Raff: An das Vaterland - Sinfonie Nr 1

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Mrz 2004, 03:22
Liebe, mir gewogenene Forianer


Zu Lebzeiten hoch geschätzt, sowohl von Mendelssohn, als auch von Liszt, von Publikum und Kritik, muß er es ich heute gefallen lassen von diversen progressiven Kritikern und Kleingeistern als "mittelmäßig" bezeichnet zu werden:
Joseph Joachim RAFF. Da er sich natürlich nicht mehr wehren kann, werde ich das für ihn übernehmen.
1822 in Lachen, nahe Zürich geboren, war er sowohl als Komponist als auch als Pianist Autodidakt.
Ungeachtet dessen genoss er die Wertschätzung Felix Mendelssohn Bartholdis, der dem renommierten Musikverlag Breitkopf & Härtel empfahl, die Klavierstücke Raffs (op 2-6)
zu drucken, was dann auch geschah.




Mendelssohn wollte auch die weitere Ausbildung Raffs übernehmen, was aber durch Mendelssohn frühen Tod vereitelt wurde. Sein nächster Mentor war Franz Liszt, der Raff diverse kleiner Stellen verschaffte, und ihn später als Privatsekretär beschäftigte. Es ist umstritten, inwieweit er Einfluß auf die Instrumentation Lisztscher Werke hatte, aber es ist IMO auch bedeutungslos. Wenn man Raffs eigene Werke hört, dann müssen ihm auch seine schärfsten Kritiker einräumen, daß er ein Meister der Instrumentation war. 1856
gab er die Sekretärstelle bei Liszt auf, weil sie ihn nicht befriedigte.
Seine Erste Sinfonie trägt die Opuszahl 96, ist also kein "Frühwerk". Sie entstand in den späten fünfziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts und wurde 1861 uraufgeführt. 1863 erhielt sie den "Ersten Preis der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien." Wie sieben weitere Sinfonien in Raffs Schaffen hat auch sie ein "Programm".

Wie klingt Raff den nun eigentlich ?
Es ist schwer zu beschreiben, aber einige Fakten kann ich wohl bieten: Besonders auffallend ist die elegante, wirkungsvolle Instrumentierung bei gleichzeitigem melodiösem Einfallsreichtum. Gelegentlich erinnern Teile an Mendelssohn, vor allen das Scherzo, der zweite Satz in dieser Sinfonie. Ein weiteres "Markenzeichen" Raffs ist der fast volkstümliche Ton, der natürlich manchem ein Dorn im Auge (Ohr) sein mag, des weiteren der häufige Einsatz von Bläsern. Zeitgenossen bezeichneten Raffs Musik treffend als "RAFFiniert"
Wen melodische Schönheit und volkstümliches Kolorit nicht abschrecken, der ist IMO mit dieser Sinfonie bestens bedient.
Einspielungen gibt es AFAIK auf den Labels TUDOR und NAXOS (fühere MARCO POLO Aufnahme), d.h, wer sie besitzen will muß keine Unsummen ausgeben.
Ich erinnere mich, daß meine erste Raff-CD (Bei mir war es die 5. Sinfonie) mich nicht so begeisterte. Erst beim dritten mal "zündete" es , und seither bin ich ein begeisterter RAFF-Verfechter.

Besitzt jemand überhaupt eine Aufnahme mit dieser Sinfonie ?

Eine Frage, vor der ich mich eigentlich eher fürchte....


Grüße aus Wien

Alfred
walter_f.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Mrz 2004, 11:24
>>Besitzt jemand überhaupt eine Aufnahme mit dieser Sinfonie ?<<

Hallo Alfred,

immer wenn ich mich mal entspannen, und "schöne" Musik hören will höre ich Raff. Ich habe die 1, 3, 4 , 5, 8, 9, 10, und 11 (die vier letzten auf Tudor). Mir gefallen 3, 5 und 8 am besten.
http://tinyurl.com/274tn

Liebe Grüsse
Walter
sound67
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Mrz 2004, 12:11
Joseph Joachim Raff war ein sehr unausgeglichener aber intereassanter Komponist, der mit einem brillanten Talent zur Orchestrierung gesegnet war, mit dem leider seine Fähigkeit, Ideen sinnvoll zu verarbeiten und zu variieren nicht immer Schritt hielt.

Die Symphonien stehen im Zentrum des Werks und werden gerade von Tudor neu komplett eingespielt, was angesichts der etwas schlampig heruntergehauenen Naxos-Einspielungen (ehemals Marco Polo, und bevor sich das Label bessere Orchester leisten konnte) sehr zu begrüßen ist.

"An das Vaterland" ist noch ein etwas ungelenker und v.a. überlanger Versuch eine partiotischen Symphonie, und wohl auch deshalb lange verpönt, weil Patriotismus in Deutschland seit sechzig Jahren irgendwie nicht mehr so angesagt ist.

Auch in diesem Falle ist die neue Tudor-Einspielung unter Hans Stadlmair der obigen Naxos-Aufnahme *weit* vorzuziehen, auch wenn sie das dreifache kostet:



Es ist allerdings ein denkbar ungeeignetes Werk, um sich zum ersten Mal mit diesem hochinteressanten deutsch-schweizerischen Komponisten zu beschäftigen.

Hierfür weit geeigneter sind seine *relativ* bekanntesten und auch wohl besten Werke, die Symphonien Nr. 3 "Im Walde" und Nr. 5 "Leonore". Hier gelingt es Raff endlich einmal, Einfall und Organisation unter einen Hut zu bringen.

Die Tudor-Aufnahme der "Im Walde" Symphonie ist hervorragend (die beste aus einer ganzen Reihe):



Seinerzeit habe ich diese Einspielung auch besprochen. Wer will, kann die Rezi (auf Englisch) immer noch hier nachlesen:

http://www.faz.com/IN/INtemplates/eFAZ/archive.asp?rub={00E58E0F-7AC4-4453-A3EF-6530EE3AF85D}&doc={185B7426-49EE-11D5-A3B5-009027BA22E4}

Seitdem sind noch einige Aufnahmen in der Reihe erschienen, zuletzt die 7. "In den Alpen".

Zu Raffs Lebzeiten ebenfalls hoch verehrt ist die 5. Symphonie, eine musikalische Verarbeitung von Gottfried August Bürgers dramatischer Ballade "Leonore". Hier ist die Stadlmair-Aufnahme auch sehr gut, die Referenz-Einspielung bleibt jedoch jene unter dem amerikanischen Komponisten und Dirigenten Bernard Herrmann, mit dem London Philharmonic:



Leider ist das Unicorn-Label (die Aufnahme erschien zuerst als LP auf Pye Records) inzwischen erloschen und die CD nicht greifbar. Beste Alternative ist hier Stadlmair.

STIL: Raffs Musik ist eine eigenartige Mischung aus der Musiksprache Mendelssohns/Schumanns und der Programmatik der "neuen Schule" Liszts. Tatsächlich arbeitete Raff einige Zeit als Orchestrierer für den vielbeschäftigten Komponisten und Pianisten. Die Scherzi der Orchesterwerke sind sehr deutlich an Mendelssohn orientiert, allerdings sogar noch brillanter arrangiert. Ein Vorwurf, den man Raff machen muss, und der auch dazu beigetragen hat, ihn als talentierten Kleinmeister abzustempeln: Seiner Musik fehlt "die dunkle Seite der Macht" ;), es gibt viel sonnendurchflutete Landschaften, aber wenig Schmerz, Sorgen und Tragik. Oft fehlt seinen Werken der KONFLIKT, der für wirklich große Musik so wichtig ist.

Neben den beiden "großen" Symphonien sind noch die ersten drei der vier Jahreszeiten-Symphonien (8.-10.) attraktiv und sehr hörenswert. Leider gibt es hiervon nur die *alten* Tudoraufnahmen mit dem Basler RSO unter diversen Dirigenten - und die sind zwar besser gespielt als ihre Naxos-Rivalen (Czecho-Slovak RSO/Urs Schneider), aber leider im "Schneckentempo" interpretiert. Da heisst es entweder jetzt die Naxos-Einspielungen preiswert kaufen, oder auf die Neuaufnahmen unter Stadlmair zu warten (so viel mir bekannt, will er auch diese Symphonien neu herausbringen).

Schön ist auch v.a. das 2. Violinkonzert, ebenfalls bei Tudor erhältlich:



Dringend *ab*raten möchte ich von dem langweiligen Klavierkonzert und der nervenden Sinfonietta für Bläser. Auch die Klavierwerke sind insgesamt "nur" nette Salonmusik. Anhörenswert hingegen sind die Orchestersuiten "Aus Thüringen" und "Aus Italien", die im Grunde symphonisch aufgebaut sind. Auch hier hat Tudor Naxos weit übertroffen.

Viele gute Infos zu dem Komponisten finden sich auf der Homepage der Joachim Raff Society, www.raff.org

Gruß, Thomas
cr
Inventar
#4 erstellt: 29. Mrz 2004, 12:23
Ich besitze einige von Raff, 1, 3, 8, 9, 10, alle von Naxos.
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 29. Mrz 2004, 14:19
Hallo,

dieses Forum ist offenbar immer für Überraschungen gut, angenehme und weniger angenehme.
Zu ersteren zählt IMO die Tatsache, daß Raff offenbar bekannter ist, als angenommen

sound67 schrieb:

Auch in diesem Falle ist die neue Tudor-Einspielung unter Hans Stadlmair der obigen Naxos-Aufnahme *weit* vorzuziehen, auch wenn sie das dreifache kostet:


und o Wunder, das ist auch meine Meinung. Notabene ich für diese eher durchschnittliche Aufnahme bei MARCO POLO noch den Vollpreis berappen musste, weil es die Tudor Einspielung noch nicht gab. Aber auch sie lässt Wünsche offen. Mein Wunsch wäre eine Aufnahme von Raffs Sinfonien von einem Weltspitzenorchester, aber das ist sowieso nicht im Bereich des Realisierbaren.

Es gibt gewiss interessantere Sinfonien Raffs als die erste.
Gerade darum habe ich mir die interessanteren für später aufgehoben, weil ich der Auffassung war, daß derzeit für Raff noch zuwenig Regulars im Forum sind, etwas das sich als offensichtlich falsch herausgestellt hat.

Ich bin mir auch nicht unbedingt sicher, ob jemand, der Raff skeptisch gegenüber steht, den Vollpreis nur "zum Kennenlernen" riskieren will. So gesehen ist der Einstieg mit Naxos nicht das Schlechteste.

Das Wichtigste jedoch ist IMO diesen bedeutenden Komponisten des 19 Jahrhunderts (zumindest die Zeitgenossen haben das so gesehen)nicht aus den Augen (und Ohren) zu verlieren, dem der Harenberg-Konzertführer gerde mal eine ganze Seite widmet.

Die ersten Reaktionen auf diesen Thread ermutigen mich, in Zukunft mehr "Raritäten" und "vergessene" Komponisten zu bringen und (etwas) weniger Mainstream, wo es ja schon jede Menge Themen gibt.

Grüße aus Wien
Alfred
BigBerlinBear
Stammgast
#6 erstellt: 29. Mrz 2004, 22:17
Hallo Alfred, also ich kann mit den Werken von Raff nicht allzuviel anfangen. Die Sinfonien, die ich kenne, sind gut gearbeitet aber nicht sonderlich inspiriert.
Die 1. und 3. hatte ich einmal gehört; das machte mich nicht neugierig auf weiteres.
embe
Stammgast
#7 erstellt: 29. Mrz 2004, 23:42
Hallo,
also ich kann dieser Musik einfach nicht soviel abgewinnen.
Hab schon öfters versucht Zugang zu finden, bisher erfolglos.
Besitze die Sym. 1, 3 u. 5, ein Klavierkonzert u. zwei Violinkonzerte +
kleinere Orchesterwerke.
Also am Stück konnte ich noch nie! eines dieser grösseren Werke hören.
Die erste ist für meine Ohren ein Kolossalschinken, da bleibt mir nur das Scherzo in Erinnerung, die Naxos CD
Die 3. finde ich schon besser, der teutsche Wald ruft, d' Avalos dirigiert das Philharmonia.
Die Abends Rhapsody ist ganz nett.
Von den Violinkonzerten bleibt mir nur der letzte Satz des 1. Konzerts haften, ein tschingderassabumm Marsch. Das Zweite finde ich eher langwierig. Tudor Aufnahme.
Die 5. hab ich tatsächlich mit Bernhard Herrmann als Dirigent und finde die Aufnahme zum Gähnen.
Auch klanglich mies, alles flach ohne Dynamik. Die Unicorn CDs mit Bob Auger als Tonmensch sind meist mistig.
Na, vielleicht werde ich ja noch reifer für den Raff, bisher raff ichs nicht.
Gruß
embe
sound67
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 30. Mrz 2004, 08:24

Die Unicorn CDs mit Bob Auger als Tonmensch sind meist mistig.


Hier ist dringend ein Satz neuer Ohren gefragt.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#9 erstellt: 30. Mrz 2004, 09:10
Hi,
bei wem?
Gruß
embe
sound67
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Mrz 2004, 10:28
....

Die 3. Symphonie ist nun wirklich ein sehr gut gearbeitetes Stück Musik. Wer sich für Schumann oder Mendelssohn erwärmen kann, der sollte auch dieses "Teil" zu schätzen wissen, insbesondere in der straffen und dennoch atmosphärischen Version von Stadlmair.

Was noch zu erwähnen wäre: Raff war zu seinen Lebzeiten ein hochgeachteter und populärer Symphoniker, der auch großen Einfluss z.B. auf Tschaikowsky ausgeübt hat - und der wiederum umgekehrt Raff mehrfach in Dokumenten als einen "Giganten" bezeichnet hat. In der letzten, eigebntlich sehr schwachen Symphonie Raffs ("Der Winter") meint man wirklich, man höre Tschaikowsky. Und gewisse Ähnlichkeiten zwischen dessen berühmter 5. Symphonie und der 10. von Raff sind auch vorhanden.

Raffs Hauptproblem: Er war ein "Vielschreiber", statt sich auf die Perfektionierung seiner Werke zu konzentrieren.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#11 erstellt: 30. Mrz 2004, 16:19
Hi Thomas,
hab mir vorhin, um meinen früheren Eindruck aufzufrischen, die 5.
mit Hermann bis zum 4. Satz angetan.
Der 3. Satz bleibt mir wenigstens einigermassen im Ohr.
Klanglich ist das echt Geschmackssache, ich finde das Stereopanorama eingeengt,
leicht topfig verfärbt, der Nachhall allerdings reicht von der Mitte ausgehend über die gesamte Breite und Höhe,
wie eine Explosionswolke, scheint mir nachträglich angehängt.
Die Aufnahme ist von 1970 und auf der CD steht Digital Recording.
Gehört habe ich mit Sennheiser HD 600 Kopfhörer.
Einige meiner Unicorn Digital Aufnahmen verzerren an den lauten Stellen.
Mir fällt da eine Nielsen Cd mit Frühling auf Fünen ein, eine Rutland Boughton, Dimitri Tiomkin, sind aber noch div. andere in meiner Sammlung. Die CDs sind auch noch in einem speziellen Verfahren aufgenommen, weiss aber momentan nicht mehr wie das heisst,
irgendwas mit ambisonic?
Ach, die 3. hab ich ja gesagt gefällt mir besser.
Gruß
embe
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Mrz 2004, 16:38
Hallo Embe,

Ich müsste mir Die "Leonore" unter Hermann nochmal abhören, wenn das noch geht, weil sie verfärbt sich bereits merklich
braun. Als Klangwunder hab ich sie allerdings auch nicht in Erinnerung.

Übrigens haben sich mit Raffs Werke erstmalig überhaupt nur mit Kopfhörern erschlossen. Die wunderbare Instrumentation wird hier besser rübergebracht als mit Lautsprechern. Und gerade die Instrumentation mach IMO den Hauptreiz dieser Werke aus, eventuell auch die Mendelssohn-Nähe. Aber als ich darüber nachgedacht habe, fiel mir ein, daß ja auch Mendelssohn derzeit nicht in der Gunst von breiten Publikumsschichten steht, meiner Meinung nach zu Unrecht.

BTW:
Mein Exemplar ist aus dem Jahr 1990
Unicorn Kanchana Souvenir Series
ADD -originally issued in 1970

Schon ein Zufall, daß alle drei Leute, die diese CD gekauft haben ausgerechnet hier im Forum sind



Gruß
aus Wien
Alfred
sound67
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 30. Mrz 2004, 20:46

Ich müsste mir Die "Leonore" unter Hermann nochmal abhören, wenn das noch geht, weil sie verfärbt sich bereits merklich


Die Unicorn-Disc stammt womöglich von PDO in Großbritannien (kann man am Innenring ablesen). Viele von deren CDs zwischen 1989 und 1992 wurden mit einem Pigmentlack hergestellt, der durch Lichtkontakt korrodiert und irgendwann die Datenschicht anfrisst. CDs der Marken Hyperion, Unicorn u.a. v.a. englische waren betroffen.

PDO tauscht diese defekten Scheiben (bei mir waren es ingesamt 23!) kostenlos aus. Im Netz findet man durch Suche nach Hyperion, PDO und "bronzing" (so der inoffizielle Name des Phänomens) den Ansprechpartner in UK, an den man die CD(s) schicken kann.

Gruß, Thomas
sound67
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 30. Mrz 2004, 20:51
Hier ist der Link dazu:

http://www.hyperion-records.co.uk/bronzed.asp

Discs von ASV waren z.B. auch betroffen.

Gruß, Thomas
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 30. Mrz 2004, 21:47
Hallo,

Danke für den Hinweis,

Meine hyperions hab ich schon alle getauscht bekommen.
Aber Unicorn gibts ja nicht mehr, haben die da noch die "Matrizen ?)
Das wär schön, denn meine zweite Unicorn ist "unersetzlich":
Zwei sinfonien von Cypriany Potter. Dieser englische Komponist der mich entfernt an Schubert erinnert wurde nämlich AFAIK sonst noch nirgends eingespielt.

Gruß aus Wien
Alfred
sound67
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 31. Mrz 2004, 08:42
Bisher hat PDO *jede* CD von mir ausgetauscht, auch längst OOP befindliche wie Herrmanns "Wuthering Heights" (ebenfalls Unicorn) oder die Filmmusik-CDs von John Scott (JOS Records). Nach Berichten anderer Sammler haben die alles da.

Gruß, Thomas
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 31. Mrz 2004, 19:14

Bisher hat PDO *jede* CD von mir ausgetauscht

Besten Dank für den Hinweis.

So und nun erneut zur 1. Sinfonie von Raff.
Wie ja jeder sehen konnte habe ich etliches von Marco-Polo (jetzt teilweise Naxos), Unicorn,hyperion(helios), sowie einiges von Tudor. Die zweite fehlt noch BTW.
Gestern hab ich mir die 1. zusätzlichlich zur vorhandenen Marco-Polo gekauft und kritisch miteinander verglichen, wobei man mir zugute halten mag, daß ich eine eigentliche "Referenzaufnahme" nicht kenne.

Die Unterschiede sind größer als erwartet.
Hier mein sehr subjektiver Bericht.

Die Rheinische Philharmonie unter Friedmann spielt "klangschöner" (Bläser), geheimnisvoller, romantischer, gleichzeitig aber auch "biedermeierlicher"
Ich finde man hört in dieser Aufnahme die Instrumentation besser.

Ganz anders hingegen die Bamberger unter Stadlmair.
Hier überwiegt das dynamische Element, sowohl in zeitlicher als auch in lautstärkemäßiger Hinsicht. Die Sinfonie wird durchwegs schneller gespielt "Schöne Stellen" zugunsten der Dramatik geopfert, die Dramatik wird betont. Es herrscht ein stetiges vibrierendes Hasten.Hier ist nichts "biedermeierliches" mehr zu hören, da ist Druck dahinter.Irgendwie passt das Cover (Ausschnitt aus Böcklins: "Der Krieg") zu meinen Assoziationen, die ich zu dieser Aufnahme habe......

Welches ist nun "die Richtige" Version ??
Ich weiß es nicht. Mir gefallen beide. Jede ist in ihrer Art schlüssig.
Ich könnte mir vorstellen, daß man sie am 22, Februar 1863 in Wien eher auf klangschön und pathetisch als auf drängend interpretiert hat. Heute und hier, gehe ich davon aus, daß den meisten hier im Forum die bewegtere Darstellung eher interesse entlocken könnte (wenn überhaupt)

Gruß an alle
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 31. Mrz 2004, 19:19 bearbeitet]
Vorstadtkinopianist
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 07. Jun 2004, 14:13
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