Probleme mit Kenwood Verstärker KA-4040R

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joker32
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mrz 2023, 01:03
Hallo zusammen.

Ich habe heute einen Kenwood KA-4040R geschenkt bekommen. Als Lautsprecher kommen Arcus TS15 zum Einsatz.
Als CD-Spieler kommt der Kenwood DP-4030 und als Kassettendeck das Kenwood KX-7030 zum Einsatz. Zusätzlich noch ein Plattenspieler von Dual und einen Bluetooth Empfänger (AUX).

Leider tut der Verstärker so gut wie gar nichts, ich versuche ein einmal anhand einer Fehlerliste zu beschreiben.
Vorab, es ist egal, welches Abspielgerät, welchen Eingang, und welche Lautsprecherausgänge (A oder B) ich verwende, die Problematik ist immer die Gleiche.

- Man muss den Verstärker mindestens bis zur Hälfte aufdrehen, um überhaupt etwas zu hören, bei voller Lautstärke ist es normale Zimmerlautstärke.
- Balance, Höhen & Tiefen zeigen keine Funktion.
- Wenn ich zum Beispiel eine CD höre und die Quelle von CD auf Tuner wechsle, hört man trotzdem noch ganz leise Musik.
- Wenn ich die Quelle auf Tuner stelle (an dem Eingang hängt keine Gerät), kommt ein Kratzen aus den Boxen, nicht nur beim Umstellen, sondern auch danach.
- Wenn ich ein paarmal zwischen CD und Tuner hin und her springe, dann kracht es bei "Tuner" kurz, und es kommt dann bei "CD" gar nichts mehr aus den Boxen, nur wenn ich den Verstärker aus mache und wieder an. Das lässt sich jederzeit reproduzieren.

Ich bin jetzt nicht wirklich ein Fachmann in Sachen Elektronik, aber evtl. habt Ihr einen Tip für mich, was ich noch machen könnte, bzw. wo ich mich hinwenden kann.

Ich hoffe ich konnte den Sachverhalt einigermaßen verständlich erklären.

Danke Vorab und VG


[Beitrag von joker32 am 03. Mrz 2023, 16:33 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 03. Mrz 2023, 01:19
Dieses Gerät besitzt eine ganze Reihe an IC's. Diese IC's finden wir sowohl als elekktronische Schalter für die Eingangswahl wie auch für die Schutzschaltung, Motorsteuerung des Volume-Reglers wie auch den Endstufentreibern.

Da ich aufgrund Deiner Beschreibungen davon ausgehe, dass beide Kanäle defekt sind, wäre ein Defekt in der Spannungsversorgung wahrscheinlich.
Wenn die genannten IC's nicht mit Spannung versorgt werden, können sie nicht ordnungsgemäß funktionieren.

Ich schlage deshalb vor, zunächst die generierten Spannungen - insbesondere an den Ausgängen der Spannungsregler - zu prüfen.
Das Service Manual gibt es z.B. hier:
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl

Die Netzteilsektion findet man auf Seite 13 von 19.

Natürlich sollte man immer zuvor eine Reinigung und Sichtprüfung vornehmen.

Wenn Du Photos mit hinreichender Auflösung mit der IMG-Funktion hochladst, können wir Dir ggf. konkrete Hilfestellung leisten.


[Beitrag von CarlM. am 03. Mrz 2023, 01:22 bearbeitet]
joker32
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Mrz 2023, 16:36
Hallo.

Vielen Dank für die Hinweise, ein Foto liefere ich am Wochenende nach.
Ich habe eine Multimeter zu Hause, bin aber absoluter Laie in dem Fachgebiet.
Bekomme ich das mit dem Messen auch mit einer entsprechenden Anleitung selbst hin, oder sollte ich mir hier eher professionelle Hilfe holen?

Danke und VG!
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2023, 17:47
Ich besitze ein KA5040R - den größeren Bruder der Modellreihe.
Häufigste Probleme sind defekte Elkos (auch ausgelaufene Elkos) und kalte Lötstellen.

Am wichtigsten ist also, dass man überhaupt handwerkliches Geschick und technisches Verständnis hat.
Man sollte also saubere Lötstellen hinbekommen und auf Anweisung die Messspitzen an den angegebenen Stellen positionieren können.

Gelötet wird bei diesen Geräten mit bleihaltigem Lot Sn/Pb 60/40 und einem Lötkolben von ca. 20W.

Wenn Du nicht löten kannst, macht auch die Fehlerdiagnose keinen Sinn. Es ist auch häufig so, dass Werkstätten Geräte mit laienhaften misslungenen Reparaturversuchen nicht annehmen. Schließlich müssen sie in Gewährleistung treten, wenn sie selbst das Gerät in Arbeit gehabt haben.
joker32
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Mrz 2023, 18:14
Okay, das klingt logisch und einleuchtend.
Dann muss ich wohl jemanden bei mir in der Nähe finden, der vom Fach ist.

Was denkst Du denn, bis zu welchem Preis ein Reparatur gerechtfertigt ist?

Danke!
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 03. Mrz 2023, 18:31
Das Gerät ist eigentlich sehr servicefreundlich. Andererseits sind manchmal die Leiterbahnen der Phonoplatine durch ausgelaufenen Elektrolyt zerstört, wodurch wiederum mehr Arbeitszeit erforderlich ist.
Ich schlage vor, Du erstellst trotz allem zunächst die Photos und lädst sie mit der IMG-Funktion hoch. Insbesondere die Lötseite der vertikalen Phonoplatine ist von Interesse. Auf Basis der Photos lässt sich auch mehr zum Reparaturumfang sagen.

Kurz:
Es sollte eine seriöse Werkstatt sein, die sich mit analoger HiFi-Technik auskennt.
Seriöse Werkstätten erstellen zunächst für ca. 40 € einen Kostenvoranschlag, die auf eine Reparatur angerechnet werden.

Nicht seriöse Werkstätten stellen Geräte ins Regal und erfinden dann einen angeblich irreparablen Fehler.
Inkompetente Werkstätten sind primär mit dem Austausch von Platinen beschäftigt.
Sonic_Excellence
Inventar
#7 erstellt: 06. Mrz 2023, 10:50
Hallo,
der KA-4040R ist etwas anders vom mechanischen Aufbau als der von CarlM. genannte KA-5040R.
Die Problematik ist aber die selbe.
Beim KA-4040R kann man direkt (ohne die Phonoplatine auszubauen) sehen ob die Elkos der Phonostufe die Übeltäter sind (was sehr wahrscheinlich ist).
Öffne einfach nur den Deckel, im hinteren Bereich siehst du die blauen Eingangsrelais davon etwas nach rechts stehen zwei zylindrische Bauteile - das sind die Elkos um die es geht.
Schaue genau ob im Umkreis von ca. 5cm um diese Elkos die Platine "feucht" aussieht und ob dort an kleineren Bauteilen Verfärbungen oder Grünspan sieht.
Diese Teile müssen ersetzt werden, falls der KA-4040R auf dem Boden auch die Revisionsöffnung hat kann dort auch noch schauen ob sich das ausgelaufene Elektrolyt schon durchgefressen hat.
Das sieht man an schwarzen Verfärbungen und am bröseligen Lack auf der sonst grünen Oberfläche.

Ich hab das grade vor 3 Wochen erst an einem KA-5040R gemacht.
DSCN1163

DSCN1167

DSCN1171

Arbeitsaufwand ca. 2,5 Std. und 25,- Material

Gruß Leo
joker32
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Mrz 2023, 14:28
Anbei wie besprochen die Bilder.
Zusätzlich habe ich mich hier in Regensburg mal schlau gemacht, wer solche Reparaturen anbietet.
Ich habe eine Firma gefunden und Sie inkl. meiner Fehlerbeschreibung angeschrieben.
Deren Aussage war, das es wohl um die 300€ kosten würde. Das wäre es mir dann tatsächlich nicht Wert.

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CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 06. Mrz 2023, 14:53
Die Werkstattkosten sind im Rahmen des Üblichen (= okay 3-4 Std. + Material) aber dennoch unwirtschaftlich.

Ich habe auf einem Photo einmal Auffälligkeiten markiert.

1. Oben links gelber Rahmen: da könnten Kabel beschädigt sein (eventuell auch Täuschung durch Lichteinfall beim Photografieren)
2. unten links blauer Rahmen: seltsame Spuren. Ist da etwas in das Gerät hineingelaufen oder ist ein Elko in der Nähe ausgelaufen?
3. rote Rahmen: Elkos zeigen Hitzeschäden (grüner Rahmen: Vergleich mit nicht nach oben gewölbtem Deckel).

K_4040_1

Fazit:
Sicherungen prüfen (Netzstecker ziehen und messen "Durchgangsprüfer des MM", Sichtprüfung reicht nicht.
Prüfung der genannten Bereiche und zusätzlich mit LED-Taschenlampe die durch Chassisteile auf den Photos nicht einsehbaren Bereiche.
ca. 10-20 Elkos tauschen (u.a. prophylaktisch im Phono-Teil s.o.)
Austausch Lautsprecher Relais
Danach erneute Prüfung mit vorgeschalteter Glühlampe 230 V~ 60W.
Messung der Spannungen an den Lautsprecherbuchsen
Überprüfung Ruheströme

Eventuell ist es danach noch notwendig, Schalter und Regler zu reinigen.
Kosten, wenn man es selbst macht:
Bauteile für ca. 20-30 €
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 06. Mrz 2023, 19:18
In Bild 2 des TE ist um IC20 ein weiträumiger Fleck auf der Platine vorhanden. Sieht fast so aus, als ob da zahlreiche Elkos ausgelaufen wären oder ob etwas in das Gerät hineingelaufen wäre.
Solche Flecken finden sich auch auf der Endstufenplatine.


[Beitrag von Rabia_sorda am 06. Mrz 2023, 19:19 bearbeitet]
joker32
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Mrz 2023, 19:30
Die Flecken war wohl ein wenig zu viel Tuner 600.

Dann werde ich das Gerät schweren Herzens entsorgen müssen.
Außer hier ist jemand aus dem Raum Regensburg, der mir „helfen“ möchte.

Nachdem ich das Gerät heute eh offen hatte, habe ich es gleich gereinigt.
Jetzt gehen zumindest Höhen, Tiefen und Balance wieder.
Lautstärke ist wie gehabt.

Vielen Dank und viele Grüße
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 06. Mrz 2023, 19:37

Dann werde ich das Gerät schweren Herzens entsorgen müssen.
Außer hier ist jemand aus dem Raum Regensburg, der mir „helfen“ möchte.


Man kann so ein Gerät aber auch verschicken...

Aber entsorge ihn nicht, sondern biete es jemanden (günstig oder gratis) an. Einige Bastler würden sich darüber sehr freuen.
joker32
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 06. Mrz 2023, 20:05
Da hast Du vollkommen recht, Versand ist auch eine Option.
Vielleicht mag ihn ja jemand für mich reparieren?
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