Dantax studio s100

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qawa
Inventar
#1 erstellt: 15. Sep 2018, 17:56
Hallo liebe Leute!
Mir sind ein paar Dantax-Lautsprecher zugelaufen:
Klassisches Nußbaum-Design mit angeschraubtem Ständer, durchaus noch nierentischtauglich.
Zuhaus hab ich erstmal die Abdeckung abgezogen und siehe, die Schallwand ist gut gefüllt:
Hochtöner, wohl von Phillips, 38er Mittelkalotte und 2 25er Bässe bei immerhin etwa 36 l Innenvolumen.

,Dantax Studio 100

Dantax Studio 100

Ich finde den Klang recht ansprechend, obwohl mich die Membranfläche bei solch doch recht kleinen böxlein doch stutzig macht.
Im Mittel/Hochton läuft vielleicht nicht alle glatt, aber ich war scho überrascht.
Nun konnt ich aber nicht viel finden im Netz.
Mir ist zwar schon mal der Name Dantax begegnet, aber zu diesem Typ gibts nicht viel. Also ich meine ältere Dantax, nicht irgendwelche neuen Plastikbomber.
Also, weiß jemand etwas über das Modell hier?
Oder über die Firmengeschichte? Es sind ja wohl Dänen. Ich finde sowas immer interessant.
Ich konnte die Lautsprecher noch kaum öffnen. Die Chassis sind verklebt, das kann man nicht anders nennen. Die Bässe haben so dicke vorspringende weiche Gummisicken, dass ich mich zur "Aufs-Gesicht-leg-Methode noch nicht durchringen konnte.
Ich konnte einen Hochtöner ausbauen, konnte aber nur spinnenfadendicke Zuleitungen erkennen.
Ich muss da wohl nochmal ran., allein wegen der Kondensatoren.

Dantax Studio 100 Bass

Dantax Studio 100 HT

Der Mitteltöner - ich dachte zuerst, der ist beschädigt, aber die Delle im Fitter findet sich gespiegelt auch in der anderen Box.
Sie ist notwendig, damit der Bespannrahmen raufpasst. :
Also, falls jemand was weiß, gern melden.
Danke!
Norbert..
qawa
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2018, 09:52
Hallo,
Dantax ist wohl ein Name, der nicht so viel Interesse weckt.
Ein paar Dinge hab ich aber schon selbst rausgefunden.
Das Erste: Beim Schreiben solcher Nachrichten sollte die Brille aufgesetzt werden. Viele Tippfehler im ersten Text.
Dann: Ein Hoch auf die Gravitation!
Ich habe die Lautsprecher aufs Gesicht gelegt und über Nacht waren die Bässe draußen.
Die waren nicht nur eingeklebt sondern auch sehr eng eingefräst. Trotzdem hats geklappt.
Die Bässe sind mit Seas 25 F-EW 15 Ohm gelabelt.
Die große Kalotte ist eine Seas H 087 1,5 Zoll, wie es aussieht.
Es gab anscheinend einen Seas Bausatz mit der Kalotte und einem 25 F-EW in 8 Ohm bei Trennung bei 1500 Hertz.
Das Ganze von Anfang der 70er Jahre.
Der kleine Hochtöner macht anscheinend nur einen schmalen Peak irgendwo bei 10 000 Hertz.
Die Firma Dantax an sich interessiert mich immer noch und auch das Modell Studio S100. Falls jemand etwas weiß, gern melden.

Schönen Gruß
Norbert.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 19. Sep 2018, 10:18
Hallo Norbert,

vielen Dank für die Infos. Die Firma Dantax gibt es ja noch. Weshalb fragst Du dort nicht einmal an?
https://dantaxradio.dk/

Trinnitus
Stammgast
#4 erstellt: 19. Sep 2018, 12:40
Hallo Norbert,
aha Studio, dann werden die Boxen eher liegend betrieben. Deshalb auch diese Anordnung der MT/HT Chassis.
Die TTs sehen sehr wertig aus, kannst Du ein Foto vom Korb machen?
Ich denke, da hast Du einen tollen Fang gemacht und die Frontplatte ist wunderschön (Zebranoholz?).
Gruß Matthias
qawa
Inventar
#5 erstellt: 22. Sep 2018, 10:13
Hallo,
die Dantax-Seite war mir entgangen. Google hatte den Zusatz "listet in Stock exchange ...". Da hab ich sie den dantax-Steuerbüros zugeordnet.
Bei dantaxradio gibt es auch einen kurzen Abriss der Firmengeschichte.
Ich hatte angenommen, sie wären aufgekauft worden und dann zum puren Namensgeber verkommen. Sie scheinen aber Hochwertiges mit Design zu produzieren. Wobei mir das Design nun nicht zusagt auf den ersten Blick. Ist ja Geschmackssache.
Zu trinnitus: Liegend betreiben ist eine Option.Die Position des Firmenschildes deutet aber eher auf klassischen Betrieb hin.
Zu jener Zeit, frühe 70er, hat man denke ich, nur versucht, die Chassis möglichst eng beieinander anzuordnen.
Wie sies geschafft haben, so viel Tieftöner in so wenig Innenvolumen unterzubringen und trotzdem eien ansprechenden Bass zu produzieren, ist mir noch ein Rätzel. Weitere Bilder folgen noch.Seas sagt zur 8Ohm-Version: 26 Hz Reso, 0,35 Qts, 175 l Vas.
weitere Bilder werden folgen.
Gruß, Norbert.
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 22. Sep 2018, 15:08
Hi,
qawa (Beitrag #5) schrieb:
... Wie sies geschafft haben, so viel Tieftöner in so wenig Innenvolumen unterzubringen und trotzdem eien ansprechenden Bass zu produzieren, ist mir noch ein Rätzel. ...
Seas sagt zur 8Ohm-Version: 26 Hz Reso, 0,35 Qts, 175 l Vas. ...


Du kannst die Parameter ja z.B. hier mal eingeben (18 l pro Chassis):
http://www.micka.de/index.php#ideal

Es zeigt sich (mal wieder), dass für viele Musikrichtungen, Wohnräume und typ. Abhörpegel eben nicht der Tiefbass (<=50 Hz), sondern eher eine leichte Anhebung (hier ca. 2 dB) im "Normalbass" /unteren Mitten zu einem angenehmen Bass führen ....

Was ist dein eigentliches Problem mit diesem LS ?
(ich würde die Kondensatoren der Weiche gegen neue austauschen)

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 22. Sep 2018, 15:09 bearbeitet]
qawa
Inventar
#7 erstellt: 22. Sep 2018, 17:32
Wenn ich ehrlich bin:
Das grundsätzliche Problem ist, dass ich wissen muss, wie es drinnen aus sieht: Wie sind sie aufgebaut und was ist drin.
2 16Ohm-Bässe parallel von Seas mit Gusskorb, ein 1,5Zoll Seas-Hochtöner und ein Philips-Hochtöner.
Dann zeigten ein paar schnelle schmutzige Messungen, dass es etws unruhig ist im Hochtonbereich und dass der (Super)hochtöner um 10000 Hz arbeitet.
Ich vermute auch, dass die Kondensatoren nicht mehr ganz das machen, was sie sollen.
Weiter besteht die vage Möglichkeit, dass der Philips-Hochtöner mehr schadet, als dass er nützt.
Das ist aber nur eine ganz schwache Vermutung.
Soweit, so gut.
Norbert
qawa
Inventar
#8 erstellt: 23. Sep 2018, 18:26
Hallo,
es wurde ein Bild des Tieftöners gewünscht:

Dantax

Danach machte ich mich uf die Suche nach der Weiche:

Dantax Studio 100

Die Platine ist übrigens 5 x 9 cm groß.
Die erste Vermutung war ein 6dB-Filter. Da habe ich mich aber getäuscht.
Die Weiche besteht aus 2 Hochpässen 2. Ordnung schreibe ich lieber.
Für die 1,5-Zoll-Kalotte stehen 8µF und etwa 0.35 mH zur Verfügung.
Für die 1-Zoll-Kalotte 2,2 µF und die gleichen 0,35 mH.
Kein Tiefpass für Bässe und Mitten. Ich glaube, das gabs zu jener Zeit häufiger.
Die Kondensatoren sind winzig. Auch der 8µF-Kondensator ist gerade mal 2 cm lang.Aber sie halten in etwa ihre Werte: 2,4 für den 2,2Kondensator, etwa10 für den 8er.Ich habe gehört, dass die günstigeren C-Meter bei Elkos etwa 10% mehr anzeigen wegen der Messfrequenz, das habe ich auch so erlebt.
Von daher ist alles mehr oder weniger in der Toleranz.
Ich grüble, ob ich die Kondensatoren trotzdem tausche, oder das bleibt originool.
Soweit, sogut,
Norbert.
Trinnitus
Stammgast
#9 erstellt: 23. Sep 2018, 18:50
Hallo Norbert,
danke fürs Foto vom TT
Gruß Matthias
Detsi_Bell
Stammgast
#10 erstellt: 25. Sep 2018, 13:46
Hallo Norbert,

sehr schöne Boxen, die Du bekommen hast, das wäre genau mein Geschmack. Ich hatte mal optisch sehr ähnliche Jamos, die stammten ja auch aus Dänemark.

Der Entwickler fand die Hochtonabgabe einer 38er Gewebekalotte wohl etwas unbefriedigend und hat noch einen günstigen HT dazu getan. Der AD140/160 geht durchaus bis 17-18kHz. Zum fehlenden Tiefpass beim Bass ist zu sagen, daß der 25FEW eine 4-lagige Schwingspule hat, da ist der TP praktisch schon eingebaut. Das Chassis ist obenraus sehr gutmütig und grad mal so bis 1,5kHz einzusetzen. Ich hab seit den 80ern ein paar davon rumliegen und wollte immer mal was machen...

Bis dann, Gruß:

Detsi


[Beitrag von Detsi_Bell am 25. Sep 2018, 13:52 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 25. Sep 2018, 14:23
Hi,
Detsi_Bell (Beitrag #10) schrieb:
... Zum fehlenden Tiefpass beim Bass ist zu sagen, daß der 25FEW eine 4-lagige Schwingspule hat, da ist der TP praktisch schon eingebaut. Das Chassis ist obenraus sehr gutmütig und grad mal so bis 1,5kHz einzusetzen.

Hinzu kommt die Doppelbestückung = sehr große Membranfläche, die einer evtl. Mittenbetonung (ohne Weiche) tendenziell (im Raum) entgegenwirkt.

Ja, nette LS, state of the art, from Danmark, 70s ...

-----------------------------
Die blauen Elkos checken oder pauschal austauschen
-- gegen Elkos rauh 100 V-, kein Upgrading auf Folien-Cs --
ansonsten nichts machen

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 25. Sep 2018, 14:30 bearbeitet]
qawa
Inventar
#12 erstellt: 29. Sep 2018, 10:50

und wollte immer mal was machen...

Ja, das juckt in den Fingern. Besonders mit den 2 16Ohmern.
Ich denke, ich werde mal provisorisch Folien-Cs in eine Box setzen und gegen die andere testen, den Super-Hochtöner vielleicht abklemmen.
Ich geh dann doch auf die 60 zu und glaub, dass ich wohl wenig von ihm habe außer Ärger. Die Rechts/links-Messung offenbart schon eine Menge Ungemach. Dann mal testen.
Übrigens: Eine Messung schräg von oben erbrachte viele Auslöschungen im unteren Mittenbereich. Der Liegendbetrieb ist wohl auch nicht die Lösung.
Und zum Schluß den Urzustand wieder herstellen.

Schönen Gruß,
Norbert.
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 29. Sep 2018, 11:34

qawa (Beitrag #12) schrieb:
... Die Rechts/links-Messung offenbart schon eine Menge Ungemach. ...

... spiegelbildliche Orientierung der LS ?
... einzeln oder gemeinsam gemessen ?
... dabei korreliertes Signal (Mono) oder nicht ?


[Beitrag von ehemals_Mwf am 29. Sep 2018, 11:36 bearbeitet]
qawa
Inventar
#14 erstellt: 29. Sep 2018, 14:58
Einzelner Lautsprecher zur HT-Seite gemessen ergibt einen tiefen breiten Einschnitt oberhalb von 2000 Hz.

messung Dantax

Besser ists direktstrahlend.
Norbert
qawa
Inventar
#15 erstellt: 21. Dez 2018, 21:29
Hallo.
einfach mal als Nachtrag:
Ich habe den Urzustand wieder hergestellt.
Die modernen Kondensatoren machten schon irgendetwas ein wenig anders, aber Welten oder Offenbarungen waren das nicht.
Ein wenig mehr Dämmmaterial oben und unten im Gehäuse ist verblieben. Boden und Deckel hatten ein unbelegtes Dreieck. Im Original war eine Matte u-förmig im Gehäuse eingelegt, die diese Bereiche freigelassen hat.
Ich empfinde die Dantax so als sympatischer. Obs nun reiner Glaube ist oder nicht, kann ich nicht sagen.
Der Philips-Hochtöner schafft wohl das Gegengewicht zum üppigen Bass. Ohne ihn ists schlapp.
Alles in Allem, aber doch schöne Schätzchen.

Frohes Fest,
Norbert.
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