HIFI-FORUM » Allgemeines » Allgemeines / Lifestyle » Hifi in Hamburg stirbt aus | |
|
Hifi in Hamburg stirbt aus+A -A |
||
Autor |
| |
Highente
Inventar |
18:04
![]() |
#101
erstellt: 28. Jun 2025, |
Wiesenhavern hatte die Hifiabteilung ja schon vor Jahren geschlossen und war nur noch Fotofachgeschäft.
|
||
Mettzofortemusik
Stammgast |
10:13
![]() |
#102
erstellt: 29. Jun 2025, |
...die HIFI-Abteilung wurde ausgelagert und ist ins Levante-Haus bis zur Schließung (30.06.2025) gezogen. |
||
|
||
Highente
Inventar |
10:25
![]() |
#103
erstellt: 29. Jun 2025, |
Nein, im Levantehsus hat jetzt Lichtenfeld dicht gemacht. Die sind vor einigen Jahren aus der Europapassage ins Levantehaus gezogen. |
||
Mettzofortemusik
Stammgast |
12:25
![]() |
#104
erstellt: 29. Jun 2025, |
...korrekt, da habe ich schlichtweg Wiesenhavern mit Lichtenfeld verwechselt - Danke für den Hinweis! ![]() |
||
George_Lucas
Inventar |
11:40
![]() |
#105
erstellt: 10. Jul 2025, |
Es kommt halt vieles zusammen in Hamburg. Massiv steigende Ladenmieten und hohe Gehälter, kaum qualifizierte und zuverlässige Angestellte zu finden. Die Margen der Geräte wird vielfach geringer, die Auswahl kleiner und Lieferengpässe tun den Rest. Ein Bekannter beschrieb mir das Dilemma vor Kurzem so: "Ich bezahle über 20 Euro pro Stunde für neue Mitarbeitende, die erst einmal geschult werden müssen, um überhaupt fachkundiges Personal zu bekommen. Früher wurden die Mitarbeitenden erst nach Ablauf der 6 Monate Probezeit krank. Heute fehlen sie bereits im 1. Monat volle 3 Tage! Das kann ich kaum kompensieren." Im Levantehaus war doch fast immer "tote Hose". Die Restaurants sind oftmals gut besucht, bei Lichtenfeld war nix los. Jeder sich darüber beklagt, dass es keine Hifi-Läden mehr gibt oder diese nach Jahrzehnten schließen - wann habt ihr dort das letzte Mal etwas gekauft? |
||
8erberg
Inventar |
11:45
![]() |
#106
erstellt: 10. Jul 2025, |
Hallo, ganz ehrlich: Einzelhandel ist aussterbend. Fachläden sowieso. Viele Geschäfte haben nur noch offen weil der Eigentümer es noch betreibt, vor allen Dingen wenn es seine Immobilie ist. Nachwuchs? Wer tut sich 12 Stunden Tage bei 6-Tage-Woche freiwillig an, bei den Vorschriften die einem heute um die Ohren geknallt werden? In 10 Jahren gibt es diese ganzen Läden NICHT mehr, egal welche Branche. Peter |
||
Yamahaphilist
Stammgast |
18:29
![]() |
#107
erstellt: 10. Jul 2025, |
Auch eine Art Evolution bzw. Survival of the fittest |
||
Hüb'
Moderator |
08:52
![]() |
#108
erstellt: 11. Jul 2025, |
So pauschal kann man das sicher nicht sagen. Miete/ Eigentum, was das Ladenlokal anbelangt, ist ganz sicher ein Faktor. Auch, ob man bereits heute ein kluges, hybrides Geschäftsmodell fährt, welches den Online-Handel einschließt. Da gibt es bspw. im Foto-Bereich einige Anbieter. Oder siehe auch Hifi Klubben. Und bei manchen Produkten, wie z. B. Fahrrädern, braucht es für sehr viele Kunden Strukturen vor Ort = Werkstatt. Natürlich ist die Frage der Nachfolge immer ein Thema. Gibt's da niemanden, der sich für das Thema begeistern kann bzw. für die Zukunft genügend Chancen sieht, dann ist schnell Ende mit einem alteingesessenen Laden. "Klassisches" Hifi wird weiter an Bedeutung verlieren, der Markt schrumpfen, was mit einer Konsolidierung der Anbieter einhergeht. Der Markt wird sich weiter verändern - und damit der lokale Facheinzelhandel. ![]() |
||
RoA
Inventar |
09:39
![]() |
#109
erstellt: 11. Jul 2025, |
Mir ist beim Blättern der deutschen HiFi-Gazetten aufgefallen, daß das Anzeigen-Volumen in letzter Zeit enorm geschrumft ist. So hat bspw. die Audio 7-2019 124 Seiten, davon ist praktisch ein Drittel der Seiten Werbung, oft ganzseitig. Der reine Anzeigenteil "Markt" umfasst zusätzlich 32 Seiten. Die Audio/stereoplay (die beiden Hochglanzprospekte wurden bekanntlich zusammen gelegt) 7-2025 hat ebenfalls 124 Seiten, ist also de facto geschrumpft. Werbung gibt es praktisch fast nur noch auf den ersten Seiten, wo der Leser noch nicht sediert ist. S.14-26 sind komplett werbe-befreit, ebenso die Seiten 28-94, wo sich gerade mal eine einzige Anzeige befindet. Der reine Anzeigenteil "Markt" ist auf 16 Seiten geschrumpt, und danach sind die letzten 14 Seiten wieder werbe-frei. In Summe sind das 16 Seiten Markt plus 4 ganzseitige Anzeigen. Von den 16 Seiten Markt wird eine 2/3-Seite nicht gewertet, weil es kostenlose Kleinanzeigen sind (waren früher mehr ![]() War also eine weise Entscheidung von Motor Presse Stuttgart, diese Gazetten abzustoßen. ![]() |
||
Hüb'
Moderator |
09:47
![]() |
#110
erstellt: 11. Jul 2025, |
Naja, den redaktionellen Teil der Blättchen kann man in Zeiten von KI wahrscheinlich mit 2 Personen bestreiten, ohne "Qualitätsverlust". Insofern kein Thema, auf der Kostenseite nachzuziehen, wenn die Einnahmen wegbleiben. ![]() |
||
Apalone
Inventar |
10:07
![]() |
#111
erstellt: 11. Jul 2025, |
habe ich gar auf dem Schirm, wer hat die denn jetzt? |
||
RoA
Inventar |
10:14
![]() |
#112
erstellt: 11. Jul 2025, |
Das machen die doch schon seit Jahren. Die Schreiberlinge schreiben auf Provisions-Basis, auch für andere Medien. Zeitschriften leben vom Anzeigenaufkommen, bricht das weg, ist der Ofen irgendwann aus. Bereits die Druckkosten, Papier, der Vertrieb, Remitenten werden vom VK meist nicht gedeckt. Das betrifft allerdings die gesamte Branche.
Weka. |
||
George_Lucas
Inventar |
10:22
![]() |
#113
erstellt: 11. Jul 2025, |
Wie kommst Du darauf? |
||
Hüb'
Moderator |
10:41
![]() |
#114
erstellt: 11. Jul 2025, |
Vermutlich meint er "freie Mitarbeit", in Abgrenzung zur Festanstellung. ![]() |
||
George_Lucas
Inventar |
11:29
![]() |
#115
erstellt: 11. Jul 2025, |
Selbst dann wird nicht auf Provisions-Basis abgerechnet. Jeder Freelancer bekommt ein vereinbartes Autorenhonorar. Das beinhaltet Messungen, Recherche plus Nutzungsrechte für Text, Bildwerke und Diagramme. Fahrt/Übernachtungskosten werden in aller Regel separat abgerechnet. Jedenfalls ist das so in den sechs Verlagen, für die ich aktuell tätig bin. |
||
slingshot73
Stammgast |
11:43
![]() |
#116
erstellt: 11. Jul 2025, |
Hmm, also das in HH Hifi ausstirbt sehe ich nicht, es gab zwei Geschäfte die nach vielen Jahren geschlossen wurden, das waren aber eher individuelle Themen mE in Kombination mit dem konsequenten anwenden der hier angesprochenen Themen: ![]() Exact das ist mir beiden Geschäften wiederfahren !! Dennoch habe ich dann in einem der Läden meine heutigen LS gekauft. In Hamburg gibt es weiterhin ca 3x Hifi-Klubben , sehr kulant mit guten und auch preiswerten Produkten, Audiotorium mit einer riesen Auswahl sowie im halstenbeker Umland fidelity-hh.. auch super., Schüring High End ebenfalls mit einem riesen Produktumfang also aussterben sehe ich da echt nichts ;-) [Beitrag von slingshot73 am 11. Jul 2025, 11:44 bearbeitet] |
||
Highente
Inventar |
11:47
![]() |
#117
erstellt: 11. Jul 2025, |
In der Rentzelstr. kenne ich noch Audiophonie und Open Air Hifi. |
||
slingshot73
Stammgast |
11:50
![]() |
#118
erstellt: 11. Jul 2025, |
Genau, gerade Audiophonie ist Top in sachen Plattenspieler |
||
Hüb'
Moderator |
11:53
![]() |
#119
erstellt: 11. Jul 2025, |
Wie soll das auch laufen? Heft- oder Online-Verkäufe? Ist ja für den Autor nicht kalkulierbar. ![]() |
||
George_Lucas
Inventar |
11:55
![]() |
#120
erstellt: 11. Jul 2025, |
Darüber hinaus gibt es im Hamburger Schanzenviertel (und fußläufiger Umgebung) weit über 10 Plattenläden, die Vinyl-Scheiben in großer Auswahl besitzen. Teilweise kombiniert mit Kleidung, Schuhen, CDs und angehängtem Café. Passende Plattendreher und Tonabnehmer-Systeme inklusive. [Beitrag von George_Lucas am 11. Jul 2025, 11:56 bearbeitet] |
||
RoA
Inventar |
14:51
![]() |
#121
erstellt: 11. Jul 2025, |
Das nennt sich Zeilen-Geld. Vor Jahren haben Audio und stereoplay ihre Redakteure peu a peu entsorgt und die Texte schreiben lt. Impressum freie Mitarbeiter, vier an der Zahl, so das Impressum. Und die schreiben auch noch für andere Publikationen, z.B. Fair Audio, damit sie nicht verhungern. Und ja, praktisch alle Fotos und Explosionszeichungen stammen von den Herstellern, viele Textbausteine sind Plagiate, möglicherweise haben die Tester die Geräte nie berührt, geschweige denn fotografiert. Home Office ist Trumpf. |
||
kölsche_jung
Moderator |
15:12
![]() |
#122
erstellt: 11. Jul 2025, |
Hauptsache sie haben Sie "gehört" ![]() |
||
Yamahaphilist
Stammgast |
17:02
![]() |
#123
erstellt: 11. Jul 2025, |
…. Mit geschulten Ohren und Augen bewertet unsere Redaktion jeden Testkandidaten. Sorgfalt und Objektivität sind oberste Priorität, … ![]() ![]() |
||
Mettzofortemusik
Stammgast |
17:23
![]() |
#124
erstellt: 11. Jul 2025, |
...gegenüber wohne ich! ![]() |
||
pogopogo
Inventar |
08:56
![]() |
#125
erstellt: 13. Jul 2025, |
Kurz und knapp ab Minute 6: Das wird u.a. der Grund sein, warum z.B. HIFI-KLUBBEN so gut funktioniert. |
||
DJ_Bummbumm
Inventar |
09:59
![]() |
#126
erstellt: 13. Jul 2025, |
Leicht dahin gesagt: fehlende Begeisterung. Bei Eröffnung war die sicherlich in fast allen Läden vorhanden. "Ich eröffne ein Hifi-Geschäft" ist etwas anderes als "dann studiere ich mal BWL". BB |
||
8erberg
Inventar |
10:27
![]() |
#127
erstellt: 13. Jul 2025, |
Hallo naja, wenn man in den 70ern von den Herstellern als Fachhändler viel Unterstützung bekommen hat stellt sich heute eher die Frage ob man zum eigenen Einkaufspreis überhaupt noch die Ware los wird... Bei Amazon und Co. wirds rausgekloppt... Um die gleiche Marge zu erzielen muss der 5-fache Umsatz erlösen. Nicht wirklich einfach. Peter |
||
Beaufighter
Inventar |
10:54
![]() |
#128
erstellt: 13. Jul 2025, |
Auch hier sehe ich tatsächlich Potential für "echte" HiFi Läden. Dazu gehört viel mehr als der Verkauf neuer Wahre, die Reparatur von älteren HiFi Schätzchen. Ein Lücke gegen die Amazon und Co nicht ankommt. Gruß Beaufighter |
||
DJ_Bummbumm
Inventar |
11:26
![]() |
#129
erstellt: 13. Jul 2025, |
Die Reparatur könnte dann aber nicht über die Verkäufe querfinanziert werden, sondern müsste sich mehr oder weniger selbst tragen. Und qualifizierte Arbeit ist teuer (oder Selbstausbeutung) Bei den wirklich teuren Geräten, wo auch höhere Rechnungen akzeptiert würden, ist auch der Aufwand entsprechend höher. Beispiel aus der Praxis: Im Forum gibt es einen Thread zu einem 16.000€-CD-Player, der CDs beschädigt. Die Werkstatt bemüht sich seit letztem Jahr um den Fall, d.h. es werden unglaublich viele Arbeitsstunden hineingeflossen sein (auch wenn ich nicht weiß, ob ich die Geschichte wirklich glauben soll) BB [Beitrag von DJ_Bummbumm am 13. Jul 2025, 11:37 bearbeitet] |
||
Yamahaphilist
Stammgast |
11:46
![]() |
#130
erstellt: 13. Jul 2025, |
Reparaturen finanzieren vielleicht ein, zwei Mitarbeiter. Das sichert kaum längerfristig eine teure Ladenstrukur. Hinzukommen müssten schon ergänzende Angebote, die es nicht bei Amazon und co in Massen gibt. Von sogenannten, meist auch nüchtern betrachtet, überteuerten Exclusivmarken (große Marge schon bei wenig Verkäufen, …) bis Alternativer Produktpalette (Kabelklang und co). So schließt sich der Kreis. |
||
Beaufighter
Inventar |
12:01
![]() |
#131
erstellt: 13. Jul 2025, |
Wir haben in Ostfriesland einen Laden, Premium HiFi in Marienhafe, der sich hält. Er hat sich auf die Revidierung von Revox Komponenten spezialisiert und das läuft gut. Ich glaube auch nicht unbedingt das ein Hifi Geschäft in der heutigen Zeit auf eine besonders gut Lage in HH angewiesen ist. Ich denke das hier die gute Reparatur das Aushängeschild sein sollte. In besonders exponierter Lage geht die Kohle bloß für teure Miete drauf. Und der Kunde der Repariert haben möchte, möchte gerne mit dem KFZ vorfahren und sein Schätzchen reparieren lassen. |
||
sohndesmars
Inventar |
07:26
![]() |
#132
erstellt: 23. Jul 2025, |
Ernsthaft? Reparaturen? Ich lebte davon mit unserer Firma ganz gut. Vorbei, vorbei. Die Profitwerkstätten hier in Hamburg sind zum großen Teil pleite, kennt wer noch Michael Hinz? Neven und Dewitt?...... und viele mehr. Nein, Reparaturen von HIFI wollen sicher einige gern durchgeführt wissen. Nur bezahlen wollen sie nicht in der Gestalt, dass ich davon leben könnte. Die großen Geldbringer, Reparatur von CRT-Geräten, ist perdu. Von gelegentlichen, sehr aufwendigen Surroundreceiver-Reparaturen kann keine Werkstatt leben. Alles was ein HIFI-Geschäft heute an Umsatz generieren kann, kommt von der Marge der verkauften Geräte. Wer da nicht über alle modernen Tricks des Marketings verfügt, kann gleich wieder einpacken. Fidelity Hamburg es z.B. ganz gut. Nein, für mich ist HIFI in Hamburg mit stationären Geschäft vollkommen unattraktiv. Wir sind als Gesellschaft immer weniger nachhaltig. Kaputt? Nicht lange nachdenken, neu kaufen. Und wer macht da den größten Umsatz? Saturn/MediaMarkt. Und der Online-Handel. |
||
8erberg
Inventar |
07:41
![]() |
#133
erstellt: 23. Jul 2025, |
Hallo, ich hab aus Hobby eine zeitlang Plattenspieler wieder zum Laufen gebracht. Müsste man jede Arbeitstunde mit dem üblichen Satz kalkulieren kannst Du es sofort lassen. Bis ich ein Gerät offen auf dem Tisch liegen habe ist schon ne halbe Stunde rum, bei manchen Dingern muss man erst noch die Spuren der Jahrzehnte entfernen. Wer will das bezahlen? Beim Auto gehts aber... Warum repariert keiner mehr (Revox ist wie andere "Edelmarken" noch eine Ausnahme)? Ja. Neugerät ist einfacher - und der Laden muss auf die Reparatur keine Gewährleistung übernehmen. Und mit Feinmechanik der alten Geräte kennt sich eh keiner mehr aus und junges Volk die das lernen will wächst nicht auf Bäumen. Peter |
||
dan_oldb
Inventar |
15:25
![]() |
#134
erstellt: 23. Jul 2025, |
Da bringt ein Freund von mir alle paar Jahre seine Geräte hin um sie prüfen und bei Bedarf revidieren zu lassen. Das ist jedesmal eine ordentliche Summe, die sicherlich auch gerechtfertigt ist, für die aber andere eine gesamte neue Anlage/Soundbar kaufen würden. Er ist aber absolut zufrieden mit der Arbeit und dem Service und zahlt das Geld gerne. |
||
sohndesmars
Inventar |
06:24
![]() |
#135
erstellt: 24. Jul 2025, |
Es freud mich, dass es noch engagierte UE-Schrauber/Techniker gibt, die ihre Leistung allgemein anbieten. Nur wird es kaum mehr Nachwuchs geben. Ich bildete ca 20 Jahre Radio- und TV-Techniker aus. Diesen Zweig gibt es in den meisten Handwerkskammern nicht mehr. Oder er wurde in Geräte und Systeme integriert. Die tiefe in die UE-Technik, die Radio- und Fernsehtechnikausbildung mal hatte, ist da längst nicht mehr möglich. Zum Glück gibt es Google und Co, so findet der geneigte HIFI-Freund irgendwo in Europa noch ein Handwerksbetrieb, der McIntosh, Revox, Technics, T&A usw auch ausserhalb der Garantiezeit wirschaftlich sinnvoll reparieren/revidieren will. Die Zeit, dass man da noch persönlich mal eben rein schneien kann, ist aber vorbei. |
||
8erberg
Inventar |
07:26
![]() |
#136
erstellt: 24. Jul 2025, |
Hallo wenn man in Repaircafes guggt ... Aber auch da gibt es immer mehr eine Haltung die mich nachdenklich macht. Viele meinen da "sitzen alte Männer mit Langeweile die sich freuen das sie was zu tun haben". Selber mit anpacken? Versuchen Zusammenhänge zu verstehen? Nö. Der Hauptgrund das viele keinen Bock mehr haben da mitzumachen. Peter |
||
Yamahaphilist
Stammgast |
07:55
![]() |
#137
erstellt: 24. Jul 2025, |
Kürzlich einer TV >Reparatur< beigewohnt. Da wurde lediglich nur noch das gesamte Modul getauscht, innerhalb dessen der Fehler verortet worden war. Minutensache. Klinisch rein. Wen wundert es, dass der Elektroschrott Müllberg wächst. |
||
dan_oldb
Inventar |
07:57
![]() |
#138
erstellt: 24. Jul 2025, |
Ich denke eher das wir hier eines von vielen Beispielen sehen wo die Evolution nicht den Hauch einer Chance hat mit dem technischen Fortschritt mitzuhalten, in dem Sinne das unsere Hirnleistung nicht zunimmt und uns die Alltagskomplexität enorm fordert. Beispiel: Vor 50 Jahren hatte man eine handvoll elektrische Geräte: Fernseher: 3 Programme, 3 Knöpfe am Gerät, Antenne oben drauf. Heute: 3-5 Empfangswege/Eingänge, Einrichtungsdialog, Internetzugang, Datenschutzrichtlinie, Apps, etc Telefon: Wählscheibe, tut tut. Heute: Smartphone, hunderte Apps, Popups, Messenger, Videoanrufe, Banking, Ausweis, Krankenkasse, Updates, Cloud, Videos, ... Herd: 4 Platten, 4 Knöpfe. Heute: Touchfeld, Boost-Funktion, App-Steuerung, Kochprogramme Dazu kamen noch Stereoanlage, Kühlschrank, Bügeleisen, und das war es dann auch schon fast. Heute steht in jeder Ecke jedes Zimmers eine größere Anzahl an "Geräten" die bedient, aktualisiert, gekoppelt, angepasst, ausgetauscht, optimiert, geladen werden wollen. Ich kenne Menschen die haben immer Smartphone, Smartwatch, Powerbank und Kopfhörer dabei. Das sind vier Geräte die mehr oder weniger Aufmerksamkeit fordern, und damit Komplexität und auch Stress erzeugen. Und wer sich schonmal damit beschäftigt hat drei Banking-Apps auf ein neues Telefon umzuziehen, oder bei elster.de mit der Personalausweis-App und seinem Perso sich einzuloggen hat vermutlich keine Ressourcen mehr um sich mit Elektronik zu beschäftigen. |
||
8erberg
Inventar |
08:21
![]() |
#139
erstellt: 24. Jul 2025, |
Tja, das Problem ist: pflück mal auf einer Multilayer-Platine mit SMD-Bauteilen was rum... Allerdings sind die Zeiten da das Zeugs in Entwicklungshilfeländern fragwürdig "Recycelt" wird vorbei. Die meisten Länder haben Importverbote ausgesprochen. Dafür lohnt sich bei den relativ hohen Rohstoffpreisen schon ein technisch sicherer Prozess in Europa. Meist bleibt "nur" der Kunststoffanteil (Isolierungen und das Platinenmaterial) "übrig" was dann meist thermisch recycelt, also in Stahlwerken oder Zementfabriken verbrannt wird. Peter |
||
wummew
Inventar |
10:06
![]() |
#140
erstellt: 24. Jul 2025, |
So ähnlich war es hier auch. Die Reparatur bestand darin, dass ein Techniker mit einem identischen TV-Modell anreiste und dann wurde die Kunststoff-Rückseite meines defekten TV an den Rest des neuen TV geschraubt. Fertig. ![]() |
||
AusdemOff
Inventar |
10:17
![]() |
#141
erstellt: 24. Jul 2025, |
Na ja, ist schon richtig, das vor 20 Jahren der Radio- und Fernsehtechniker mit Werkzeugkoffer zu Hause anrückte und das Gerät in den meisten Fällen auch wieder zum laufen bekam. Auch die Bemerkung von 8terberg mit den SMD-Bauteilen, Multilayerplatinen, etc., ist richtig. Das heißt aber nicht, das die von einem Servicepartner getauschte Platine, insofern sie nicht im Repair-Café gewechselt wurde, sodann auf dem Müll landet. Die getauschten Platinen werden i.d.R. zum Hersteller zurück gesendet. Dieser hält die entsprechenden Maschinen (SMD-Lötmaschine, etc.) vor um auf Boardebene das defekte Bauteil zu ersetzen. Nach erfolgter Endkontrolle wandert dann diese Platine wieder zurück in den Reparaturkreislauf. |
||
Just_music
Stammgast |
11:07
![]() |
#142
erstellt: 24. Jul 2025, |
bist du dir da sicher. scheint mir zuviel Aufwand zu sein... |
||
8erberg
Inventar |
12:00
![]() |
#143
erstellt: 24. Jul 2025, |
Hallo, naja, auf so einem Board können schon teurere Spezialchips sein und große Hersteller haben ja ihre Möglichkeiten: das Ding kommt ins Prüffeld und da weiß man dann woran es liegt. Ausserdem ist es immer gut jeden gemeldeten Fehler zu verifizieren. Peter |
||
AusdemOff
Inventar |
14:37
![]() |
#144
erstellt: 24. Jul 2025, |
Genau so ist es. Das ist gängige Praxis, zumindest bei großen Herstellern wie Panasonic, LG, Samsung, etc. Ob sich das für, z.B. Denon rechnet ... |
||
DJ_Bummbumm
Inventar |
23:11
![]() |
#145
erstellt: 24. Jul 2025, |
Die Wählscheibe war bereits der erste Schritt in die von Dir beschriebene Richtung. Aber hier sind wohl nicht mehr viele von der alten Garde, die sich daran erinnern, wie uns das Selbstwähltelefon als Neuerung daherkam. |
||
8erberg
Inventar |
08:43
![]() |
#146
erstellt: 25. Jul 2025, |
Hallo, wohl war, Ferngespräche (im Gegensatz zu Ortsgesprächen) gingen bis in die 60er Jahre übers "Frollein vom Amt", erst dann gab es den Selbstwählferndienst, die letzte Handvermittlung in der Bundesrepublik war 1966. Gespräche in die DDR oder ins Ausland liefen aber noch immer übers "Frollein" Ich erinnere mich aber noch daran, dass man in den 80ern noch eine "Amtsleitung" holen musste (alte Siemens-Nebenstellentelefonanlage aus Anf. der 70er). Die Telefonanlage war ein mechanisches Wunderwerk, der "produzierte seine Töne" wie "internes Freizeichen" oder "besetzt" selber, wählte man hörte man jede "Nummer" durch "klacken" "Amtsleitung" selber holen durfte ausschließlich der Scheff, der aber sich meist von der Zentrale das Gespräch zustellen ließ, alle anderen bekamen "Amt" von der Zentrale zugewiesen und der dortige Mitarbeiter notierte gewissenhaft Nebenstellenanschluß-Nr. und Dauer des Gesprächs. Wir waren ja Anf. der 80er Jahre - zu der Zeit verdiente sich die Post mit ihrem "Fernmeldedienst" eine goldene Nase. Peter |
||
slingshot73
Stammgast |
12:10
![]() |
#147
erstellt: 25. Jul 2025, |
Das klackern aus dem Amt kam hiervon, ein Wunderwerk der Mechanik ![]() Die 0 für extern war ein echtes privileg, 00 nur für ChefChef !! Zum Thema Reparaturen muss ich sagen das die Dinge bei weiten nicht mehr so häufig kaputt gehen, sicher weil auch weniger Mechanik verbaut wird. Der damalige Grundig R&F- Techniker hatte auch immer nur die Baugruppen Träger in der Glotze getauscht, bzw. Netzteil und Zeilengenerator. Der Elektrokram von heute geht eher wegen gewollter Obsolesenz kaputt oder weil die Software nicht mehr gepacht wird. Gabs damals eben auch schon mit unterdimensionierten oder schlecht gekühlten Netzteilen. Immer wenns in die Richtung geht "früher war alles besser" scheints bei manchen so ne Art romantik-alzheimer zu geben. Früher war gutes teuer, heute auch. Und das Marketing von früher (mehr fürs gleiche Geld) ist genau der gleiche Blödsinn wie heute auch.. Die Rahmenbedingungen haben sich was Umwelt oder social Media etwas geändert, die tricks sind schon immer mit dem gleichen Ziel unterwegs, Geld verdienen.. gäähn ;-) Ich find es schön wenn sich Menschen mit der Reparaturen beschäftigen, das ganze läuft aber unter anderen Aspekten als echte Wirtschaftlichkeit, im kleinen Rahmen mit geschickten Händen. Im recycling der verbauten Rohstoffe liegt aber mehr Geld auf der Strasse. Ein Umdenken im verantwortlichen Konsumverhalten wäre sicher für den Kunden das profitabelste, spielt aber eher in Randgruppen eine Rolle, fürchte ich. Ein Freund von mir arbeitete in der Qualitätssicherung der optischen Kontrolle der belichteten Wafer (https://de.wikipedia.org/wiki/Wafer) in D. Die Werke in D hatten immer höheren Ausschuss als die Werke in CN, es wurde strenger geprüft. Je nach dem wie genau man also hin schaut, wird die Produktivität eines Standortes bewertet. Auf den Wafern befinden sich in der Regel Transistoren, wenn die Belichtung ungenau war, haben die Transistoren mehr Wärme produziert. Hattest Du einen Fernseher der Marke aus D hat der ewig gehalten, war der gleiche Fernsehen aus einem CN Werk, war nach 2-3 Jahren das gute Stück hin. Das hat nichts mit den SMD oder wie auch immer gearteten Bauteilen an sich zu tun sondern mit der Gütestufe der Teile. Die Werke in D dieser Marke wurden in D geschlossen die in CN laufen noch wunderbar, produktiv wie eh und jeh.. [Beitrag von slingshot73 am 25. Jul 2025, 12:15 bearbeitet] |
||
Highente
Inventar |
12:36
![]() |
#148
erstellt: 25. Jul 2025, |
Bei uns wurden im Büro die Telefone abgeschafft. Telefonie nur noch über PC und Softphone. |
||
8erberg
Inventar |
13:09
![]() |
#149
erstellt: 25. Jul 2025, |
Hallo, das war ja seit ISDN möglich. Wenn man sich anschaut wie groß eine "analoge" Telefonanlage von 1985 zu einer ISDN-Anlage von 1990 war... und heute läuft alles über VoIP. Ich erinnere mich an meine Lehrzeit: 1981 die erste Telefonanlage mit DuWa-Funktion (man konnte die Nebenstellen-Nr. direkt anwählen) von T&N damals die Größe einer wirklich großen Schrankwand. Die Anlage mit gleicher Leistung 1985 war so groß wie ein Klimagerät, danach hatte es sich ausanalogisiert ... Die ISDN-Anlagen wurden immer kleiner... als wir noch ISDN hatten war das eine Zigarrenkiste, die NTBA war geschätzt 3 x größer - heute steckt alles im Router. Peter |
||
|
|
Anzeige
Top Produkte
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads der letzten 7 Tage
- Hotel Modus deaktivieren
- "diese anwendung wird jetzt neu gestartet um mehr speicherplatz verfügbar zu machen"
- Von HD+ zurück zu Standard-TV
- Remotekabel anschließen, aber wie und wo?
- Hisense verbindet sich nicht mehr mit dem WLAN
- Audiodeskription ausschalten (in ZDF App) 803er
- Umschalten von TV auf Radio
- Satellitenschüssel was und wie einstellen am TV
- Pro 7 und Sat 1 auf einmal weg.
- Markierung an Lautsprecherkabel - welche Norm?
Top 10 Threads der letzten 50 Tage
- Hotel Modus deaktivieren
- "diese anwendung wird jetzt neu gestartet um mehr speicherplatz verfügbar zu machen"
- Von HD+ zurück zu Standard-TV
- Remotekabel anschließen, aber wie und wo?
- Hisense verbindet sich nicht mehr mit dem WLAN
- Audiodeskription ausschalten (in ZDF App) 803er
- Umschalten von TV auf Radio
- Satellitenschüssel was und wie einstellen am TV
- Pro 7 und Sat 1 auf einmal weg.
- Markierung an Lautsprecherkabel - welche Norm?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder929.958 ( Heute: 8 )
- Neuestes Mitgliedspecone
- Gesamtzahl an Themen1.561.570
- Gesamtzahl an Beiträgen21.778.794