Sony TA-F730ES, Ersatz für 2SB731-F

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Subwerk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Apr 2019, 15:49
Hallo zusammen,

ich hab einen Sony TA-F730ES bei dem sich ein Transistor verabschiedet hat, genauer der 2SB731-F des Herstellers NEC.
Im Service Manual ist das der Q460, 2x vorhanden, je Kanal.
Ich finde zwar 2SB731-K in der Bucht, aber der hat gemäss www.el-component.com eine DC Current Gain (hfe) - 200 to 400, der Originale 2SB731-F hat ne höhere, nämlich 300 to 480.

Mit dem DCA75 Pro hab ich den anderen noch funktionierenden Transistor vom anderen Kanal gemessen, Ergebnis:
PNP Silicon BJT
Red-B Green-C Blue-E
hFE=413 at Ic=5,00mA
Vbe=0,700V at Ib=5,00mA
VceSat=0,009V at Ic=5,0mA and Ib=1,00mA
IcLeak=0.000mA

Aussagekäftiges Datasheet von NEC hab ich keines gefunden im Netz, nur die oben genannten Links, die erscheinen mir als Wirklichkeitsgetreu.

Da ich mit Ersatztypen noch nicht so bewandert bin, nun die Frage an die Kenner und Könner: Welchen Ersatztyp soll ich nehmen? Kann ich den 2SB731-K nehmen? Oder wird das nicht (lange) funktionieren da der hFE Bereich geringer ist?
Bitte um eure Unterstützung,
danke im Voraus, lg, Alex
klausES
Inventar
#2 erstellt: 08. Apr 2019, 23:41
Du wirst in einem hier doch recht grossen Bereich einer sich überschneidenden hfe,
wenn du nicht gerade zwei, sich an gegensätzlichen Grenzen befindlichen Exemplare gerätst
an dieser Stelle keinen Unterschied im Betrieb feststellen können.
Wenn deine Quelle seriös ist (in puntoc Fakes) und trotzdem nicht zu teuer würde ich aus einer Handvoll nach hfe selektieren.
Das einzige was sich, wenn hfe doch stark vom alten defekten abweichend ergeben würde, wäre eine dann leicht geänderte Hysterese.
Subwerk
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Apr 2019, 21:43
Hallo Klaus,

danke für deine Antwort!
Ein Elektroniker Kollege von mir hat mir auch bestätigt das es eigentlich gut passen müsste, der hFE Unterschied wird in dem Fall keine grosse Auswirkung haben. Er hat sich auch die Schaltung angesehen.
Anyway, ich hab mal 8 Stück bestellt, schadet nie da ein paar auf Lager zu haben.
Ich hoffe nicht das sie Fake sind, wissen kann man es zwar nie, ich dramatisiere das Thema aber auch nicht.
Bestellt hab ich über littlediode_uk aus der Bucht.
Ich gebe Info wenn die eingetroffen sind und ich einen verbaut habe.

LieGrü, Alex
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 09. Apr 2019, 22:49
Wenn ich das richtig sehe, dann ist Q460 im rechten Leistungsverstärker-Kanal des Sony TA-F730ES der Ruhestromtransistor.

Sony TA-F730ES schematic detail right power amp stages marked

Da geht ersatzweise auch ein weniger genau ausgesuchter PNP-Transistor mit TO126 Gehäuse, z.B. ein BD140

- Johannes
Subwerk
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Apr 2019, 10:35
Ciao Johannes,

danke für deinen Input und auch die gute Einfärbung der Stages, find ich immer sehr toll wie du das machst!
Der BD140 passt also auch, ok, hab ich bei meiner Recherche nicht finden können damals, wie gesagt bin ich noch nicht so bewandert in der Ersatztypen Suche. Danke für den Hinweis!
Habe mir das Datenblatt mal angesehen, da ist der hFE max 250, also ähnlich dem 2SB731-K.
Ich warte jetzt mal auf die Lieferung des K, dann berichte ich wie es gelaufen ist.

Ich hoffe das war dann der letzte Fehler in dem Gerät, ein Kanal hat sich da ja derbe verabschiedet, da sind ne Handvoll Teile abgeraucht. Dachte ich hab schon alle gefunden und ausgetauscht, aber den 2SB731-F hatte ich noch übersehen. Nun denn...
LieGrü, Alex
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 10. Apr 2019, 18:00

Subwerk (Beitrag #5) schrieb:

Der BD140 passt also auch, ok, hab ich bei meiner Recherche nicht finden können damals, wie gesagt bin ich noch nicht so bewandert in der Ersatztypen Suche. Danke für den Hinweis!



Zur Suche, ist manchmal etwas kniffelig. Ich benutze meist erstmal diese Seite und da wird der BD138 vorgeschlagen. Der BD140 ist nur die Variante mit 80 V und fast an jeder Ecke verfügbar. Ansonsten bei der Suche auch die anderen Werte im Auge haben und die Beinchenfolge kann manchmal interessant sein.

Gruß Uwe
Subwerk
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Apr 2019, 18:47
Danke Uwe, hab mir die mal angesehen grad, super.
der Hinweis mit den Beinchen war auch noch gut, da kann man drüber stolpern wenn man nicht genau nachsieht...
Mal alle in einer Übersicht:
Vergleichstypen 2SB731-F

Jetzt muss ich wirklich ne volle Newbie Frage stellen: Ab wann würde der Ersatztyp nicht mehr passen? Der BD140 zb hat ja bei CE Voltage und CB Voltage Prozentual um einiges höher als der 2SB731. Ab wann wird's problematisch? Kommt auf die Schaltung und Benutzung drauf an?
Und ab wann muss ich mir bei hFE Abweichungen Sorgen machen? Gibts da Faustregeln?

In der einschlägigen Literatur hab ich bisher da noch nicht wirklich ne brauchbare Auskunft gefunden.

Cheers und schönen Abend, Alex
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 10. Apr 2019, 19:04
grob könnte man erstmal sagen, das die Vce etc. Spannung nicht niedriger ist. Aber da kann bestimmt von den Spezialisten noch was dazu fundierter schreiben, bin da eher etwas grobmotorisch.
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 10. Apr 2019, 19:25 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 10. Apr 2019, 19:53
@Alex: Danke für die Blumen, freut mich wenn die farbigen Stufenmarkierungen hilfreich sind.

Wegen der Eignung der unterschiedlichen Transistoren:

Die Schaltung rund um den Ruhestromtransistor Q460 ist ein "V_be Multiplier" (Vervielfachung der Basis-Emitter-Spannung von 0,6V), sprich: Das ist eine schwimmende Spannungsquelle, die immer +/-1,7V (also 3,4V) zwischen den "Enden" Collector und Emitter hat. Dies bildet die Vorspannug, für Treiber und Leistungsstufe und stellt den Ruhestrom ein.

Somit stellt sich an diesem Transistor immer nur eine maximale Spannung von 3,4V ein, egal wie hoch die Railspannungen sind.

Aber das ist nicht überall so. Die erforderliche maximale Spannungsfestigkeit entspricht z.B. bei Stufe 4 und 5 der Rail-to-Rail Spannung von ca. 120V.
Sollte der Verstärker vor 1987 entworfen worden sein, dann war noch 220V in Europa üblich. Heute sind es 230V +/-10%, also bis 253V~.

Nach Gleichrichtung können das bis zu +/-65,5V Railspannung werden, so dass manche Transistoren der Endstufe V_ce = 131V können müssen.

Wer also Leistungstransistoren oder Treiber besorgt für diese Stufe, holt sich sicherheitshalber lieber 140V Typen.

Die hFE Werte sind nach meinem Dafürhalten in heutiger Produktion zuverlässiger und gleichmäßiger eingehalten. das kann man aus der Gleichheit der hFE Werte schließen, die man innerhalb eines Batch bekommt. Allerdings findet man das nicht bei chinesischen Imitaten, sondern eher bei Markenprodukten aus USA oder Japan.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Apr 2019, 19:55 bearbeitet]
klausES
Inventar
#10 erstellt: 10. Apr 2019, 20:00
In wie weit abweichende hfe Einfluss nimmt hängt sehr davon was der T dort machen soll, bzw. noch viel mehr wie er dort eingespannt ist.
ucb und uce sind dort fast vernachlässigbar (anliegende Differenz für uce max ~3.8 V).
Würde aber solange es noch einen 2SB731 (betrifft auch den K) gibt, diesen an der Stelle jedem anderen vorziehen.
Wenn es den nicht mehr gäbe kann man sich immer noch Gedanken machen. In diesem Fall sicher nicht allzu kritisch.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 10. Apr 2019, 20:02
Sehe ich auch so. An dieser Stelle ist hFE nicht so entscheidend.
Broesel02
Inventar
#12 erstellt: 10. Apr 2019, 20:04
Alle diese Transistoren sind ja letztendlich ähnlich hergestellt. Wenn du also ein gleiches Gehäuse hast und gleiche Spannungsfestigkeit dann noch die Grenzfrequenz passt - dann passt der Rest fast automatisch. Fast zwangsweise.
Ich würde nebe dem hFe, der grob stimmen sollte, noch auf die Kapazitäten schauen. Die Eingangsimdedanz sollte schon in dem gleichenRange liegen.

Ich benutze inzwischen bei Ersatztypen eigentlich immer aktuelle Transistoren und bin bisher damit sehr gut zurecht gekommen. Die typischen Kandidaten für das TO-92 Gehäuse sind bei mir der KSA992 uns KSC1845.Die kann man bei Mouser aus aktueller Produkton bestellen. Und damit hat man dann auch sicher keinen Fake- Typen

Richard
eckibear
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 10. Apr 2019, 20:31

Subwerk (Beitrag #7) schrieb:
Ab wann würde der Ersatztyp nicht mehr passen? BD140... CE Voltage und CB Voltage um einiges höher als bei 2SB731. Ab wann wird's problematisch? Und ab wann muss ich mir bei hFE Abweichungen Sorgen machen? Gibts da Faustregeln?

Das kann man nicht pauschal beantworten, es hängt eben von der Schaltung ab. Manche Schaltungen gehen nah an das ein oder andere Limit. Dann sollten zumindest alle relevanten Grenzwertdaten des Austauschtyps gleich oder besser sein als die des Originals. Man kann das alles analysieren, entweder per Hand oder mit einem Schaltungssimulatonsprogramm. In vielen Fällen kann man aber durch einfache Betrachtungen abschätzen, worauf es ankommt. Etwas Erfahrung ist dabei natürlich hilfreich.

Die Spannungsfestigkeiten können und dürfen immer höher gewählt werden, das gibt einfach nur mehr Sicherheitspuffer nach oben.
Ähnliches gilt auch für Strombelastbarkeiten, wenn auch mit der Einschränkung, dass man nicht zu weit über das Ziel hinausschießen sollte. Hohe Strombelastbarkeiten gehen meist mit höheren inneren Kapazitäten und größeren Schaltzeiten einher. Beides kann je nach Schaltung/Verwendung zu Instabilität (Schwingen) führen.
Letzteres trifft auch für die Transitfrequenzen ft zu. Auch hierbei ist das richtige Maß entscheidend, in beide Richtungen. Eine zehnfach höhere ft oder ein Zehntel der ürsprünglichen ft kann schon erhebliche Probleme verursachen.

Beim BD140 gibt es bei seriösen Händlern mehrere Subtypen, aka Verstärkungsgruppen: BD140, BD140-10 und BD140-16.
Die mittlere hfe in den Gruppen und der hfe-Streubereich sind
BD140 <hfe> = 63 , [40...100]
BD140-10 <hfe> =100, [63...160]
BD140-16 <hfe> =160 , [100...250].

Demnach wäre ein BD140-16 geeignet.

Nach alten Siemens Daten ist ft>50MHz, was auch gut passt, obwohl es in diesem Einsatzfall keine Rolle spielt.
Subwerk
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Apr 2019, 10:46
Hallo zusammen!

Hey da tut sich ja was, freut mich!

Danke für die Antworten und Klarstellungen, nun ist mir das deutlich klarer. Dann war ich vom "Gefühl" her nicht so falsch unterwegs, deckt sich mit meinem Wissensstand, schön das bestätigt zu bekommen.

Bei @Ecki muss ich aber nochmal nachfragen, du würdest den BD140-16 also dem BD138 vorziehen? Aber der BD138 ist meines Erachtens näher dran am originalen 2SB731. Übersehe ich etwas?

lg, Alex
Uwe_1965
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2019, 10:55
Hallo Alex, ja der BD138 wäre grundsätzlich näher dran, aber dann auch den BD138-16, aber der BD140-16 wäre auch nicht falscher um auf Deinen Eingangspost auch zurück zu kommen.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 11. Apr 2019, 10:59 bearbeitet]
Subwerk
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Apr 2019, 10:58
Ok, jetzt bin ich in meiner Mitte!
Danke!
eckibear
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 11. Apr 2019, 14:12

Subwerk (Beitrag #14) schrieb:
.. den BD140-16 also dem BD138 vorziehen? Aber der BD138 ist meines Erachtens näher dran am originalen 2SB731. Übersehe ich etwas?

In dem Fall gibt sich das nichts. BD138xx und BD140xx sind aus der gleichen Typserie (daher oft auch gemeinsames Datenblatt), nur dass die BD140xx für etwas höhere Spannungen "zugelassen" sind. Nimm einfach den, den du am einfachsten von einem seriösen Händler bekommen kannst.
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