Bose Wave Music System III brummt manchmal

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munter
Neuling
#1 erstellt: 07. Jul 2019, 11:30
Hallo, ich besitze seit langer Zeit ein Bose Wave Music System III und bin auch sehr zufrieden damit gewesen.

Seit einiger Zeit bemerke ich aber folgendes:

Unabhängig von der Quelle (Plattenspieler, CD, Radio, MP3) nehme ich manchmal ein leichtes Brummen war. Ausserdem verändert sich die Lautstärke leicht. Sie schwankt irgendwie. Manchmal.

Der "Fehler" tritt nicht immer auf, nur manchmal. Aber wenn, dann ist es halt so, dass man es auf jeden Fall wahrnimmt. Ich hatte es zunächst auf staubige Schalplatten geschoben, aber wie gesagt, auch beim Radio (digitalRadio) und auch beim Hören von CD ist es selten zu hören. Es liegt definitiv nicht an den CDs, denn wenn ich einige Sekunden "zurückspule", ist das Brummen nicht mehr da.

Jetzt mal eine ganz blöde Frage an die HIFI-Elektronik-Experten:

Ich habe das Gerät aufgemacht (geht ja GsD geht einfach...) und an den Terminals (+ und -) der beiden Lautsprecher jeweils ca. 7,2 Vdc gemessen. Bezogen auf das Schutzgitter des Tuners (oder auch bezogen auf den Kühlkörper des Verstärker-ICs (TDA 7376B). Ich gehe jeweils davon aus, dass DAS Massepotential ist.
Die 7,2 Vdc können doch nicht normal sein, richtig? Mir war immer so, dass Lautsprecher keine Gleichspannung vertragen.

Es handelt sich wohl um das Modell AWRCC3, obwohl DAS so auf der Rückseite nicht steht. Ich habe bisher keinen Schaltplan gefunden.

Hat jemand eine Idee für mich, wie ich das Problem eingrenzen und idealerweise dann beheben kann?
Danke


[Beitrag von munter am 07. Jul 2019, 11:49 bearbeitet]
munter
Neuling
#2 erstellt: 07. Jul 2019, 13:00
So, ich habe soeben mal mit dem Oszilloskop "gemessen" ... auch hier an beiden Terminals (+ und -) beider Lautsprecher ist ein Offset von ca. 7 V zu erkennen...

Ausserdem hat der 1kHz-Ton (abgespielt vom Smartphone; ich weiß, dass das ganz sicher keine vernünftige Quelle ist...) noch 50 Hz drauf. Bzw. die 1 kHz sind auf 50 Hz draufmoduliert. Das nervt mich jetzt ein wenig!

Bisher hat das Gerät noch nicht gebrummt, so dass ich auf dem Oszi hätte etwas sehen können...
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 08. Jul 2019, 07:17
Hallo,

sicher, dass da 7 Volt DC an den Lautsprechern anliegen? Ich würde mal vermuten, dass die kleinen internen Lautsprecherchen das nicht lange überstehen würden.

Die 50 Hz im Signalweg dürften in einer mehr oder weniger platten Netzteilsiebung begründet sein. Im übrigen scheint da eine schlechte Lötstelle zu existieren.

Noch eine _wichtige_ Frage: das "Brummen" ist wirklich ein Brummen (50 Hz) oder eher ein Verzerren? Die Ursachen für beide Störgeräusche sind nämlich meist sehr unterschiedlich.

Gruß
PBienlein
munter
Neuling
#4 erstellt: 08. Jul 2019, 07:42
Moin, danke für die Antwort.

Also ob das ein Brummen, oder eher Dröhnen ist... ich meine, es ist Dröhnen/ Verzerren... Jedenfalls nicht das typische 50Hz Brummen.

Zu den 7 Vdc: Jap, sowohl mit dem Multimeter, als auch mit dem Oszi gemessen. Wie gesagt, jeweils bezogen auf den Kühlkörper des Verstärker-ICs (ich nehme an, das DA Masse anliegt, denn auch die Schirmung des FM-Tuners hat das Potential).
Oder misst man das zwischen den Terminals des Lautsprechers?

Ich wundere mich halt auch, denn DC an Lautsprecher kann eigentlich nicht gut gehen.
Die "kleinen" Lautsprecherchen sind zwar von aussen recht klein, aber da hängt ein mächtiger Magnet hinten dran...

Woher weiß Du etwas von irgendeiner schlechten Lötstelle?

Danke
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 08. Jul 2019, 09:23
Die Messung bitte nicht gegen Masse, sondern nur die beiden Anschlüsse der Lautsprecher gegeneinander messen. Wenn der Lautsprecher nämlich keine Masse "sieht", ist das Massepotential irrelevant.

Gruß
PBienlein
munter
Neuling
#6 erstellt: 08. Jul 2019, 10:00
OK, habe ich gemacht, zunächst mal nur mit dem Multimeter gemessen:

Standby:
Links: 0,45mV
Rechts: 25mV

Radio an:
Links: -10...15mV
Rechts: 15...40mV

mute:
Links: 3,5mV
Rechts: 28mV

Es scheint also irgendetwas mit dem rechten Kanal zu sein, denn hat einen deutlich höheren DC-Offset.

Wenn ich beim Einschalten des Gerätes (also Power-on) am rechten Lautsprecher höre, dann vernehme ich ein ganz leichtes knacken. So stelle ich es mir vor, wenn man den LS mit DC beaufschlagt. Der linke LS macht das nicht (zumindest kann ich es nicht hören).


Wie kann ich dem weiter auf den Grund gehen?

Grüße
Mathias


[Beitrag von munter am 08. Jul 2019, 10:17 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 08. Jul 2019, 11:39
Hallo Mathias,

ich stimme Dir zu, dass da auf der rechten Seite irgendwas nicht stimmen könnte, aber dennoch sind die Werte 25 bis 40 mV m.e. wirklich nicht besorgniserregend. Natürlich kann auch das Knacksen beim Einschalten daher kommen. Vielleicht lässt sich der Offset im Signalweg verfolgen. Bei dem geringen Betrag wird das aber eher schwierig. Grundsätzlich würde ich mal auf einen defekten Koppelelko tippen.


Woher weiß Du etwas von irgendeiner schlechten Lötstelle?


Das weiß ich natürlich nicht. Ich würde es aber aufgrund der Fehlerbeschreibung zumindest nicht ausschließen. Schlechte, gebrochene oder "kalte" Lötstellen treten häufig an thermisch und/oder mechanisch stark belasteten Stellen auf den Boards auf. Man erkennt sie an dunkler Verfärbung des Boards oder eben überall da, wo große Kühlkörper direkten Kontakt zur Platine haben. Wird der Bereich im Betrieb erhitzt, verlieren diese Stellen dann den Kontakt und es kommt zu Fehlfunktionen oder Geräuschen. Man kann sie mit viel Geduld und einer guten Lupe fast immer aufspüren.

Gruß
PBienlein
munter
Neuling
#8 erstellt: 08. Jul 2019, 12:31
Danke Dir.

Dann werde ich die Tage mal die Platinen komplett ausbauen und auch drunter schauen, ob ich an den Lötstellen/ Bauteilen etwas komisches erkennen kann.

Ich werde dann berichten.

Mathias
munter
Neuling
#9 erstellt: 08. Jul 2019, 13:39
So, ich habe mal die Hauptplatine in Augenschein genommen und an den Lötstellen (besonders den EingangsElkos) nichts feststellen können. Sie sehen alle ganz schick aus und glänzen, so wie ich gute Lötstellen kenne.

Beim TDA7376B ist mir aufgefallen, dass auf der Top-Seite der PIN-8 (GND) wenig Lötzinn hat. Auf der Unterseite ist aber alles i.O.

TDA7376B

bild in groß


Der dicke Elko (10 mF) hat auch noch seine 9,8 mF, der andere größere Elko hat auch noch seine nominellen 2,2 mF.

Nun stehe ich weiter auf dem Schlauch!
Wie kann ich weiter vorgehen?

edit: wirklich blöd ist halt auch, dass ich bisher noch keinen Schaltplan gefunden habe...

Danke
Mathias


[Beitrag von munter am 08. Jul 2019, 14:06 bearbeitet]
munter
Neuling
#10 erstellt: 08. Jul 2019, 15:03
Ich habe mir mal die Versorgungsspannung des Verstärker-ICs angesehen (gemessen an den Gleichrichterdioden). 14,6 Vdc.

Ob dieser Ripple i.O ist... das mögen bitte die Experten bewerten.

Wenn ich mir allerdings das Datenblatt zum TDA7376B ansehe, dann sollte das kein Problem darstellen...schliesslich liege ich mit 14,6 V genau in der Range..

TDA7376B Vcc

DC gekoppelt gemessen, habe ich keine Einbrüche feststellen können...

Mathias
munter
Neuling
#11 erstellt: 15. Jul 2019, 17:03
Hallo,

hat jemand noch Ideen, wie ich dem "Problem" weiter auf den Grund gehen kann?

Danke
Mathias
uullii
Stammgast
#12 erstellt: 16. Jul 2019, 12:30
eventuell ist dein Problem auch an der Stelle zu finden:

https://www.repdata....stem-awrcc4-krachen/

Gruß Uli
munter
Neuling
#13 erstellt: 17. Jul 2019, 11:03
Vielen Dank. Ich werde es mir mal anschauen.

Ich habe die Tage mal die Steckverbinder zu den LS nachgelötet, denn diese sahen irgendwie locker aus. Doof war, dass die Rest-Ringe der Pads extrem schmal waren, obwohl eigentlich genug Platz auf der Leiterkarte vorhanden ist.

Stand jetzt habe ich noch kein Dröhnen/ Brummen/ sonstwas feststellen können, aber ich bin auch kein extensiver Hörer...

Mathias
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