Kenwood KA-4040R Verstärker - Kanäle sind verzerrt

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denratten
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Nov 2013, 23:31
Hallo, ich einen Kenwood KA-4040R Stereo Verstärker, bei dem der Output an fast allen Kanälen stark verzerrt ist. Ein Ausgang scheint noch in Ordnung zu sein.
Ich habe keine Ahnung von Verstärkern, deshalb wäre ich für Hinweise dankbar, in welcher Richtung in nach der Ursache weitersuchen müsste.

gruß, denratten
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 06. Nov 2013, 07:36
Schließ den Amp nur ans Netz , Kopfhörer und CD-Player an.
Kommen die Störungen auch wenn man ohne angeschlossene Boxen nur mit KH abhört ?
Betätige vorher bei ausgeschaltetem Gerät alle Schalter und Drehknöpfe sehr oft.
Wenn die Störungen auch mit KH immer noch da sind ,
klopfe mal sanft im Betrieb auf das Gerät und höre ob es besser wird.
bukongahelas
denratten
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Nov 2013, 13:51
Auch ohne Boxen ist der Klang verzerrt über KH.
Habe auch auf das Gehäuse geklopft, konnte nicht direkt ein dem Moment eine Verbesserung spüren. Auch kräftig an den Reglern gedreht.
Jedoch funktionieren manche Outputs manchmal besser - gefühlmäßig, wenn das Gerät länger in Betrieb ist. Daher weiß ich nicht, ob das Klopfen etwas verbessert hat.

AUX > funktioniert
Tuner/CD-Eingang > ein Kanal defekt/leise, der andere OK; die Ausgabe über Phono ist dann sogar besser
Tape 1 und 2 > sind auch gerade Ok

Generell ist es so, dass ein ziemlich starkes Signal auch an allen anderen Ausgängen ausgegeben wird. Also wenn ich beispielsweise am Tunereingang etwas anschließe, kann ich den Sound auch gut über den Tapeausgang hören.

gruß, denratten
denratten
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Nov 2013, 15:54
Hab jetzt noch mal getestet, und was neues herausgefunden:
gerade gab es auch bei allen Kanälen/Ausgängen/Eingängen Störungen, die vorhin ohne Verzerrung funktionierten. Ausserdem ist mir was neues aufgefallen:

Es ist nicht nur so, dass ein Signal über verschiedene Outputs ausgegeben wird, sondern auch wenn ich nur einen Cinchstecker (Mono) anschließe, habe ich Sound auf beiden Boxen.

Der Verstärker wird immer rätselhafter für mich, aber auch welche Wege die Signale nehmen, kann ich nicht nachvollziehen. Bislang habe ich ihn noch nicht geöffnet...
denratten
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Nov 2013, 13:18
Eben gerade gleich nach dem Einschalten war der Verstärker gut in Form, hatte das Gefühl, dass die Verzerrungen an weniger Audioeingängen/ausgängen auftraten.

Trotzdem hab ich ihn jetzt mal aufgeschraubt, und habe seltsames gesehen:
Auf der Platine in Höhe des CD-Eingangs war ein Klecks brauner öliger Masse über einigen Widerständen. Als ich diese mit einem Zahnstocher etwas abtragen wollte, merkte ich, dass einer der Widerstände lose in diesem braunen Zeugs lag.
Was ist das für ein braunes Zeugs? Kommt das vom Verstärker, oder lässt das auf Reperaturversuche des Vorbesitzers schließen?
Ich traue mich momentan nicht den Verstärker wieder anzuschließen, damit nicht mehr kaput geht. Was würde ein Kurzschluss an dieser Stelle bewirken?
Für Hinweise wäre ich dankbar.

Kenwood KA-4040R - öliger Matsch auf der PlatineKenwood KA-4040R
denratten
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Nov 2013, 15:55
Habs jetzt mal mit Pinsel und Wattestäbchen etwas gesäubert. Die komische Schmiere bildete einen richtigen Film auf der Platine.
Kenwood KA-4040R Kenwood KA-4040R
Nun eingeschaltet und getestet am Kopthörerausgang:
>> Der Ton ist jetzt nicht mehr verzerrt.<<<
CD-Eingang > es knistert und knackst, kein Wunder, so wie die Platine an dem Eingang aussieht.
Tuner (neben dem CD-Eingang) > leichtes Knacksen
AUX, Tape> einwandfrei

Wenn das so bleibt, ist es ja schon mal ganz gut.
Es ist aber immer noch so, das ein Monosignal über beide Kanäle ausgegeben werden kann. Das war bei meinen anderen Verstärkern nie der Fall.
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 08. Nov 2013, 18:48
Die 5 verdächtigen Bauteile wiederholen sich bei den anderen Eingängen .
Ich sehe im danebenliegenden 5er Block#1:
- Drahtbrücke
- Diode
- Diode
- Diode
- Drahtbrücke
Die Bezeichnungen Dxx und Wxx unterstreichen das.

und im Block#2:
- Widerstand
- Widerstand
- Diode
- Widerstand
- Widerstand

Man kann also am Beispiel anderer Blöcke den verschmorten Block restaurieren.
Als Dioden nimm 1N4148 , 1N4448 oder 1N914 , Standard Mini Dioden.
Beachte beim Einbau die Polung , schwarzer Ring=Katode.
Als Widerstände Ersatz mit dem gleichen Ohmwert , der aus den Farbringen hervorgeht.
Einfacher ist es noch gute R im Nachbarblock einseitig auszulöten und mit Ohmmeter/Multimeter auszumessen.

Platine von allem Schmutz reinigen , kann sein der Dreck schließt links+rechts Signale teilweise kurz.

Ein Eingang dieses Amp hat wohl Überspannung bekommen , was die D+R geschluckt haben und dabei
verreckt sind.
Mach die def D+R neu und hoffe , daß die ÜS nicht tiefer in der Schaltung , dort empfindliche Halbleiter-Signalschalter ,
Defekte verursacht hat.

Ich hatte sowas ähnliches bei einem Yamaha DSP-E-800.
Auch D+R eines Eingangs verschmort und das nachfolgende Signalschalter IC defekt.
Beide erneuert , immer noch gings nicht.
Die ÜS war vom Sig-IC über eine serielle Datenleitung zum Steuerprozessor gewandert und hatte dort einen
Datenausgang zerschossen.
Leider irreparabel , weil der Prozessor ultrafein SMD gelötet ist und als programmiertes E-Teil nicht verfügbar ist.
Nur die kpl Logikplatine für sehr teuer.

Also suche ich eine solche Platine aus Schlachtgerät.

bukongahelas
denratten
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Nov 2013, 19:12
Wie/womit kann ich denn die Platine am besten reinigen? Löten werde ich wohl nicht, ich glaube da mangelt es mir an Feinmotorik, ich will ja nicht noch mehr zerstören. Aber die erste grobe Reinigung hat ja schon genug gebracht, so dass der Verstärker wieder für die Soundwiedergabe tauglich ist.

Danke für die Tips.
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 08. Nov 2013, 20:12
Bref Fettlöser.
bukongahelas
Dadeus44
Neuling
#10 erstellt: 27. Feb 2020, 13:48
Das was man da sieht ist Elektrolytflüssigkeit die aus den 3300 uF Elkos ausläuft (C13+C14) .Offensichtlich hat man da mal eine schlechte Charge erwischt .
Der Fehler tritt aber erst nach Jahren bis Jahrzehnten auf
Das riecht auch schon sehr chemisch
Diese kann man hervorragend mit viel Alkohol und Druckluft und einer Zahnbürste entfernen .
Die Flüssigkeit wirkt tatsächlich auf die Signale .

Hatte das jetzt schon dreimal bei dem KA 4040R
Meist hat das Gerät aber noch andere Probleme
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2020, 00:12
Danke für den Hinweis.
Diese Amps sind glaube ich viel verkauft worden, das wird also helfen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 02. Mrz 2020, 00:13 bearbeitet]
Dadeus44
Neuling
#12 erstellt: 02. Mrz 2020, 13:25
Hi , da man ganz positiv auf meinen Eintrag reagiert hat , noch einen Nachtrag: Nach dem Entfernen der Elektrolytflüssigkeit müssen die Dioden alle getauscht werden , die Eingangssignale haben jetzt starke Peaks .Das sieht man mit dem Scope hervorragend wenn man die Endstufen misst.Die Signale sind total gestört.
Bevor man lange auf die Suche geht , tauscht man die HSS104 gegen normal 1N4148 .
Damit sind meistens die Probleme gelöst.Offenichtlich werden die Dioden durch diese scharfe Flüssigkeit beschädigt.
Viel Erfolg
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2020, 21:18
Prima, dann kommt hier noch Information zu den beiden defekten Kondensatoren C13 und C14 (3300µF 6,3V) im Kenwood KA-4040R.

Diese Kondensatoren sitzen im Fußpunkt der Gegenkopplung bei der Phono-Entzerrer-Schaltung.

Kenwood KA-4040R schematic detail phono equalizer feedback

Kenwood KA-4040R schematic detail phono input MM MC and feedback defective capacitors

Diese Kondensatoren haben nur 6,3V Spannungsfestigkeit. Solche Kondensatoren fallen nach einigen Jahren Betrieb häufiger aus und man sollte sie durch solche ersetzen, die eine höhere Spannungsfestigkeit haben, mindestens 25V sind zu empfehlen.

- Johannes
Dadeus44
Neuling
#14 erstellt: 03. Mrz 2020, 16:56
Perfekte Beschreibung
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