MEElectronics InEars: M6 und M21

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Sethion
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jun 2011, 15:13
Seit einiger Zeit befinden sich zwei Meelecs bei mir. Die M6 (transparent) und die M21 (rot).

Kurz vorweg:
Ich habe mich eine Zeit lang schwer getan etwas über die beiden zu schreiben, da mir schlichtweg der Vergleich in dieser Preisklasse fehlte. Daraufhin habe ich meine alten AKG K324p dann mal wieder gesucht und rausgekramt, nachdem sie Ewigkeiten nicht mehr in Nutzung waren.

Fangen wir einfach beim Lieferumfang und den Äußerlichkeiten an:

Da mir die Möglichkeit fehlt vernünftige Fotos zu machen, verweise ich für Bildmaterial auf die Herstellerseite www.meelec.com.





Die Meelec M6:


Beim Lieferumfang hat mich der M6 sehr Positiv überrascht. In der Packung befinden sich ein kleines Transportcase, ein Flugzeugadapter, ein Kabelwickler und ein Umfangreiches Set aus Silikonaufsätzen.
Dieses Set besteht aus je einem Paar normalen Aufsätzen in den Größen S, M und L, einem Paar Biflanges, und zwei Paar Triflanges in unterschiedlichen Größen.
Es sollte sich also für so gut wie jeden ein Satz zu finden sein der gut Sitzt.

Das Besondere an den M6 ist die Bauform.
Sie sind im Stil eines Inear Monitors konstruiert. Die Kabelführung erfolgt über dem Ohr. Meines Wissens das erste Modell im Niedrigpreissegment das dieses Konzept verfolgt.
Das mag evtl. einige Leute stören, vor allem optisch, ist für mich allerdings ein klares Plus.
Auch als Brillenträger komme ich gut mit dem Konzept und dem dafür benutzen verstärkten Kabelstück, welches die Führung über das Ohr übernimmt, zurecht.

Die Verarbeitung ist ordentlich. Das Gehäuse ist reines Plastik. Das Kabel ist transparent / silbern, mit Kabelclip versehen und besitzt einen gewinkelten Stecker. Beim Auspacken fiel zuerst der Geruch auf. Glücklicherweise nicht unangenehm stinkend, aber doch seltsam.
Ich Zitiere: „Riecht nach Urlaub.“
Einem schlägt ein Geruch entgegen der etwas von Gummiluftmatratzen oder aufblasbarem Badespielzeug hat.
Nach einer Weile verfliegt dieser Geruch jedoch. Adieu Urlaub.
Auffallend ist ein fehlender Filter/ Metallgitterschutz beim Schallaustrittsröhrchen. Inwieweit eindringender Schmutzt bzw. die Reinigung ein Problem darstellen könnten kann ich allerdings noch nicht sagen. Bisher gab es diesbezüglich kein Problem.

Der Sitz ist bei mir erstklassig. Ich hatte schnell einen Aufsatz gefunden der bequem ist und gut abdichtet. Die Hörer liegen ziemlich flach im Ohr was dazu führt, dass ich mich auch problemlos mit ihnen im Bett auf die Seite legen kann ohne dass irgendetwas drückt.
Die Isolation ist wirklich sehr gut. Meine Customs und mein Gehörschutz isolieren nicht viel besser.

Aufgrund der Kabelführung über dem Ohr entstehen deutlich weniger Kabelgeräusche bzw. Mikrofonieeffekte als bei Modellen mit klassischer Bauform. Beim Gehen habe ich so gut wie gar keine.

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass erstaunlich wenige Windgeräusche entstehen, wenn man normal draußen unterwegs ist. Ich bin zwar nicht mit ihnen Fahrrad gefahren, aber selbst beim Spatzieren bei windigem Wetter hatte ich mit den AKG k324p diesbezüglich deutlich mehr Probleme.


Aber was ist nun mit dem Klang?
Auf der Herstellerseite ist von „stellar bass“ und „treble extension“ zu lesen.
Lügen tun sie nicht. Allerdings liest sich das zunächst wie die klassische „Badewanne“, das wird dem was man wirklich zu hören bekommt allerdings nur teilweise gerecht.

Im Vergleich zu den auch recht badewannigen k324p ist der Hochton weniger stark und vor allem gleichmäßiger angehoben. Die AKG haben da einen etwas gemeinen Peak der den Meelec fremd ist. Auch die Mitten sind bei den M6 nicht so zurückgesetzt. Sie wirken insgesamt eher warm.

Zu dem Mitten- und Hochtonbereich der tonal eigentlich ziemlich gut aufgestellt ist gesellt sich allerdings ein Bass der eine Quantität erreicht die mir selten untergekommen ist.

Vom Grundton fängt eine Betonung an, die im Oberbass noch eher zurückhaltend ist, sich im weiteren Verlauf aber zu einem Berg von beachtenswertem Ausmaß entwickelt.

Das führt dazu, dass je nach gehörtem Genre, manchem Pop oder Rock Stück z.B., die Bassgewalt die der M6 entwickeln kann gar nicht mal so auffällt.
Wenn dann aber mal ein Stück anliegt in dem wirklich mal tiefere Bassfrequenzen vorkommen werden die einem gehörig ins Ohr gedrückt. Ich habe bei manchen Tracks Bassläufe, fast beiläufig, zu hören bekommen die ich mit anderen Hörern nicht oder nur wenig mitbekommen habe.
In anbetracht des argen Ausmaßes der Bassbetonung und der Preisklasse geht die Qualität durchaus in Ordnung. Ich empfinde den Bass sogar als präziser als den der k324p, was mich bei der Quantität doch erstaunt hat.





Die M21:


Im Gegensatz zu den M6 sind diese wieder im altbekannten Inear Design des Consumer Bereiches ausgeführt. Das Kabel ist identisch zu dem der M6 und weist auch denselben Geruch beim Auspacken auf. Das Gehäuse besteht diesmal aus Metall. Dementsprechend anspruchsvoller ist die Haptik. Die M21 machen insgesamt einen robusten Eindruck.
Die Schallaustrittsöffnung ist diesmal mit einer kleinen Scheibe aus Gewebe (Filz? Papier?) vor eindringendem Schmutz geschützt. Der Durchmesser des Röhrchens ist anders als bei den M6, die Aufsätze sind also nicht kompatibel.

Der Lieferumfang fällt spärlicher aus als bei den M6. Mitgeliefert werden lediglich die Transportbox und ein Paar Biflanges sowie der S, M, L Satz einfacher Aufsätze.

Der Sitz ist ordentlich, allerdings stehen die M21 aufgrund des Bauprinzips ein wenig vom Ohr ab, so dass z.B. ein Seitliches liegen im Bett nicht bequem machbar ist.
Die Isolation ist nicht ganz so gut wie bei den M6 aber immer noch ordentlich und besser als Bei den AKG k324p.

Der Klang:

Die Herstellerseite verspricht wieder „extended treble“ und „enhanced bass“
Der Hochtonbereich ist ziemlich ähnlich dem der M6 betont, evtl. tatsächlich etwas stärker, aber in meinen Augen noch nicht zu stark. Im restlichen Spektrum unterscheiden sie sich jedoch stark.
Die M21 Besitzen eine Betonung die Gitarren und weibliche Stimmen leicht hervorhebt.
Der bass ist deutlich anders betont als bei den M6. Hier fängt die Betonung schon im Grundton an, was manchmal bei bestimmtem Material zu einer leichten Belegtheit von z.B. tiefen Männerstimmen führen kann. Der Ober-/Kickbassbereich wird am deutlichsten betont, woraufhin zum Tiefbass hin ein Abfall der Betonung vorliegt. Die Quantität der Bassbetonung ist deutlich zurückhaltender als bei den M6 aber immer noch fern von Bassarm.
Auf jeden fall muss ich sagen dass der Bass einen guten impakt hat. PRaT mäßig sehr ordentlich für die Klasse.
Rockiges kickt deutlich besser als bei den k324p.






Getestet wurden die M6 und die M21 sowohl am Sansa Clip+ als auch am Meizu M6SL. In beiden Fällen war der EQ aus bzw. auf Flat eingestellt.

Fazit:

Die M6 Gewinnen bei mir eindeutig einen Ergonomieaward. Sie sind bequem und heben sich aufgrund der Bauweise positiv von der Masse ab. Sound mäßig nicht mein Geschmack, aber wenn jemand etwas für elektronisches, HipHop o.ä. mit VIIEEEL BASS sucht eine Empfehlung wert.

Die M21 sind von der Abstimmung her schon eher mein Geschmack. Als Spaßhörer durchaus zu gebrauchen. Rockiges macht Spaß, aber auch breitbandiger für andere Genres einsetzbar.


[Beitrag von Sethion am 12. Jun 2011, 15:13 bearbeitet]
m00hk00h
Inventar
#2 erstellt: 05. Jul 2011, 23:55


m00h
meltie
Inventar
#3 erstellt: 28. Jul 2011, 16:21
Deinen Aussagen zum M6 kann ich zustimmen. Gut beschrieben!
Stedefreund
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2011, 17:51
Wie schaut es mit der Lautstärke der MEElectronics aus? Mir fällt auf, dass keines der Modelle die 100dB Empfindlichkeit übersteigt.

Vergleiche mit dem Klipsch S4 wären klasse


Gruß,
Stedefreund
Simon.S
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2011, 21:47
ist zwar schon lange her, aber ein vergleich zwischen dem Klipsch S4 und

Meelectronics M6 und SP51 und M31 wären super
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