* Orchesterwerke mit ausgefallener Instrumentation

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 21. Dez 2007, 22:03
Meistens bieten Orchesterwerke ja die übliche Instrumentation: Großer, chorisch besetzter Streicheranteil, und dann die Bläser die solistisch besetzt sind, meistens zwei Flöten, Oboen usw. In der Romantik wird die Besetzung etwas umfangreicher. Es war glaube ich schon eine Sensation, daß Beethoven in der dritten Sinfonie ein drittes Horn verlangte. Gustav Mahler instrumentierte teilweise schon recht ausgefallen, mit originellen Instrumenten ( Alpenglocken usw.), worüber sich die Kritiker dann lustig machten. Die Sinfonietta von Janacek ist nur für Bläser. Das kommt selten vor. Die Feuerwerksmusik von Händel ist auch für ein großes Bläserensemble. Die vierte Sinfonie von Malcolm Arnold verlangt ausgefallene Schlaginstrumente. Vollkommen abgefahren in dieser Hinsicht sollen die Werke von Orff sein, wie ich beim Pahlen gelesen habe: Riesenorchester, aber ohne Streicher, viele Bläser, Klaviere auch, und vor allem ein riesiges Schlagzeugensemble mit den ausgefallensten, exotischsten Schlaginstrumenten. Gehört habe ich das nie.

Das großartige Experimente in Sachen Instrumentation selten gemacht werden, hat ja wohl auch einen Grund: Ein Sinfonieorchester ist ja in der Regel ein festgelegtes Ensemble, "für das" man eben komponiert. Würde man die Gewichte völlig verschieben ( wie Orff das wohl getan hat), kann man nicht mehr damit rechnen, daß sich ein entsprechendes Ensemble dafür finden ließe. An sich ist das schade.

Welche Werke, die vielleicht sogar noch interessant klingen, mit ausgefallener Instrumentation fallen Euch ein? Welche Experimente fallen Euch ein? Welche habt ihr gehört? Synthesizer ( den John Adams zum Beispiel verwendet), wäre noch mal ein Extrathema, über das sich vielleicht noch mal ein besonderer Thread aufmachen ließe.

Gruß Martin
pt_concours
Stammgast
#2 erstellt: 21. Dez 2007, 22:46
ist wahrscheinlich noch nicht sehr orginell,
aber spontan z.B.:

Berlioz: Requiem (16 Pauken, 20 Blechbläser in vier Fernchören)
Mahler 8 -bekannt
Strauss Alpensinfonie -bekannt
Messiaen Turangalila -bekannt
Schnittke: Requiem- E-Gitarre und andere elektr. Intrumente, die ich nicht genau kenne:-)


aber nicht nur in modernen Kompositionen, wer mit Musik des Barock oder der Renaissance vertraut ist, erlebt auch dort oft, dass manchmal sehr merkwürdige Dinge (=hysterische Intrumente) zur Klangerzeugung angeschleppt werden!

nach etwas Nachdenken fällt doch auf, dass man verschieden Kategorien eröffnen könnte:
1. ungewohnte und neue Dinge wurden immer wieder zur Klangerzeugng mit gebracht
2. ungewöhnliche Besetzungen zur Erzeugung bestimmter Stimmungen, z.B. nur Streicher (z.B. Strauss Metamorphosen, etc. ), nur Bläser, etc.,
auch Solisten und Solistenkopplungen wie Klaviertrio, Viola&Klarinette, Koloratursopran, Cembalo, etc. gehören da irgendwie mit dazu.
Naja wirklich gut kenne ich mich damit nicht aus...
Kreisler_jun.
Inventar
#3 erstellt: 21. Dez 2007, 23:13
Mozart: Sinfonie Nr. 39 ohne Oboen, Nr. 41 dafür ohne Klarinetten, Nr. 40 mit Oboen & Klarinetten (es gibt eine Frühere Fassung ohne Klarinetten), aber ohne Trompeten&Pauken
Requiem hat als Bläser Bassetthörner (tiefere Klarinettenart), Fagotte, Posaunen, Trompeten/Pauken.

Mahlers 4. ist ohne Posaunen, dafür mit massenhaft Schlagzeug und IIRC 4 Flöten.
Nielsens 3. hat im langsamen Satz textlose Sopran- und Tenorstimme.
Vokalisierenden Chor (mitunter nur Frauen) findet man in Holsts Planeten, Debussys Nocturnes und Ravels Daphnis&Chloe
(nicht so mein Fall.. )

Brahms: 2. Serenade ohne Violinen (ebenso wie ein oder zwei Sätze des Requiems)
Strawinsky: Psalmensinfonie hat außer Chor und Bläsern nur Celli und Bässe (und glaube noch Klavier, Schlagzeug)
Bartok: Musik für Saiteninstrumente (inkl. Klavier), Schlagzeug & Celesta (sagt alles). In einem der Klavierkonzerte ist ebenfalls ein Satz ohne Streicher instrumentiert.

viele Grüße

JK jr.
pt_concours
Stammgast
#4 erstellt: 21. Dez 2007, 23:29

Kreisler_jun. schrieb:

Vokalisierenden Chor (mitunter nur Frauen) findet man in Holsts Planeten, Debussys Nocturnes und Ravels Daphnis&Chloe
(nicht so mein Fall.. )


Also, gerade bei Debussy finde ich den Effekt schon sehr überzeugend- wenn es gut gemacht ist!

Oder magst Du lieber Werke mit Männerchor?

Beispiel wäre Schostakowitsch Sinfonie Nr.13

("Harmonium und Männerchor-so stell ich mir die Hölle vor")


[Beitrag von pt_concours am 21. Dez 2007, 23:31 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#5 erstellt: 21. Dez 2007, 23:41

pt_concours schrieb:

Kreisler_jun. schrieb:

Vokalisierenden Chor (mitunter nur Frauen) findet man in Holsts Planeten, Debussys Nocturnes und Ravels Daphnis&Chloe
(nicht so mein Fall.. )


Also, gerade bei Debussy finde ich den Effekt schon sehr überzeugend- wenn es gut gemacht ist!

Oder magst Du lieber Werke mit Männerchor?

Beispiel wäre Schostakowitsch Sinfonie Nr.13

("Harmonium und Männerchor-so stell ich mir die Hölle vor")




Ich bin prinzipiell kein großer Freund von "Klangzauber"-Stücken. Dies vokalisierenden Chöre mag ich nicht besonders, egal ob es nur Frauen oder auch Männer sind. Natürlich kann ich dennoch anerkennen, dass es gut gemacht wird und manchmal kann man sich dem Effekt kaum entziehen. In Tschaikowskys Nußknacker (Schneeflöckchenwalzer oder so) kommt das auch schon vor. Tschaikowsky verwendet übrigens in einer seiner Orchestersuiten Akkordeon!

(welcome to heaven, here's your harp; welcome to hell, here's your accordion...)



JK jr.
Mellus
Stammgast
#6 erstellt: 04. Jan 2008, 20:11
Eine sehr ungewöhnliche Besetzung hat Wolfgang Rihm: Etude d'après Seraphin. Neben elektronischer Klangerzeugung spielen 3 Schlagzeuger, 2 Harfen, 2 Kontrabässe und 4 Posaunen. Musik von ganz tief unten.

Beste Grüße,
Mellus
Mellus
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jan 2008, 20:47
Ach, noch eines, wie konnte ich es vergessen! Bernd Alois Zimmermann: Requiem für einen jungen Dichter. Neben einem "normalen" Orchester werden 2 Sprecher, Bariton, Sopran, 3 gemischte Chöre, eine Jazz-Combo und eine Orgel eingesetzt! Das Ganze wird zudem noch angereichert durch Lautsprecherzuspielungen.

Nochmal Grüße,
Mellus
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Jan 2008, 13:52

Kreisler_jun. schrieb:
Vokalisierenden Chor (mitunter nur Frauen) findet man in Holsts Planeten, Debussys Nocturnes und Ravels Daphnis&Chloe

Ralph Vaughan Williams, 7. Symphonie (Antarctica) wäre ein weiteres Beispiel. Da gefällt es mir sehr gut.

"Moderne" Orchestrierung findet man ja gehäuft bei zeitgenössischen Komponisten (Z.B. Sallinen, Rautavaara), ich bin da aber in der Regel skeptisch.

Es ist ja so, dass man gelernt hat, dass bestimmte Instrumente bestimmte Gefühle und Stimmungen "bedeuten". Eine Harfe (die zugegebenermaßen seltener vorkommt) hat ja in der Regel etwas Engel/Himmelsbezogenes. Klarinetten sind ebenfalls oft in einem Schönheits-Kontext. Vielleicht fehlt einem hier noch ein gelernter Stimmungs-Bezug zu neuen Instrumenten. Vielleicht ist es aber auch bedauerlich, dass bestimmte Instrumente nur für bestimmte Stimmungen gebucht werden. So wie ein bemitleidenswerter Schauspieler, der immer die gleichen Rollen bekommt...

Ah, vergass ich fast, wichtiges Werk: Einojuhani Rautavaara: Cantus Arcticus, Konzert für Vögel und Orchester
Die Vögel singen aber nicht live, sie werden vom Band eingespielt :D. Tolles Werk für Leute, die Frieden und Einheit zwischen Mensch und Natur suchen. Hier ein Radiomittschnitt, habe jetzt nicht getestet, ob der Link funktioniert.

Nicht fehlen darf natürlich der Hammerschlag aus dem letzten Satz in Mahlers Sechster (oft ein Schlag auf einen großen Holzkasten).


[Beitrag von Gantz_Graf am 09. Jan 2008, 14:33 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#9 erstellt: 09. Jan 2008, 16:51
Hallo allerseits,

Musik von und mit Vögeln ist nicht schlecht! Letztlich ist das aber konsequent: wie oft diente Vogelgesang einem Komponisten als Vorbild oder wurde mit Musikinstrumenten imitiert. Der Schritt, gleich den Gesang zu verwenden, liegt dann nahe. Aber gibt es so etwas auch für andere Tierarten? Im Barock wurden Tiere als musikalischer Gag oder zur Unterhaltung nachgeahmt (ich glaube, Biber hat so etwas gemacht, müsste ich aber noch mal nachschauen), aber wurden andere Tierstimmen auch ernsthaft benutzt? Ein musikalischer Bauernhof beispielsweise?

Mir fällt noch George Crumb ein, der vom Walgesang inspiriert sein Vox Balaenae geschrieben hat -- das ist aber vergleichsweise zahm instrumentiert: elektrische Flöte, Cello und verstärktes Klavier.

Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#10 erstellt: 09. Jan 2008, 17:26
Hallo zusammen,
in diese Kategorie passt auch das folgende sehr unterhaltsame Werk des vielseitigen
Tan Dun
The Map - Concerto for Cello, Video and Orchestra


Die Sätze:
1. Nuo (Ghost Dance and Cry-Singing) 9:27
2. Blowing Leaf 4:11
3. Daliuzi (Cymbal Coloring) 3:16
4. Miao Suona (Pipe) 2:44
5. Feige (Antiphonal Song) 5:23
6. Interlude: Mapping the Portrait 7:00
7. Stone Drum 4:22
8. Tongue-singing 2:47
9. Lusheng (Mouth Organ) 5:41

Ein groß besetztes Sinfonieorchester - u.a. mit chinesischen Instrumenten - und einen Cello Solopart ergänzen in den Audio-/Video-Zuspielungen traditionelle chinesische Musikstücke.

Ein Auftragswerk des Boston Symphony Orchestra (2003)


[Beitrag von op111 am 09. Jan 2008, 17:27 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#11 erstellt: 09. Jan 2008, 17:40
Hallo allerseits,

zu asiatischen Instrumenten fällt mir auch noch einer ein, nämlich Helmut Lachenmann. Dieser große Erkunder und Ästhet des Klanges ist immer für originelle Klangerzeuger gut. In seinem Musiktheater Das Mädchen mit den Schwefelhölzern findet eine japanische Shô Verwendung.

Da wir gerade bei Lachenmann sind: ungewöhnlch instrumentiert ist auch sein Schwankungen am Rand. Neben Streichern musizieren hier Blechscheiben.

Beste Grüße,
Mellus
teleton
Inventar
#12 erstellt: 11. Jan 2008, 12:31
Hallo Musikfreunde,

es ist klar, dass man bei der Nennung neuerer Kompositionen eher auf ausgefallene Instrumentationen stößt, als in der reinen Klassik. Die neuen Komponisten müssen und sollten ja langsam auch mal etwas neues anbieten, als immer nur den klassischen Orchesterapparat.

Ich möchte auf eine Werk aufmerksam machen, das mir sehr am Herzen liegt und trotz meiner mehrfachen Empfehlungen in Klassikforen einfach keine Resonanz erzeugt --- dabei wäre es so lohnend:


Eines der interessantessten und wichtigsten Werke Bohuslav Martinus ist das Doppelkonzert für Klavier, Pauken und 2 Streichorchester, wie es richtig heißt.
Die ausgefallene Instrumentation bezieht sich auf die Verwendung von zwei Streichorchestern !
Dieses Werk scheint vielen unbekannt zu sein ?

Es gibt eine sehr gute aktuelle Aufnahme.
Die ehemals im CD-Programm befindliche ERATO-Doppel-CD gibt es jetzt als APEX-Einzel-CD mit dem Doppelkonzert und anderen Werken unter James Conlon (5,99€):


Bohuslav Martinu (1890-1959)
Doppelkonzert für Klavier, Pauken & Orchester
Konzert für Streichquartett & Orchester;
3 Ricercare
Heisser, Camosi, Quatuor Brandis, Orchestre National de France,Conlon
Label: Apex , DDD, 1990

Es lohnt sich wirklich dieses frische und spannende Orchesterwerk zu hören !
Es gehört zu seinen besten Werken und ich gehe soweit zu schreiben, dass es interessanter (oder zumindest genauso wichtig) als sein gesamtes sinfonisches Schaffen ist. Die Colon-Aufnahme ist spannend, bietet mit Heisser am Klavier und den Solo-Pauken einen sehr guten SOLO-Part und ist klanglich famos aufgenommen.

Schon die ersten geheimnissvollen Takte des Konzertes nehmen den Hörer bis zum Ende hin gefangen. Das spannende Brio der Pauken (nie übermäßig aber effektvoll eingesetzt) begeistert ebenfalls.
Mellus
Stammgast
#13 erstellt: 11. Jan 2008, 13:32
Hallo Wolfgang,


teleton schrieb:
es ist klar, dass man bei der Nennung neuerer Kompositionen eher auf ausgefallene Instrumentationen stößt, als in der reinen Klassik.


Och, nicht eingeschnappt sein!

Aber was ist denn bitte "reine Klassik"? Und sind dann neuere Kompositionen "unreine Klassik"? Oder gar keine Klassik? Wahrscheinlich hasst Du das aber auch nur ganz unschuldig zur Charakterisierung einer bestimmten Musik geschrieben. Dann ist es OK. Da ich aber ganz gerne auch moderne Musik höre, finde solche Aussagen halt befremdlich. Neue Musik hat eh schon genug unbegründete Akzeptanzprobleme.

Soweit ich Martinu kenne, und das ist nur ein kleines Stück, das mir gerade entfallen ist, macht er schön fabige Musik. Daher solltest Du ihn noch im Thread Geniale Farbigkeit unterbringen, wenn Du magst. Da gibt es bisher auch weitestgehend nur die "üblichen Verdächtigen".

Viele Grüße (und nichts für ungut),
Mellus
Mellus
Stammgast
#14 erstellt: 13. Jan 2008, 00:52
Hallo,

es ist zwar wieder etwas Modernes, aber mit interessanter Besetzung. Zum Einen Beat Furrer: Stimmen, für Chor und vier Schlagzeuger. Zum Anderen Peter Eötvös: Shadows, für Flöte, Klarinette, Celesta, kleine Trommel, Pauken, zwei kleine Streichergruppen, Holzbläser, Blechbläser. Besonders spannend an Shadows -- neben der Umsetzung der Schattenthematik in allen Bereichen der Komposition -- ist, dass es im Grunde zwei Solisten gibt, nämlich die Flöte und die Klarinette. Wirklich ein nettes Stück.

Viele Grüße,
Mellus
sound67-again
Gesperrt
#15 erstellt: 25. Jan 2008, 19:04
Mein Tip:

GEORGE ANTHEIL, "Ballet Mechanique"

Orchestrierung: 8 Klaviere, Pianola, erweitertes Schlagzeug, Polizeisirenen, Türglocken, drei Flugzeugpropeller

In dieser Aufnahme:


The New Palais Royale Orchestra & Percussion Ensemble, Maurice Peress (Music Masters)



Die Naxos-Aufnahme davon ist leider bis zur Unkenntlichkeit "domestiziert" - es ist die gezähmte spätere Fassung des Komponisten.

Thomas
Mellus
Stammgast
#16 erstellt: 10. Mrz 2009, 01:20
Vor Kurzem habe ich mal wieder Musik von Edgar Varèse gehört. Sein Amériques passt sicher auch in diesen Thread: Großes Orchester (142 Musiker) samt Sirene und Schlagwerk.

Viele Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#17 erstellt: 10. Mrz 2009, 12:25
Hallo zusammen,
als ich am Wochenende Bohuslav Martinus Doppelkonzert für Klavier, Pauken & Orchester gehört habe, erinnerte ich mich an diesen Thread.

teleton schrieb:
es ist klar, dass man bei der Nennung neuerer Kompositionen eher auf ausgefallene Instrumentationen stößt, als in der reinen Klassik. Die neuen Komponisten müssen und sollten ja langsam auch mal etwas neues anbieten, als immer nur den klassischen Orchesterapparat.


Keine reine Klassik, aber immerhin der Romantik zugehörig ist Berlioz'
Symphonie Fantastique.
Berlioz setzt die ungewöhnlichen Instrumente Serpent und Ophikleide ein, die heute gewöhnlich durch die Tuba ersetzt werden (zu hören in Roger Norringtons Einspielung mit den LCP (EMI/Virgin)).

Der Serpent wird nicht nur in Berlioz' Requiem, Messe Solennelle und der Grand Symphonie Funebre et Triomphale gefordert, sondern m.W. auch in:
Felix Mendelssohn: Meerestille ..., Sommernachtstraum
Haydn: Schöpfung
Händel: Music for Royal Fireworks, Water Music
Ludwig Spohr: 9. Sinfonie
Wagner: Rienzi
Tannoymann
Stammgast
#18 erstellt: 10. Mrz 2009, 13:21
Hallo!
Ab dem 20. JHDT findet man viele Kompositionen mit ausgefallenen Instrumenten bzw. mit herkömmlichen Instrumenten aber ausgefallener Spielweise. Eine Auflistung würde den Rahmen sprengen.
Viele für uns mittlerweile "ausgefallene" Instrumente finden sich in der Musik des Mittelalters.
Aber Auch im Barock und Klassik gibt es bisweilen Ausgefallenes: Glasharmonika, Maultrommelkonzerte.... Vor allem bei beschreibender, schildernder Musik findet sich bisweilen Schräges.
Grüße
Willi
Mellus
Stammgast
#19 erstellt: 10. Mrz 2009, 14:21

Tannoymann schrieb:
Viele für uns mittlerweile "ausgefallene" Instrumente finden sich in der Musik des Mittelalters.
Aber Auch im Barock


Stimmt genau. Man denke nur an die wenigstens dem Namen nach noch vertraute Maultrommel.

Eine sehr schöne SACD, die "klassische" Musik aus Europa und dem nahen Osten samt der verwendeten, ausgefallen Instrumente vereint, ist Orient - Occident 1200-1700 von Hesperion XXI unter Jordi Savall.



Viele Grüße,
Mellus
Tannoymann
Stammgast
#20 erstellt: 10. Mrz 2009, 15:31
Quasi ein Klassiker:
Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809)
Maultrommelkonzerte in D, E,Es
Grüße
Willi
Sir_Henry0923
Stammgast
#21 erstellt: 10. Mrz 2009, 17:39
Hi,

von mir mal die Empfehlung aus den Konzerten von Gerald Hoffnung: Hornkonzert von Josef Haydn gespielt von Dennis Brain auf 12 Meter Gartenschlauch. Hört sich einfach toll an.

Oder die 4. von Tschaikowsky für Blockflötenorchester und Blechtrommel. Einfach Spitze.

Grüße

Henry
teleton
Inventar
#22 erstellt: 11. Mrz 2009, 11:46
Hallo Henry,

ich sehe diesen Thread so, das Werke mit ungewöhnlicher, ausgefallender Instrumentierung des Komponisten vorgestellt werden sollen.

Nicht aber klassische Werke, die durch ihre Spielweise quasi vergewaltigt werden und somit verzerrt (meine Mutter sagt immer "verhunst") werden:

Mag ja sein, das sich Haydn auf Gartenschlauch und Tschaikowsky 4 mit Blockflöten/Trommeln spektakulär anhören.
Ich kann auf solche Experimente verzichten und höre die Originale.
Sir_Henry0923
Stammgast
#23 erstellt: 11. Mrz 2009, 13:31
Hi,

ach so, da habe ich wohl ein wenig danebengegriffen. Die von mir genannten Sachen sind ungeachtet der "Verhunzung" auf alle Fälle Beispiele des feinen britischen Humors. Aber damit haben Deutsche eh ihre Probleme.

Die Musikstücke, und es gibt noch mehr davon, wie das Concerto populare für Klavier und Orchester, wo sich Pianist und Dirigent nicht darauf einigen können, welches der pianistischen Schlachtrösser (Tschaikowky Nr. 1, Grieg a-moll, Rachmaninow Nr. 2) zur Aufführung kommen soll, gibt es auch auf LP bzw. auf CD. Jedem zu empfehlen, der nicht bräsig darauf achtet, dass seine musikalischen Götter unangetastet bleiben, sondern auch deren Verhohnepiepelung zuläßt.

Aber du sagtest es ja, das war nicht Gegenstand dieses Threads.

Grüße

Henry
notre-dame
Neuling
#24 erstellt: 11. Okt 2009, 12:44
moin,

vielleicht passt das ja und kann einer helfen, woher das ist:

als ich mal als kind mit meinen eltern im konzert war (>25 jahre her)

wurde im orchester papier zerisssen, als musikalischer effekt.

sogesehen auch eine ausgefallene instrumenierung, oder?

gruss

notre
op111
Moderator
#25 erstellt: 12. Okt 2009, 10:11
Hallo notre

notre-dame schrieb:
(>25 jahre her)
wurde im orchester papier zerisssen, als musikalischer effekt.

wenn es so lange her ist, kann es kaum Tan Duns "Paper Concerto" von 2003 sein, das mir zuerst dazu eingefallen ist.
K. Stockhausen hat einst Zweige zerbrochen ...
Kreisler_jun.
Inventar
#26 erstellt: 12. Okt 2009, 11:26
Könnte das eines der eher witzigen Werke von Leroy Anderson (40er Jahre?) sein? Da gibt es jedenfalls Schreibmaschinen und etliche andere Alltagsgeräusche.

(Wobei es mit Alltagsgeräuschen sicher auch Avantgardistisches von Cage u.a. geben könnte)

JK jr.
Mellus
Stammgast
#27 erstellt: 14. Okt 2009, 22:04
Ein Künstler namens Paul Jackson macht so etwas wie Papierkunst. Dazu gehört auch papersonics Vielleicht hast Du ja eine Performance von ihm selbst oder eines seiner Stücke durch jemand anderes gesehen?

Gruß,
Mellus
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