Ultimate Ears UE-4Pro vs Shure SE535

+A -A
Autor
Beitrag
Lugalos
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Dez 2012, 18:20
Hallo zusammen,

nach längerem Suchen hier im Forum und auf anderen Seiten habe ich mir die o.g. SE535 von Shure bestellt. Ich höre jetzt seit ein paar Stunden damit quer Beet durch alle Genres. Irgendwie finde ich die Dinger toll, aber gleichzeitig fehlt mir was. Jetzt überlege ich mir ein paar UE-4Pro mass schneidern zu lassen. Wir kann man die beiden In-Ears rein klangtechnisch vergleichen?

Kurz zum Background:
Mein Haupthörer ist ein Denon AH-D2000 den ich im Büro leider nicht tragen kann, und deshalb ein paar Stöpsel anschaffen will. Auch klanglich würde ich gerne eine Stufe oder zwei upgraden. Was ich am Denon mag, ist der Bassbereich. Die Mitten sind mir etwas zu kühl, der Hochton darf gerne weniger "störend" und "seidiger" sein. Dinge wie Bühne oder Position der Instrumente im Raum ist mir wenig bis gar nicht wichtig. Mir ist klanglich die natürliche Wiedergabe von Instrumenten und Stimmen wichtig.

Also ich finde den SE535 langsam immer besser. Macht Spaß, produziert ein schönes Klavier, Stimmen sind auch nah dran..

Ist der UE4Pro wesentlich anders?

Danke schonmal
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Dez 2012, 18:43
Hallo,

Lugalos schrieb:
Ist der UE4Pro wesentlich anders?

Ja.

(Ich habe beide.)

Vorab: den UE4Pro muss man nicht als "Katze im Sack" kaufen. Davon gibt es Demo-Hörer, die man sich (gegen Kaution) ausleihen (zuschicken) lassen kann, zum Probehören. Das geht entweder bei Fischer Amps oder bei mp4audio.de.

Der UE4Pro klingt insgesamt heller. Er hat mehr Hochtonenergie als der SE535. Außerdem hat er einen leichten Midbass-Buckel (der Midbass ist also ganz leicht angehoben). Der SE535 ist eher der "neutralere" / "ehrlichere", während der UE4Pro (leicht) "gesoundet" ist (angehobene Höhen und angehobene Bässe). Vor allem hat der UE4Pro aber eine deutlich größere Bühnendarstellung als der SE535.

Der Denon hingegen ist eher tiefbassbetont, also mehr "von unten heraus".

Ich habe hier mal etwas genaueres zum Unterschied SE535/UE4Pro geschrieben. Außerdem gibt's in diesem Thread im weiteren Verlauf noch ein Review zum UE4Pro im Vergleich zu den anderen "üblichen Verdächtigen".

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 06. Dez 2012, 18:57 bearbeitet]
Lugalos
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Dez 2012, 12:01
Danke für die schnelle Antwort,

also mit etwas! angehobenem Midbass kann ich leben. Aber mehr (lautere) Höhen als der SE535 wird nicht funktionieren. Ich bin auch so ein Hochtonmuffel. Sobal da was drückt werd ich nervös :-)

Habe mal die verschiedenen Muffen für die SE535 durchprobiert. Bei den kleinsten finde ich den Bass ausreichend und die Höhen direkter. Bei den mittleren geht meiner Meinung nach etwas Bassquantität verloren, die Mitten klingen etwas besser, haben aber einen leichten Hang von "blechern". Die Höhen treten etwas in den Hintergrund, was mir eher besser gefällt.

Hm.. so richtig packen will mich der Hörer nicht.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Dez 2012, 12:21

Lugalos schrieb:
Hm.. so richtig packen will mich der Hörer nicht.

Was fehlt dir denn? Was müßte ein "besserer" Hörer denn anders machen? Vielleicht wirst du ja in der "neuen Generation" der Universal Inears glücklich?
Fischer Amps FA-3E XB, Heir 4.ai oder UE 900.

Und vor allen Dingen, an welchen Zuspielern (Playern) betreibst du den SE535?

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 07. Dez 2012, 12:23 bearbeitet]
Lugalos
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Dez 2012, 12:37
Zuhause betreibe ich die Hörer an der Terratec X24FW. Als Quelle hauptsächlich Lossless (FLAC, ALAC) Dateien über JRiver Media Center. Im Büro direkt am Samsung Galaxy S2 (Poweramp), oder Google Music über den Browser.

Was mir fehlt kann ich noch nicht in Worte fassen. Luftigkeit, etwas! trockenerer Bass Richtung D2000. Auf keinen Fall mehr Hochtonenergie! Die Mitten passen, wie gesagt, mit den kleineren Aufsätzen schon recht gut. Akustische Sachen klingen echt gut. Bei verzerrten Gitarren fehlt mir ne Schippe "OOuumph". Bei elektronischer Musik etwas! Bassgrummel.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Dez 2012, 12:43
Also deine beiden Quellen sind nicht geeignet für solche Multitreiber-InEars wie dem SE535. Der Knackpunkt ist die zu hohe Ausgangsimpedanz der KH-Ausgänge. Das "verzieht" solchen InEars den Frequenzgang. Am Beispiel des SE535 passiert das Folgende mit dem Frequenzgang:

se535_hm601

Idealerweise ist der Frequenzgang eine schnurgerade Linie. Die Linie verzieht sich umso mehr, umso höher die Ausgangsimpedanz des Zuspielers. (Was da passiert, nennt sich "komplexer Spannungsteiler", und wurde hier mal ganz gut erklärt.)

Diese "telefonischen" Mitten kommen von deinen Quellen. Je höher die Ausgangsimpedanz der Quelle, desto mehr schiebt sich der Bereich zwischen 1 und 3 kHz in den Vordergrund. -> telefonische Mitten.

Auch UE4Pro, UE900, Heir 4.Ai und FA-3E XB sind für diese Quellen nicht geeignet. Du brauchst etwas mit einem nahezu 0 Ohm Ausgangswiederstand-Ausgang. Also zum Beispiel iPhone 4 oder Sansa clip zip für unterwegs, FiiO E17 für am PC.

That said, ein FA-3E XB könnte dir (an geeigneten Quellen) gefallen, denke ich. In dem oben von mir verlinkten Thread über den FA-3E XB wird auch auf diese Playerproblematik eingegangen.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 07. Dez 2012, 12:48 bearbeitet]
Lugalos
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Dez 2012, 13:18
Oha! vielen Dank für die ausführlichen Infos. Auf headphone.com wird vom SE535 behauptet, dass der keinen Amp braucht. Auf jeden Fall sehr spannende Infos. Werde mir das alles mal in Ruhe anschauen.

Danke
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Dez 2012, 13:27
Er braucht nicht unbedingt einen separaten Amp, er braucht einfach nur einen KH-Ausgang mit möglichst hohem Dämpfungsfaktor. Es gibt durchaus Quellgeräte, die das bieten.

Du könntest dir auch einfach mal für kleines Geld einen FiiO E6 (portabler Kopfhörerverstärker) zulegen, und einfach mal selbst probieren, wie sich der Klang dadurch ändert. Wenn dir der Klang des SE535 am E6 immer noch nicht gefällt, liegt's am SE535. So könntest du aber zumindest mal probieren, wie der SE535 "richtig" klingt.

Den E6 gibt's bereits für weniger als 25 Euro. Der wird einfach zwischen Quelle und InEar gesteckt (also KH-Ausgang der Quelle -> FiiO E6 -> InEar), und behebt so diese Impedanzunterschiedprobleme. Die Quelle kann dann quasi wie "ohne Last" vor sich hin trällern (der Eingang des E6 ist sehr hochohmig), und dem angesteckten Inear auf der anderen Seite gibt der E6 genau den hohen Dämpfungsfaktor (nahe 0 Ohm), die der InEar braucht.

Der E6 fungiert da dann also einfach als "Komplexerspannungsteilerverhinderer".

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 07. Dez 2012, 13:29 bearbeitet]
Lugalos
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Dez 2012, 13:33
..ok. Teste ich mal. Ich möchte aber auf Dauer nicht mit einem "Zusatzgerät" rumrennen. Dann Vielleicht doch eher einen günstigeren Allrounder für Handy und direkt am PC, und Zuhause einen der Großen FiiO?
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Dez 2012, 13:47
Als günstigen Allrounder für unterwegs vielleicht ein Shure SE215? Der verwendet einen herkömmlichen dynamischen Breitbandtreiber, und ist vom S2 problemlos ansteuerbar. Der hat mehr Bass als der SE535 (insbesondere Tiefbass), hat natürlich nicht die Detailauflösung des SE535, aber ist in den Höhen zurückhaltend (nicht schrill).

Als FiiO für daheim würde ich den E17 vorschlagen. Den hab' ich selbst auch, und der ist das Beste, das FiiO momentan im Programm hat. Sehr gut geeignet für jeden erdenklichen InEar.

Viele Grüße,
Markus
Lugalos
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Dez 2012, 14:00
Klingt soweit gut. Gibt es auch höherwertigeres mit dynamischen Treibern zum direkten Anschluss an Handy, Laptop.. ? Oder ist der 215 schon oberes Ende?
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 07. Dez 2012, 14:23
Gibt es, allerdings sind das die Ausnahme.

Sony MDR-EX1000 (sehr neutral abgestimmt; heller als der SE535), Sennheiser IE80 (Bassbomber), IE800 (gemäßigtere Bassbetontung).

Viele Grüße,
Markus
Lugalos
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Dez 2012, 14:30
ok, danke dir nochmal für die Mühe. Muss die ganzen Infos erst mal verarbeiten :-)
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
? Shure - Westone - Ultimate Ears ?
grützmütz am 21.10.2011  –  Letzte Antwort am 23.10.2011  –  5 Beiträge
Klipsch vs Ultimate ears
IIfeliXII am 04.03.2010  –  Letzte Antwort am 05.03.2010  –  5 Beiträge
Sennheiser IE8 vs Ultimate Ears UE 700
kael1605 am 17.05.2011  –  Letzte Antwort am 21.05.2011  –  19 Beiträge
Beyerdynamic T90 vs Shure SE535
JulianS# am 08.02.2014  –  Letzte Antwort am 10.02.2014  –  3 Beiträge
Ultimate Ears 200 vs. Ultimate Ears 200vi
Luvellus am 03.07.2012  –  Letzte Antwort am 03.07.2012  –  3 Beiträge
Shure SE215 vs SE535 vs SE846
M.B.H. am 14.03.2016  –  Letzte Antwort am 17.03.2016  –  11 Beiträge
Ultimate Ears UE 1 Pro
Das_Klangbild am 09.04.2012  –  Letzte Antwort am 12.03.2016  –  12 Beiträge
Welchen in ear, Shure se535 oder ue 900?
Noahc am 16.02.2014  –  Letzte Antwort am 19.02.2014  –  9 Beiträge
Ue 4pro oder Jh 5pro?
666company am 23.01.2012  –  Letzte Antwort am 26.01.2012  –  37 Beiträge
Shure SE425 oder Ultimate Ears Triple.Fi. 10?
Jaz* am 07.02.2012  –  Letzte Antwort am 07.02.2012  –  10 Beiträge
Foren Archiv
2012

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedPaul_*
  • Gesamtzahl an Themen1.551.078
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.726

Hersteller in diesem Thread Widget schließen