Ultimate Ears UE 1 Pro

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Das_Klangbild
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Apr 2012, 01:53
Guten Abend zu später Stunde,

ich wurde von einem Nutzer in diesem Thread auf die Ultimate Ears UE 1 Pro Inears aufmerksam gemacht.

Gibt es zu der Funktionsweise irgendwelche Erfahrungen? Ich habe jetzt 2 Stunden lang das Web durchsucht und bis auf Bilder NICHTS gefunden.

Wie in dem verlinkten Thread zu lesen ist, bin ich einseitig nahezu taub und suche nach einer audiophilen Lösung, die mir vielleicht sogar Stereofeeling schenken kann.

In dem UE1 Pro erblicke ich gerade einen kleinen Hoffnungsschimmer. Damit würde sich auch die Debatte darum erledigen, ob ich als quasi nur einseitig hörender Mensch, Inears für 400+ € benötige, wenn ich die Bühne nicht wahrnehmen kann.

Neben Tests zu dem UE 1 Pro interessiert mich vor allem, ob das Stereo-Hören mit einem Ohr überhaupt funktioniert. Mir ist bekannt, dass man für die Empfindung eines Stereo-Signals prinzipiell 2 funktionierende Ohren benötigt.
Für mich klingt eine einseitige Lösung paradisisch bis utopisch.

PS: Ggf. können auch beide Threads zusammen geführt werden, auch wenn sich das Thema mit diesem Thread ziemlich fokussiert.


[Beitrag von Das_Klangbild am 09. Apr 2012, 01:59 bearbeitet]
Intraaural
Inventar
#2 erstellt: 09. Apr 2012, 02:29
Hallo,

der UE1 Pro ist ein Mono-Hörer für ein Ohr. Da ist nichts mit stereo Hören. Er ist ein Angebot an Musiker, die immer ein Ohr für das Geschehen auf der Bühne frei und ein Ohr mit Hörer für das Monitoring haben möchten. Die bekommen beim UE1 Pro einen Custom-IEM, bei dem sie den nicht benötigten 2. Hörer auch nicht bezahlen müssen. Da er für die Bühne gedacht ist, ist die Eignung für HiFi noch herauszufinden bzw. zu erfragen.

Er wurde dir im anderen Thread wahrscheinlich empfohlen, weil dein Test mit dem Balance-Regler keinen Erfolg brachte, du also dein Hören auf dem schlechten Ohr sowieso nicht einfach durch eine höhere Lautstärke dort kompensieren kannst.
Bzgl. deiner Möglichkeiten in Richtung stereo Hören können dir wahrscheinlich eher dein HNO-Arzt bzw. ein Hörgeräteakustiker Auskunft geben oder Tests mit dir machen.

Viele Grüße,
Intraaural
Das_Klangbild
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Apr 2012, 02:41
Hallo,

das Anwendungsgebiet ist mir durchaus bewusst. Einen Termin bei meinem Arzt habe ich auch schon initiiert. Gehen wir aber jetzt zunächst mal davon aus, dass ich nur rechts etwas hören kann.
Ich habe Probleme, den folgenden Satz aus der Produktwerbung zu verstehen:

"Seine aufwendige Technik für echtes stereo-Hören (2-Wege mit je 2 Treibern in einem Gehäuse) verhilft diesem besonderen In-Ear-Monitoring zu einem detaillierten und druckvollen Sound über den gesamten Frequenzbereich."

Was bedeutet das jetzt konkret?


[Beitrag von Das_Klangbild am 09. Apr 2012, 02:44 bearbeitet]
Intraaural
Inventar
#4 erstellt: 09. Apr 2012, 03:25
Hallo,

den von dir zitierten Satz habe ich jetzt nicht gefunden, aber ich habe mir die Beschreibung auf der Logitech/UE-Seite noch einmal angeschaut und jetzt habe ich das "Besondere" verstanden.

Der UE1 Pro hat in seinem einzigen Ohrstück die Treiber/Lautsprecher für den linken als auch den rechten Kanal drin. Dadurch hört man alle Infos im Audiosignal auf einem Ohr. Würde man bei herkömmlichen In-Ears nur ein Ohrstück einsetzen, so gehen die Bereiche des Signals unter, die überwiegend auf dem anderen Ohrstück spielen. Mit dem UE1 Pro ist sichergestellt, dass die Infos aus beiden Kanälen in dem Ohr ankommen, in dem das Ohrstück steckt.

Dies könnte man in meinen Augen zwar eigentlich auch durch eine entsprechende Mono-Schaltung im speisenden Verstärker realisieren, aber der UE1 Pro ist durch seine Bauart unabhängig von den Möglichkeiten der speisenden Quellen, er ist kompatibel zu allen normalen Stereo-Quellen, die man sonst auf der Bühne hat (Die Mono-Schaltung gehört anscheinend nicht zum Standardrepertoire der dort benutzten Geräte, bei MP3-Playern übrigens auch nicht). Er sorgt automatisch durch seine Treiberausstattung und -anordnung, dass man beide Kanäle gleich laut über ein Ohr zugespielt bekommt.

Mit Hören in stereo (räumlich) hat dies nichts zu tun, man hört nur alle Teile des Stereosignals, die aber nur auf einem Ohr und damit in meinen Augen ohne räumliche Information für das Gehirn.

Viele Grüße,
Intraaural


[Beitrag von Intraaural am 09. Apr 2012, 03:27 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Apr 2012, 09:20
Richtig. Wenn du bei einem herkömmlichen Stereo-InEar nur eine Seite verwendest, zum Beispiel rechts, würdest du ja nicht die Anteile in der Musik hören, die sich (aufgrund Stereo-Effekten) nur auf der linken Seite befinden. Wenn also (fiktives Beispiel) eine Gitarre nur auf dem linken Kanal zu hören wäre, würde die komplett fehlen, wenn du nur mit dem rechten Hörer hörst. Mit dem UE-1 würdest du sie trotzdem hören.

Es geht ja bei einseitigen Hören nicht nur darum, dass man keine Bühnendarstellung hört (das ist IMHO noch das geringste Problem), sondern dass bestimmte Tonsignale u.U. komplett fehlen.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 09. Apr 2012, 09:21 bearbeitet]
Das_Klangbild
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Apr 2012, 11:16
Vielen Dank für eure Beiträge. Mir ist der Unterschied jetzt klar geworden. Resümieren kann ich für mich, dass der Hörer dann durchaus eine interessante Lösung für mich darstellt. Das könnte für mich ein vollkommen neues Hörerlebnis darstellen.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Apr 2012, 11:30
Naja, das gleiche kann man auch mit einem herkömmlichen InEar und einem Mono-Zwischenstecker erreichen. Beim UE-1 ist dann nämlich immer noch die Frage, ob das Sounding (also der Klang) gefällt. Ich wäre mir da nicht so sicher. An einen UM3x kommt er sicher lange nicht heran.

Viele Grüße,
Markus
Das_Klangbild
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Apr 2012, 11:50
Ja, das ist ein berechtigter Einwand. Nur mal kurz zum Verständnis: Bräuchte ich überhaupt einen Mono-Zwischenstecker beim iPhone? In den Einstellungen gibt es die Möglichkeit Mono-Audio zu aktivieren.

Edit: Nein, bräuchte ich nicht. Das ist schon mal sehr gut. Dann bräuchte ich quasi nur noch den Mono-Stecker für den Clip+ und den X5.


[Beitrag von Das_Klangbild am 09. Apr 2012, 11:55 bearbeitet]
Das_Klangbild
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Apr 2012, 13:30
Also ich habe jetzt gerade mal Mono-Audio getestet. Entweder ich verstehe darunter irgendwas anderes, oder die Klangqualität ist tatsächlich wesentlich schlechter. Außerdem kommt auch nach wie vor aus beiden Hörern Musik, selbst wenn ich auf Mono-Right stelle.
Wolfgang58
Neuling
#10 erstellt: 12. Mrz 2016, 11:34
Hallo,

Mono-Audio im Sinne von "rechten und linken Stereo-Kanal" einfach zusammenschalten, hat in aller Regel Klangeinbußen zur Folge, da Musik heute nicht mehr monokompatibel produziert wird, wie es in den Anfangstagen der Stereophonie zu Kompatibilität mit dem damaligen Mono-Rundfunk üblich war. Kern der Sache sind inhaltlich gleiche/sehr ähnliche Signale im Klangbild, die mit Phasenversatz auf den beiden Stereokanälen vorhanden sind. Solche Phasenverschiebungen sind das Resultat nicht-monokompatibler Mikrophonierung und elektronischer/softwartechnischer Psychoakkustik-Effekte, die den Eindruck einer größere Räumlichkeit erzeugen sollen. Das beginnt bereits bei einem einfachen Stereo-Chorus für Gitarre.

Summiert man phasenverschobene Signale, ergeben sich je nach Ausmaß des Phasenversatzes Frequenzauslöschungen, weil die positive Halbwelle des Signals vom rechten Kanal und die negative Halbwelle des Signals vom linken Kanal nun aufeinandertreffen und sich gegenseitig aufheben: +1 plus -1 = 0. Von dieser Phasenauslöschung sind meist klangbestimmende Oberwellen eines Musiksignals betroffen. Diese Frequenzen fehlen dann im Klangbild, während sich phasengleiche Signale addieren (+1 plus +1 = 2; -1 plus -1 = -2). Ein auf Mono geschaltetes Musiksignal mit phasenkritischem Material (und das betrifft wie gesagt die meisten modernen Produktionen) ist darum nicht nur weit weniger räumlich, sondern erscheint auch klanglich ausgedünnter als das Stereosignal.

Falls UE tatsächlich separate Treiber für den linken und rechten Kanal in einen Einohr-Hörer eingebaut hat, dann beruht das auch auf der Annahme/auf der Hoffnung, dass so am Trommelfell mehr von den Signalanteilen ankommen, die bei elektrischer (= perfekter) Summation des Stereosignals mit Sicherheit verloren gehen. Die physikalische Summation der Schallwellen ist komplexer und lässt ein wenig mehr "Luft" für nicht perfekte Phasenauslöschung, wodurch das am Gehör ankommende Signal etwas vollständiger sein könnte ist als bei elektrischer Summierung, aber das ist auch abhängig von der individuellen Geometrie des Gehörgangs.

Allerdings gehe ich davon aus, dass in dem Hörer einfach ein Summiertrafo eingebaut ist: Bei einem Summiertrafo "sehen" die beiden Endstufen (links/rechts) des speisenden Verstärkers genau wie bei individuellen Ohrhörern für das linke und rechte Ohr je eine galvanisch getrennte Last, die Signal-Summierung erfolgt dann im Magnetfeld. Ausgangsseitig wäre an diesen Summiertrafo dann nur ein Treiber bzw. ein Zweiwege-Mono-Treiber angeschlossen. Da die magnetische Mono-Summierung eines Stereo-Signals fast ebenso perfekt ist wie die rein elektrische Summenbildung, entfällt dann die Argumentation, über den Gehörgang könnte eventuell mehr vom Stereosignal am Trommelfell ankommen. Eine solche Schaltung ist aber (anders als einfache Stereo-Mono-Zwischenstecker) elektrisch voll kompatibel zu den Stereo-Endstufen der Zuspielgeräte.

Vielleicht hilft all das jemandem bei der Kaufentscheidung.


[Beitrag von Wolfgang58 am 12. Mrz 2016, 15:35 bearbeitet]
AG1M
Inventar
#11 erstellt: 12. Mrz 2016, 14:35
Hallo,

ich weiß nicht so recht ob du gesehen hast das hier der letzte Beitrag vom Jahr 2012 ist, das kommt ganz bestimmt für ihn zu spät, auch wenn deine Antwort sehr hilfreich ist.
Wolfgang58
Neuling
#12 erstellt: 12. Mrz 2016, 15:27
Na ja,
ich tipp halt recht langsam ;-)
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