Vorstufen-Problem bei Yamaha CX 830

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nostalgiker
Stammgast
#1 erstellt: 29. Sep 2022, 14:55
Hallo, ich habe mal eine Frage zu einem eigenartigen Verhalten meiner Yamaha CX 830-Vorstufe. Wenn ich diese längere Zeit nicht genutzt habe, kommt nach dem Einschalten erst einmal nichts heraus. Wenn ich das Gerät dann einfach mehrere Minuten nur eingeschaltet stehen lasse, scheint es sich immer ein bißchen mehr zu berappeln und spielt dann irgendwann normal und ohne Komplikationen. Nun zu meinen beiden Fragen:
1. Welches Bauteil könnte dafür verantwortlich sein?
2. Kann ich das Gerät beschädigen - oder vielleicht auch meine Lautsprecher - wenn ich das Problem ignoriere und es mit der entsprechenden "Aufwärmphase" einfach weiter betreibe?
Beste Grüße
Wolfgang
gst
Inventar
#2 erstellt: 29. Sep 2022, 15:54
Wenn du den Kopfhörer einsteckt, braucht das auch so lange, bis der das Signal wiedergibt?
gst
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 29. Sep 2022, 16:07
Ich benötige auch noch Infos ...

1. Wie schaltest Du das Gerät ein? Nach meinen Unterlagen, bewirkt die Betätigung des Standby-Knopfes nur das Freischalten der rückwärtigen Steckdose über ein Relais. Nutzt Du eine schaltbare Steckdosenleiste oder Ähnliches? Nutzt die Steckdose an der Geräterückseite?

2. Leuchten die LED sofort?

3. Das Gerät speichert ja bestimmte Einstellungen. Sind diese gespeicherten Einstellungen noch aktiv?

@gst
Prüfst Du ggf. auch nochmal, wie sich der Power On/Standby-Schalter (SW7) auswirkt und was das Relais schaltet?

SM habe ich von hier:
www.vintageshifi.com...0-Service-Manual.pdf

p.s.
Würdest Du den Titel des Threads ergänzen so dass der Name der Geräts genannt wird?


[Beitrag von CarlM. am 29. Sep 2022, 16:09 bearbeitet]
gst
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2022, 17:27
Hi Carl,
nach meinen bisherigen Erkenntnissen schaltet das Relais RY1 in Bereich I9 nur die Zusatzsteckdosen ein. Der Trafo scheint die gesamte Zeit über AC8 und AC6 Spannung zu bekommen.
Der Prozessor bekommt dauernd Strom von Q68 über D10. Da er nur mit 400kHz läuft, verbraucht er wenig Strom. Der Prozessor selber bekommt das Signal zum Einschalten über Pin 42 durch SW7A der Platine Main(5). Der schmeißt dann über Pin15 über Q70 das Relais und das Hauptnetzteil über Q 74 (+ 18V und -18V) an.
Ich sehe dass so, dass wenn die +18 und -18 V da sind, die Muting Control verschärft angeguckt werden sollte. Sonst wäre Pin 15 des Prozessors die nächste Frage, gefolgt von Q74 und dessen näherer Peripherie. Evtl. sind C122 und C123 flau.
gst.


[Beitrag von gst am 29. Sep 2022, 17:34 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 29. Sep 2022, 18:06
Danke. Also sehen wir es gleich. Es ist nur verwunderlich, dass dieses Gerät quasi immer das komplette Netzteil unter Spannung hält.

Ich habe eine ganze Reihe verdächtiger Elkos entdeckt (6.3V und 16V-Typen). Besonders verdächtig wäre der 5.5V-Elko, der ähnlich einem Akku/Goldcap fungiert. Ich denke, dass das Fehlerbild gut zu einem Elkodefekt passt. Nach längerer Betriebsdauer machen sich dann Formierungsprozesse positiv bemerkbar.
gst
Inventar
#6 erstellt: 29. Sep 2022, 18:26
Hi Carl,
wo hast du den 5,5V Elko gesehen?
gst

Edit: habe ihn gesehen - ich halte ihn eher für einen Überbrückungskondensator für einen kurzzeitgen Spannungseinbruch, vile kann er nicht bewirken.
Edit-2 die Reset-Lietung Pin19 sollte kontrolliert werden. Normalerweise ist sie nur kurz nach dem Einschalten 0 und danach 5Volt. Solange sie 0V oder in der Nähe hat, läuft der Prozessor nicht los.


[Beitrag von gst am 29. Sep 2022, 18:38 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 29. Sep 2022, 18:31
Seite 17 ... links von "Power Supply for Phono" auf der gestrichelten Linie C74? 4700 µF 5.5V
und Seite 9 (Übersicht) unten rechts neben dem 5V-Regler


[Beitrag von CarlM. am 29. Sep 2022, 18:32 bearbeitet]
nostalgiker
Stammgast
#8 erstellt: 29. Sep 2022, 19:50
@ gst: Die Zeiten sind identisch.
@ CarlM: Ich schalte das Gerät ein, indem ich den Power-Knopf drücke, Standby findet bei mir nicht statt.
Wenn ich den Knopf drücke, leuchtet sofort das rote Birnchen. Die Steckdose an der Rückseite des Gerätes wird nicht genutzt. Das Gerät hängt nicht an einer schaltbaren Steckdose. Einstellungen habe ich nicht gespeichert, jedenfalls nicht wissentlich.
Ansonsten erst einmal Dank für Eure fachlichen Anmerkungen, die für mich leider viel zu hoch sind. Sie werden aber sicherlich einem Reparateur behilflich sein.
Noch einmal mein 2. Anliegen: Besteht bei irgend einer der vermuteten Ursachen Schädigungsgefahr für das Gerät oder angeschlossene Lautsprecher, wenn ich das Gerät einfach weiter betreibe?
Wolfgang
gst
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2022, 20:00
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Es hört sich nicht so gefährlich an, wie du das beschreibst. Aber: das wird sicher nicht besser werden und es ist eigentlich eine Vorstufe, die sauber und logisch aufgebaut ist. Ich würde doch arg empfehlen, sie reparieren (zu lassen). Der Fehler wird vermutlich nicht schlimm und nicht teuer im Ersatzteil sein, aber der vor dem Gerät sollte seinen Grips etwas anstrengen sollen. Warte man in jedem Fall Carls Anrwort ab.
gst
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 29. Sep 2022, 20:25
Ich sehe es ähnlich wie gst.

Es ist vermutlich nichts Gefährliches und auch nichts, was die Endstufe schädigen wird. Andererseits muss jedes elektrische Gerät, das nicht so funktioniert wie es soll, überprüft und repariert werden. Somit ist "Reparatur" angesagt und nicht "Probieren wie lange es noch gut geht" - auch, weil das Risiko größer wird, wenn der Schaden langsam größer wird. Die Kosten für eine Reparatur werden dann auch eher zunehmen. Da gibt es eine gewisse Parallele zum Zahnarztbesuch ...

Zur Vorgehensweise:
1. Falls es bei Euch ein Repaircafé gibt, könntest Du dort anfragen.
2. Beim Werkstattbesuch muss man eine wirklich seriöse Werkstatt beuaftragen, die zunnächst einen Kostenvoranschlag macht, dessen Kosten bei einer Reparatur angerechnet werden. Aber: es gibt leider "Schwarze Schafe", die das Gerät nur 2 Wochen lang ins Lager stellen und danach behaupten, das Gerät sei irreparabel (weil Spezialteile nicht beschaffbar sind).
3. Du könntest hier mitteilen, in welcher Region Du wohnst. Vielleicht hat ja jemand aus dem Forum Zeit und Lust Dir zu helfen.

p.s.
Falls Du die Endstufe zeitgleich gekauft hast und Dir nach Durchsicht des Vorverstärkers ein Austausch diverser Elkos empfohlen wird, könnte dies auch für die Endstufe zeitnah fällig werden. Dann aber zunächst die erste Reparatur abwarten ... (siehe 2.)
nostalgiker
Stammgast
#11 erstellt: 30. Sep 2022, 10:20
@ gst und CarlM: Eure Antworten stimmen mich grundsätzlich positiv, daß ich bei einem Weiterbetrieb zunächst einmal keine Bedenken hinichtlich größerer Schäden haben muß. Natürlich gehört das Gerät trotzdem in fachkundige Hände. In meiner Gegend (KLeve am Niederrhein) ist die Zahl der infrage kommenden Werkstätten sehr überschaubar , aber ca. 100km entfernt (in Essen/Ruhrgebiet) gibt es eine Werkstatt, die sich sicher fachkundig und seriös meines Gerätes annehmen kann. Sollte ein kompetentes und williges Forumsmitglied in meiner Nähe wohnen, würde ich auch nicht nein sagen. Eine Verständnisfrage habe ich noch: Ist denn der Fehler, der das beschriebene Fehlverhalten auslöst, auch dann zu detektieren, wenn das Gerät, wie momentan, wieder einwandfrei läuft - oder muß es erst wieder "tot" sein, um erfolgreich tätig werden zu können?
Wolfgang


[Beitrag von nostalgiker am 30. Sep 2022, 10:21 bearbeitet]
gst
Inventar
#12 erstellt: 30. Sep 2022, 13:07
Ich wohne ca 250 km weit weg, da kannst du überlegen, ob du das Gerät hinschicken willst oder nicht.
Zum Fehler, wenn er nicht auftritt:
Stecker ziehen, Deckel abschrauben, Gerät geschützt vor Berührungen aufstellen, Stecker wieder reinstecken und anstellen.

CM8030-Ausschnitt

Wenn der Fehler weg ist, mit Kältespray von Kontakt-Chemie die einzelnen Bauteile rings (Radius max 2cm) um die beiden Kühlkörper kurz besprühen. Wenn dann der Fehler wieder auftritt, wäre sehr geholfen. Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass es ein thermischer Fehler ist, der so wieder zu provozieren ist.
gst


[Beitrag von gst am 30. Sep 2022, 14:25 bearbeitet]
nostalgiker
Stammgast
#13 erstellt: 30. Sep 2022, 19:24
Danke für Dein Angebot, aber ich denke, ich werde das Gerät persönlich in Essen abgeben und abholen, verpacken und verschicken ist nicht so mein Ding. Zur möglichen Fehlerquelle noch die Frage: Was käme denn außer einem thermischen Problem sonst noch in Betracht?
Wolfgang


[Beitrag von nostalgiker am 30. Sep 2022, 22:36 bearbeitet]
gst
Inventar
#14 erstellt: 01. Okt 2022, 09:45
Elektrolyt-Kondensatoren im Netzteil oder in der Ansteuerung des Prozessors.
gst
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 01. Okt 2022, 09:52
Thema Hitze und dadurch möglicherweise defekte Elkos wurde hier schon angesprochen:
http://www.hifi-foru...ad=8256&postID=10#10

Wird der Spannungsregler des Netzeiles dauerhaft warm oder sogar heiß?
Das wären die typischen Stellen, wo nach Jahrzehnten die Fehler auftreten.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 01. Okt 2022, 09:55
OK, wenn gst dort reinschaut, dann ist ja alles gut
nostalgiker
Stammgast
#17 erstellt: 01. Okt 2022, 11:59
@ Johannes und gst: Nach meiner Wahrnehmung wird nichts heiß, aber das ist ohne Gewähr. Aber danke für eure Hinweise, ich werde sie mit in die Werkstatt nehmen und damit dem Reparateur wahrscheinlich bei der Fehlereingrenzung helfen.
Wolfgang
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 01. Okt 2022, 12:51
Hitzeschäden ist auch nur eine von zahlreichen möglichen Fehlerursachen. Es könnte auch einfach Alterung eines Bauteiles sein, oder eine schlechte Lötstelle, oder ein unsichtbarer Haarriss in einer Kupferleiterbahn, oder ein Kontakt in einem der Schalter oder Regler, oder ein Halbleiter dessen Plastikverguss undicht ist und Feuchtigkeit reinglassen hat, oder oder oder.

Fehlersuche in einem HiFi-Gerät ist eine Sache, die viel Erfahrung und manchmal auch sehr viel Geduld erfordert.

- Johannes
nostalgiker
Stammgast
#19 erstellt: 03. Okt 2022, 10:02
Hallo Johannes,
das macht einem Technik-Legastheniker wie mir richtig Mut . Mal schauen, wie ich weiter in dieser Angelegenheit verfahre. Eine (zugegebenermaßen schlechte) Option ist, den Kopf in den Sand zu stecken und das Gerät, das ja momentan problemlos läuft, einfach weiter betreiben - bis zum GAU
Trotzdem danke für Deine Anmerkungen.
Wolfgang
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 03. Okt 2022, 13:06
Die Aussichten sind bei dem Yamaha Vorverstärker denke ich gut. Das Gerät ist überschaubar und es gibt das Service Manual im Netz.

Erfahrene Reparateure haben diverse Tricks, um flüchtige Fehler zu reproduzieren, je nachdem, ob der Fehler mechanisch anspricht oder thermisch oder rein elektrisch. Meistens findet man den Fehler.

Wer das jahrelang gemacht hat, der kennt allerdings auch die Fälle, die sich einfach nicht knacken lassen und dann im Regal landen. Wenn es das eigene Gerät ist, dann überlegt man ständig weiter, holt es Tage später wieder aus dem Regal und versucht es noch mal usw. Manche Geräte verbleiben für immer in diesem Zustand. Aber solche extremen Komplikationen würde ich bei diesem Gerät wie gesagt nicht erwarten.

- Johannes
nostalgiker
Stammgast
#21 erstellt: 04. Okt 2022, 15:46
Hallo Johannes,
danke für Deine Anmerkungen, die mich hoffnungsfroh stimmen.
Wolfgang
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