Teufel Lautsprecher UL 40 Active brennt Sicherungen durch reparieren

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Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Jan 2023, 11:16
Hallo zusammen,

mein bereits seit ca. 8 Jahren im Einsatz befindlicher UL 40 Active funktioniert seit kurzem nicht mehr und brennt mir nur noch die Sicherungen an der Kaltgerätenetzbuchse durch.

Ich würde das Schadenbild gerne weiter eingrenzen, muss mir aber erstmal neue Sicherungen bestellen.

Dazu werde ich mal die Widerstände der Lautsprecher prüfen, ggf. hat aber auch eine der Spulen der Trafos einen Kurzschluss.

Wie würdet ihr hierbei vorgehen oder kennt von euch vielleicht sogar jemand dieses Fehlerbild und die Komponenten, die häufig kaputt gehen?

Dankeschön!
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 29. Jan 2023, 12:53
Hallo Marco,

bitte keine weiteren Sicherungen opfern. Abgesehen von den unnötigen Kosten dafür, geht meist nur noch mehr kaputt. Auch das Messen der (passiven) Lautsprecherspulen kann man sich eigentlich sparen, denn die sind in aktiven System ganz gut abgesichert.

Da hier eine (oder mehrere) Class-D-Endstufe(n) zum Einsatz kommt, würde ich entweder auf einen Fehler im (Schalt-)Netzteil oder einer der Endstufen tippen.

Teufel rückt bekanntlich keine technischen Unterlagen zu den eigenen Systemen raus und macht ein riesiges Geheimnis daraus. Eine Reparatur ist zwar in den meisten Fällen machbar, es sollte aber jemand durchführen, der sich mit oben genannten Komponenten auskennt. Das wäre jedenfalls mein Rat.

Gruß
PBienlein
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 29. Jan 2023, 14:08

PBienlein (Beitrag #2) schrieb:
Hallo Marco,
bitte keine weiteren Sicherungen opfern.


Vielen Dank! Ich habe zwar noch nicht viel mit Lautsprechern gemacht, aber mit meinem Elektroingenieur-Hintergrund würde ich mich schon gerne and das Problem wagen.

Ich habe bei den Lautsprechern einen Widerstand von 4Ohm gemessen. Die sind nicht das Problem.

An der Platine habe ich nichts festgestellt. Vermutlich würde die der Reparaturservice von Teufel auch einfach tauschen.

Hättet ihr noch einen Tipp, welche Bauteile ich auf Defekte untersuchen könnte? Fehlerbild war, dass die TA2L250V-Sicherung durchbrennt, also dass irgendetwas zu viel Strom zieht, vermutlich die von PBienlein erwähnten Endstufen.

Teufel - UL40 Activ 1
Teufel - Activ 2
Teufel - UL40 Activ 3
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 29. Jan 2023, 14:14
Ich habe mal geschaut: die Endstufe gibt es online nirgends zum Nachbestellen.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 29. Jan 2023, 14:31
Bei so einem satten Kurzschluss würde ich zunächst die Steckverbindung (Litzen rot, braun, weiss, schwarz) trennen und wenn der Kurzschluss dann weg sein sollte, dann wird der Defekt auf dem Endstufenboard vorhanden sein. Ansonsten liegt es am Netzteil und dort sollten dann erstmal die Halbleiter geprüft werden. Anfangen würde ich dann mit der Graetzbrücke ...

Selbstverständlich können auch beide Bereiche defekt sein, weil es eine "Kettenreaktion" gegeben haben könnte.
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2023, 14:39
Ob die Endstufe oder das Schaltnetzteil betroffen ist, lässt sich einfach prüfen:

Die vierpolige Steckverbindung (rot braun weiß schwarz) zwischen Schaltnetzteil und Endstufenplatine abziehen, neue Sicherung opfern und einschalten. Wenn es wieder knallt, ist das Schaltnetzteil defekt - sonst eine Endstufe.

Gruß
PBienlein
Ups, Karsten war schneller


[Beitrag von PBienlein am 29. Jan 2023, 14:41 bearbeitet]
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 29. Jan 2023, 19:42
Vielen Dank!
Ich gehe nun vor, wie ihr vorgeschlagen habt und schau erstmal, ob das Netzteil defekt ist, sobald die neuen Sicherungen da sind.

Laut Herstellerangaben ist der Verstärker mit 2x130W geratet.

Falls das Netzteil defekt ist, sollte ich es ja mal mit einem >300W-Netzteil (12V) probieren können:
360W-Netzteil

Falls auch die Endstufe defekt ist, würde ich mir wahrscheinlich einen Bluetooth-Verstärker (2x100W mit passivem Bassausgang) zulegen und die beiden Teufel-Boxen nur noch als Passivlautsprecher verwenden.
Bluetooth-Verstärker
Was denkt ihr?
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2023, 19:50
Also ich sehe das eher anders. Sobald fest steht, in welchem Bereich der Fehler liegt, würde man dort gezielt danach suchen und ihn beheben. Warum sollte man da irgendwas anderes reinfummeln wollen? Da bin ich jedenfalls kein Freund von. Ganz abgesehen davon, dass die Baugruppen in der Regel nicht gerade so mal ausgetauscht werden können, weil sonst garantiert irgendwelche Funktionen auf der Strecke bleiben.

Gruß
PBienlein
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 03. Feb 2023, 17:14
Ich habe die Endstufe vom Netzteil getrennt und eine neue Sicherung eingelegt: die wurde ebenfalls durchgebrannt. Daraus kann man auf jeden Fall schon mal schließen, dass das Netzteil defekt ist.

Wie würdet ihr das Netzteil troubleshooten? Ich kann keine offensichtlichen Defekte, dass etwas durchgebrannt ist, erkennen. Ein passendes Ersatznetzteil finde ich online nicht. Von Teufel lasse ich mir gerade einen Kostenvoranschlag erstellen. Den Kommentaren, die online zu finden sind, nach, kann ich nicht mit Reparaturkosten von unter 300EUR rechnen.

VG
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 03. Feb 2023, 17:53

Ich kann keine offensichtlichen Defekte, dass etwas durchgebrannt ist, erkennen.


Mit dem bloßen Auge kann man solche Defekte nicht erkennen. Du musst nun systematische Messungen an den Bauteilen vornehmen.
Ich schrieb mal :


Ansonsten liegt es am Netzteil und dort sollten dann erstmal die Halbleiter geprüft werden. Anfangen würde ich dann mit der Graetzbrücke ...


Aber eigentlich müsstest du sowas auch wissen/können...


... mit meinem Elektroingenieur-Hintergrund würde ich mich schon gerne and das Problem wagen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Feb 2023, 17:55 bearbeitet]
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 03. Feb 2023, 17:54
Hier habe ich noch mehr Bilder der Netzteilplatine hochgeladen, ich erkenne keine offensichtlich defekten Komponenten:

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Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 03. Feb 2023, 18:00

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:

Ich kann keine offensichtlichen Defekte, dass etwas durchgebrannt ist, erkennen.


Mit dem bloßen Auge kann man solche Defekte nicht erkennen. Du musst nun systematische Messungen an den Bauteilen vornehmen.


Ich tue mich da etwas hart ohne den Schaltplan, ich bin im Job hauptsächlich am Programmieren. Könntest du mir vll. auf meinen FOtos einzeichnen, welche Bauteile du zuerst durchmessen würdest?
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 03. Feb 2023, 18:35
Tjaaa, was soll ich jetzt dazu schreiben ...

Zunächst solltest du die Leistungs-Bauteile im Primärkreis auf satte Kurzschlüsse messen. Das wäre also der rote Bereich und da befindet sich u.a. auch die Graetzbrücke und auch weitere Halbleiter auf den Kühlkörpern.

Unbenannt

Desweiteren sollten im "Sekundärbereich" (blau) die Halbleiter auf dem Kühlkörper geprüft werden, wie auch die einzelnen Leistungsdioden.
Natürlich kann auch einfach nur einer der Elkos oder Fokos einen Kurzschluss besitzen.

Merke:
Fast jedes Bauteil muss zur Messung vorher ausgelötet werden.
Auch sind andere Bauteile, z.B. die ICs nicht mit einem Messgerät prüfbar und diese müsste man durch eine (aufwendige) externe Prüfschaltung testen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Feb 2023, 18:36 bearbeitet]
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 03. Feb 2023, 20:10
Ja das gibt ein Fest :)....ich schau mal, was ich nächste Woche zusammenbekomme. Ich versuche die Reparatur für meinen Vater.
PBienlein
Inventar
#15 erstellt: 04. Feb 2023, 17:45
Hallo zusammen,

ich würde ja annehmen, dass bei so einem kapitalen Kurzschluss einer oder gleich beide Primär-Mosfets defekt sind. Der Kurzschluss sollte sich deshalb auch im eingebauten Zustand messen lassen. Das gilt im übrigen auch für den Brückengleichrichter.

Trotz der guten Bilder: die Bezeichnung von U1 (PWM-Controller für das Hauptnetzteil - [Rückseite]) und U2 (PWM-Controller für das Standbynetzteil) kann ich leider nicht entziffern. Was ist da verbaut? Nur interessehalber und damit man etwas klarer sieht...

Die beiden Primärelkos (470µF/200V) haben zwar Entladewiderstände, aber man sollte trotzdem sicherheitshalber an ihnen die Spannung messen, bevor man da irgendwo dran fasst, etwas misst oder sonst was macht!

Gruß
PBienlein
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 05. Feb 2023, 11:45
IMG_20230205_094033
IMG_20230205_094008
IMG_20230205_094043
IMG_20230205_094056

Ich habe mal einen 100W Heizer in Serie geschaltet und eine billige 32x32 Pixel Wärmebildkamera verwendet. Die Wärmeentwicklung findet nur bei dem gelben Teil statt, was sicher ein Kondensator ist. Ich bin gerade nur am Handy und forsche mal weiter nach.
PBienlein
Inventar
#17 erstellt: 05. Feb 2023, 12:30
Hallo,

ein defekter X2-Kondensator ist zwar äußerst selten, aber nicht unmöglich. Einfach mal ausbauen und probieren. Die Schaltung funktioniert auch erst mal ohne ihn. Alternativ könnte man auch RV4 (blau im Schrumpfschlauch) prüfen oder probeweise ausbauen. Da RV4 parallel zum Kondensator liegt, könnte er ebenfalls den Kurzschluss verursachen.

Defekte Teile müssen dann später natürlich ersetzt werden, versteht sich.

Gruß
PBienlein
Marco0
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 05. Feb 2023, 12:45
Der Brückengleichrichter ist auf jeden Fall defekt: mit dem Diodentest lässt sich nichts mehr durchschalten, überall Open Circuit bei Widerstandsmessung.
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 05. Feb 2023, 13:15
Eine "offene" Graetzbrücke wäre eigentlich kein Kurzschluss, aber wer weiß ob die internen Diodenstrecken bei 230 V Netzspannung nicht auch durchschlagen.
Miss sie doch nochmals mit einer Diodenprüfung und nicht mit einer Widerstandsmessung.
PBienlein
Inventar
#20 erstellt: 05. Feb 2023, 13:45

überall Open Circuit bei Widerstandsmessung


Genau wie Karsten schreibt. Ich denke, da werden die sich aufladenden Elkos gemessen, die direkt dahinter hängen.
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