Blitze aus der Röhren-Endstufe

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Fearing
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 01. Aug 2010, 03:41

Ich habe einen Vincent D-150 Röhren-Endstufenverstärker, der bisher treue Dienste geleistet hat.
Heute (respektive gestern) hat ein Kollege 2 "Ferrari-Design"-PA-Boxen mitgebracht (2x 12" + Mittel + Hochtöner, ca. 60Kg pro Stück). Damit hab ich dann mal ordentlich aufgedreht...
Ging ungefär 15, 20min gut, bis es irgendwann in der Enstufe geblitzt hat. Ton kam zwar weiterhin raus, aber hab dann natürlich sofort abgeschaltet und Netzkabel gezogen.
Das Teil war auch nicht schlecht warm (wesentlich wärmer als sonst mit meinen Boxen: 750W Blaupunkt Sub + 2x 3 80W Canton-Boxen in Reihe).
Und dann hats ganz komisch verschmort gerochen. Der geruch ähnelte an einen Kuhstall

Naja, nach ein wenig Zeit zum Abkühlen haben wir das Teil schließlich geöffnet. Das einzige was ich feststellen konnte, war dass auf einer Seite 2 Sicherungen von jeweils 10A durchgebrannt sind. Die eine war schwarz beschlagen, bei der anderen war der Draht nur unterbrochen. Auf der anderen Seite wars noch Ok. Betrifft womöglich nur den linken Kanal.
Aber solche Sicherungen stinken doch nicht so erbärmlich..

Hat jemand ungefähr eine Idee was noch kaputt gegangen sein könnte? Verschmorte Komponenten konnte ich nicht finden.
Hab mir gedacht ich kauf einfach 2 10A-Sicherungen und bau diese wieder ein und versuch es halt wieder mit meinen alten Boxen und weniger Pegel.

Wie kann sowas aber passieren? Vorstufe und Endstufe sind quasi aufeinander abgestimmt. Und wenn ich mit meinen Lautsprechern mal zu weit aufgedreht hab, hat sich die Protection aktiviert, wobei das Betriebslämpchen etwa 60s blinkt wie in der Einschaltphase. Die hat diesmal wohl nicht gegriffen.

Hier ein Bild mit den besagten Sicherungen. Zwar eins aus Google aber das Innenleben ist identisch:

http://img375.imageshack.us/img375/9381/vincentd150open.jpg

audiophilanthrop
Inventar

#2 erstellt: 01. Aug 2010, 22:27

Wie sowas passieren kann? Durchbruch 2. Ordnung bei den Endtransistoren, würde ich sagen... Passiert bei höherer Temperatur schneller.

Du mußt auf der betreffenden Seite alle Transistoren am Kühlkörper sowie die Gleichrichterdioden prüfen. 10A-Sicherungen zerlegt es nicht einfach so, da muß schon ein dicker Kurzschluß vorliegen.

Fearing
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 02. Aug 2010, 00:45

Danke für die Antwort!

Zum Transistor prüfen reicht ein durchgangsprüfer, oder?
Wenn ich Collector nach Emitter messe, müsste kein Durchgang bestehen, richtig?
Oder wie ließen sich noch ohne spezielle Gerätschaften die Transistoren durchtesten...

-Frank-
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 02. Aug 2010, 17:28

Fearing schrieb:

Zum Transistor prüfen reicht ein durchgangsprüfer, oder?

Hallo,

...Durchgangsprüfer? Ein Multimeter mit Widerstandmessbereich sollte es schon sein. Im einfachsten Falle reicht ein Baumarktmultimeter, eines mit eingebauten Transistortester wäre noch besser um Transistoren im ausgebauten Zustand überprüfen zu können.

Grüße aus der Magdeburger Börde,

Frank.

Fearing
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 17. Aug 2010, 22:29

Also ich hab aus einem Hifi-Reperatur-Laden mal 2 10A-Feinsicherungen ("Träge") eingebaut (vorher waren wies aussieht Flinke drin, bzw. auf der anderen Seite sind Flinke. Werde mir demnächst welche bei Conrad oder so bestellen. Aber zum ausprobieren hab ich mir gedacht reichts jetzt erstmal.
Und: Die Endstufe läuft wieder. Mir kommts zwar vor, als ob die linke Seite (mit den vorher kaputten Sicherungen) etwas wärmer wird als die rechte, aber ich bin froh dass nichts schlimmeres kaputtgegangen ist.
Btw, das was so gestunken hat, scheint eine Frequenzweiche gewesen zu sein. Hab sie mal aufgemacht und da ist wohl eine Spule sehr warm geworden, wodurch die Trommel auf der sie gewickelt ist, etwas geschmort hat. Hat das irgendwelche Auswirkungen? Könnte der Lack auch geschmolzen sein? Dann kann die Induktivität der Spule ja negativ beeinflusst werden...