Quadral Allcraft 4100: defekte Frequenzweiche

Autor

Beitrag

Front_Blue_In
Neuling

#1 erstellt: 01. Dez 2014, 11:10

Halllo liebe Leute,

Es waren einmal zwei glückliche Quadral Allcraft 4100 Bassreflex-LS, die fröhlich vo sich hin plärrten, wo und wann immer sie gebraucht wurden. Doch eines Tages kamen einige volltrunkene "Experten" des Weges, meinten mal wieder "lauter = besser" und schafften es bei maximalem Volumen, beide Frequenzweichen der armen, treuen Boxen zu rösten...

genug von der Märchenleier und ab zu meinem Problem:

Der Allcraft 4100 läuft mit einer 4-Wege-Frequenzweiche und die ist (wie oben beschrieben) abgeraucht. Fotos davon kann ich leider erst ab morgen nachliefern, ich bitte um euer Verständnis. Nach eingehender Untersuchung habe ich allerdings herausfinden können, dass so ziemlich alle darin verlöteten Elkos futsch sind, sprich ein Tonfrequenz-Elko und zwei rauhe Elkos. Auch die restlichen Bauteile sehen aufgrund ihres sowieso schon nicht mehr jungen Alters auch nicht gerade prächtig aus. Meine Idee und die meines alten Herren war daher, gleich die ganze Freuquenzweiche zu wechseln. Ab hier hört unser gefährliches Halbwissen allerdings auf und es ist die eure Unterstützung gefragt.

Datenblatt zu den LS

Tonfrequenz-Elko von WEGO:

AF/U
22µF
35VAc/100VDC
bipolar-GPF

Elko rauh von WEGO:

100µF
100V
bipolar

Welche Frequenzweichen, abgesehen von derselben, kann ich in die LS einbauen und wo kriege ich die möglichst kostengünstig her?
Wenn es die Frequenzweiche als solche nirgends zu kaufen gibt, kann ich dann wenigstens am Setup der Weiche durch den Einbau anderer Elkos die Robustheit der LS und vllt sogar die Qualität des Klangs etwas verbessern?
Ich denke, ihr versteht, dass sich eine Lösung, die teurer als 100€ für beide LS ist, nicht lohnt, da die Allcrafts ja nicht die Creme de là Creme der PA darstellen.

Ich hoffe, alle nötigen Informationen geliefert zu haben. Falls was fehlt, will ich natürlich gerne nachbessern.

MfG Nik

qawa
Inventar

#2 erstellt: 01. Dez 2014, 13:12

Hallo erstmal und guten Tag!
Andere Frequenzweiche geht nicht. Muss schon dieselbe oder die Gleiche sein, sondt ist die Abstimmung flöten.
"Universalfrequenzweichen" gehen gar nicht.
aber das ist glaube ich, gar nicht das Problem. Meist werden die Hochtöner "gegrillt" und die Elkos sind nur ein Folgeschaden.
Du solltest die Hochtöner ausbauen, ablöten und durchmessen. Mit einem einfachen Widerstandsmessgerät (Baumarkt).
Je nach Typ - 4 oder 8-Ohm - sollten da 2 bis 4 oder etwa 6 bis 8 Ohm rauskommen.
Oder du betreibst sie ganz leise direkt an einem Verstärkerausgang. Es sollte zumindest Gezischel geben oder Musik wie aus einem Kleinstlautsprecher.
Sind sie in Ordnung, können die Kondensatoren gewechselt werden. Firma ist ziemlich egal.
"Tonfrequenzelkos" sind glatte bipolare Elkos. Zur Verbesserung werden oft Folienkondensatoren eingesetzt. Vorteil: sie sollen "besser" sein, haben eine längere Lebensdauer, Nachteil: sie haben einen geringeren "Grundwiderstand" als die Elkos, obwohl ich glaube, dass das kaum ins Gewicht fällt, der Qualitätssprung gegenüber Elkos aber leider auch nicht.
Statt der 100µF-Elkos rauh könntest du glatte Versionen nehmen, die kosten allerdings schon ein bisschen. Ob du den Unterschied hörst, wag ich aber ebenfalls zu bezweifeln.
Also: Kapazität oder µF-Wert: einhalten.
Belastbarkeit oder V-Wert: einhalten oder überschreiten.
Toleranz: wenig ist gut.
Typ: einhalten, verbessern kann man machen - muss man aber nicht.
Spulen auf der Frequenzweiche sind meist recht robust.
Widerstände, wenn vorhanden, können auch abrauchen, sind aber ebenfalls kostengünstig ersetzbar.
Aber erst die Chassis checken. (Und diesen Satz 10 mal hintereinander schnell aufsagen.)
Norbert.