Masseproblem beim Sherwood AX 5090-R - nach Reparatur

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Kahluadude84
Neuling
#1 erstellt: 28. Nov 2021, 18:42
Grüß euch!
Ich hab ein kleines Problemchen mit meinem Sherwood Verstärker.

Angefangen hat alles mit Rauschen und Knacken auf beiden Kanälen, Ursache waren diverse gebrochene Lötstellen an mehreren Transistoren in der Treiberstufe. Diese habe ich nachgelötet, danach ging er nicht mehr an. Bzw. Kurz aus dem Standby Modus und direkt wieder rein.
Eingrenzen ließ sich alles auf die DC Schutzschaltung der Endstufe.
Wurden unter anderem die Basen der Endstufen-Transistoren getrennt, ließ sich der Verstärker normal einschalten. Auffällig auch, das es keine physische Verbindung zwischen Signalmasse und Netzteil-Masse zu geben scheint, obwohl im Schaltplan alles auf "eine" Masse zu laufen scheint.

Jetzt habe ich hier im Forum schon einen Beitrag aus 2015 gefunden, mit genau dem gleichen Fehler und einer Lösung, nur sehe ich die Fehlerursache bei mir etwas anders.

Bei der Fehlersuche und der Nachverfolgung des Signals mit dem Oszi habe ich mehr oder weniger aus Unachtsamkeit eine Verbindung zwischen Netzteil- und Signalmasse hergestellt und et volia, er läuft. Masseklemme ab, Fehler wieder da.

Ist das normal, dass die Massen getrennt sind und liegt der Fehler vielleicht doch wo anders? Ich will jetzt nicht einfach eine Brücke reinlöten, weil ich befürchte, mir damit vielleicht andere Fehler ins Haus zu holen.

Jemand einen Tipp?

Gruß,

Flo
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2021, 19:06
Kannst Du präzise angeben, welche Stellen Du verbunden hast, um die Masse-Verbindung herzustellen?
Ich nutze dieses Service Manual:
https://www.hifiengine.com/manual_library/sherwood/ax-5090r.shtml

Noch ein Hinweis:
Nur für den deutschen Markt wurden die mit FTZ im Schaltplan gekennzeichneten Änderungen vorgenommen. Dies betrifft insbesondere auch die GND-Anbindung der schwarzen Lautsprecherbuchsen.

Und noch eine Frage: Das Gerät hat aber doch vor den festgestellten Defekten funktioniert ... oder?
Kahluadude84
Neuling
#3 erstellt: 28. Nov 2021, 20:34
Grüß dich!
Ich hab den Signalgenerator mit der Masse vom Oszi verbunden und dann, weil ich an IC102 kein Signal am Ausgang gemessen habe, noch die Masse vom Tastkopf am Kühlkörper vom 7815 angeklemmt. Also quasi von der CD Cinch-Masse zum Kühlkörper von IC103.

Ich hab zwei Service Manuals downgeloaded, aber FTZ hab ich nicht gelesen. Muss ich mir das wohl auch noch mal laden.

Vorher hat er funktioniert, von dem Rauschen und Knacken halt abgesehen

Gruß,

Flo


[Beitrag von Kahluadude84 am 28. Nov 2021, 20:42 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2021, 21:03
Ich denke nicht, dass die "FTZ-Änderungen" hier ursächlich sind. Dennoch ... hier die Orte im 28-seitigen SM, wo man sie findet (Nummerierung der Seiten nach PDF, nicht SM):
S. 23 unten Links (neben "DIGI LINK")
S. 24 rechter Rand 2x jeweils unter den Speaker-Symbolen.

Zum Problem:
Die GND-Anbindung der Cinch-Buchsen verläuft auch über Drahtbrücken auf der Platine (siehe Platinen Layout im SM). Dort könnte also noch eine kalte Lötstelle vorliegen.
Desweiteren hat fast jeder Verbindungsstecker auch eine GND-Anbindung.

Fazit:
Du solltest das Netzkabel ziehen, die Siebelkos entladen und dann die GND-Verbindungen laut Schaltplan "durchklingeln".
Ich kann auch eine getrennte Masseführung für die Stromversorgung und Signale nicht erkennen. Dies ist auch eher bei den Logik-/Digitalschaltungen üblich.


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2021, 21:04 bearbeitet]
Kahluadude84
Neuling
#5 erstellt: 28. Nov 2021, 21:27
Ich hab gewiss schon Stunden über dem Layout gebrütet und die Verbindung zwischen Netzteil- und Signalmasse gesucht, aber keine gefunden, das ist es ja. Also weder Leiterbahn noch Drahtbrücke, das ist ja irgendwie das Malheur. Es kommt sich unter der Treiberstufe Nähe, aber ich finde keine Verbindung.
Zwischen Lautsprecher terminal und Cinch ist eine Brücke vorgesehen, aber nicht original gesetzt.
Vielleicht siehst du irgendwas, das mir entgangen ist
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 28. Nov 2021, 21:38

Kahluadude84 (Beitrag #5) schrieb:
....
Zwischen Lautsprecher terminal und Cinch ist eine Brücke vorgesehen, aber nicht original gesetzt.
Vielleicht siehst du irgendwas, das mir entgangen ist


Ich denke Carl kann auch nur in den Plan schauen, ab nicht auf Deine Platine, die könntest Du aber mit der IMG Funktion als Bild hier hochladen

Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 28. Nov 2021, 21:43
Ohne das Original zu sehen, ist es für mich nicht möglich. Der Schaltplan weist ja z.B. auch keine GND-Verbindung der Cinch-Buchsen aus.
Das Platinenlayout ist bei mir wegen der Qualität der Kopie in Ansätzen erkennbar.
Wenn Du Photos der Platinenlötseiten hochladen könntest, wäre das sicherlich hilfreich.

Ansonsten:
Ich würde wie gesagt ein Multimeter nehmen, ein Messkabel mit dem "Kragen" der Cinchbuchse verbinden und dann sehen, bis wohin die GND-Verbindung intakt ist. Wenn sie auch so bereits mit dem Gehäuse verbunden ist, musst Du von der anderen Seite her prüfen ... also COM mit Klemme am Mittelkontakt zwischen beiden Siebelkos und prüfen, ob da der direkte Weg zum Chassis da ist. Falls auch, würde ich den von Dir genutzten Kühlkörper nehmen und prüfen. Vielleicht ist ja auch der Mittelkontakt des 7805 schlecht verlötet, so dass er von der Cinchbuchse Masse bekommt. Keine Masse, keine +15 VDC ...
Kahluadude84
Neuling
#8 erstellt: 28. Nov 2021, 22:44
Das war jetzt auch nicht böse gemeint oder so, ich hab mir den Plan inzwischen als DIN A2 Poster ausgedruckt um mehr erkennen zu können, aber nada... Wenn ich ja wenigstens wüsste wo und ob die Verbindung sein soll, dann wüsste ich grob wo ich suchen muss.

Ohne die Verbindung kommt aber auch irgendwie nur Gulasch aus IC102. Daher muss es nach meinem Verständnis ja irgendeine Verbindung geben.

Man kann das doch nicht einfach zwischen ein paar Elkos Mitteln, oder?

Bilder werd ich nachreichen
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 28. Nov 2021, 23:22
Hier ein Schaltplanausschnitt. Der blaube Rahmen weist auf den 7815 hin (zur Orientierung).
Zu prüfende Drahtbrücken habe ich rot markiert.

Zusätzlich muss unbedingt geprüft werden, ob der Schraubkontakt in der unteren linken Ecke mit dem Chassis verbunden ist. Direkt darüber gibt es noch eine Drahtbrücke, die die Verbindung zwischen GND der Siebelkos mit diesem Gehäusemassepunkt herstellt. Da habe ich nun drauf verzichtet, dafür eine Grafik hochzuladen.
Genau: Seite 21 - unten links - des 28-seitigen SM. Die Brücke heisst vermutlich J219 und liegt direkt neben dem Transistor 2SA1493.

... und den Mittelkontakt des 7815 nicht vergessen.

Sherw_1


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2021, 23:23 bearbeitet]
Kahluadude84
Neuling
#10 erstellt: 29. Nov 2021, 22:44
So, läuft...

Die Masse, die ich so krampfhaft gesucht habe kommt über das Gehäuse und die Schraube im Cinch-Terminal...

Danke für die Mühe, die ich gemacht habe!

Was mich jetzt noch etwas irritiert, die Transistoren in der Treiberstufe (Q208, 210, 211 und 212) werden echt gut warm, also ich mag da die Finger nicht länger als 2-3 Sekunden dranhalten. Ist das normal?

Gruß,

Flo
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 30. Nov 2021, 00:57
Schön, dass Du den Fehler verortet hast.
Zur Temperatur:
Da täuscht man sich häufig, weil man alles, was >40°C ist als sehr heiss empfindet. Du kannst also zwei Sachen machen:
- objektiv mittels Thermoelement messen und/oder
- den Spannungsabfall über die drei 82 Ohm-Widerstände (R226, R227, R231) der beiden Stufen messen (Vol=0). Daraus lässt sich dann der Ruhestrom jeder Stufe messen und beurteilen.
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