Kaufentscheidung: Beyerdynamics DT770 250Ohm oder doch besser 80Ohm?

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Mannheimer68
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Okt 2014, 03:15
Hallo Hifi-Community,

das Thema mag auf den ersten Blick wie jede andere Frage eines neuen User vorkommen, die schon tausende male beantwortet wurde.
In diesem Fall ließ sich aber selbst nach mehreren Stunden Recherche keine passende Antwort finden, weshalb ich gerne eure Meinung hätte.

Ich bin auf der Suche nach einem etwas besseren Kopfhörer um mein defektes Sennheiser PC350 Headset zu ersetzen. Dabei wird der KH zu 95% am Desktop für Musik(fast alle Genres), Skype, Videobearbeitung und Filme benutzt. Die Impedanz spielt zunächst keine wichtige Rolle, da entsprechende Hardware falls notwendig zusätzlich erworben wird.
Preislich bis 200€ eigentlich offen, steht der Beyerdynamics DT 770Pro jedoch ganz oben in der Liste.

Von einem DT 990 Pro in der 250 Ohm Version sowie dem Denon AH-D600 konnte ich mir bereits ein Bild machen und möchte kurz meinen Eindruck schildern:

Gestartet mit dem AH-D600 tönte ein kräftiger und voluminöser Bass direkt ins Ohr (Wow, was ein wums!). Stimmen klangen jedoch etwas verschleiert und bei detailreichen Songs fehlte mir irgendwie die Brillianz. Der druckvolle Bass gefiel mir schon ganz gut, war teilweise jedoch dann doch eine Nuance zu viel und gefühlt etwas unpräzise. Der Denon schien mir nicht ganz geschlossen, sondern eher Richtung halboffen zu tendieren da Nebengeräusche noch einigermaßen hörbar waren.

Der DT 990 Pro in der 250Ohm Version war deutlich luftiger aber gleichzeitig viel bassarmer, zum Teil schon fast etwas langweilig. Das offene Design sagte mir jedoch weniger zu, da Nebengreäusche fast in Normallautstärke zu hören waren. Ausgewogener als der Denon, doch viel viel viel weniger Bass gefiel mir der DT 990 zwar im Gesamtbild besser, doch von meinem Wunschklangbild ist er noch etwas entfernt. Die Zischlaute der Höhen waren das ein oder ander mal etwas unangenehm


Das ich die DT 770Pro in keinem Geschäft in Mannheim & Umgebung probehören kann stellt sich nun die Frage, ob der KH die Brillianz des DT990 gepaart mit ähnlicher Basstärke der AH-D600 besitzt und auf Zischlaute in den Höhen verzichtet. Er soll erfrischend klingen und Spaß machen.
Dabei stellt sich gleich die Frage, welche Impedanz (32Ohm, 80Ohm oder 250Ohm) basierend auf meinem Wunschklangbild besser geeignet wäre.
Bei den geringen Widerstanden kommt zwar mehr Bass an, jedoch habe ich die Berfürchtung das restliche Klangbild würde dadurch etwas unpräzise und weniger Brilliant. Was meint ihr dazu?

Alternative Kopfhörervorschläge bis 200€ wären ebenfalls super. Wichtig ist mir jedoch ein hoher Tragekomfort.

Ich freue mich auf eure Antworten.

Viele Grüße,
Mannheimer68


[Beitrag von Mannheimer68 am 29. Okt 2014, 04:48 bearbeitet]
spawnsen
Inventar
#2 erstellt: 29. Okt 2014, 10:59
Hallo,


Von einem DT 990 Pro in der 250 Ohm Version sowie dem Denon AH-D600 konnte ich mir bereits ein Bild machen und möchte kurz meinen Eindruck schildern


die grundsätzliche Abstimmung ist beim DT 770 und beim DT 990 ähnlich. Dass du den 990er ihn im direkten Vergleich mit dem Denon als "luftig" beschreibst hat vermutlich mit der Bauweise (offen) zu tun. Hier wird der DT 770 vermutlich nicht rankommen. Dafür ist der Bassbereich deutlich besser, er ist präziser, sauberer und knackiger. Vom Bassumfang her unterscheiden sie sich für meine Ohren nicht sonderlich (sie sind eigentlich beide recht "bassig"). Ich vermute aufgrund deines Texts aber, dass dir der DT 770 vermutlich besser gefallen wird und der richtige Hörer sein könnte.


Dabei stellt sich gleich die Frage, welche Impedanz (32Ohm, 80Ohm oder 250Ohm) basierend auf meinem Wunschklangbild besser geeignet wäre.
Bei den geringen Widerstanden kommt zwar mehr Bass an, jedoch habe ich die Berfürchtung das restliche Klangbild würde dadurch etwas unpräzise und weniger Brilliant.


Über die Widerstände würde ich mir keine großen Gedanken machen und auch keine Theorie darüber anstellen. Obige ist so auch nicht haltbar und für die Frage, ob der Kopfhörer gut/ausreichend angetrieben wird, zählt nicht nur die Nennimpedanz. An was für einem Ausgang hast du den 990er denn im Geschäft gehört? Wenn du, wie du schreibst, die entsprechende Hardware falls notwendig zusätzlich erwirbst, würde ich sowieso erst nach dem Kopfhörer schauen.

Zum Schluss gibt's von mir noch ein Hörtipp: V-MODA Crossfade M-100

Tschüss
Mannheimer68
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Okt 2014, 22:05
Vielen Dank für deine Antwort.

Habe mich zu dem von dir vorgeschlagenen V-MODA Crossfade M-100 etwas eingelesen. Oft wird bemängelt, dass die Ohrmuscheln etwas zu klein sind und auf den Ohren aufliegen. Da ich selbst eher zu den Herren mit größeren Ohren zähle würde der Hörer herausfallen.

Ich habe bei Headphone.com eine Frequenz-Resonanz der drei bisherigen Hörer erstellt. Dort zeigt sich, dass der DT770 gerade im Bassbereich deutlich intensiver klingt als ein DT990. Der geschlossene Beyerdynamics spielt hier fast auf AH-D600 Niveau. Kann man daraus schließen, dass der Bass des DT 770 auch genauso punchig ist wie beim Denon?

Frequenz Response DT 770 DT990 AH-D600

Grüße,
Chris


[Beitrag von Mannheimer68 am 30. Okt 2014, 00:30 bearbeitet]
spawnsen
Inventar
#4 erstellt: 29. Okt 2014, 23:28
Hallo Chris,

der Bass des DT 770 ist punchiger als der des 990er und insgesamt einfach auch besser. Beim 990er "matscht" der Bass für meine Ohren schon ziemlich rum. Einen Vergleich zum Denon kann ich dir nicht geben, da ich diesen nie selbst gehört habe und (allenfalls) aus Test/Reviews usw. kenne.

Auf Frequenzverläufe würde ich im Übrigen nicht allzu viel geben, zumindest aus meiner Erfahrung. Sie sind sicherlich gut um die klangliche Grundcharakteristik zu beurteilen, ersetzen aber nicht das eigene Hören. Zu oft schon haben diese "Bildchen" in der Vergangenheit nicht mit meinem Höreindruck übereingestimmt, was vor allem daran liegt, dass jedes Ohr bestimmte Frequenzbereiche unterschiedlich stark, schwach oder - einfach - anders wahrnimmt. Gewohnheit, Alter, Ausformung des Gehörgangs und vieles weitere spielen eine Rolle.
Mannheimer68
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Okt 2014, 01:00
Nocheinmal danke für deine Antwort.

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich mich erst seit nunmehr 3 Tagen intensiv mit der Materie beschäftige und vorher keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet vorweisen kann. Meine besten Hörer sind bisher die SuperFi 5 Pro von Ultimate Ears gewesen. Die find ich schon ganz gut, allerdings ist der Tragekomfort recht mieß. Das KH für jeden Unterschiedlich klingen war mir schon vorher klar und dass solche Frequenzverläufe nur Anhaltspunkte sind sollte selbstverständlich sein.

Beim Denon AH-D600 hat man des Bass richtig gespürt, er war aufdringlich, fetzig und imposant, während der DT990 bei gleichem Musikstück sogut wie gar keinen Bass hatte.
Da der DT770 ähnliche Frequenzverläufe im Bassbereich aufweist suggeriert das natürlich eine gewisse Ähnlichkeit. Gibt es hier jemanden der beide Kopfhörer vergleichen kann und damit zur Aufklärung beiträgt?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Grüße,
Chris

PS: Alternative Kopfhörervorschläge für große Ohen wären ebenfalls super
Mannheimer68
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Okt 2014, 22:40
Nach weiteren Stunden voller Internetrecherche steht nun fest, dass es ein DT770 wird.
Allerdings kann ich mich bezüglich der Impedanz nicht wirklich entscheiden - so stehe ich zwischen der 80Ohm und 250Ohm Version.

Die 80er soll etwas bassiger sein, jedoch im Gesamtbild nicht ganz so detailreich und zum Teil etwas belegt.
Bei der hochohmigen 250er Version gibt es weniger Bass hat jedoch ein runderes Klangbild und mehr Auflösung. Die Nutzung an mobilen Geräten sowie Soundkarten ohne KHV ist hier etwas kritisch. Desweiteren besitzt er ein Wendelkabel.
Stimmt das soweit?

Bei der 80Ohm Version hab ich die Befürchtung im Vergleich zur 250Ohm Version etwas zu verpassen. Bei den 250 Ohm hab ich hingegen die Befürchtung zu wenig Bass zu bekommen und um weitere Hardware (Soundkarte & protablen KHV) nicht drum herum zu kommen. Da die "günstigen" pKHV alle nicht so gut sein sollen, wären hier also nocheinmal mind. 80€ fällig.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob das glatte oder das Spiralkabel für die Nutzung am PC besser wäre. Was meint ihr dazu?

Grüße,
Chris
spawnsen
Inventar
#7 erstellt: 30. Okt 2014, 23:18
Hallo Chris,

der 250 Ohm Hörer ist imho der klar bessere Kopfhörer, er klingt runder, ausgewogener, bietet mehr Details. Trotz der unterschiedlichen Ohm-Zahl ist der 80 Ohm Beyer nur unwesentlich lauter, sofern ich mich richtig erinnere. Ob sich trotzdem ein KHV lohnt? An welcher Quelle hängt der Kopfhörer denn? Am Onboard-Sound oder ist eine interne oder externe Soundkarte installiert? Im Zweifelsfall würde ich es ausprobieren.

Welches Kabel ist sicherlich Geschmackssache. Wenn du nur am PC hörst und nicht den Weg vom Verstärker zur Couch oder ähnliches überbrücken musst würde ich das spiralförmige nehmen --> weniger "Kuddelmuddel".
Mannheimer68
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Okt 2014, 01:55
Danke Kai für deine Antwort, du wirst hier ja schon zum Alleinunterhalter

Auch wenn die 250Ohm klar besser sind, wie stark unterscheided sich denn der Bass tatsächlich?
Ich habe eine "Creative Sound Blaster X-Fi XtremeGamer" sowie eine Onboard Soundkarte von Realtek.
Mein Sennheiser PC 350 hat glaube ich 150Ohm und ist zwar nicht zu Leise aber mega mäßig laut ist es auch nicht. Mit knapp 50% der Maximallautstärke ist eine angenehme Lautstärke erreicht. Die 250 Ohm könnten also noch funktionieren, oder?


Grüße
Chris
spawnsen
Inventar
#9 erstellt: 31. Okt 2014, 12:32
Hallo Chris,

ja, scheinbar möchte sonst niemand antworten, warum auch immer.

Im Bassbereich waren nach meinen Höreindrücken beide recht potent, wobei ich auch hier dem 250 Ohm Hörer den Vorzug geben würde. Insbesondere in Sachen Definition und Präzision. Dass dir beim 250er etwas im Tieftonbereich fehlt würde ich bezweifeln, kann ich aber natürlich auch nicht voraussehen. Spricht denn etwas dagegen, dass du dir einfach beide bestellst und das testest? Dann hättest du die Gewissheit auch in Bezug auf deine Quellen.


Mein Sennheiser PC 350 hat glaube ich 150Ohm und ist zwar nicht zu Leise aber mega mäßig laut ist es auch nicht. Mit knapp 50% der Maximallautstärke ist eine angenehme Lautstärke erreicht. Die 250 Ohm könnten also noch funktionieren, oder?


Naja, dieses Headset hat schon nochmal eine ganz andere Empfindlichkeit als die beiden Beyer-Hörer (109 dB bei 1mW Leistungaufnahme beim Senni gegenüber 96dB beim Beyer; 10dB entsprechen ungefähr doppelter Lautstärke wofür in etwa das 10-fache der Leistung benötigt wird). Wenn dort, wie du schreibst, deine Hörlautstärke bei 12 Uhr erreicht ist, würde ich vermuten, dass das eine knappe Sache wird. Ich würde es aber trotzdem erst einmal probieren, zur Not kannst du einen günstigen Kopfhörerverstärker nachkaufen.

Das wäre mein - ganz pragmatischer - Ansatz bei dieser Sache.


[Beitrag von spawnsen am 31. Okt 2014, 12:32 bearbeitet]
Mannheimer68
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Okt 2014, 14:19
Du hast mich überzeugt, die 250Ohm sind bestellt und sollten anfang nächster Woche ankommen - ich freu mich drauf.
Sofern ich den KH ausreichend probe gehört habe, werd ich mich hier nochmal melden

Jetzt werde ich mich mal nach pKHV, DAC-Geräten und Soundkarten kümmern und etwas lesen. Notfalls mach ich dazu nochmal einen extra Thread auf :-P

Danke für deine Hilfe.

Grüße
Chris
spawnsen
Inventar
#11 erstellt: 31. Okt 2014, 22:46

Mannheimer68 (Beitrag #10) schrieb:
Du hast mich überzeugt, die 250Ohm sind bestellt und sollten anfang nächster Woche ankommen - ich freu mich drauf.
Sofern ich den KH ausreichend probe gehört habe, werd ich mich hier nochmal melden






Jetzt werde ich mich mal nach pKHV, DAC-Geräten und Soundkarten kümmern und etwas lesen.


Jup, mach' das. Meiner Meinung nach ohnehin eine sinnvolle Anschaffung. Ein kleines FiiO-Gerätchen, vielleicht ein portables, kostet nicht sonderlich viel bringt aber einiges. Du bist auch unabhängig und hast die nächsten Jahre keine Sorgen; falls etwa doch noch ein anderen Kopfhörer kommen sollte oder falls das Notebook oder der PC gewechselt wird etc.
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