Review KHV > iFi micro iDAC2

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Lupus_Kazee
Neuling
#1 erstellt: 13. Sep 2015, 16:33
Ich habe lange als fleißiger Leser von Euren Tipps und Tricks im HiFi-Forum profitiert. Vielen Dank dafür!

Vor knapp drei Wochen habe ich mir einen neuen Kopfhörerverstärker zugelegt und möchte meine Erfahrungen in einem kleinen Review gerne mit Euch teilen, da ich zu meinem Modell hier noch nicht so viel gefunden habe. Es handelt sich um den:

iFi micro iDAC2

Zu Hause besitze ich den Vollverstärker AM-777 von AMR (Abbingdon Music Research), einer feinen britischen High-End-Schmiede mit Sitz in London.

Also warum in die Ferne schweifen? Auf der Suche nach einem kompakten Kopfhörerverstärker mit DAC wurde ich auf iFi Audio aufmerksam – dahinter stecken nämlich ebenfalls die guten Ohren und cleveren Köpfe von AMR.

Die deutsche Beschreibung zum Produkt liest sich so:

Der Micro iDAC2 schließt die Lücke zwischen dem iDSD Nano (EISA Award 2015) und dem iDSD Micro. Der iDAC2 besitzt einen Dual Core Burr Brown Chip, welcher in der Lage ist, native Vierfach-DSD, PCM mit 384 kHz und Doppel-DXD zu verarbeiten. Der Micro iDAC2 verfügt über einen Class A Kopfhörerverstärker mit 350 mW an 16 Ohm.

Soweit der Klappentext …

Passt, dachte ich mir. Kann alles was ich mir vorstellte, und gehört mit etwa 350 Euro noch in mein Budget. Und da mir die klangliche Ausrichtung der größeren AMR-Hardware von ANfang an gut gefallen hat, bekommt der iFi micro iDAC2 eine Chance.

Es gibt übrigens noch ein Produkt, dass in allen Bereichen nochmals mehr drauf hat, ist aber mit dann etwa 550 Euro für mich deutlich zu teuer. Die wesentlich kleinere „nano“-Linie war mir dann doch zu pimpfig


Ausgepackt
Übers Internet bestellt, fix geliefert und rasch ausgepackt. Die Verpackungsdesigner haben sich offenbar etwas von Apple inspirieren lassen Das Gerät selbst ist etwa so groß wie ein iPhone 6 – natürlich nicht so dünn – und erinnert auch da in der Haptik an die Notebooks von Apple. Nicht ganz so reduziert und State-of-the-Art wie das Vorbild präsentiert sich der iDAC2 aber hochwertig und einwandfrei verarbeitet.

Ein gutes USB-Kabel zum Anschluss an den Rechner wird praktischerweise gleich mitgeliefert. Eine externe Stromquelle ist nicht notwendig, der KHV wird komplett über USB gespeist. Das finde ich sehr praktisch, denn so kann ich das Teil auch mal mitnehmen, wenn ich unterwegs arbeite.


Angeschlossen
Mein Büro-Equipment ist einfach gehalten: ein MacBook Pro mit iTunes von Apple, der neue iDAC2 von iFi Audio und die Kopfhörer MS1 von Alessandro – eine etwas neutralere Version der bekannten SR125 von Grado.

Ich benutze keine Zusatzsoftware wie BitPerfect, Amarra oder PureMusic. Der größte Teil meiner Musik liegt in AAC/256 vor. Apple Lossless verbraucht mir zu viel Festplattenplatz, so dass ich die AAC-Version als guten Kompromiss aus Qualität und Dateigröße halte.

Bei der Handhabenung scheinen sich die Ingenieure wieder an Apple orientiert zu haben: es geht alles intuitiv und kinderleicht. iDAC2 mit USB verbinden – fertig. Bei mir war kein extra Treiber notwendig und das Betriebssystem hat den DAC sofort korrekt erkannt und als Ausgabegerät geschaltet. Standardmäßig sind 44.100 Hz eingestellt, je nach Quelle können aber auch andere Formate (wie oben beschrieben bis 384.000 Hz) eingestellt werden. Fans von High-Res-Daten müssten also auch auf Ihre Kosten kommen, aber das ist nicht meine Baustelle.

Natürlich stecke ich vorne noch die Kopfhörer mit kleiner Klinke ein und los gehts …


Angehört
Endlich: wie klingts für mich? Fein! Nach inzwischen fast drei Wochen mit dem neuen Verstärker habe ich mich quer durch den musikalischen Gemüsegarten gehört und entdecke noch immer neue und durchaus positive Seiten.

Stücke von Jamie XX oder Massive Attack, die unter anderem von guter Bassqualität profitieren, bekommen einen ordentlichen Schub. Nicht, dass auf einmal mehr Bass da ist oder der Kopfhörer tiefer runter kommt, das ist nicht der Punkt. Aber ich nehme mehr Kontur war, die Tiefen klingen trockener und müheloser.

Bei Fink, Malia oder auch James Blake fallen mir wiederum die Mitten und der Raum auf. Stimmen wirken präsenter und Räume erhalten mehr Weite, als ob jemand einen Vorhang aufgezogen hätte. Und trotzdem bleibt der bekannte Klangcharakter meines Kopfhörers bestehen. Durch den KHV scheint er im Fitness-Studio gewesen zu sein und hat nun mehr Puste und gewinnt an Potenzial.

Analog-digitale Tracks, wie beispielsweise von den Grandbrothers wirken auf mich detaillierter und ich finde mich virtuell als Zuhörer direkt vor dem Pianisten wieder. Das finde ich schon überraschend. Die Musik hat mehr Kraft, wirkt lebendiger, fluffiger. Das kommt auch sehr feinen Details zugute, denn einzelne Instrumente kann man besser heraushören.

Übrigens hat der iDAC2 ein Feature, auf das ich beim Vollverstärker AM-777 von AMR leider verzichten muss: Die Lautstärke wird einfach per Rädchen eingestellt. So wie es eigentlich immer sein müsste. Am AMR-Gerät hingegen muss ich Knöpfchen drücken und Geduld haben. Das sieht zwar schick aus, weil die Front schön clean und symmetrisch daherkommt, ist aber wirklich unpraktisch.

Zusätzlich finde ich noch die Möglichkeit unterschiedlicher Filtermöglichkeiten. Nach einigem Hin- und Her habe ich es bei der empfohlenen Standard-Einstellung belassen, die taugte mir eigentlich für jeden Track und mache mir inzwischen auch keine Gedanken mehr darüber, ob ich hier oder da einen anderen Filter benötige. Eine nette Spielerei, ich hätte sie nicht unbedingt gebraucht.


Abgerechnet
Well done iFi Audio!
Der Kopfhörerverstärker bringt für mich eine deutliche Verbesserung. Er ist einfach zu bedienen und schöpft das Potenzial meines Kopfhörers deutlich besser aus, als der schwachbrüstige Ausgang meines Notebooks.

Preis-Leistung geht für mich absolut in Ordnung und entspricht meinen Erwartungen. Mehr wollte ich nicht ausgeben und habe dafür ein absolut taugliches Gerät erhalten. Aber ehrlicherweise habe ich keinen Vergleichstest gemacht und kann damit auch nicht beurteilen, ob ein deutlich günstigeres Gerät ein ähnlich breites Grinsen hervorgerufen hätte.

Ich frage mich nun vielmehr, ob nicht ein etwas hochwertigerer Kopfhörer ein noch besserer Match wäre Ich bin davon überzeugt, dass der iDAC2 mit besseren und hochpreisigeren Kopfhörern ebenfalls eine gute Figur machen wird. Vielleicht ein SR325e von Grado?

Habt ihr ebenfalls Erfahrungen gemacht? Welcher Kopfhörer wäre Eurer Meinung nach eine gute Paarung?
AG1M
Inventar
#2 erstellt: 18. Sep 2015, 22:20
Guten Abend,

nettes Review. Besitze auch einige iFi Geräte (iDSD, iCAN usw.) da passt eigentlich alles soweit bis auf Kleinigkeiten, kann ich daher auch nur Empfehlen.

Bei den Kopfhörern aber solltest du rein nach deinem Geschmack gehen, bei dem iDAC2 funktionieren eigentlich gefühlt 95% aller erhältlichen Kopfhörer wunderbar, 99% schafft der iDSD, aber der hat ja auch 4W Leistung vs die 350mW vom iDAC2 - jeweils @ 16 Ohm, für leistungshungrige Exemplare wie einem Hifiman HE-6 oder Abyss AB-1266. Bei Grado kenne ich nur die größeren Modelle RS2, PS500 und GS1000, die sind eigentlich alle interessant. Aber du kannst ja auch mal was anderes Versuchen, würde an deiner Stelle wenn möglich ein HiFi Geschäft in deiner Nähe aufsuchen und fleißig mal unvoreingenommen dich durch hören bei den großen Drei Sennheiser, Beyerdynamic, AKG - gefolgt von Hifiman und anderen guten Herstellern.

Viel Spass noch mit dem iDAC2.
Lupus_Kazee
Neuling
#3 erstellt: 07. Okt 2015, 17:48
Hallo AG1M und danke für den Tipp zum Leistungsunterschied zwischen iDAC und iDSD. Von der grundsätzlichen Abstimmung her gefallen mir die Grados schon ganz gut. Werde mal Probehören und berichten, wenn es Neuigkeiten gibt. Vielleicht als Geschenk an mich selbst zu Weihnachten
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