vorhanden ist, würde ich diese Auffassung auch klanglich noch für nachvollziehbar halten. Nur, dort stellt sich die Frage nicht, da es ja keine Parallel-Fassung mit erhaltener Kadenz des Komponisten gibt. Dennoch, das "eigentliche" Violinkonzert ist in der Einspielung eine gelungene Alternative. Die Tempi sind zwar gemessen an den Angaben nicht flüssig genug und Liebhabern eines "süffigen" Violintones wird Kremer zu schlicht, zu analytisch sein, dennoch der Detailreichtumg und die Staffelung des Orchester in Zusammenspiel mit dem unsentimentalen Spiel Kremers halte ich für sehr gelungen. In manchen Passagen hört man sehr viel Unerhörtes.

Die Klavierkonzerte leiden wirklich unter den (zu) langsamen Tempi. Leider stellt sich hier doch des öfteren ein statischer Eindruck ein, man vermißt öfters einmal das nach vorne Schreiten. Aber auch hier, der Detailreichtum, die Durchhörbarkeit im Orchester sind vorbildlich und machen diese Einspielung für mich zu etwas Besonderem.
Aimard und Harnoncourt haben ja geäußert, daß moderne Instrumente ein langsameres Tempo als originale Instrumente erfordern. Im Grunde stimmt das auch (beosnders auch wegen einer größeren Besetzung des Orchesters), es ist nur einfach zu weit gedacht. Das langsamere Tempo dürfte sich vielleicht maximal im Bereich von 3 od. 4 Metronomziffern bewegen, um die klanglichen Gegebenheiten zu berücksichtigen (rein technisch ist das auch in den Originaltempi zu spielen), aber jedenfalls nicht in den Ausmaßen wie vor allem im 4. Konzert. Durch die Tempowahl wird leider auch der Affektgehalte der Sätze zu sehr beeinträchtigt.
Zusammenfassend, ist das für mich keine "Referenz"-Einspielung (sofern es so etwas überhaupt geben kann), dem erfahrenen Hörer der Beethoven-Konzerte vermittelt sie aber dennoch neue Eindrücke. Von daher eine große, aber nur teilweise berührende Interpretation.

@kreisler_jun.:
Die Klangqualität der Einspielung des Violinkonzertes mit Röhn, den Berlinern und Furtwängler ist ganz erstaunlich gut. Und dies, obwohl live mitgeschnitten, eigentlich nur zur Kontrolle Furtwänglers, der von all seinen Konzerten diese Kontrollbänder anfertigen ließ. Jedenfalls weit enfernt von Aufnahmen aus den 30ern, eher vergleichbar mit Aufnahmen aus den späten 40ern/ frühen 50ern. Die Ausgewogenheit von Solist und Orchester ist gut realisiert, auch hört man für diese Zeit eine erstaunliche Klangfarbenvielfalt.
Zwar ist die Aufnahme einzeln nicht erhältlich, es lohnt sich aber die Anschaffung der Box. Ich selbst habe noch die alte Box mit 10 CD, aber auch diese etwas knappere Ausgabe enthält vieles höchst interessantes Material: Beethoven-Sinfonien 5 & 7, in aller erster Linie aber das hier zitierte Violinkonzert und die 9. (große) von Schubert!
Kreisler_jun.
Inventar
#294 erstellt: 08. Mai 2011, 10:27
Mal sehen, Problem ist, dass ich aus der Furtwängler-Box praktisch alle anderen Aufnahmen schon besitze, und teilweise in anderen Boxen, so dass ich nicht einmal versuchen kann, die CDs einzeln wieder zu verkaufen...
flutedevoix
Stammgast
#295 erstellt: 14. Mai 2011, 08:55
In einer abschließenden Etappe zum Konzertschaffen Beethovens möchte ich noch auf die gelungenen Einspielungen des Tripelkonzertes und der Chorfantasie (wenn man sie denn hier dazuzählen will) eingehen.

Vorweg will ich durchaus zugeben, daß das Tripelkonzert nicht zu meinen Lieblinskonzerten Beethovens gehört. Nach den Gründen gefragt, kann ich durchaus nicht genau sagen, woran das liegt. Im Gegensatz zu den Klavierkonzerten und dem Violinkonzert, die mich beim ersten Hören unmittelbar berührtn und begeisterten, war und blieb zumindest bisher mein Zugang zum Tripelkonzert distanziert.

Diese Distanziertheit im Empfinden setzt sich bei mir auch in der Rezeption der mir bekannten CDs fort. Ich kann keine vorbehaltlos empfehlen. Von den Einspielungen in meiner Sammlung konnten mich folgende zwei am ehesten berühren:

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Das Schöne an der ersten Einspielung ist ihre entschlackte Geradlinigkeit und ihre Kammermusikalische Anlage. Die Solisten finden sich zu einem erstaunlich homogenen Solistentrio zusammen, es wird artikulatorisch und in Bezug auf Klangfarben wunderbar aufeinander eingegangen. So gelingt ein natürlich fließender Beethoven alledings ohne aufregende Akzente zu setzen, interpretatorische Schärfung der Ecken und Kannten steht in dieser Interpretation nicht an erster Stelle
Die zweite Aufnahme vereint mit Aimard, Zehetmayr und Celemens Hagen drei auch kammermusikalisch sehr erfahrene Solisten. Das hört man der Aufnahme auch an, vorbildlich hier ebenso wie in der ersten Aufnahme das gemeinsame Agieren der Solisten. Hier gefällt mir das Interagieren mit dem Orchester noch besser, wohl auch weil Harnoncourt als Dirigent mehr Akzente setzt. Diese Aufnahme hat einen dramatischeren Gestus als diejenige unter Kegel auch wenn man Harnoncourt aus seiner Einspielung der Sinfonien wesentlich radikaler und entschiedener kennt.

Interessanterweise lassen sich die hier festgehaltenen interpretatorischen Unterschiede durchaus auch bei der Chorfantasie feststellen. Auch hier bewegen sich beide Einspielungen auf einem ausgezeichneten Niveau, was die Interaktion der einzelnen Klangkörper angeht.



Vielleicht ist hier auch der Platz noch einmal eines der größten Mißverständnisse der Schallplattengeschichte zu erwähnen:
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Die EMI brachte drei instrumentale Ausnahmekönner und den allgegenwärtigen Herbert von Karajan zusammen, um einen Meilenstein in der Interpretationsgeschichte des Tripelkonzertes zu schaffen. Das ging gründlich nach hinten los. Die Solisten Oistrach, Rostropowitsch und Richter, die ich alle sehr schätze, finden niemals eine gemeinsame Sprache. Noch schlimmer allerdings das Zusammenspiel mit Herbert von Karajan: man hat den Eindruck, daß ein jeder sich profilieren will, daß Positionskämpfe stattfinden. Es ist ja allgemein bekannt, daß besonders zwischen Richter und Karajan die Chemie nicht stimmte


[Beitrag von flutedevoix am 14. Mai 2011, 08:56 bearbeitet]
Moritz_H.
Stammgast
#296 erstellt: 14. Mai 2011, 19:44

flutedevoix schrieb:
Vorweg will ich durchaus zugeben, daß das Tripelkonzert nicht zu meinen Lieblingskonzerten Beethovens gehört … Im Gegensatz zu den Klavierkonzerten und dem Violinkonzert … war und blieb zumindest bisher mein Zugang zum Tripelkonzert distanziert.

Ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich! Hm, Geschmackssache …

Eben das Tripelkonzert schätze ich sehr,
eine Einspielung möchte ich gerne besonders empfehlen:

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Yefim Bronfman, Gil Shaham, Truls Mörk,
Tonhalle Orchester Zürich, David Zinman

Diese Einspielung reißt immer wieder neu vom Hocker …
arnaoutchot
Moderator
#297 erstellt: 15. Mai 2011, 10:18

Moritz_H. schrieb:
Yefim Bronfman, Gil Shaham, Truls Mörk,
Tonhalle Orchester Zürich, David Zinman

Diese Einspielung reißt immer wieder neu vom Hocker … :prost


Hmm ... ich sehe es ähnlich wie flutedevoix, trotz grosser Leidenschaft für die Piano- und das Violinkonzert(e) bin ich mit dem Tripelkonzert nie so recht warm geworden. Vielleicht lag es an meinem Kennenlernen mit Mutter, Ma, Zeltser und Karajan (1980), vermutlich auch eine eher schwerfällige Darbietung. Ich habe die von Dir genannte Aufnahme in der Sony-Beethoven-Box, aber habe sie noch nicht gehört ... werde ich mal nachholen und sehen, ob sie bei mir ähnliches bewirkt (betreffend den Hocker).
Martin2
Inventar
#298 erstellt: 18. Mai 2011, 13:17
Gut, dann will ich mir die Bronfman Zinman Aufnahme des Tripelkonzertes auch noch mal anhören. Der völlige Verriß der Richter- Oistrach - Rostropowitsch - Karajan Aufnahme durch Flutedevoix will mir allerdings nicht so recht einleuchten. Mir gefällt diese Aufnahme recht gut; das gewissermaßen entspannte Konzertieren dreier Solisten, das sich vom spannungsgeladenen Ton etwa der Klavierkonzerte deutlich abhebt, überträgt sich mir in dieser Aufnahme recht gut. Aber das ist letzlich alles Geschmackssache.

Jedenfalls würde ich dieses Konzert auf keinen Fall völlig runtermachen wollen. Es ist sehr erfreulich, nur gewissermaßen auch für Beethoven untypisch, der gewissermaßen ein Dramatiker der absoluten Musik war, sofern man "Drama" und "absolut" zusammendenken kann, und hier zeigt er sich eben mal völlig anders, von einer anderen Seite gewissermaßen. Aber deshalb ist doch das Tripelkonzert keinesfalls schlecht.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#299 erstellt: 18. Mai 2011, 13:25
Anders als bei vielen anderen hier würde für mich ohnehin nur das 4. Klavierkonzert es in meine Beethoven top 20 schaffen. Allerdings führt meine relative Geringschätzung der anderen Konzerte nicht unbedingt zu einer Höherschätzung des Tripelkonzerts.
Andererseits halte ich Beethoven für einen insofern "soliden" Komponisten, dass auch "Jugend- und Nebenwerke", darunter viel weniger bekannte und sicher auch objektiv weniger gute Stücke als das Tripelkonzert, immer sehr gut gemacht sind und sich als durchaus hörenswert erweisen. Ich habe an die lebhafte Einspielung unter Zinman ebenfalls positive Erinnerungen (bezweifle aber, dass ich die Motivation aufbringen werde, sie mir heute abend anzuhören...). Ebenso hatte mir eine sehr preiswerte CD, die auf diversen Labels immer mal wieder auftaucht, gut gefallen:
Solisten: Roll/Kantorow/Wallfisch, Dir. Shelley. Beiden gemeinsam ist ein straffer geradliniger Zugang, der dem Stück gut tut.
Joachim49
Inventar
#300 erstellt: 24. Mai 2011, 22:46
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Vielleicht sollten wir mit der Kammermusik weitermachen,zB in der Reihenfolge Duos, Trios, Quartette (wer es nötig findet auch quintett, sextett, septett). Zu den Duos: Die Einspielung von Isabelle Faust und Alexander Melnikow aller Violinsonaten ist ohne Zweifel erste Wahl. Für die Cellosonaten - oft unterschätzt - möchte ich uneingeschränkt alle Aufnahmen mit Pierre Fournier empfehlen, die mich wirklich berührt haben, ob es nun mit Schnabel, Gulda oder Kempff am Klavier war.
flutedevoix
Stammgast
#301 erstellt: 29. Mai 2011, 19:34
So heute habe ich auch mal wieder ein klein wenig Zeit:

Beethovens Cellosonaten werden in der Tat oft unterschätzt, ein Schicksal, Räson manchen Kreisen auch Peter Wispelwey teilt.
Folgende CD mit Werken für Cello und Klavier ist allerdings überzeugend gut gelungen. Berührend weil vor Emotionalität berstend!
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Noch eine etwas außergewöhnlichere Empfehlung betrifft das Werk für Ma doline und Klavier. Nicht jede dürfte diese Gelegenheitswerke kennen. Sie sind sicher die besten Werke Bnethovens aber qualitative hochwertige, unterhaltsame Musik für dieses im klassischen Kulturleben selten zu hörende Instrument.
Die folgende EInspielung widmet sich in idealer, artikulatorisch, Klanglich und interpretatorisch gut gelungener Weise diesem Repertoire
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Szellfan
Hat sich gelöscht
#302 erstellt: 05. Jun 2011, 17:08
Hallo zusammen,
hiermit melde ich mich erstmal zurück.
Das Forum hat mir durchaus gefehlt, aber so einfach ist es eben nicht mit dem:"Ich denke, also bin ich".
Substanz zum denken muß vorhanden sein und daran mangelt es zur Zeit immer noch meinerseits.
Schön(?) aber, daß nach doch so relativ langer Zeit immer noch "B" behandelt wird- mich freut es jedenfalls.
Und beim schnellen Drüberlesen...,herrje, Oistrach, Rostropovich, HvK mit dem Tripelkonzert... alte Zwistigkeiten.
So unsäglich. Auf youtube kann man das sehen/hören mit auch drei Stars, Isabelle Faust, dem Quieras und Bezuidenhout unter Brüggen- und da wird wirklich werkdienlich musiziert.
Keiner kommt zu kurz, vor allem Beethoven nicht.
Denn es wird einfach intuitiv musiziert.
Natürlich nicht, ohne daß da sicher viele Proben vorher stattfanden, aber es gibt, besonders wichtig in diesem Konzert, endlich eine ganz einfache organische Entwicklung, die auch durch die relativ zügige Tempowahl vermittelt wird.
Eher so:"Ich fühle, also bin ich". Nämlich Selbstgefühltes und nicht so vorgefertigte Schablonen wie bei Karajan in diesem Konzert.

Schon wieder streitbar, bitte um Verzeihung.
Herzliche Grüße, Mike
Hüb'
Moderator
#303 erstellt: 06. Jun 2011, 09:36
Willkommen zurück, Mike!
flutedevoix
Stammgast
#304 erstellt: 09. Jun 2011, 00:35
Nun also wage ich den Sprung zu den Trios.

Ich muß zugeben, daß diese Werke nicht unbedingt zu meinem bevorzugten Sammelgebiet gehören, ich also auch keinen Überblick über die Einspielungen habe.

Foglende Aufnahmen finde ich ausgesprochen gut gelungen:

Streichtrios:
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Die Qualität des Zusammenspiels, die kammermusikalische Verschmelzungsfähigkeit zu einem Ensemble finde ich ausgezeichnet umgesetzt. Man hört zunäcsht ein Ensemble aus dem sich bei Bedarf Solisten herauslösen, nicht jedoch drei Solisten, die sich mit Müh und Not zu einem Ensemble zusammenraufen

Klaviertrios:
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wohl nur noch gebraucht erhältlich.
Auch hier fasziniert die Qualität des Ensemblespiels ohne Starallüren. Auch emotional sehr gelungen!
Moritz_H.
Stammgast
#305 erstellt: 16. Jun 2011, 10:30

Szellfan schrieb:
… Auf youtube kann man das sehen/hören mit auch drei Stars, Isabelle Faust, dem Quieras und Bezuidenhout unter Brüggen- und da wird wirklich werkdienlich musiziert.
Keiner kommt zu kurz, vor allem Beethoven nicht.
Denn es wird einfach intuitiv musiziert.


Besten Dank für diesen Tip!! Very good!

Und doch … Zinman mit Shaham, Mørk und Bronfman spielen IMHO in der gleichen Liga …

flutedevoix
Stammgast
#306 erstellt: 20. Jun 2011, 21:17
Offensichtlich erfreuen sich die Trios Beethovens nicht der allerhöchsten Gunst der hier versammelten Hörer. Oder sollte der Thread insgesamt uninteressant geworden sein?
Wie auch immer, ich würde dann mal zu den Streichquartetten vorwärts schreiten.

Als Gesamtaufnahme ist für mich die Aufnahme des Emerson String Quartets erste Wahl:
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Dies ist für mich die komprissloseste, am engsten an Beethovens Partituren orientierte Geamteinspielung. Für mich auch und gerade deswegen eine emotionale, dramatische Offenbarung, die Brüche und Abrisse, die gewagten harmonische und melodische Blicke in die Zukunft am deutlichsten zeigende Aufnahme. In diesem Sinne vergleichbar mit der Einspielung der Sinfonien durch Harnoncourt
Man kann den Interpreten nur Respekt zollen für die zum Teil sehr schnellen (authentischen) Tempi und den Mut, Beethovens Vortragsbezeichnungen ernst zu nehmen und nicht einer persönlichen Haltung zu opfern!

Ebenfalls eine gute Gesamteinspielung unter anderen Gesichtspunkten ist die Aufnahme des Alban-Berg-Quartetts. Weniger dramatisch zupackend, deutlich langsamere Tempi, mehr analytisch aber in sich sehr stimmig!
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An Einzelaufnahmen möchte ich unbedingt folgende Einspielung ins Feld führen:
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Stellvertretend für die Aufnahmen des Quatuor mosaiques des op. 18. Historische Streichinstrumente haben eine Wärme im klang und eine Verschmelzungsfähigkeit, die den anderen hier erwähnten Einspielungen leider fehlt. Zu diesen Tugenden gesellen sich eine hohe Interpretationskultur, die dich vor allem in den emotional Qualitäten bemerkbar macht. Eine empfehlenswerte, den Horizont erweiternde Einspielung!

Daneben gäbe es noch einige (Takacs-Quartett z.B.), ich möchte aber den Beitrag nicht zu sehr ausdehnen!


[Beitrag von flutedevoix am 21. Jun 2011, 00:22 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#307 erstellt: 20. Jun 2011, 22:00
Mein "Problem" hier ist, dass ich viele dieser Werke in vielfachen Aufnahmen habe und meine, erst nochmal reinhören zu müssen, bevor ich eine vollmundige Empfehlung abgebe. Das schaffe ich dann zeitlich nicht. Rein "historisch" müsste ich oft die Einspielungen, die ich schon sehr lange habe und am besten kenne, bevorzugen.

Die oben genannte HIP-Aufnahme mit Wispelwey fand ich z.B. beinahe unanhörbar wegen des Klavierklangs (cello war o.k.), die habe ich schon lange wieder verscherbelt. Sehr gut hat mir dann aber die neuere Einspielung Wispelweys auf modernem Cello (mit Lazic) gefallen. (Ich habe dann noch drei oder vier weitere, inkl. die HIPpe Kartunnen/Hakkila (Finlandia/Apex) nicht ganz komplett, aber wie gesagt, lange nicht gehört. Kennengelernt habe ich die Stücke mit Richter/Rostropowitsch. Eher lyrisch und unglaublich klangschön hat mir Jan Vogler (mit Canino, Berlin Classics) jedenfalls sehr gut gefallen.

Bei den Violinsonaten halte ich die schon anderswo genannte GA mit Claude und Pamela Frank für sehr empfehlenswert. Dramatischer, aber aufgrund Kremers etwas "drahtigen" Tons vielleicht nicht jedermanns Sache, ist seine Einspielung mit Argerich. HIP habe ich zur zwei Einzel-CDs, die ich beide in guter Erinnerung habe: Sepec/Staier mit a-moll und c-moll und Zehetmair mit Kreutzer/Frühling (leider wohl vergriffen.

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Die Trios schätze ich natürlich auch sehr. Bei den Streichtrios habe ich genau die andere CD (op.9) mit Bylsma und Co, die finde ich auch sehr gut. Heifetz et al. ist leider nur schwer zu kriegen, sehr schlank und kompromisslos.
Bei den Klaviertrios war ebenfalls die Fontenay-Box meine Kennenlernaufnahme. Ich würde für die frühen Trios jedenfalls noch das Castle Trio auf alten Instrumenten empfehlen (sie haben alle eingespielt, aber op.70 ist praktisch unfindbar und ihr op.97 (Virgin, gekoppelt mit Schubert) kenne ich noch nicht.
Staier/Sepec/Queyras habe ich auch wieder als sehr gut in Erinnerung.
Historisch noch die grandiose Heifetz/Feuermann/Rubinstein von op.97. Ich habe das Suk-Trio u.a. auf der Merkliste, aber ich komme ja jetzt schon mit dem Hören nicht nach.

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[Beitrag von Kreisler_jun. am 20. Jun 2011, 23:00 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#308 erstellt: 20. Jun 2011, 22:05
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Na endlich geht's hier weiter. Ich wollte nicht schon wieder den 'Ton angeben'.
Bis heute bedeutend und berührend zugleich sind die Aufnahmen mit dem Buschquartett. Wer meint aus 'tontechnischen' Gründen auf sie verzichten zu müssen ist selbst schuld. Die Begegnung mit dem Juilliardquartett im Konzert und auf LP gehört zu den wichtigsten und prägendsten musikalischen Erfahrungen meiner Jugend. Ihre erste Beethovenintegrale entstand zwischen 1964 und 1970. Sie wurde von der Sony vor einigen Jahren auf CD wiederveröffentlicht, aber auf jpc und amazon ist keine Spur mehr zu finden. Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit das Quartetto Italiano und das Tokyoquartett kurz nacheinander (auf CD) zu hören (Italiano ist schon lange aufgelöst). Da ist doch der kühle, jede Leidenschaft vermeidende Stil der Italianos besonders aufgefallen. Tokyo mag Extreme vermeiden, aber ihr Spiel ist oft von so berührender Schönheit das ich es hier mit empfehlen möchte.
flutedevoix
Stammgast
#309 erstellt: 20. Jun 2011, 22:55

Mein "Problem" hier ist, dass ich viele dieser Werke in vielfachen Aufnahmen habe und meine, erst nochmal reinhören zu müssen, bevor ich eine vollmundige Empfehlung abgebe. Das schaffe ich dann zeitlich nicht. Rein "historisch" müsste ich oft die Einspielungen, die ich schon sehr lange habe und am besten kenne, bevorzugen.


Das Problem kenne ich!
Nun, ich habe meist recht gute Erinnerungen. Und zur Auffrischung helfen mir momentan sehr lange Zugfahrten von und zu Konzerten und Proben. Dank aeines ausgezeichneten Kopfhörers und eines guten mp3-Players ist das auch ein wirklicher Hörgenuß!
Kreisler_jun.
Inventar
#310 erstellt: 20. Jun 2011, 22:58
Bei Beethovens Quartetten gilt verschärft, was ich einleitend weiter oben sagte. Meine erste, vor über 20 Jahren gekaufte GA mit dem Melos-Quartett (DG) ist vergriffen und war lange meine einzige. Juillards GA der 1960er würde ich auch empfehlen, seltsam, dass sie auch schon wieder vergriffen ist.
Vieles habe ich seither angesammelt, aber nicht alles gehört, schon gar nicht gründlich genug. Mit den Emersons besitze ich die mittleren Quartette. Gewiss sind sie hochvirtuos, aber den Tick schneller, den sie einige Sätze (eigentlich nur das Fugato in 59/3 und die Ecksätze in op.95) als andere spielen, finde ich nun nicht unbedingt wahnsinnig erhellend. Sie haben mir aber auch gut gefallen. Bei den Quartetten scheinen mir anders als bei vielen anderen Werken Beethovens dessen Tempi schon lange ziemlich angemessen umgesetzt zu werden. Vielleicht bin ich hier auch toleranter, aber ich habe noch keine Interpretation der Werke gehört, die mich an Furtwänglers oder Klemperers Tempi in den Sinfonien erinnern würde, von einigen Auswüchsen bei den Klaviersonaten gar nicht anzufangen. Und, trivialerweise, Tempo ist nicht alles. Wie gesagt, ist es länger her, dass ich die Emersons gehört habe. Aber selbst wenn ich den häufigen Vorwurf der Stromlinienförmigkeit nicht teile, so erinnern sie mich doch eher an Gardiner oder Järvi als an Harnoncourt.

Für op.18 gibt es immerhin einige HIP-Aufnahmen. Ich kenne die genannte mit dem Q. Mosaiques nicht, habe aber die beiden anderen mit dem Q. Turner (gebraucht noch zu finden) und dem Smithson(ian) Quartet (erfreulicherweise wiederveröffentlicht). Beide halte ich für sehr gut. Sie entsprechen allerdings eher dem schlanken, tendenziell etwas drahtigen HIP-Zugang, nicht dem eher weichen, "erdigen", den die Mosaiques meistens pflegen.

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Sehr angetan war ich vor einigen Jahren auch von den Aufnahmen des Hagen-Quartetts; sie gehörten zu den wenigen CDs, die ich kurz nach dem Erscheinen kaufte, obwohl ich sonst Vollpreis zu vermeiden suche (leider fehlt mir das nur zu überhöhten Gebrauchtpreisen zu findende op.95 (+ D887...)).
Immerhin sind die späten Werke komplettiert worden. Beim op.130 fehlt leider das alternative Finale, aber ihre Große Fuge hat mich begeistert. Sie ist fast schon zu "leicht und locker" dargeboten, von wildem Gesäge mit ungefährer Intonation jedenfalls keine Spur. Die CD ist auch noch günstig zu haben. Die andern teils nur gebraucht oder downloads.

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(Einige CDs mit dem Vegh, dem Smetana und dem jungen Artemis Quartett hängen noch in der Warteschleife, Busch u.a. noch auf der Anschaffungsliste)
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