Verstärker "Kenwood KA-900" - Problem

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MZ
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jul 2010, 14:56
Hallo,

ich bzw. mein Vater hat seit längerem Probleme mit seinem alten Verstärker Kenwood KA-900.

Erstens knackt es immer extram laut wenn man die "Tone"-Taste drückt. Völlig unabhängig von Lautstärke, Eingangsquelle, Mute, oder sonst irgendwas.

Zweites Problem ist, dass die Tasten zur Auswahl der Eingangssignalquellen (Tape A, Tape B, Aux, ...) ne Macke haben. Manchmal wird ein Kanal plötzlich leise und krächzt (Tonwiedergabe dann ähnlich von schlechtem Radioempfang). Wenn man dann die Taster nochmal drückt / gedrückt hält / umschaltet ist alles wieder normal - für ne gewisse Zeit.

Drittes Problem ist, dass unabhängig von all dem der linke Kanal scheinbar leicht leiser ist und sehr wenig Bass wiedergibt. Jedoch kann man hören, dass die Basswiedergabe mit dem "Bass"-Drehregler auch links regelbar ist - sie ist nur durchgehend sehr viel geringer als rechts.


Ich wäre für jeden Tip sehr dankbar!!
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2010, 03:05
Zu #1 kann ich ohne Schaltung nix sagen.

#2 dürften ganz klassische Kontaktprobleme sein.

#3 ist vermutlich ein toter Koppelelko. Hier heißt es auch:

I am yet to hear one that hasn't been completely re-capped that doesn't hum


Summa summarum: Dieser schöne Klassiker im ungewöhnlichen Design braucht mal eine gründliche Überholung. Kontaktprobleme beheben, neue Elkos rein, die eine oder andere Lötstelle nachlöten. Hätte er sich nach 30 Jahren auch redlich verdient. Könntest du z.B. bei Armin777 machen lassen, wobei dort IIRC derzeit etwa 2 Monate Wartezeit angesagt sind.

Wenn du das alles selbst machen willst, müßtest du dich schon gründlich einlesen und zum mindesten halbwegs gut löten können (der Kabelsalat in den Geräten ist auch nicht so wirklich einladend).


[Beitrag von audiophilanthrop am 21. Jul 2010, 03:07 bearbeitet]
MZ
Stammgast
#3 erstellt: 23. Jul 2010, 16:28
Danke für deine Antwort!

Schaltpläne hab ich hier. Verstehe allerdings nur Bahnhof von sowas.

zu #3: heißt also, dass ihm noch kein KA900 untergekommen ist, der ohne kompletten Kondensatoraustausch nicht brummt... bei mir brummt zwar nichts, aber wenn der bassunterschied auch daher rührt, würde es ja deine vermutung bestätigen.

könntest du mir auf nem foto zeigen welches die koppelkondensatoren sind, wenn ich eins einstelle? kann man die durchmessen oder sonst wie erkennen ob die hinüber sind?

löten ist nicht das problem. ich behaupte einfach mal, dass ich das recht gut kann. ich verstehe nur relativ wenig von elektronikschaltplänen etc. . hab mich halt nie mit sowas beschäftigt was über das nachbauen von einfacheren schaltungen hinausgeht, geschweige denn ne ausbildung in der richtung gehabt.
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2010, 14:53
Wenn du es hinkriegst, den Schaltplan zu scannen (bei den Kenwoods aus der Zeit geht unter 300 dpi übrigens nix), könnte man immerhin dort die suspekten Exemplare ausfindig machen. Über die Zeichnungen der Platinen sollte sich das dann zuordnen lassen, oder man sucht einfach so nach den Bauteilbezeichnungen.
MZ
Stammgast
#5 erstellt: 07. Sep 2010, 19:57
So, ich hab endlich mal wieder Zeit gefunden...

Also, wir haben leider doch keine Schaltpläne zum einscannen, da hab ich mich leider vertan. Allerdings hab ich im Internet nen eher schlecht als rechten Scan gefunden, den könnte ich gewillten Helfern zukommen lassen bzw hier einstellen.

Bei ner genaueren Durchsicht des Innenlebens sind mir allerdings 3 merkwürdige Stellen aufgefallen... evtl ist hier schon einer der Fehler?!




-oben sind 2 Kabel mit so einem Stück "Kabelbinder" zusammengehalten, jedoch schnürt der die dermaßen ab, dass sich das ding durch die isolierung geschnitten hat
- unten links und unten rechts ist jeweils die Platine komisch schwarz, als wenns da mal zu heiß beworden ist


[Beitrag von MZ am 08. Sep 2010, 06:03 bearbeitet]
MZ
Stammgast
#6 erstellt: 07. Sep 2010, 22:32
Kann es egtl sein, dass die großen und mittleren kondensatoren "ausgelaufen" sind? Irgendwie ist unter einigen so brauner Schmodder, der sich anscheinend mal flüssig verteilt hat und dann ausgetrocknet ist.
Kann daher das Problem des fehlenden Basses im linken Kanal kommen, oder liegt das definitiv an was anderem?
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2010, 11:44
Hallo,

der braune "Schmodder" dürfte Kleber sein, mit dem Elkos für den Lötprozess fixiert werden (in der Fertigung).

Das mit der beschädigten Isolierung ist nicht schön.
Kabelbinder entfernen, und die Leitungen geeignet isolieren!

Das Schwärzungen auf der Platine müssen kein Problem sein.
Heiße Bauteile können die üblichen billigen Platinen auf Dauer deutlich schwärzen, ohne dass wirklich was kaputt ist!

Gruß
Bernhard
MZ
Stammgast
#8 erstellt: 08. Sep 2010, 23:32
Okay,

dann werd ich als nächstes mal die Platinen ausbauen und die Lötstellen überprüfen und die Isolierung der Kabel erneuern.

Gibt es egtl viele verschiedene mögliche Ursachen dafür, dass die Basswiedergabe auf dem linken Kanal schwächer ist? Oder kann man sagen: das ist das und das - finde das Bauteil und ersetze es!

Ich finds halt komisch, dass links und rechts gleich laut ist, nur eben im Tieftonbereich nicht. Und dass sich auch beide Seiten mit dem "Bass"-Regler verändern lassen - nur dass halt links immer weniger Bass ist als rechts...

Das Problem liegt übrigens ebenfalls am Kopfhörerausgang an!
MZ
Stammgast
#9 erstellt: 11. Sep 2010, 10:23
Hi,
ich hatte den Verstärker gestern einmal auseinander und habe matte Lötstellen nachgelötet. Ausserdem hab ich n paar Kabel nachisoliert. Die "Tone"-Taste habe ich ausgelötet, aufgemacht, gereinigt und wieder eingelötet. Die Taster zur Eingangssignalwahl hab ich mit Kontakt 60 behandelt.

Problem 1 & 2 gehören nun der Vergangenheit an!

Problem 3 besteht weiterhin (hatte allerdings auch wenig Hoffnung, dass es durch genannte Maßnahmen verschwindet)

Gibts sonst noch Tips wie ich dem Fehler auf die Schliche kommen kann?

@audiophilanthrop: deiner Meinung nach kann das Problem von einem defekten Koppelelko herrühren? Wie kann ich den Defekt identifizieren? Oder wie sieht so ein Koppelkondensator aus?

Kennt jemand ne Seite, bei der man sich mal n bißchen in die Schaltungen so eines Verstärkers einlesen kann? So Grundlagen quasi, damit ich halbwegs kapiere warum es jetzt am Koppelelko liegen kann.
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2010, 01:00

MZ schrieb:
Die Taster zur Eingangssignalwahl hab ich mit Kontakt 60 behandelt.

Ausspülen mit WL und Versiegeln mit 61 nicht vergessen! K60 ist säurehaltig.

MZ schrieb:
Problem 1 & 2 gehören nun der Vergangenheit an!

Na immerhin.

MZ schrieb:
@audiophilanthrop: deiner Meinung nach kann das Problem von einem defekten Koppelelko herrühren? Wie kann ich den Defekt identifizieren? Oder wie sieht so ein Koppelkondensator aus?

Das sind ganz normale kleine Elkos im Signalweg. Mit dem Eingangswiderstand der nachfolgenden Stufe bilden sie einen Hochpaß, was v.a. nützlich ist, um Schaltungsteile mit unterschiedlichen Gleichspannungspegeln zu verbinden. Bei fast völligem Kapazitätsverlust durch Austrocknung ist die HP-Grenzfrequenz dann natürlich nicht mehr weit unterhalb des hörbaren Bereichs, und der Baß bleibt weg...

Beim Tuner KT-900, gleiche Serie, war Kenwood übrigens teils sehr knauserig mit den Koppel-Cs, IIRC. Man müßte mal einen Blick auf den Schaltplan werfen, um entsprechende Tuningmöglichkeiten auszumachen; bei entsprechendem Platz könnte man auch Folien-Cs verbauen (die von der Kapazität her nicht um den Faktor 10 überdimensioniert werden müßten, wie es bei Elkos wegen deren Verzerrungsverhalten erforderlich ist).

Habe ich eigentlich schon erwähnt, daß diese Heatpipe-Kühlung recht außergewöhnlich ist? Ich dachte, sowas hätte seinerzeit nur Sansui gehabt.

MZ schrieb:
Kennt jemand ne Seite, bei der man sich mal n bißchen in die Schaltungen so eines Verstärkers einlesen kann? So Grundlagen quasi, damit ich halbwegs kapiere warum es jetzt am Koppelelko liegen kann.

Puh, das wären so ziemlich die allergrundlagigsten Grundlagen. Vielleicht solltest du erst einmal Service-Doku besorgen, da einen Blick reinwerfen, einen Scan anfertigen und gezielt fragen.
MZ
Stammgast
#11 erstellt: 16. Sep 2010, 10:12
Darf man Ausschnitte von Schaltplänen hier einfach einstellen?

Ich hab dir das mal angeguckt...

Was ich bis jetzt so gelesen hab sitzen die einfach in der +Leitung, richtig? Und die ElKos zwischen + und +Sensor können es auch nicht sein (Der KA-900 hat ja dieses ominöse Sigma-Drive).
Dann bleiben da, so wie ich es sehe, nicht wirklich viele über.
Die werden wohl wahrscheinlich auch vor dem Bereich sitzen, in welchem die Leitungen aufgeteilt werden zu [Kopfhörer] [Ausgang A mit SigmaDrive] [Ausgang B ohne SigmaDrive] etc. - sonst müsste ja jeder Ausgang nen eigenen KoppelElKo haben.

Ich finde irgendwie keinen Kondensator, der direkt im Signalweg liegt
Die Meisten sind immer gegen Masse gelegen.
Die einzigen ElKos die direkt im Signalweg liegen, sind parallel zu nem Wiederstand geschaltet.

Egtl könnte ich auch mal schauen, ob ich mir einfach nen Kapazitätsmessgerät ausleihen kann / kaufe und dann bau ich einfach alle ElKos die in frage kämen aus und mess die durch. Is wohl eher die brute force Methode, aber sollte ja zum gewünschten Ergebnis führen...
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 16. Sep 2010, 14:12

MZ schrieb:
Darf man Ausschnitte von Schaltplänen hier einfach einstellen?

Du kannst auch den ganzen z.B. auf eserviceinfo.com packen.

Wäre auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn man mal einen Blick drauf werfen könnte...

MZ schrieb:
Die werden wohl wahrscheinlich auch vor dem Bereich sitzen, in welchem die Leitungen aufgeteilt werden zu [Kopfhörer] [Ausgang A mit SigmaDrive] [Ausgang B ohne SigmaDrive] etc. - sonst müsste ja jeder Ausgang nen eigenen KoppelElKo haben.

Kalt, ganz kalt. In der Endstufe gibt es normalerweise höchstens zwei potentiell suspekte Elkos - einer sitzt am Eingang, der andere auf der anderen Seite der Differenzstufe in der Rückkopplung gen Masse. (Generell gibt es in dem Bereich nicht viele, womit sich ein Komplettaustausch anbietet.) Um die Klangregelstufe herum könnte es schon interessanter werden.

Endstufen mit kondensatorgekoppelten Ausgängen sind seit Mitte der 70er im HiFi-Bereich passé. Die nötigen dicken Koppelelkos waren groß, sperrig und dem Verzerrungsverhalten nicht eben zuträglich.
MZ
Stammgast
#13 erstellt: 16. Sep 2010, 16:55

Die werden wohl wahrscheinlich auch vor dem Bereich sitzen,...

Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Wollte damit nur sagen, dass ich ab dem Bereicht nicht mehr danach suchen muss, weil die Elkos vorher sitzen.

Also ich hab den Schaltplan hier gefunden: http://elektrotanya.com/kenwood_ka-900.pdf/download.html

Wär super wenn du mal nen Blick drauf werfen könntest.

Hier ma kurz nen Bild: die grün- und rot umkreisten sinds nicht, richtig? Grün müsste der Tiefpass-Filter sein und rot liegt ja gegen Masse...


Naja, wäre super wenn du nen kurzen Blick auf den ganzen Schaltplan werfen könntest...
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 19. Sep 2010, 02:05
Nachdem es mir tatsächlich gelungen ist, die Datei herunterzuladen (das geht nur bei deaktiviertem Werbeblocker), mußte ich feststellen, daß es keinerlei Koppelelkos im Signalweg gibt, nur nach dem Phonopre. Ein zuschaltbarer Folien-C o.ä. im Signalweg ist für die Subsonic-Filterung vorgesehen, bei Umgehung wäre der so oder so raus.

Überhaupt ist das ganze Gerätekonzept nicht viel weniger ausgefallen als das Design. Einzig die Klangsteller im Feedback (in bester Röhrenradio-Manier) wollen nicht so recht ins futuristische Bild passen. A propos: Bei deren Deaktivierung (TONE-Schalter) ändert sich nichts am Baßproblem? Den Loudness-Schalter mal geprüft, ggf. gereinigt (der wäre sehr suspekt)?

Ansonsten gibt es bei den Endstufen insgesamt 4 kleine polare Elkos zur Spannungsstabilisierung, die ich als sehr kritisch einstufen würde. Deren Austrocknung kann zum Schwingen der Endstufe inkl. Zerstörung führen. Es handelt sich um C83-86, 2µ2, 63V. Ich würde hier vielleicht 105°-Typen zu 4µ7 / 100 V einsetzen (Panasonic FC, wasweißich), zur Sicherheit ggf. noch unten je 100 nF parallel. Wenn genug Platz ist, könnte man auch gleich auf Folien-Cs zu 2µ2 100 V= setzen.

Die kleinen bipolaren 2µ2 würde ich für langfristig haltbarer halten, aber auch hier kann man Folien verbauen - wobei man sicher keine 50 V Spannungsfestigkeit brauchen wird, sondern mit 10-16 V locker auskommen dürfte (was die Baugröße erheblich drückt). Im Defektfall könnte es sonst bei angeschlossenen Sense-Leitungen zum Schwingen der Endstufe kommen.

Die anderen Elkos in der Endstufe würde ich für weniger problematisch halten, anbieten würde sich noch der Tausch der anderen gepolten Typen (gleiche Kapazität, aber spannungsfester) - das wären C109, C133 und die zwei 22µ in der Klangregelung, same procedure beim anderen Kanal.


[Beitrag von audiophilanthrop am 19. Sep 2010, 02:13 bearbeitet]
MZ
Stammgast
#15 erstellt: 20. Sep 2010, 13:20
Schonmal vielen, vielen Dank für deine Mühen!!!


Ansonsten gibt es bei den Endstufen insgesamt 4 kleine polare Elkos zur Spannungsstabilisierung, die ich als sehr kritisch einstufen würde. Deren Austrocknung kann zum Schwingen der Endstufe inkl. Zerstörung führen. Es handelt sich um C83-86, 2µ2, 63V. Ich würde hier vielleicht 105°-Typen zu 4µ7 / 100 V einsetzen (Panasonic FC, wasweißich), zur Sicherheit ggf. noch unten je 100 nF parallel. Wenn genug Platz ist, könnte man auch gleich auf Folien-Cs zu 2µ2 100 V= setzen.

Also nehm ich für C83-86 4x 2,2µF (bzw. besser 4,7µF), 100V, 105°C
Oder Folien-Cs wenn se passen.


, zur Sicherheit ggf. noch unten je 100 nF parallel.

Damit meinst du, noch nen 100nF jeweils auf die Platinen-Rückseite parallel einlöten? Wozu ist das gut?


Die kleinen bipolaren 2µ2 würde ich für langfristig haltbarer halten, aber auch hier kann man Folien verbauen - wobei man sicher keine 50 V Spannungsfestigkeit brauchen wird, sondern mit 10-16 V locker auskommen dürfte (was die Baugröße erheblich drückt). Im Defektfall könnte es sonst bei angeschlossenen Sense-Leitungen zum Schwingen der Endstufe kommen.

Damit sind C29,30,59,60 gemeint, welche zwischen + und +Sensor bzw, - und -Sensor liegen? Da sollten also FolienCs mit 2,2µF und <50V reichen. Oder halt Elkos mit originalwerten und 105°C.


Die anderen Elkos in der Endstufe würde ich für weniger problematisch halten, anbieten würde sich noch der Tausch der anderen gepolten Typen (gleiche Kapazität, aber spannungsfester) - das wären C109, C133 und die zwei 22µ in der Klangregelung, same procedure beim anderen Kanal.

Das wären dann in der Endstufe
C109, C110 mit 47µF, >10V
C133 mit 100µF, >6,3V (find ich im anderen Kanal keine Entsprechung zu)

und in der Klangregelung
C31, C32 mit 2,2µF, >50V
C33, C34 mit 22µF, >16V

Dann werd ich wohl mal ausmessen wieviel Platz ich hab und denn gehts mal auf Shoppingtour


/edit:
ich werde dann wohl zum Conrad hier um die Ecke gehen und mir die Elkos holen (die FolienCs die in Frage kämen haben nen >2cm Lochabstand - das passt nich)

Conrad hat meist verschiedene ElKos die in Frage kämen. Was wäre denn angebrachter - Panasonic FC mit original Spannungsangaben, oder welche von Yageo, aber mit höherer Spannung? Beide sind 105°C


/edit2:
So, grad beim Conrad gewesen. Natürlich hatten se die Panasonic FC nicht da
Also hab ich gesagt: gut, gucken se bidde obs welche mit gleichen Spezifikationen gibt...
Der nette Herr also fleißig die einzelnen ElKos aus den Schubläden rausgesucht - bis er bei den 100V ElKos ankam - die hatten se nicht da :(²
Also mussten wa doch welche bestellen. Die Elkos die er schon rausgesucht hatte mochte ich ihn aber nun nicht wieder einsortieren lassen, also hab ich die schonmal mitgenommen.
Wenn sich heruasstellt, dass durch die neuen ElKos das Problem behoben wird, kann ich die immernoch durch hochwertige austauschen.
(ich hab hier jetzt solche Mini-ElKos von Jackcon mit 105°C liegen)


[Beitrag von MZ am 20. Sep 2010, 16:35 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#16 erstellt: 21. Sep 2010, 22:51

MZ schrieb:
Also nehm ich für C83-86 4x 2,2µF (bzw. besser 4,7µF), 100V, 105°C
Oder Folien-Cs wenn se passen.

Jo. Folientechnisch habe ich jetzt in 2,5er Rastermaß von WIMA nur maximal 1 µF / 50 V gefunden, da müßte man wohl auf die MKS2-Serie im 5er zurückgreifen und basteln.

MZ schrieb:

, zur Sicherheit ggf. noch unten je 100 nF parallel.

Damit meinst du, noch nen 100nF jeweils auf die Platinen-Rückseite parallel einlöten? Wozu ist das gut?

Zum einen drückt das bei hohen Frequenzen den ESR der Gesamtkonstruktion, zum anderen wird so hoffentlich auch bei ausgetrockneten Elkos ein Schwingen der Endstufe verhindert. Betrifft nur den Fall, daß wieder Elkos verbaut werden.

MZ schrieb:

Die kleinen bipolaren 2µ2 würde ich für langfristig haltbarer halten, aber auch hier kann man Folien verbauen - wobei man sicher keine 50 V Spannungsfestigkeit brauchen wird, sondern mit 10-16 V locker auskommen dürfte (was die Baugröße erheblich drückt). Im Defektfall könnte es sonst bei angeschlossenen Sense-Leitungen zum Schwingen der Endstufe kommen.

Damit sind C29,30,59,60 gemeint, welche zwischen + und +Sensor bzw, - und -Sensor liegen? Da sollten also FolienCs mit 2,2µF und <50V reichen. Oder halt Elkos mit originalwerten und 105°C.

Wobei es schwierig sein könnte, einigermaßen hochwertige bipolare Elkos in der Größe zu bekommen, die sind eigentlich mehr eine Domäne der Japaner. Deswegen der Vorschlag mit den Folien. Zumindest bei WIMA gibt's sowas allerdings minimal in 2,2 µF / 50 V im 5er Rastermaß.

MZ schrieb:
Das wären dann in der Endstufe
C109, C110 mit 47µF, >10V
C133 mit 100µF, >6,3V (find ich im anderen Kanal keine Entsprechung zu)

Genau. Die Spannungsfestigkeit bei denen ist im Original nicht gerade luxuriös dimensioniert, an C133 liegen rechnerisch schon 5,5 V an.

MZ schrieb:
und in der Klangregelung
C31, C32 mit 2,2µF, >50V
C33, C34 mit 22µF, >16V

Stimmt, zwei davon sind 2µ2.

MZ schrieb:
(ich hab hier jetzt solche Mini-ElKos von Jackcon mit 105°C liegen)

Weiß nicht, was die taugen. Ich würde ja zu bewährten, qualitativ hochwertigen Herstellern wie Panasonic, Nichicon, Rubycon etc. tendieren. V.a. in Taiwan werden Elkos praktisch jeder Qualität hergestellt, bis hin zu Jamicon und Co..

Die Apotheke mit dem großen C ist übrigens nicht unbedingt ein Maßstab.
MZ
Stammgast
#17 erstellt: 22. Sep 2010, 19:28
Ohmann! Gut, dass Du nochmal drauf hingewiesen hast, dass C29,30,59,60 Bipolare sein müssen! Da hab ich prompt die falschen eingekauft

Dass der Conrad (darf man das hier nicht schreiben?) nicht der optimalste Laden zum Einkaufen ist hab ich mir auch schon fast gedacht. Es lohnt aber noch weniger, für Artikel die zusammen vielleicht 2€ kosten 6€ Versand draufzuzahlen
Dann geb ich lieber nen Euro mehr beim Kauf aus und kann dann gleich gucken was man mir verkaufen will.

Sollte wie gesagt durch den ElKo-Austausch das Problem verschwinden, werd ich mich nochmal nach Folienkondensatoren umschauen.
Gibt es Shops die zu empfehlen wären? Aber ohne Versandkosten gibts da sicher eh wenig.

Nunja, am Wochenende bin ich jedenfalls wieder zuhause und werde mich ans Löten machen. Dabei kann ich ja auch gleich schauen wieviel Platz an den jeweiligen Stellen wirklich ist.

Noch ne Frage zu den FolienCs: die haben wirklich nur so kurze Beinchen, ja? Also muss das Lochmaß exakt passen, oder ich verlänger die Füßchen halt (ist das denn dann immernoch besser als ElKos?) Oder wenn genug platz in der Platine ist könnt ich auch n neues Loch bohren. Naja, nun weiß ich ja welche Bereiche ich mir genauer angucken muss. Da wird sich schon was ergeben.
Und alle FolienCs sind automatisch bipolar, richtig?
MZ
Stammgast
#18 erstellt: 08. Okt 2010, 10:17
Sooo, gibt Neuigkeiten:

Habe Die Elkos ausgetauscht. Also die Normalen - nicht die Bipolaren.
(Die Alten sahen äußerlich übrigens alle top aus - quasi wie neu gekauft.)

Ich hatte leider noch nicht wirklich Zeit es ausgiebig zu testen, bin grad ein wenig im Lernstreß
__

Also: wenn man nun Musik hört ist alles wie zuvor. Das Problem mit dem leisen Tiefton links besteht nach wie vor und in gleichem Ausmaß.

ABER: Wenn man "Loudness" einschaltet, klingt alles homogen! Das Problem ist dann also weg. Der Tiefton links nimmt also zu und gleicht sich dem rechts an. (Zumindest nach einer kurzen Hörprobe zu urteilen. Evtl gibts noch geringe Unterschiede, aber da müsste ich nochmal genauer hinhören.)
___

Mein Problem an der Sache: keiner der Elkos saß in der Loudness-Schaltung (zumindest nach meinem Verständnis). Ausserdem war ich mir bis jetzt sicher, dass das Problem am Anfang auch bei eingeschaltetem Loudness auftrat.

Also entweder hab ich Loudness am Anfang doch nicht getestet, oder ... ja, keine Ahnung. Jedenfalls macht mich das stutzig.

Lässt sich das Problem durch die neuen Erkenntnisse eingrenzen?

Übrigens hat keine andere Einstellung Einfluss auf das Problem. (Tone) , (DC-Coupled - Subsonic) , etc. ändert nichts am Problem.
- Wenn man Loudness einschaltet ist das Problem einfach "weg". (egal welche Zusatzschalter man drückt)
- Wenn man Loudness ausschaltet ist das Problem "da". (egal welche Zusatzschalter man drückt)


[Beitrag von MZ am 08. Okt 2010, 10:19 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#19 erstellt: 09. Okt 2010, 23:37

MZ schrieb:
Also: wenn man nun Musik hört ist alles wie zuvor. Das Problem mit dem leisen Tiefton links besteht nach wie vor und in gleichem Ausmaß.

ABER: Wenn man "Loudness" einschaltet, klingt alles homogen! Das Problem ist dann also weg. Der Tiefton links nimmt also zu und gleicht sich dem rechts an. (Zumindest nach einer kurzen Hörprobe zu urteilen. Evtl gibts noch geringe Unterschiede, aber da müsste ich nochmal genauer hinhören.)

Klarer Fall - Loudness-Schalter reinigen (oder evtl. nachlöten). Offenbar gibt der in Schaltung "aus" einseitig keinen guten Kontakt. Das müßte er aber, da dann die 27n-Cs (C6/7) überbrückt werden.
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