Reviews Thieaudio Monarch Mk2 Rundreise

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Steven_Mc_Towelie
Inventar
#1 erstellt: 01. Sep 2022, 16:57
Wieder einmal vielen Dank an Hifi-Passion für den Testhörer,
den Thieaudio - Monarch Mk2

Ich mache es recht kurz, da ja auch noch einige reviews dazukommen, hoffentlich

Verpackung und Zubehör fällt für ein IEM in der Preisklasse recht spärlich aus, ich brauche es nicht, finde es auch besser, wenn die Kohle in den IEM gesteckt wird, anstelle von Schnickschnack.

Es liegen die üblichen Tips bei, ich habe aber meine eigenen SpinFits benutzt.
Das beigelegte Kabel treibt mich, wie beim IE600, absolut in den Wahnsinn und ich finde es für 1000€ ein absolutes Unding!

Es verdreht sich total und die beiliegenden Steckadapter wiegen eine Tonne pro Stück, wer denkt sich; " Ach komm, lass mal so ein richtiges Mistkabel zu einem der besten In Ears für richtig Geld (für den Gegenwert habe ich seinerzeit mein erstes Auto gekauft!) dazu schmeißen, mal sehen ob es auffällt"

Da war ich schon ein bisschen pissig, aber erst einmal rein in die Lauscher und das Kabel abhaken beim Musik hören.

Der Mk2 ist recht groß, aber er passt dennoch ganz gut in meine Ohren,
zumindest für eine Weile, dann fing mein linkes Ohr an zu schmerzen, der IEM drückt bei mir genau auf eine Stelle in der Ohrmuschel.
Ich müsste unten am Gehäuse die "Beule" etwas runterschleifen damit er bei mir bequem passen würde

Nun zum Sound, da musste ich auch erst schlucken, er ist mir zu "hell" abgestimmt, daran habe ich mich aber auch recht schnell gewöhnt.
Klanglich also nicht ganz meine Schuhgröße, aber trotzdem kann ich damit hören und auch verstehen, warum der so gelobt wird.

Was der Mk2 rüberbringt, gehört mit zum besten, was ich bisher zu hören bekommen habe und technisch hat er mir richtig gut gefallen, er hat Dinge hörbar gemacht, von denen ich vorher keine Ahnung hatte, bei Yello-Bostich(Reflected vom Album Touch zB) die Robot-Stimme ist viel gestaffelter und vielschichtiger als ich sie seit Jahrzehnten zu kennen glaubte.

Mit etwas EQ war der Mk2 absolute Sahne für mich, wenn er denn nur bequemer wäre

Ich finde den Mk2 etwas zu teuer und zu groß im Vergleich zu dem, was derzeit in den unteren Preisregionen so stattfindet.

Für 1000€ müsste für mich das Gesamtpaket stimmen und das tut es leider nicht, nicht nur wegen des Tragekomforts, ich würde mich auch ständig über das Kabel ärgern und ein neues kaufen, was den Preis dann noch mehr in die Höhe treiben würde.

Aber Junge klingt der gut....

IMG_5740
Horowitz
Stammgast
#2 erstellt: 01. Sep 2022, 17:41
Schön geschrieben. Bin echt gespannt wie er sich klanglich und komforttechnisch gegen den Moonlight schlägt
Johnny_Rico
Stammgast
#3 erstellt: 01. Sep 2022, 21:11
Mir geht`s zu 100% so, wie Steven. Der ist geil, aber leider zu groß für meine Ohren. EQ bräuchte ich nicht, mag es gern etwas heller. Für mich ist er super abgestimmt.

Was mich am meisten fasziniert, ist die Trennschärfe zwischen den Instrumenten und wie detailliert sich alles anhört und dass gleichzeitig auch richtig Punch vorhanden ist. Der Bass ist präsent aber blutet kein Stück in die Mitten. Erinnert mich ein bisschen an den RS10, aber mit mehr Druck!

Das Kabel ist an sich schön gemacht und nicht mikrophonisch, allerdings sind die (wechselbaren) Stecke echt massiv und schwer. Vielleicht empfindet das jemand als wertig, ich finde es unpassend für einen IEM, weil es im stehen die Kabel arg nach unten zieht.

Der Teil des Gehäuses, über den man die Tips zieht, ist "fett" und ich musste eine Nummer kleinere Tips verwenden. Direkt dahinter nimmt der Durchmesser des Gehäuses auch direkt zu, was bei mir dazu führt, dass die Dinger weit raus stehen aus dem Ohr. Bin einigermaßen groß gewachsen und hab auch keine Mini-Ohren, aber das Gehäuse passt halt leider nicht.

Höre gerade Quelqu'un m'a dit im Vergleich zum Hook-X und da zeigt sich jeweils ohne EQ deutlich, dass der Hook zu fett im Oberbass spielt und dadurch matschiger wirkt. Mit EQ (-2 oder 3dB bei ~170Hz) gibt sich das. Stimmen klingen RICHTIG gut. Ich höre viel Frauenstimmen und die kommen wirklich sehr gut und präsent rüber.

"Bühne" scheint mir durchschnittlich dimensioniert, aber wie eingangs erwähnt ist die Differenzierbarkeit der Instrumente innerhalb dieser sehr einfach.

Bedauere, dass sie nicht passen. Klangtechnisch gefallen sie mir ganz ehrlich besser, als die U12Ts fürs doppelte Geld.

Bin auf die Eindrücke der anderen Teilnehmer gespannt.

Danke an Hifi-Passion und Steven für die Orga! You rock!
frix
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2022, 19:03
Bin echt nal gespannt wieviele der teilnehmer kein problem mit der größe haben.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#5 erstellt: 03. Sep 2022, 10:54
So schaut der Mk2 übrigens im Ohr aus....
MergedImages

Bei mir ist es also nicht unbedingt der Durchmesser, sondern die Ausbuchtung, auf der Innenseite der Hörer, die anfängt zu drücken, so sad
liesbeth
Inventar
#6 erstellt: 04. Sep 2022, 07:17
Ach komm, Du zeigst nur gerne deine Ohren und eigentlich passt er wunderbar.
Daiyama
Inventar
#7 erstellt: 04. Sep 2022, 13:19
Joh, sieht perfekt passend aus.
Aber einen Satz heißer Ohren scheint er zu machen.
Johnny_Rico
Stammgast
#8 erstellt: 05. Sep 2022, 07:13
Da er mich heute wieder verläßt, noch ein paar Abschiedsworte...

Der Monarch MK2 ist mMn sehr gut abgestimmt, hat genug Druck im Bass, um Spaß zu machen und nicht blutleer / analytisch zu klingen. Und er ist auch technisch auf einem sehr hohen Niveau. Am meisten ist bei mir hängen geblieben, wie gut alles durchhörbar ist damit. Insbesondere leiser abgemischte Instrumente kann man super raushören und z.B. einen leisen Basslauf ganz differenziert verfolgen und dabei ebenso deutlich erkennen, ob`s ein akustischer oder synthetischer ist. Bei schlechteren Hörern, wo die Bässe in die unteren Mitten bluten, gehen (finde ich) diese Obertöne, die dem Bass erst Kontur geben, manchmal verloren. Hier ist das nicht der Fall. Auch Schlaginstrumente kommen sehr definiert ins Ohr und klingen korrekt mMn.

Man hat ein Gefühl von Räumlichkeit im dem Sinne, dass man Instrumente örtlich relativ scharf von einander getrennt wahrnimmt, wobei die gesamte "Bühne" insg. nicht mal besonders groß wirkt auf mich.

Ein paar Songs, die mir besonders gut gefallen haben mit dem Monarchen wären:
Jaques Loussier Trio - Little Fugue in G minor
BLISS - Song for Olabi
Anne Bisson - September on Montreal
Jesse Cook - Virtue

Also eigentlich alles supi und die 1000 Euronen auch mMn wert, wenn da nicht dass ganz große "Aber" wäre...

Er drückt und bereitet mir Schmerzen beim Tragen. Daher leider nix für mich.


[Beitrag von Johnny_Rico am 05. Sep 2022, 15:59 bearbeitet]
baalmeph
Inventar
#9 erstellt: 12. Sep 2022, 13:55
Hier mal meine Eindrücke zum Monarch MK2.
Habe um es nicht unnötig zu verkomplizieren wegen der Vergleichbarkeit auch balanced am M8 gehört wie bei meinem Setup.

In Summe empfinde ich ihn eher als Site-Step als als Fortschritt gegenüber dem Urmonarchen.
Wieso?
Die Abstimmung ist anders, weniger Subwoofer, dafür aber deutlich heller und mir einfach oft zu spitz in den Höhen.
Irgendwas resoniert da bei mir.
Im Vergleich klingt der alte smoother und für mich auch einfach echter.
Auflösung vor allem im Bassbereich ist höher.

Was auffällt ist die gewaltige Bühnendarstellung. Sehr groß und für mich teilweise einfach nicht mehr homogen.
Da wird alles dermaßen in die Breite gezogen ohne mehr Tiefe zu bieten. Gerade Live-Aufnahmen können da etwas gruselig werden.
Wenn die Darstellung auf einmal über den echten Raum hinaus geht.
Ich mochte das schon bei den alten Sennis und AKGs nicht.

Die Ortungsschärfe und Separation sind aber Referenzniveau und das beste was ich seit dem RS10 gehört habe.

Kommen wir noch abschließend zum Komfort. Es wurde nur ein Kurzreview, weil nicht länger angenehm zu tragen.
Der Wechsel auf den alten war immer sofort mit einer deutlichen Komfortverbesserung verbunden.
Den kann ich stundenlang tragen. Den MK2 nicht.
Vergleicht man die beiden wirkt der MK2 fast etwas kleiner und gerundeter. Beim genaueren Vergleich fällt auf das der Ausgangswinkel und die Länge für Anbringung des Nozzles etwas größer sind. Mit dem Ergebnis das er an der breitesten Stelle etwas breiter ist als bisher und sich die Nozzle Seite mit der Gegenüberliegenden regelrecht reinspreizt. Unangenehmes Druckgefühl das weil der Druck nicht nachlässt nach wenigen Minuten zum Schmerz führt.

Abschließend vielen Dank an Hifi-Passion und an Markus für die Organsation und ja du hast recht, das Kabel ist eine Zumutung. Vor allem das Gewicht der Stecker hat mich doch auch arg irritiert.
Leranis
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2022, 10:40
@Johnny_Rico
Wie schlägt sich der MK2 gegenüber deinem U12t? Auf gleichem Niveau oder merkt man den Preisunterschied auch in der Qualität?

Über einen Kurzvergleich würde ich mich sehr freuen
n00kie
Stammgast
#11 erstellt: 13. Sep 2022, 11:02
Mal Butter bei die Fische. Gibt es überhaupt jemanden hier, der den MK2 nicht zu groß findet?
Johnny_Rico
Stammgast
#12 erstellt: 13. Sep 2022, 14:59

Leranis (Beitrag #10) schrieb:
@Johnny_Rico
Wie schlägt sich der MK2 gegenüber deinem U12t? Auf gleichem Niveau oder merkt man den Preisunterschied auch in der Qualität?

Über einen Kurzvergleich würde ich mich sehr freuen


Hallo Leranis,

ich habe ihn nicht intensiv mit dem U12T verglichen, da ich ihn erst Donnerstag oder so bekommen habe und das Wochenende unterwegs war, aber ich würde nicht sagen, dass der 64Audio Hörer den doppelten Preis "wert" ist.

An den extrem trockenen und präzisen Bass den U12Ts kam der Monarch jetzt nicht heran, aber in Punkto Klarheit / Durchhörbarkeit / Ortungsschärfe (ich klaue das Wort mal von baalmeph, weil es so gut passt) der Musik speziell in den höheren Tonlagen sehe ich eher den MK2 vorn; Liegt vermutlich auch daran dass der Mittenbereich des MK2 angehoben ist. Beim U12T muss ich zudem im Bereich um die 8-10KHz den EQ bemühen. Er kommt nach dem Dip in dem Bereich zwar nochmal wieder, aber ich höre kaum noch was über 12KHz und hab persönlich nix davon. Das Problem ist mir beim Monarch so nicht aufgefallen, obwohl der Frequenzgang da ähnlich ausschaut. Aufregender fand ich auf alle Fälle den MK2.

Abseits des Klangs:
Die Verarbeitung des MK2 ist toll/auffällig mit der schönen Faceplate, die des U12T solide/unauffällig (Alu-Casing), der Fit vom U12T VIEL besser. Das ist echt kein Vergleich. Das mitgelieferte Kabel wiederum ist in beiden Fällen durchwachsen. Dick und schwer beim MK2 aber mit wechselbarer Terminierung, Störrisch und "einfach" beim U12T.

Wenn er mir besser sitzen und keine Druckschmerzen bereiten würde, würde ich ganz unanbhängig vom Preis wohl persönlich den MK2 bevorzugen.


[Beitrag von Johnny_Rico am 13. Sep 2022, 15:04 bearbeitet]
Horowitz
Stammgast
#13 erstellt: 19. Sep 2022, 18:31
Eindrücke Thieaudio Monarch MKII

Erst einmal möchte ich mich bei Markus für die Organisation und Hifi-Passion für das Bereitstellen des Monarch MKII bedanken. Ein kleines Highlight für mich den ersten Platz von Crinacles Ranking hören zu können.


Verarbeitung und Zubehör

Da muss ich eigentlich nicht viel zu sagen. Es ist alles da, was man braucht (siehe Bild). Die Verarbeitung ist solide. Das Kabel wurde hier schon bemängelt. Ich sehe das aber genauso. Viel zu schwer mit den Adaptern und sehr widerspenstig. Die In Ears selbst sind wirklich sehr groß. Ich habe ein Vergleichsbild mit dem deutlich kleineren Shozy Magma von n00kie gemacht. Ich hoffe man kann sehen wieviel größer der Monarch ist.

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Tragekomfort

Ich habe mir schon gedacht das der Monarch nicht jedem passt, was ja auch die vorherigen Tester bestätigen. Da ich nicht die kleinsten Ohren habe, hat mir der Monarch aber schon gepasst. Ich habe aber beim linken Ohr nach einer Zeit einen leichten Druck verspürt. Das war aber noch alles okay aber nicht optimal. Kein Vergleich zum Shozy oder Moonlight. Die merkt man nach ein paar Minuten gar nicht mehr.

Klang

Kommen wir zum Klang. Erst war ich begeistert und beeindruckt. Der Bass ist betont und sehr präzise. Die Mitten und Höhen sind sehr detailliert und man hört wirklich alles. Ein kleiner Hd800 was den Detailgrad betrifft.
Er ist insgesamt heller abgestimmt was man mögen sollte. Die Separation der einzelnen Instrumente ist auf Top Niveau. Also kurzum: Technisch ist der Monarch einer der besten, wenn nicht der beste IEM, den ich bisher hören durfte. Ich war glücklich und dachte schon: Mein armes Konto. Dann habe ich mir den Magma von Kollege n00kie genommen und die beiden 1zu1 verglichen. Und da habe ich mich gefragt ob der Monarch das doppelte Wert ist. Kurz zum Magma. Er ist im Bass auch kein Kind von Traurigkeit und die Mitten und Höhen sind nicht ganz so betont wie die des Monarchs aber er hat mich einfach mehr abgeholt. Er ist langzeittauglicher und macht einfach mehr Spaß zudem kommt der Tragekomfort natürlich noch dazu. Nicht dass ihr mich falsch versteht. Der Monarch ist technisch der bessere IEM und lässt kein Detail aus aber der Magma oder auch der Moonlight haben für mich die bessere Abstimmung. Besser sei mal dahingestellt. Jeder präferiert eine andere Abstimmung. Für Detailverliebte und Freunde einer helleren Abstimmung mit sehr großen Ohren könnte der Monarch Endgame sein. Ich glaube nicht das es da so viel besseres gibt. Für mich ist er das leider nicht. (Mein Konto freut sich)

Fazit

Für mich war der Monarch MKII eine großartige Erfahrung aber wir werden keine Freunde. Die Rundreise hat mir gezeigt, dass ich mit meinen vorhandenen IEMs sehr glücklich bin und ich nicht noch mehr Geld ausgeben muss. Wie schon geschrieben ist der Monarch ein technisch toller In Ear der sehr vielen Menschen durch die beeindruckenden Fähigkeiten sehr gefallen wird. Helle Abstimmung vorausgesetzt. Man sollte ihn aber mal gehört haben und mit seinen eigenen Kopfhörern vergleichen damit man abwägen kann ob sich der (Auf)Preis lohnt.

Ich danke nochmals Markus und Hifi-Passion das ich mitmachen durfte 😊

Beste Grüße

Frank
iznt
Stammgast
#14 erstellt: 21. Sep 2022, 15:22
Auch wenn ich den Monarch Mk2 gerade erst den zweiten Tag höre, denke ich, dass sich meine Eindrücke soweit gefestigt haben, dass ich hier meine Meinung zum IEM teilen kann.

Zubehör und Kabel
Dazu haben hier genug andere schon was geschrieben, deswegen will ich nur meine Meinung zum Kabel loswerden: Anders als viele anderen hier finde ich das Kabel gar nicht soo schlecht. Es ist nur 4 Core und relativ flexibel und auch nicht zu schwer... ich habe da schon wesentlich protzigere Kabel gesehen und finde das befindet sich alles im Rahmen. Die verwendete Hardware am Kabel ist da eher das Problem, aber auch noch immer was, womit ich leben könnte. Wenn man das mal mit dem Sennheiser IE600 Kabel vergleicht, dann finde ich das Kabel hier Klassen besser.

Fit
Ja, das ist schon ein ziemlich großer IEM, aber das ist auch der Blessing 2. Ich denke wer keine Probleme mit dem Blessing 2 hat, braucht auch hier keine Probleme erwarten. Ich habe nicht die größten Ohren (und benutze M Size Tips) und für mich persönlich sind beide grenzwertig und es Bedarf eine gewisse Angewöhnung, aber grundsätzlich könnte ich mit beiden Leben, auch wenn der Monarch Mk2 sicherlich keinen Preis für Komfort gewinnt.

Sound
Bei den meisten IEMs dauert es nicht lange, um zu sagen ob ich sie mag oder nicht. Der Monarch Mk2 war hier keine Ausnahme und gefiel mir direkt. Horowitz hatte geschrieben das er ziemlich hell abgestimmt ist und zu meiner Überraschung muss ich ihm zustimmen. Das widerspricht was ich bisher in anderen Reviews gelesen habe, die ihn eher als "balanced" bezeichnet haben... da sieht man mal wieder dass nichts über selber hören geht. Ich stehe auf jeden Fall grundsätzlich auf hell abgestimmte IEMs, besonders wenn sie wie der Monarch Mk2 trotzdem eine gute Portion Bass mitbringen. Technisch kann ich ebenfalls wenig kritisieren: Er klingt relativ weit und in Sachen Auflösung fehlt mir auch nichts.

Sound - Vergleich mit MEST Mk2
Der Monarch und der MEST sind für mich beide ein wenig wie Yin und Yang: Der MEST hat den besseren Bass, Instrumente sind präsenter und der ganze Musik Mix klingt voller als beim Monarch ohne dabei warm oder relaxt zu klingen. Auf der anderen Seite ist das größte Problem des MEST, dass Vocals für mich einen Ticken zu sehr im Hintergrund sind. Der Monarch auf der anderen Seite gibt für mich Vocals genau so präsent wieder, wie ich sie gerne höre, dafür rückt aber alles andere etwas in den Hintergrund und Musik klingt blutleerer. Technisch nehmen sich beide nicht viel für mich, aber durch die Abstimmung höre ich gefühlt mehr Details in der Musik mit dem MEST während der Monarch meines Empfinden nach die etwas größerer Bühne hat. Somit finde ich am Ende den Sound beider IEMs sehr gut aber nicht perfekt. Der eine macht das besser was der andere schlechter macht

Fazit
Ich habe primär an der Rundreise teilgenommen um mir die Frage zu beantworten, ob ich lieber den Monarch statt dem MEST hätte kaufen sollen und habe irgendwie mittlerweile mehrere Antworten darauf:
1. Ich wäre denke mit beiden glücklich geworden.
2. Es ist natürlich sehr individuell wie viel Geld man für IEMs ausgeben will, aber mit IEMs wie dem 20 Euro 7hz Zero oder dem 150 Euro Zetian Wu würde ich mir vermutlich kein 2. Mal einen der beiden Kilobuck IEMs kaufen.
3. Auch wenn beide gut klingen, ist der MEST doch insgesamt das rundere Paket: Der Komfort ist höher, er lässt sich einfacher an Quellen wie dem Smartphone betreiben ohne (wie der Monarch) gleich viel schlechter zu klingen und soundtechnisch ist er für mich der bessere Allrounder, auch wenn der Monarch manche Sachen besser kann.

Wie immer vielen Dank an Steven_Mc_Towelie und Hifi-Passion.de für die Möglichkeit so einen tollen IEM probehören zu dürfen


[Beitrag von iznt am 21. Sep 2022, 15:25 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#15 erstellt: 06. Okt 2022, 19:16
Vor einiger Zeit konnte ich bereits den Vorgänger des Monarch MKII hören. Würde die Neuauflage eher meinen Vorlieben entsprechen? Leider ist mein Test und damit auch der Text nicht allzu umfangreich ausgefallen. Viren halten sich leider nicht an persönliche Zeitpläne.

Zum Vorgänger hat sich folgendes geändert: Verbesserte Optik und Haptik des Transportcase und Wechselstecker mit allen 3 marktüblichen Anschlüssen.

Klanglich empfinde ich die Neuauflage aus der Erinnerung her deutlich geschmeidiger. War doch der Ur-Monrach in der 4er Rundreise Softears/Thieaudio bei mir noch auf dem letzten Platz eingekommen. Was nicht heisst, daß der MKII unpräzise aufspielt. Seine großen Stärken sind für mich Low und High End. Der Bass kommt kräftig und trocken, bleibt aber stets präzise, sauber und geht nur selten in die unteren Mitten über. Das gefällt mir sehr gut. Insgesamt empfinde ich ihn wärmer als den Vorgänger abgestimmt. Grundsätzlich hatte mir der Bass des MKI auch schon gut gefallen, aber die Gesamtabstimmung war mir zu unterkühlt.
Die Höhen sind ebenfals präzise und nicht zu scharf geraten. Das hat sich ebenfalls verbessert und ich mußte hier nur selten eingreifen. Luftigkeit und Bühne empfinde ebenfalls ich als sehr gut.
Stimmen sind, wie überhaupt die komplette Abstimmung, klar und stehen etwas weiter vorn. Die oberen Mitten sind immer der Punkt an dem sich entscheidet ob mir ein IEM oder KH gefüllt. Sind sie zu überzogen, dann verdirbt es mit oft den Spaß am Musik hören. Auch hier geht der MKII behutsamer vor, als ich es von seinem Vorgänger in Erinnerung habe. Bei gut produzierter Musik, stechen die Mitten nicht heraus und das Hören mit dem MKII ist ein Genuss. Aber Aussage gilt umgekehrt ebenfalls. Sind die Mitten im Mix zu Vordergründung, dann wird es für mich auch schnell wieder unangenehm. Manchmal hilft der EQ, manchmal nicht.
Musikbeispiele gebe ich nicht an. Natürlich habe ich einige Playlists zum Test. Aber ich höre auch gern per Zufall um die Allrounderqualitäten eines IEM zu beurteilen.

Aus der Erinnerung heraus ist der Thieaudio Monarch MKII für meine Ohren und Musik der bisher gefälligste BA-IEM, wenn ich mal den deutlich preiswerter platzierten CTM CE320 außen vor lasse. Für einen Kauf reicht es auf Grund der Mittenproblematik jedoch noch nicht ganz.

Besten Dank an Meister Steven.
Allgemeiner68er
Inventar
#16 erstellt: 09. Okt 2022, 14:53
Na dann kommen wir mal zu meinen Eindrücken.
Erstmal ein Dankeschön an Markus und Hifi-Passion für diese Rundreise.
Ich hab den MKII verglichen mit dem Oracle und natürlich mit dem U12t. Die Original-Kabel von allen dreien sind doch sehr unterschiedlich. Das vom MKII ist zwar sehr hochwertig, doch viel zu klettig und die Stecker zu schwer. Ich hab die Ohrhörer auch gleich abgezogen und hab mein eigenes "Lieblingskabel" (EST-Kabel von Thieaudio) drangestöpselt und gut is. Das Kabel vom U12t ist ein Witz für nen 2200,-Euro IEM. Und das schlimme ist, die nennen das auch noch Premiumkabel! Das beste Originalkabel hat immer noch der Oracle mit dem besagten EST-Kabel.
Als Tipps hab ich einfach meine CP145 auf den MKII gestöpselt und schon passt das. Diese Spinfit sind mittlerweile meine Haus und Hof Aufsätze.
Rein in die Ohren und Begeisterung pur war mein erster Eindruck. Alles da und das im richtigen Maß. Den schönen Hochton hab ich gleich wiedererkannt vom Oracle. Auch der Bass ist klasse. Schön tief und trotzdem trocken und präzise. Der Bass gefällt mir sogar besser als der vom Oracle. Und das hat seinen Grund. Beim Oracle fällt der Bass nicht so steil in den Mittelton, wie beim MKII. Sondern geht flach in den Grundton über. Damit haben die DD's so ihre Problemchen. Es klingt nicht mehr so sauber wie beim MKII. Kehrseite der Medaille ist, daß der Mittelton dadurch dünner klingt als beim Oracle. Und genau hier kommt der U12t ins Spiel. Der hat einen ähnlich flachen Bassübergang, wie der Oracle aber durch BA-Treiber klingt der deutlich hörbar sauberer als der Oracle.
Was bedeutet das nun? Tja, der MKII klingt zwar klasse aber zu dünn für mich im Mittelton/Grundton. Eigentlich das gleiche, wie bei den ersten Thieaudio Monarch und Clairvoyance. Nur nicht so extrem. Das ganze Klangbild ist dadurch beim MKII auch heller, als beim Oracle obwohl der Mittelton, oberer Mittelton und Höhen fast identisch sind.
Ich kann aber verstehen, daß Leute die das mögen, begeistert sind von dieser Durchhörbarkeit im Mittelton. Mir ist das zu wenig im Grundton. Zuwenig Körper bei akustischen Intstrumenten. Und auch Stimmen (vor allem Frauenstimmen) sind mir zu dünn. Was noch dazukommt ist der obere Mittelton, der zum hellen Klangbild beiträgt. Die Senke beim U12t macht ihn für mich schon allein dadurch deutlich langzeittauglicher. Hinzu kommt noch der Tragekomfort, der seinesgleichen sucht. Der einzige, der da mithalten kann, ist der SE846.
Eins möchte ich hier ganz klar festhalten. Das hat für mich nichts mit besser oder schlechter zu tun. Sondern einfach nur der persönliche Geschmack des einzelnen. Der Sitz der MKII war gut aber nach ner Weile merkte auch ich ein Druckgefühl auf der linken Seite. War aber jetzt nicht so schlimm, daß ich abbrechen mußte. Was die Bühne angeht, fand ich jetzt auch nichts außergewöhnliches an ihr. Ich empfand sie jetzt nicht sonderlich groß. Eher durchschnittlich in Breite und Tiefe. Die vom U12t ist weiter, zumindest in der Breite. Mehr kann ich da nicht heraushören. Bin Bühnenlegastheniker.

Fazit:
Klasse IEM, der sicher seine begeisterten Anhänger finden wird und auch schon gefunden hat. Ich gehör nicht dazu, aufgrund des Mitteltons, der mir einfach zu dünn und blutleer klingt und der dadurch zu hellen Abstimmung.

Grämen brauch ich mich nicht, da ich ja mit dem U12t den richtigen (vorläufig) schon gefunden hab.

Oracle + Monarch MKII + U12t


[Beitrag von Allgemeiner68er am 09. Okt 2022, 15:04 bearbeitet]
frix
Inventar
#17 erstellt: 09. Okt 2022, 17:19
Schöne eindrücke.
Mir wären die unteren mitten vermutlich auch zu dünn. Der oracle macht das auch für meinen geschmack genau richtig.
hippie80
Stammgast
#18 erstellt: 18. Okt 2022, 11:34
Hallo zusammen,

auf diese Rundreise habe ich mich besonders gefreut. Vor ein paar Wochen konnte ich mir zum ersten Mal etwas von Thieaudio anhören und es war seit Langem wieder eine positive Überraschung. Dementsprechend hatte ich diesmal auch gewisse Erwartungen. Vielen Dank nochmal an Steven_Mc_Towelie und Hifi-Passion für diese Möglichkeit.

Komfort/Fit

Leider fängt es erst mal nicht so gut an, denn schon beim Reinsetzen merke ich wie das Gehäuse einmal rundherum drückt. Habe versucht eine bessere Position zu finden, aber es war egal was ich probiert habe, es drückt an allen Seiten.

Am ersten Tag musste ich ihn etwa alle drei Songs zumindest mal kurz rausnehmen. Danach wurde es besser, aber auch an den Folgetagen wurde es nie mehr als eine gute halbe Stunde ohne Pause.

Klang

Klar, sauber, tief. Beeindruckend.

Wie auch beim Oracle, begeistert das tiefe Grummeln aus dem Keller und der trockene und schnelle Kickbass. Wobei ich den extra trockenen Kick vom Oracle, noch ein bisschen anders in Erinnerung habe. Ich war begeistert, was Thieaudio mit dem DD veranstalten konnte. Der Unterschied kommt wohl beim MKII von den zusätzlichen BA treiben für die Oberbässe? Es hört sich schon irgendwie danach an, ein DD für den Tiefbass und BAs zum Kicken. Diese Anordnung höre ich zum ersten Mal und finde es interessant.

Obenherum spielt der Monarch mit deutlich mehr Höhenenergie. Ich höre eine V-Abstimmung, die zurückgenommenen Mitten und die klare Höhenluft lassen ihn räumlich und groß erklingen. Mit dem Oracle kann ich es natürlich nur aus der Erinnerung heraus vergleichen und soweit ich mich erinnere, waren Stimmen und E-Gitarren mit dem Oracle etwas voluminöser (empfand es damals nicht zu weit entfernt zum Shure 846). Vielleicht täusche ich mich auch, denn die Grafiken der beiden sind doch sehr ähnlich. Ich sehe auf der Grafik auch die gefühlt deutlich angehobenen Höhen nicht.

Direkt vergleichen konnte ich den Monarch mit dem Shure 846. Im Bass mag ich beide, sie spielen tief runter und haben einen schönen Kickbass. Der Monarch bringt im Tiefbass etwas mehr mit aber ansonsten finde ich beide in der Disziplin hervorragend. In den Mitten bevorzuge ich den Shure, da bringt er mehr Volumen mit, Stimmen haben einen größeren Effekt und macht den 846er emotionaler. Und weiter oben hat der Monarch die bessere Höhendarstellung und Auflösung. Er kling klarer, entspannter und weiter, der Shure hingegen kann auch mal etwas aggressiv klingen.

Fazit

Fantastischer Klang, aber saumäßig unbequem. Ich schätze so viele Treiber brauchen halt auch ein bisschen Platz. Immerhin muss Thieaudio auf jeder Seite 1 DD, 6 BAs und 2 ESTs unterbringen. Mir passt es leider überhaupt nicht, nach kurzer Zeit (eigentlich sofort) drückt das Gehäuse nach oben, unten und hinten.

Wenn ich den MKII aber nur klanglich beurteile, ist er einer besten IEMs die ich bisher hören durfte. Wenn es ein IE mit dem Klang vom Monarch und mit dem Fit von Shure geben würde oder noch besser, einfach ein 846er mit den Höhen vom Monarch, würde ich aufhören zu suchen.

Johnny_Rico
Stammgast
#19 erstellt: 31. Okt 2022, 14:48
Er legt den Finger in die Wunde...

https://www.youtube.com/watch?v=i2tqbTiBDUc
Allgemeiner68er
Inventar
#20 erstellt: 05. Nov 2022, 10:09
Als kleine Anmerkung zum U12t noch von mir, da ich ihn mit dem MKII verglichen hab. Bezüglich des Kabels gibt es Neuigkeiten. Wie ich von 64Audio erfahren hab, werden seit kurzem alle Universal IEM mit dem 200,-USD Premium Kabel ausgeliefert. Also auch der U12t. Ich hab das Kabel hier. Tja...ist es 200,-USD wert?
Nein!

Aber es ist dünn, leicht und flexibel. Und es ist das einzige Kabel das ich kenne, daß alle drei Anforderungen erfüllt und dabei auch noch eine Eigenimpedanz von 0,2 Ohm hat. Mit diesen Qualitäten ist es auch würdig mit dem U12t ausgeliefert zu werden.

Sehr gut . . .
liesbeth
Inventar
#21 erstellt: 16. Nov 2022, 20:21
Zunächst danke ich für die Möglichkeit den Monarch hören zu dürfen.

Ich musste aber feststellen, dass meine Ohren und die Monarchen aus einem mir nicht bekannten Grund nicht zusammen passen. Schon die erste Generation gefiel mir nicht sonderlich und der MK2 klingt in meinen Ohren noch schlimmer.
Nach den hiesigen Reviews und den im Netz befindlichen komme ich tatsächlich zu dem Schluss, dass da irgendwas an mir liegen muss und nicht der Monarch selbst schuld ist. Entsprechend möchte ich mich hier sehr kurz fassen. Der Bass ist für mich viel zu vordergründig, über den ganzen FQ Bereich empfinde ich den Monarch als unpräzise und unsauber. In den Höhen gar kratzig und spitz.

Bei zukünftigen Rundreisen mit Thieaudio werde ich mich zurück halten...
user712
Stammgast
#22 erstellt: 28. Nov 2022, 23:46
Rewiev Thieaudio Monarch MKII

Mir wurde es noch ermöglicht, an der Rundreise teilzunehmen, dafür vielen Dank an den Organisator.

Verpackung, Zubehör, Eigenschaften:
Die Verpackung entspricht dem heute üblichen Standard und ist dem aufgerufenen Preis von derzeit 999,00 € angemessen.
Es wird ein symmetrisches Kabel beigelegt, dass mit 3 Steckeraufsätzen (3,5mm Single SE, 2,5 mm und 4,4 mm balanced) bestückt werden kann. Weiterhin liegen jeweils 3 InEar-Aufsätze, in der Form vergleichbar mit SpinFit sowie als Foamies bei.
Das Kabel hat Ohrverstärkungen. Ich konnte keine Mikrofonie feststellen. Das Kabel ist etwas schwer, die aufsteckbaren Stecker machen einen hochwertigen Eindruck, es verknotet sich nicht, da es geflochten ist. Zum Klang kann ich nichts sagen, da ich kein anderes Kabel getestet habe. Insgesamt hat mir das Kabel gut gefallen.

Die InEars selbst machen einen hochwertigen Eindruck. Sie sind sehr gut abgerundet, es gibt keinerlei scharfe Kanten. Das kann ich vom Thieaudio-Oracle nicht sagen. Die äußere Form passt sich gut in die Ohrmuschel ein, wenn die Teile auch etwas größer als normal sind. Es bleibt jedoch ein ständiges Druckgefühl, dass mir aber auch nach längerem Tragen keine Schmerzen bereitet hat.

Klang:
Doch nun zum wichtigsten, dem Klang. Wenn ich gefragt würde, was ist das Charakteristischste am Klang des Monarchen, dann würde ich 3 Eigenschaften erwähnen. Das sind einmal die Klangfarben, die Verzerrungsfreiheit und die außerordentlich gute Stimmenwiedergabe. Die anfangs noch empfundene Enge der Bühne hat sich nach längerem Hören gewandelt. Zum Schluss war die Bühne sogar etwas weiter als der Standard. Überhaupt ist beim längeren Hören etwas Seltsames passiert. Wenn ich nicht wüsste, dass der Hörer als Leihgerät schon durch mehrere Hände gegangen ist und sicherlich schon einige Stunden in Betrieb war, hätte ich angenommen, dass er sich bei mir gerade noch einspielt. Das Hörerlebnis wurde nämlich mit jeder Stunde, die ich den Monarchen genossen habe, größer. Was ist mir noch am Klang aufgefallen? Es werden viele Details dargestellt, die Instrumente sind gut abgegrenzt, er ist klangfarbenstark. Klangbild/Bühne sind äußerst stabil, eine holografische Darstellung. Der Monarch MKII ist ein Schönfärber und Weichzeichner im besten Sinne. Stimmen werden konturiert in den Raum gestellt. Mir sind keine Klangverfärbungen aufgefallen. Der Bass ist nicht überbetont, geht aber tief runter, wenn die Musik es erfordert, Kickbass ist nach Anforderung auch vorhanden. Es gibt nichts schrilles, kreischiges. Der Monarch klingt immer angenehm, sehr langzeittauglich (bis auf den Druck auf die Ohren).

Fazit:
Der Monarch MKII kann von der Verarbeitung und vom Klang her mit weitaus teureren Mitbewerbern mithalten. Ob er nun, wie nach der Crinacle-Einschätzung tatsächlich die Nr. 1 ist, wird von mir bezweifelt. Die Kandidaten von 64 Audio ab U12T über Trio, U18T,S und Forte sowie der Shure KS1500 übertreffen den Monarchen in einigen klanglichen Aspekten, sind jedoch auch wesentlich teurer. Eine Eigenschaft des Monarchen kann Vorteil oder Nachteil sein. Das ist die fehlerverzeihende, weiche, niemals aggressive Wiedergabe. Er vermeidet Schärfe, aber auch gewollte Aggressivität, als Bestandteil der Musik, die sich über Verzerrungen ausdrücken kann. Das klingt übertrieben gesagt, manchmal wie durch einen Weichzeichner. Aber es ist ein Klagen auf sehr hohem Niveau. Diese Eigenschaft kann auch positiv gewertet werden. Jedenfalls macht der Monarch eine Menge Spaß beim Hören und würde ich nicht bereits einige InEars besitzen, könnte ich schwach werden und den Bestellknopf drücken.
iznt
Stammgast
#23 erstellt: 29. Nov 2022, 09:38

user712 (Beitrag #22) schrieb:
Überhaupt ist beim längeren Hören etwas Seltsames passiert. Wenn ich nicht wüsste, dass der Hörer als Leihgerät schon durch mehrere Hände gegangen ist und sicherlich schon einige Stunden in Betrieb war, hätte ich angenommen, dass er sich bei mir gerade noch einspielt. Das Hörerlebnis wurde nämlich mit jeder Stunde, die ich den Monarchen genossen habe, größer.


Was einbrennt sind nicht die Hörer, sondern das Gehirn. Man gewöhnt sich schnell an das Klangbild eines neuen IEMs, wodurch man ihn dann nach wenigen Stunden auch ganz anders wahrnimmt, allerdings verschiebt sich dann auch die interne Referenz wie etwas klingen sollte, wodurch man dann auch die alten Hörer plötzlich ganz anders wahrnimmt. Ich hatte das schon oft bei Rundreisen, dass ich am Donnerstag einen IEM in Empfang nehme und er am Donnerstag anders klingt als am Sonntag (und meine eigenen IEMs ebenso)... ist alles Gewohnheits- und Kopfsache.
user712
Stammgast
#24 erstellt: 30. Nov 2022, 07:22
Ja, das wird so sein. Es gibt keine andere Erklärung dafür.
LoyK
Stammgast
#25 erstellt: 02. Dez 2022, 21:59
Thieaudio Monarch MKII

Mit etwas Verspätung möchte ich nun auch mein kurzes Review zum Monarch MKII abgeben.

Komfort/Kabel
Der Monarch ist definitiv ein großer IEM. Etwas überrascht war ich, wie gut er in meine Ohren passt. Das Gehäuse sitzt wie angegossen und sorgt für einen sehr sicheren Halt ohne Wackeln. Die großen Röhrchen haben für einen super Seal gesorgt mit verschiedenen Tips, allerdings hatte ich nach ca. einer Stunde einen leichten Druckschmerz im linken Ohr - vermutlich durch die massiven Röhrchen, die relativ tief ins Ohr ragen. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich selten so einen perfekten Sitz und so einfach mit verschiedenen Tips einen bombigen Seal erreicht habe. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er mit etwas Feintuning auch auf Dauer angenehm sitzt. Da ich die mitgelieferten Tips nicht genutzt habe und meine eigenen Spinfits im Ohr waren, kann ich zu den mitgelieferten Tips nichts sagen. Allerdings hat mir das Kabel nicht gut gefallen. Der austauschbare Stecker ist super, aber ansonsten finde ich es für einen IEM zu mächtig.

Quellen
Genutzt habe ich primär drei verschiedene Quellen: Zum einen den kabellosen Shanling MW200, der mit LDAC richtig Spaß gemacht hat und für das Geld wirklich eine tolle Erweiterung für IEMs darstellt. Daneben den Schiit Magni Heresy und mein Audio-Interface mit etwas höherer Ausgangsimpedanz (Audient ID14 MK2 mit 22 Ohm - damit und dem Schiit dahinter kann ich bis zu 3 IEMs parallel anschließen und zumindest 2 im Volume matchen). Die Leistung war für mich mit allen Quellen mehr als ausreichend für eine gute Lautstärke und Headroom für Eingriffe per EQ. Klanglich ist mir wieder aufgefallen, dass eine leicht erhöhte Ausgangsimpedanz durchaus auch Spaß machen kann: Mit dem Audient kam eine leichte Anhebung im Bass dazu und der Bass war gefühlt nicht ganz so schnell im Abklingen (Dämpfungsfaktor lässt grüßen), wie mit den anderen beiden Quellen. Dies hat mir aber ehrlich gesagt echt gut gefallen! Der Monarch war nicht mehr ganz so analytisch und wurde etwas wärmer - damit spaßiger würde ich sagen. Wie sich die Ausgangsimpedanz des Amps auswirkt kann man z.B. hier anhand Messungen des Monarch MK1 sehen: KLICK

Sound
Ja, was soll ich sagen: Der Monarch MKII ist bislang der bestklingendste IEM, den ich hören durfte. Er hat mir klanglich direkt so gut gefallen, dass ich eigentlich nicht auf die Idee kam, hier mittels EQ eingreifen oder verbessern zu wollen: Ich wusste schlicht nicht, wo ich ansetzen sollte.
Zum Vergleich hatte ich meinen Letshuoer S12 da, den ich mittels EQ auch wirklich auf ein absolut geniales Niveau - gerade im Anbetracht seines Preises - gehievt habe. Aber auch meine Version mit EQ konnte nicht mit dem Stock Sound des Monarchen mithalten - da mache ich mir keine Illusionen.
Allgemein würde ich den Monarch als relativ neutral und rund beschreiben. Keine größeren Peaks oder Dips, die ich als störend empfand - teilweise habe ich auch Schönfärber gelesen, was ich als "kein Teil des Spektrums hat störende Ausreiser nach oben und die Höhen sind relativ zahm" bezeichnen würde ;-) Auch bei hoher Lautstärke haben mich die Höhen nicht genervt - er hat hier immer eine gute Balance zu den Bässen und Mitten bewahrt. Gerade im Bassbereich hatte ich das Gefühl, dass der Monarch untenrum eine tiefere Oktave ergänzt - durch den sehr guten Seal/Fit in meinen Ohren, könnte ich mir vorstellen, dass die Bassübertragung einfach besser funktioniert, als bei kleineren IEMs.
Wenn ich etwas zu den typischen audiophilen Buzzwords Soundstage, Imaging und Detail sagen müsste, dann sehe ich ihn hier jeweils minimal vor dem S12. Die Bühne wird gut dargestellt und hat eine realistische Größe, löst sich nicht extrem weit vom Kopf. Details habe ich keine vermisst, aber auch nicht "in jedem Song neue Details im Hintergrund entdeckt". Trennung der Instrumente ist sehr gut, einen Hauch vor dem S12. Trotz der vielen Treiber ist der Klang sehr homogen und ich hatte nicht das Gefühl, dass verschiedene Frequenzen aus verschiedenen Richtungen in meine Gehörgänge gejagt werden.
Was mich besonders überzeugt hat, ist dass der Monarch sowohl mit gut produzierter Musik als auch mit eher durchschnittlichen Produktionen richtig Spaß macht. So war zum Beispiel die Idealo-Werbung bei Youtube ein wirklicher Kracher mit dem Monarchen ;-)

Fazit
Der Monarch MKII hat mir sehr gut gefallen und ich würde ihm primär beim Langzeitkomfort einen Punktabzug geben, da bei mir ein leichter Druck im Ohr entstand. Klanglich hat er mich wirklich überzeugt und war ein gutes Stück vor dem Sennheiser IE 600 oder dem Raptgo Hook-X. Mir dient sein Frequenzgang nun erstmal als InEar-Target, um eine gute Basis für EQ zu haben. Langfristig werde ich nur noch ca. 500 IEMs testen müssen, bevor ich mir einen "Kilobuck IEM" zulege - wenn dann dieser Sound nicht bereits in der 15€ Preisklasse angekommen ist - eigentlich kann es ja nicht mehr lange dauern
Ein großes Dankeschön an Markus und Hifi-Passion, für die Organisation der Rundreise! Ohne sie wäre es wirklich schwierig, solche tollen IEMs ausgiebig testen zu können.
Marcel21
Inventar
#26 erstellt: 05. Feb 2023, 11:00
Mit etwas Verspätung folgt nun mein Review des Monarch MK2, ich hatte es schon länger fast fertig auf der Platte aber bin irgendwie nie dazu gekommen es abzuschließen, das soll sich heute ändern.

Zunächst mal ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für die Organisation der Rundreise, das Zurverfügungstellen der IEMs und natürlich auch dass ich daran teilnehmen durfte.

Die ThieAudio Monarch Mk2 gehören definitiv auf die Liste der Kopfhörer, die ich auf jeden Fall mal hören wollte. Da ich leider etwas zu spät von der Rundreise erfahren hatte, hätte es fast nicht geklappt – aber nun sind sie nach etwas längerer Wartezeit doch hier. Letztes Jahr bin ich erst mal so richtig ins Thema IEM eingestiegen, hatte mir selbst ein paar Modelle gekauft und auch bereits an einigen Rundreisen teilgenommen. Einen bleibenden Eindruck haben z.B. die Sennheiser IE600 hinterlassen, die mir doch ziemlich gut gefallen haben. Am Ende hat es nicht ganz gereicht, dass ich sagen würde, diese muss ich nun haben, vor allem zum aufgerufenen Preis. Preis und Performance müssen in der richtigen Korrelation zueinander stehen, und ich finde die Sennheiser ein bisschen zu teuer für das gebotene. Die Monarch sind noch ein Stückchen teurer, aber nicht die teuersten IEMs, die ich bisher hören durfte. Wenn man den Meinungen renommierter Reviewer glauben darf wahrscheinlich die besten. Doch sind sie ihr Geld wert? Das möchte ich im folgenden Review herausfinden.

Erster Eindruck
Aufgefallen ist mir zunächst die Optik, diese ist auf jeden Fall...anders. Ich würde es mal als Bernstein-Optik bezeichnen. Auch wenn ich es lieber etwas schlichter mag, muss ich sagen es hat was, und im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten in letzter Zeit so auf Rundreise waren stört sie mich hier nicht. Auch das braune Kabel gefällt, wenngleich es etwas dick ist, aber flexibel genug und schön ummantelt. Die IEMs selbst sind ungewohnt groß, aber das müssen sie bei der Menge an Treibern darin wohl auch sein.
Neben je 3 paar Silikon und Schaumstoff-Ausätzen ist noch eine ungewohnt große Tasche mitgeliefert. Diese macht allerdings einen guten Eindruck, und durch die Größe kriegt man da problemlos auch etwas Zubehör rein. Ich habe die Kopfhörer ein mal außer Haus genutzt und konnte meinen Qudelix 5K und die Box meiner kabellosen IEMs die ich zusätzlich dabei hatte bequem neben den Monarch selbst dort unterbringen. Alternativ würde auch ein größerer Player dort Platz finden. Da heute sowieso kaum noch ein Smartphone eine Klinkenbuchse hat, und man somit immer etwas zusätzlich mitnehmen muss, ist das gar nicht so verkehrt.

Audioquellen
Gehört habe ich die Monarch hauptsächlich mit meinem Qudelix 5K am balanced output mit dem 2,5mm Stecker. An anderen Quellen, wie meinem Loxjie D30 oder Tempotec Sonata HD Pro, die ich auch ausprobiert habe, wurden sie unbalanced angetrieben. Zwischen diesen dreien kann ich im Normalbetrieb keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Interessant wurde es, als ich die Kopfhörer mal direkt an den Onboard-Sound meines Rechners angeschlossen habe. Normalerweise fällt dieser nicht all zu negativ auf und tut was er soll, aber in diesem Fall war ich tatsächlich erstaunt über den Unterschied, der sich mir offenbarte. Die Kopfhörer klingen am Onboard-Sound plötzlich viel matschiger. Die Oberbässe sind präsenter, die Mitten und Höhen rücken vermehrt in den Hintergrund...ein einziger Klangmatsch der mir hier präsentiert wird. Wenn ich dann zu einem der anderen Geräte wechsle sind es sofort andere Kopfhörer. Aber warum? Eine mögliche Ursache könnte die Ausgangsimpedanz sein. Ich hatte öfters gelesen, dass Multi-Driver-IEMs eine möglichst geringe Ausgangsimpedanz mögen. Während mein Qudelix, Loxjie und Tempotec diesen Punkt erfüllen und alle eine saubere Performance abliefern, kann der Onboard-Sound diesen Punkt wohl nicht erfüllen. Abschließend habe ich es dann noch am Kopfhöreranschluss meines Monitors ausprobiert, und selbst hier klingt es bedeutend besser als am Onboard-Sound. Weil es mich nicht losgelassen hat habe ich einen Gegentest mit anderen Kopfhörern gemacht (Sennheiser HD600), hier fällt der Unterschied bedeutend geringer aus.
Abschließend habe ich es dann noch mit dem Kopfhörer-Adapter von Samsung für mein Smartphone ausprobiert, auch hier kann ich nichts negatives sagen. Klingt sauber und genug Leistung ist auch vorhanden.
Fazit: Die Kopfhörer harmonieren nicht mit allem. Es kommt dabei scheinbar gar nicht so sehr darauf an, ob die Quelle selbst nun gut oder schlecht ist, sondern vermehrt auf die Ausgangsimpedanz.

Klang
Wie klingen die ThieAudio Monarch Mk2 denn nun? Sehr gut, so viel kann ich schon mal vorwegnehmen. Vom ersten Takt an haben sie mir gut gefallen, das gab es nicht so häufig. Die Abstimmung würde ich dabei als neutral mit Bass bezeichnen, also im Prinzip genau so wie es mir gefällt.

Nachdem ich die Kopfhörer die ersten Spielstunden für sich alleine gehört habe, bin ich später auch mal in den Direktvergleich gegangen. Als Vergleichskandidaten habe ich mir die 7Hz Timeless und die Moondrop Chu hergenommen. Beide sind natürlich erheblich günstiger und der Vergleich scheint etwas unfair, schließlich kann man für einen Monarch ca. 5 Timeless oder 50 Chu kaufen. Dass Preis und Klangqualität nicht zwingend zusammenhängen müssen ist klar, das habe ich ich auf meiner Hifi-Reise mittlerweile gelernt. Ganz rational gedacht können die Monarch gar nicht so gut klingen, als dass sich der Aufpreis zu den Chu rechtfertigen würde. Aber wer möchte schon immer rational denken? Für mich spielt auch immer das Verhältnis zwischen Mehrwert an der Klangqualität in Verbindung mit dem Kaufpreis eine Rolle. Die Monarch liegen momentan an der magischen Grenze von so eben unter 1000€, und wenn der Klang diese Investition rechtfertigt ist das für mich absolut ok.

Doch kommen wir erst mal zu den Monarch selbst. Eine sehr gelungene Abstimmung trifft auf eine noch bessere technische Performance. Was ThieAudio hier abliefert ist beachtlich, und das Lob das ich im Vorfeld gelesen habe ist durchaus gerechtfertigt. Dennoch gibt es auch hier Dinge, die mir nicht so gefallen. Zum einen ist das die Bühne, diese ist ziemlich kompakt bis nicht existent. Bühne und IEMs ist natürlich immer so eine Sache, klar. Aber ausgerechnet die Moondrop Chu zeigen, dass es auch anders geht. Diese klingen für mich ein ganzes Stück räumlicher als die Monarch und auch als die Timeless. Ein anderer Punkt der mich manchmal stört, die Monarch könnten einen Tick mehr Hochton vertragen, etwas mehr Klarheit und Luftigkeit im Klangbild. Auf der anderen Seite lassen sie aber auch keine Details vermissen und sind so eher auf der entspannten und weniger auf der analytischen Seite unterwegs, was für längere Hörsessions gar nicht so schlecht ist. Während die Chu und auch die Timeless (mit Silikon-Tips) hin und wieder zu einer gewissen Schärfe neigen, konnte ich den Monarch bisher keine Schärfe entlocken. Einen Kopfhörer klar, detailliert und trotzdem sanft klingen zu lassen ist die eigentliche Kunst. Mit mehr Pegel im Hochton kann man eine klarere und detailliertere Wiedergabe erzeugen, was aber meist auch in ein schärferes Klangbild resultiert. Wirklich gute Kopfhörer müssen für mich beides können, ein klares Klangbild ohne Schärfe. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Monarch können es – und müssen es auch können. Bei den Chu hingegen wird das im Vergleich zu den Monarch klarere Klangbild durchaus mit Schärfe erkauft. Selbiges bei den Timeless, wobei diesen der Spagat mit Memory-Foam-Aufsätzen ebenfalls gelingt. Nach längerer Hörzeit würde ich diesen anfänglichen Kritikpunkt sogar zurücknehmen, der Hochton ist ziemlich gut ausbalanciert.

Mit am beeindruckendsten bei den Monarch finde ich die Bässe. Sie sind sehr sauber, verdammt tief und knackig. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, aber wenn der Song nach ihnen verlangt sind sie da, aber sowas von. Einer meiner Bass-Test-Songs ist Mama Saturn von Tenerélle, und dieser Song ist den Monarch förmlich auf den Leib geschneidert. Stimme, Instrumente, und dann setzt der Bass ein der einem richtig schön das Trommelfell durchmassiert, herrlich. Die Timeless haben ebenfalls einen sehr gelungenen Bassbereich, aber sie schaffen weder diese Tiefe, noch diese Sauberkeit (Single Driver setzt da dann wohl Grenzen). Noch etwas schlechter wird es dann bei den Chu, hier vermatscht es mehr, aber nicht so sehr wie man vermuten würde. Tatsächlich schlagen sie sich ziemlich wacker, für einen Single DD recht ordentlich. Den Monarch merkt man hier die Menge an Treibern an, hier kann sich jeder Treiber um seinen Aufgabenbereich kümmern, was sowohl im Bassbereich aber auch in den anderen Frequenzbereichen für eine außerordentlich saubere Wiedergabequalität sorgt.
Auffällig unauffällig sind die Mitten. Diesen Bereich finde ich immer mit am schwierigsten zu beschreiben, obwohl wir diesen ja sogar am besten wahrnehmen. Für mich sind hier vor allem Stimmen ausschlaggebend, und diese klingen hervorragend. Klar, direkt, natürlich, nicht überbetont, nicht zurückhaltend. So muss es sein.

Wenn ich zwischen den 3 verschiedenen IEMs wechsle fällt mir vor allem bei den Monarch immer wieder eine gewisse Raffinesse im Klang auf, den die anderen beiden nicht haben. Es klingt sehr aufgeräumt und fein aufgelöst. Das ist eine neue Art der Klangqualität mit der die anderen beiden nicht mithalten können. Zu beginn habe ich ja geschrieben, der Kaufpreis muss sich irgendwie rechtfertigen – und genau an dieser Stelle macht er das.

Abschließend kann ich nur sehr wenig am Klang bemängeln. So wenig, dass ich gar nicht erst versucht habe, mit dem Equalizer herumzuspielen – ich kann es hier eigentlich nur schlechter machen. Zumindest in der kurzen Zeit, die mir hier zur Verfügung steht. Da geht mit Sicherheit noch etwas, bestimmt lassen sich auch die Monarch per EQ verbessern, aber dafür bräuchte ich einfach mehr Zeit. Als einziger wirklicher Kritikpunkt beim Klang bliebe am Ende die Räumlichkeit, die ich bei anderen IEMs auf jeden Fall schon besser wahrnehmen konnte.

Im Test verwendete Aufsätze:
Monarch: SpinFit CP145 L (und auch die Standard-Tips in Größe M, vom Aufbau sehr ähnlich und klanglich kein nennenswerter Unterschied)
Timesless: InAirs Air 2 M
Chu: Moondrop Spring Tips (Standard) M

Tragekomfort
In den anderen Reviews wurde ja schon bemängelt, dass sie ziemlich groß und auf Dauer nicht so bequem sind. Ich habe eher große Ohren und komme mit den meisten IEMs gut zurecht, daher war ich erst mal sehr zuversichtlich, dass es auch hier klappt. Am Anfang ist dieser auch gut, da bemerkt man die IEMs kaum. Aber nach einer gewissen Zeit, so ca. 30 Minuten, fängt es dann doch an zu drücken. Ich kann dabei nicht mal genau eine Stelle ausmachen, es ist wohl einfach die Form die nicht so 100%ig mit meinem Ohr zusammenpassen möchte. Wenn ich auf die kleinen Moondrop Chu gewechselt habe war es wie ein Befreiungsschlag, die sind durch ihre geringe Größe und gute Form sehr komfortabel. Auch die Timeless sind komfortabler als sie aussehen.
Als letzte Chance habe ich es dann noch mit meinen InAirs Schaumstoffaufsätzen probiert (die mitgelieferten habe ich aus hygienischen Gründen mal nicht genommen). Durch die festere Struktur und Größe der Aufsätze stehen die IEMs damit immer etwas weiter aus dem Ohr heraus als mit Silikonaufsätzen, das Hilft meist schon mal. Damit drückt es auf jeden Fall weniger, die verbleibende Problemzone ist dann noch die hintere Seite, die weiterhin etwas an die Ohrmuschel drückt. Die Klanglichen Auswirkungen halten sich zum Glück in Grenzen, die Monarch klingen auch mit diesen Aufsätzen noch über jeden Zweifel erhaben. Daher eine durchaus geeignete Alternative.

Fazit
Damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Reviews angelangt. Ich muss schon sagen, die ThieAudio Monarch Mk2 haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass es von allen In-Ears, die ich bisher gehört habe, die besten sind. Sowohl Abstimmung als auch technische Performance können hier überzeugen. Abzüge in der B-Note gibt es wegen der Räumlichkeit, die besser sein könnte, und dem Tragekomfort, der auf Dauer dann doch etwas unangenehm wird.

Würde ich mir die Kopfhörer nun kaufen? Vielleicht. 999€ sind natürlich ein stolzer Preis, und auch wenn ich diesen hier für gerechtfertigt ansehe, weiß ich nicht, ob ich diese momentan für einen IEM investieren würde. Auch der Tragekomfort ist so eine Sache die mir die Freude an den Kopfhörern verhageln könnte. Wenn ThieAudio es schafft, die Gehäuse bei gleicher klanglicher Performance etwas kleiner zu machen, wäre ich sofort dabei. Eine etwas zurückhaltendere Optik würde mich dabei auch nicht abstoßen. Aber auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass sie mir gefallen. Bei dem passenden Angebot könnte ich dann vielleicht doch schwach werden.


Extra
Am Ende meiner Testzeit habe ich mich noch mal hingesetzt, und versucht, die 7Hz Timeless per EQ so klingen zu lassen wie die Monarch. Dieser Versucht klappt je nach Paarung mal mehr, mal weniger gut. In diesem Fall war ich doch erstaunt, wie viele Gemeinsamkeiten die Kopfhörer im Frequenzgang haben. Nachdem ich sie erst mal auf den gleichen Pegel gebracht hatte, habe ich mich daran gesetzt die Unterschiede in der Abstimmung auszugleichen. Der Monarch besitzt im wesentlichen mehr Grundton als der Timeless, ist im Tiefbass stärker und im Resonanz-Bereich einen Tick milder. In den oberen Mitten/unteren Tiefen hat er etwas mehr Pegel. Nach etwas Feintuning hatte ich am Ende folgende Filter für den Equalizer APO:

Preamp: -5 dB
Filter: ON PK Fc 20 Hz Gain 3.5 dB Q 0.5
Filter: ON LSC Fc 800 Hz Gain 1.5 dB Q 0.5
Filter: ON PK Fc 3500 Hz Gain 2 dB Q 1.5
Filter: ON PK Fc 6000 Hz Gain -1 dB Q 5

Damit kommt der Timeless in Sachen Abstimmung nahezu an den Monarch ran. Was natürlich bleibt sind die technischen Vorteile des Monarch, das kann man mit dem EQ nicht ausgleichen. Die Unterschiede in der Auflösung fallen hier definitiv auf.
n00kie
Stammgast
#27 erstellt: 05. Feb 2023, 13:50
Top review! Muss man an der Stelle erwähnen! Sehr gut lesbar und strukturiert mit dem entsprechenden know-how die Stärken von Mehrtreiber IEMs gerade für Neulingen schmackhaft zu machen
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