Reparatur Subwoofer (Knack-Geräusch im Sub310)

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Loebe
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Apr 2021, 21:45
Hallo Zusammen! Nachdem ich nun wochenlang auf der Suche war, was da andauern im Wohnzimmer knackst (von Ungeziefer bis zu meiner Schulter war absolut alles unter Verdacht), konnte ich den Übeltäter nun letztendlich ausfindig machen. Auch, wenn mir meiner Schulter lieber gewesen wär, es hat nun leider ausgerechnet meinen geliebten Subwoofer getroffen. Wenn dieser eingeschaltet ist, beginnt er einfach zufällig zu knacken. Als würde eine Maus an der Membran knabbern. Das tut er auch, wenn das Audiokabel abgesteckt ist. Beim Anspielen von sehr bass-lastigem Material (zB ein Sound Test auf Youtube) spielt er zu beginn SEHR verrauscht. Das Rauschen verschwindet mit der Zeit und er klingt wieder normal. Bis er, nach einiger Zeit (Sekunden bis wenige Minuten), wieder zu knacken beginnt und das Spiel von vorne los geht. Was kann so ein Verhalten auslösen? Ich hab mal den Verstärker in Verdacht. Oder kanns auch ein Schaden am Treiber sein?

Konkret handelt es sich um einen 2009 gebauten Sub310 mit dem Mivoc XAW 310 HC Treiber und einem RCM Detonation DT 300 Verstärker.

Da beides nicht mehr Verfügbar ist, hoffe ich, dass ihr mir ein wenig bei der Reparatur unter die Arme greifen könnt. Beim ausfindig machen der defekten Komponente und beim finden eines passenden Ersatzteiles.

Danke und bis dann!
Mario

Update: Noch etwas ist mir aufgefallen. Wenn er eingeschaltet ist und man die Membran mit der Hand etwas hinein drückt und bewegt, dann kratzt er richtig schlimm. Als wär Sand in der Schwingspule. Schaltet man ihn ab, geht alles wieder butterweich und lautlos.


[Beitrag von Loebe am 21. Apr 2021, 21:55 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 24. Apr 2021, 01:10
Hallo,


Was kann so ein Verhalten auslösen?


Evtl ist es der Kleber auf den Platinen.
Dieser wirkt ätzend und greift Bauteile an. Hier muss der Kleber entfernt und die angegriffenen Bauteile erneuert werden.
Ansonsten können es noch kalte Lötstellen und ggfls defekte Bauteile (Elkos, Dioden, Transistoren) sein.


Wenn er eingeschaltet ist und man die Membran mit der Hand etwas hinein drückt und bewegt, dann kratzt er richtig schlimm. Als wär Sand in der Schwingspule. Schaltet man ihn ab, geht alles wieder butterweich und lautlos.


Dazu könnte evtl eine Gleichspannung am Lautsprecher anliegen. Ich kenne die technischen Vorraussetzungen des Amp-Modules nicht, aber oft sollte sie unter 0,1 VDC liegen (besser 0 VDC).
Zwingend ist hier aber auch ein zentriertes hineindrücken der Membran.
Loebe
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Apr 2021, 15:28
Vorerst nicht mehr relevant! Siehe Update im nächsten Beitrag!


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Hab mit die Platine genauer angesehen und konnte keine sichtbaren Schäden feststellen. Mir ist dabei aber aufgefallen, dass beim Einschalten ein surren aus dem inneren des Modules zu hören ist. Leider fehlt mir zu Hause das Equipment, um den Ausgang zu messen. Insofern werd ich das Verstärkermodul wohl tauschen müssen.

Welche Alternativen um 2-300€ gibts denn Heute zum RCM Detonation DT 300? Ich habe versucht mich da selbst schlau zu machen. Dabei hab ich immer wieder gelesen, dass man nicht jedes beliebige Modul nehmen kann, da die Bassanhebung zum Gehäuse passen muss.
Zitat: "Der Sub310 nutzt einen eigentlich zu langen Bassreflexkanal und braucht bei diesem Gehäusevorschlag (Hobby Hifi) dringend eine genaue Bassanhebung von 40Hz +6dB, sonst kommt er nicht auf eine untere Grenzfrequenz von 22Hz bei -8dB."
Ich hab dazu auch keine Angaben bei den Modulen gefunden. Worauf muss ich da achten?

Daten zum DT300 Modul, die sich noch finden lassen:
https://www.hifisoun...0sZLBfV7eg%3D%3D.pdf

https://www.lautsprechershop.de/hifi/det300.htm

Die Membran ist 4Ohm, 225W RMS / 600W Max.
https://www.lautsprechershop.de/pdf/mivoc/xaw310hc.pdf

Das Gehäuse: 70l BR
scannen4sm

Interessant wird wohl auch das einpassen eines neuen Modules in die bestehende Ausnehmung des DT300. Ich nehme nicht an, dass alle Module die selben Abmessungen haben werden.


[Beitrag von Loebe am 25. Apr 2021, 17:30 bearbeitet]
Loebe
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Apr 2021, 16:32
UPDATE:


Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:
Ansonsten können es noch kalte Lötstellen und ggfls defekte Bauteile (Elkos, Dioden, Transistoren) sein.


Nachdem ich das Modul nun vollständig aus dem Gehäuse gelötet habe um doch noch einen genauen Blick drauf zu werfen, kamen "ums Eck" auch schon die ersten Übeltäter zum Vorschein! 2 Stück 10uF NP Elkos sind ausgelaufen. Ich nehm an der Aufdruck NP steht für Non-Polarized .

Wie erfolgversprechend und sinnvoll ist ein Elko-Tausch erfahrungsgemäß? Zumal man an dieser Stelle auch die Transistoren vom Kühlkörper lösen muss. Wie befestigt man die wieder?

Ich vermute, die Elkos befinden sich auf der selben Platine wie die Schalttransistoren (Klasse D Amp). Zumindest sind die beiden gekühlt. Hat vielleicht sogar jemand eine Idee, wofür die gut sind? Ein Schaltplan für das Gerät ist leider nicht zu bekommen. Das Unternehmen hat die unter Verschluss gehalten.

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[Beitrag von Loebe am 25. Apr 2021, 17:28 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2021, 18:36

Nachdem ich das Modul nun vollständig aus dem Gehäuse gelötet habe um doch noch einen genauen Blick drauf zu werfen, kamen "ums Eck" auch schon die ersten Übeltäter zum Vorschein! 2 Stück 10uF NP Elkos sind ausgelaufen. Ich nehm an der Aufdruck NP steht für Non-Polarized .


Ja, NP oder auch Bipolar.

Sicher 10 µF und nicht doch vllt 100 µF? Schaue nochmals genau nach.
100 V müssten sie eigentlich auch draufstehen haben.


Wie erfolgversprechend und sinnvoll ist ein Elko-Tausch erfahrungsgemäß? Zumal man an dieser Stelle auch die Transistoren vom Kühlkörper lösen muss. Wie befestigt man die wieder?


Kneife die Elko-Beinchen so knapp wie möglich am Elko-Körper ab und löte (zügig!) daran die neuen Elkos.

P.S.:
Evtl liegt der Fehler aber ganz woanders.
Loebe
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Apr 2021, 18:56

Rabia_sorda (Beitrag #5) schrieb:
Sicher 10 µF und nicht doch vllt 100 µF? Schaue nochmals genau nach.
100 V müssten sie eigentlich auch draufstehen haben.


Ja, 10uF 100V NP

IMG_20210425_184258

Die Dinger muss man mal finden RS-Components hat sie nur bis 50V. Reichelt hat passende in axialer Bauweise. Könnte man Notfalls hinbiegen. Und die Lebenserwartung von 1000h ist ebenfalls ernüchternd. Der Subwoofer ist schon eher mehr in Betrieb als weniger.
Gibts da bessere Quellen für Audio Bauteile?


Rabia_sorda (Beitrag #5) schrieb:
P.S.:
Evtl liegt der Fehler aber ganz woanders.

Klingen die Symptome untypisch für Fehler in dieser Baugruppe?


[Beitrag von Loebe am 25. Apr 2021, 18:57 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 25. Apr 2021, 19:01

RS-Components hat sie nur bis 50V


Ich bin gerade zu faul zum suchen, aber zur Not kannst du auch jeweils zwei 50 V NP-Elkos mit 22 µF in Serie verschalten (= 11 µF / 100 V).
Loebe
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Apr 2021, 19:08

Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:
Ich bin gerade zu faul zum suchen, aber zur Not kannst du auch jeweils zwei 50 V NP-Elkos mit 22 µF in Serie verschalten (= 11 µF / 100 V).


Super, danke für die Info! Ich suchs mir schon selber raus Wollte nur mal nachfragen, welche Quellen ihr so nutzt und obs für Hifi Teile vlt bessere Händer gibt.
Ich hoff nur, die ausgelaufenen Elkos haben mir nicht die Spule daneben geschmort. Die gefällt mir ebenfalls nicht gut.
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 25. Apr 2021, 19:13
Verschmort haben die die Spule bestimmt nicht, aber du solltest die Platine unbedingt von dem ätzenden Kleber und dem ausgelaufenen Elektrolyt reinigen. Dazu erst "mechanisch" den gröbsten Teil entfernen und dann kann man Isopropanol oder auch Brennspiritus mit Wattestäbchen nehmen, um sie zu säubern.
Loebe
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Apr 2021, 19:16

Rabia_sorda (Beitrag #9) schrieb:
Verschmort haben die die Spule bestimmt nicht, aber du solltest die Platine unbedingt von dem ätzenden Kleber und dem ausgelaufenen Elektrolyt reinigen

Guter Tip! Danke! Muss man den Kleber ersetzen? Wegen den Vibrationen?
Du meinst den Kleber unter ALLEN Bauteilen entfernen?


[Beitrag von Loebe am 25. Apr 2021, 19:19 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 25. Apr 2021, 19:20
Dazu gibt es extra Elektronikkleber, ähnlich Silikon.
Silikone können aber leider Essigsäure enthalten und diese greift viele Materialien an. Es gibt aber auch Essigsäure - freies Silikon.
Loebe
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Apr 2021, 19:28

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:
Dazu gibt es extra Elektronikkleber, ähnlich Silikon.
Silikone können aber leider Essigsäure enthalten und diese greift viele Materialien an. Es gibt aber auch Essigsäure - freies Silikon.

Alles klar, vielen lieben Dank für die vielen Auskünfte!
Loebe
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Mai 2021, 23:34
So, Elkos wurden coronabedingt zu Apothekerpreisen bestellt und getauscht. Sah zu Beginn ganz gut aus. Leider hats das Problem aber letztendlich doch nicht behoben. Ich konnte es aber weiter eingrenzen.

Und zwar scheint er irgendwie normal zu funktionieren, wenn man ihm erst mal kurz Dampf macht und dann wieder zurück regelt.

Abschaltautomatik auf "always on":
Schaltet man den Verstärker ein, spielt er in den meisten Fällen mit DEUTLICH verminderter Lautstärke und knacken. Spielt man dann mit dem Lautstärke Regler, gibts richtig lautes knacken und krachen und irgendwann spielt er dann aber wieder normal. Erhöht man die Lautstärke (auf deutlich zu laut), so scheint er aber immer normal zu starten. Und man kann dann auch wieder ohne Probleme zurück regeln.

Abschaltautomatik auf Auto:
Beim ersten Ton schaltet sich der Verstärker mit etwas Knacken ein und funktioniert dann normal. Aber nur, bis die Automatik abschaltet. Spielt man dann erneut einen Ton, ist das Knacken extrem stark. Schaltet man die Musik ab und wieder ein, spielt der Subwoofer dann wieder mit DEULICH verminderter Lautstärke weiter und knackt ab und zu (siehe oben).

Allgemein scheint es bei hoher Lautstärke eher normal funktionieren als bei niedrigen.
Hat evtl. jemand eine Idee, was es sein könnte und wie das zu reparieren wäre

Ansonsten wär hier dann wohl Ende und ich muss mich um ein neues Modul umschauen und irgendwie ins Gehäuse einbauen

Oder könnte da vielleicht sogar der Treiber das Problem sein?!


[Beitrag von Loebe am 05. Mai 2021, 00:41 bearbeitet]
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