Frage zu Job "Veranstaltungstechniker"

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korbiXXL
Stammgast
#1 erstellt: 16. Nov 2011, 23:58
Hallo,
da hier auch einige Profis herumspuken, möchte ich mal fragen, wie es im Jobbereich Veranstaltungstechniker aussieht.
Mich würde dieser Jobbereich sehr interessieren, insbesondere, da mich Lichteffekte, PA und Bühnentechnik (bzw. eher Effekttechnik) schon ziemlich interessiert und ich mich auch leidenschaftlich gern damit beschäftige. Irgendwie hab ich jedesmal so ein Kribbeln im Bauch.

Vielleicht gibt es hier ja den ein oder anderen, der sich damit etwas auskennt.
-Wieviel verdient man in etwa?
-Muss man körperlich fit sein, oder reicht "Normalo"-Statur?
-Gibt es körperliche Anforderungen?
-Soviel ich weiß, ist das ein Ausbildungsberuf. Kann man da auch was studieren? Bezüglich Rigging, Sicherheit oder sowas?
-Dass man oft lange Dauerschichten hat, ist mir klar, da liegt nicht das Problem. Wie ist das, wenn man mal krank wird und gebraucht wird? Gefeuert oder was passiert dann?
-Wie ist der Einstieg in die Szene?

Last one: Würdet ihr diesen Beruf weiterempfehlen?

Greetz
light-Green_Apple
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2011, 00:05


Vielleicht gibt es hier ja den ein oder anderen, der sich damit etwas auskennt.


Vielleicht ein wenig, da ich eine Ausbildung anstrebe. Bin daher logischerweise kein Profi :p


Wieviel verdient man in etwa?


Wenig


Muss man körperlich fit sein, oder reicht "Normalo"-Statur?


Körp. fit solltest du schon sein, was nicht heißt, dass du die übelste "Kante" sein musst. Nur wenn dir nach 5min. die Puste ausgeht, ist's schlecht...


Gibt es körperliche Anforderungen?


40to entladen z.B... Und sowas jeden Tag mehrmals


Soviel ich weiß, ist das ein Ausbildungsberuf. Kann man da auch was studieren? Bezüglich Rigging, Sicherheit oder sowas?


Ausbildungsberuf ist Fachkraft für VA-Technik. Spezialisierung und ein Meister sind nachher möglich. Studieren kann man VA-TEchnik auch, jedoch meines Wissens nur in Berlin.


Wie ist der Einstieg in die Szene?


Ich denke mal folgendermaßen:

- Ausbildung
- Da dir da nicht viel beigebracht wird: Überstunden und selbst an die Pulte
- Du erklärst dir alles selbst
- Ausbildung zu Ende, du bist gut, du wirst übernommen
- Ein paar Türchen stehen dir offen... Vielleicht wird man ja mal Lichttechniker von Justin Bieber? Man weiß es nicht


Last one: Würdet ihr diesen Beruf weiterempfehlen?


Denke mal fast jeder wird hier sagen: Nö!
Sqarky
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2011, 00:41
Verdienst ist in der Ausbildung erst mal na klar, etwa wie jedes normale Auszubildenden Gehalt auch. Also recht wenig. Wie es nach der Lehre aussieht ... ich glaube ehr so im mittleren Bereicht. Je nach Firma.

Körperliche Fitness ... naja, wie schon gesagt wurde ... es ist keine Bürojob für Sesselpupser =)

Körperliche Anforderungen liegen halt im heben von der Technik wie Subs, Endstunfen Racks etc.

Studieren kann man zB. Medientechnik. Viel Mathe, Physik etc. im Grundstubium. Also wie immer. Ich hab es ne Zeit in Hamburg studiert, sah aber keine Zukunft, da ich er der Praktiker bin. Also hab ich das Fach gewechselt und studier nun nebenbei =)

Der nächste Punkt kann auch andere Sparten treffen. Wenn Du krank bist, hat der Arbeitgeber keinen Grund dich zu kündigen. Wenn er dich auf dem Kieker hat, dann schafft er es auch anderweitig. Aber da würde ich mir keine Gedanken mache.

Tjo, wie ist der Einstieg. Ich würde mal sagen, entweder direkt Bewerben oder wenn Du noch in der Schule bist mal nen Praktikum wo anfragen. Macht nen guten eindruck wenn man sowas freiwillig in den Ferien macht. Wenn Du eh Spaß dran hast, ist es ja besser als Urlaub ^^.

Empfehlung für den Beruf?

Das muß jeder selber wissen. Es sollte jeder erst mal selber für sich testen. Ich hab auch echt nur Mist in meinem Job und bin teilweise nur am pumpen und am kotzen für nen atm nicht wirklich gutem Lohn. Aber mein Herz schlägt für meine Arbeit und ich würde atm nicht tauschen wollen.
LeonLion
Inventar
#4 erstellt: 17. Nov 2011, 21:45
Bin auch kein Pro, aber möchte kurz mal so'n bißchen schildern, was ich auf meinen 'Einsätzen' bisher so erlebt hatte.

Gutes Beispiel, was mir spontan einfällt, war das große Volksfest (Schüffe..) hier. 1000 Mann innem Zelt.

Haben Donnerstags so gegen 6 Uhr abends zu fünft angefangen. Erstmal nen ganzen Stapel Podeste geschleppt, dann unzählige Meter Truss, 4 Schwerlastlifte (Ich eins alleine... Ihr hättet mich sehen sollen :D), nen Rudel MA B218, riesige Horntops, Amprack, Köpfe im 4er Case...

Dann Truss zusammenkloppen, und ich dann mit nem andern ne 20 Meter Truss gehoben... Nie wieder :O

Morgens um 1 Fertig gewesen.

Als VA-Techniker, vor allem als Rigger solltest du daher ordentlichst was inne Arme haben. Ausdauer ebenso. Bringt nix, wenn du nach 10 Meter Laufen nicht mehr kannst.
Darfst ruhig 'n Kreuz haben

Bin auch nicht der dünnste, aber ganz der Opa :-)
Smiley2693
Stammgast
#5 erstellt: 17. Nov 2011, 22:10
Hey,

also ich bin jetzt seit dem 1. September selbst in der Ausbildung.

Wie schon gesagt muss man nicht der Fittnessjunkie sein

Aber anpacken muss man natürlich können, Podeste oder Stellwände durch Treppenhäuser tragen ist schon anstrengend.

Du hast Blockunterricht in der Berufsschule, ich muss dafür z.b. immer nach Köln auf die GSO fahren, musst halt schauen das können zum Teil dann Fahrten von 3-5 Stunden sein, bei mir sinds nur 45min nach Köln =)

Bedenken musste das eben auf oft Wochenende draufgehen, wo deine Leute Party machen oder Geburtstage feiern. Oder so Sachen wie Karneval (hier beginnt die Sasion wirklich am 11.11) oder Sylvester


mach aufjeden Fall mindestens ein Praktikum (ABER keines was länger geht wie 2 Wochen,da beginnt für mich die Ausbeutung) lieber mehrere in unterschiedlichen Firmen, gibt ja viele die sich auf unterschieliche Sachen spezialisiert haben, Konzerte, Konferenzen, Messen, Festinstallation.

Und ambesten bewirbst du dich auch nur in Firmen wo du schonmal ein Praktikum gemacht hast, und ein bissl was vom Klima und den Abläufen mitbekommen hast



Schau halt rein und mach dir am besten selber ein Bild, sollte man sowieso in allen Berufen

Gruß

Henning
korbiXXL
Stammgast
#6 erstellt: 17. Nov 2011, 22:18
Ok, ich seh mich mal nach Praktikagelegenheiten um.
DaRuLe2
Inventar
#7 erstellt: 18. Nov 2011, 01:17
Wie schon viele sagten, muss man den "Beruf" nicht erlernen.

Ok, wenn es dann an richtig große Geschichten geht oder an tragende Bühnen oder freistehende Bühnen dann schon.

Ich selbst habs nicht gelernt - learning by doing wie so viele sagen und das im Endeffekt dann immer nach und nach...

Manches Wissen/Können erfragt man sich und dann kommts eben noch drauf an, welche Tätigkeit man übernimmt.

Ich hab Leute, die arbeiten vollkommen selbständig - denen sagt man einmal, wie man sich den Aufbau vorstellt und dann läuft das - ab und an nochmal zwischenfeedback, ansonsten ists ok. Andere, denen musst du jeden Schritt sagen und wie ses machen sollen - ich hab da noch die Hoffnung, dass se auch irgendwann eigentständig anpacken.

Ich muss aber auch sagen, dass ich keinerlei gelernte Arbeiter habe sondern alle nur Just for Fun dabei sind und das Betriebsklima dementsprechend gut ist!

Die Truppe versteht sich, wir erledigen unsere Arbeit zur Zufriedenstellung unserer Kunden und das ist das wichtigste.

Das größte war bis jetzt ne VA vor ca. 1500 Leuten...Evtl. kommen in dem Jahr noch paar größere Sachen dazu aber dann ists schon der Bereich wo ich von mir aus sag, dass es dann genug ist!

Verdienen ist relativ. In der Ausbildung und auch als Festangestellter danach verdienst du NICHTS. Das mein ich nicht nur so, sondern das ist auch so. Kaum ein Betrieb kann sich nen Vollzeitangestellten leisten - aus dem Grund kriegt man dann evtl. 1200 Euro Brutto oder so...also wirklich nix!

Wenn du dir danach nen Job in ner anderen Branche suchst und als freiberuflicher Mitarbeiter unterwegs bist - da kannst du dann schon wieder eher Geld verdienen und dir auch raussuchen, was du machen willst!

Wobei auch hier die Range für Roadie Jobs von 50-125 Euro am Abend reicht...
slaytalix
Stammgast
#8 erstellt: 19. Nov 2011, 18:09
Vom Verband www.vplt.org wurde der Ausbildungsberuf "Fachkraft für Veranstaltungstechnik" ins Leben gerufen im Bereich dualer Ausbildung mit Berufsschule

Studieren kann man auch Dipl.-Ing. etc

Ausbilden darf man auch z. B. bei uns Jemand in Bielefeld nach langjähriger Berufserfahrung auch ohne Meister

Nach der Ausbildung gibt es kaum Anstellungen, die meisten sin d dann sog. "Freelancer", teils mit eigenem Gewerbe, klingt aber dann eher nach Scheinselbständigkeit

Dazu gibt es aber mehr im www.paforum.de

Es gibt modulare Seminare z. B. bei der Dt Eventakademie für Laserschutzbeauftragte, Rigging-Anschlägerschein, Rettungsrigger etc


[Beitrag von slaytalix am 19. Nov 2011, 18:10 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#9 erstellt: 27. Nov 2011, 02:29
Hi

Ich will nicht viel zu den Nachteilen sagen, nur soviel:
Tu es, wenn du auch nach der Ausbildung und in den Jahren danach eine Perspektive hast. Was heißt, du solltest Ahnung von der Technik oder möglichst viele Befugnisscheine gesammelt haben. So kommst du auch anderweitig unter, wo du dann die Chance auf eine feste Anstellung mit festem Gehalt und festen Arbeitszeiten hast. So eben, dass du dann auch mal anderen Menschen, die möglicherweise irgendwann mal in dein Leben treten, etwas bieten kannst.
DB
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2011, 12:27

korbiXXL schrieb:
Last one: Würdet ihr diesen Beruf weiterempfehlen?

Nein. Wenn Du z.B. im http://www.pa-forum.de/ liest, wirst Du feststellen, daß der Arbeitsmarkt in dem Bereich völlig kaputt ist und man sich mit diesem Berufsabschluß in eine unübersehbare Heerschar einreiht, die unterbezahlt und überlastet ihr Dasein fristet. Selbständigkeit bietet in dem Bereich auch keine Perspektive, erstens wegen der Zahlungsmoral und zweitens wegen Angebot und Nachfrage.

Pack Dir ein Studium in der Richtung Ton / Medien drauf, z.B. an der FH Düsseldorf oder in Graz, dann bist Du wenigstens nicht mehr der unterbezahlte Kabelaffe.


MfG
DB
hoerster
Neuling
#11 erstellt: 28. Nov 2011, 18:54
also ganz klar.

das grosse Geld machste damit nicht und auch die Arbeitszeiten sind halt nicht die deiner Freunde.
Also wenn die feiern gehen, musst du eine Veranstaltung fahren. Auch die Familie muss ab und an mal an zweiter Stelle stehen. Wenn du nach der Ausbildung nicht übernommen wirst, ist es ein harter Kampf

Wenn dir der Job nicht 1000%ig Spass macht, lass es bleiben. Wenn du nach der Arbeit immer noch Bock hast Showkonzepte und wie in meinem Fall Shows zu programmieren, dann hast du das richtige. Mach mal ein Praktikum und gucke, ob du danach noch Lust hast. Keine Frage, es ist ein geiler Beruf, aber du musst Kompromisse eingehen.

Lg


[Beitrag von hoerster am 28. Nov 2011, 18:56 bearbeitet]
joe1893
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 01. Dez 2011, 21:23
Mal noch ein paar Anmerkungen, die ich glaube noch nicht gelesen habe.


In der Ausbildung zahlen die meisten Betriebe in Süddeutschland im 1.Lehrjahr zwischen 300 und 500Euro brutto, das steigert sich dann meistens bis zu 600-750Euro.
Aufpassen muss man jetzt, wie weit man von der Berufsschule wegwohnt und ob der Betrieb die Wohnkosten dort übernimmt!

Etwas anderes sieht es beim Theater aus, das verdient man im 1.Lehrjahr teilweise schon 900Euro brutto.
Beim Theater läuft allgemein vieles anders ab, denen einen gefällt es, denn anderen nicht. Was Jobsicherheit und Bezahlung angeht, sicherlich keine schlechtere Wahl. Allerdings ist man dann auch ziemlich aufs Theater beschränkt.

Die Ausbildung kann mit Hauptschulabschluss gemacht werden, allerdings wird die Schule dann schon richtig anspruchsvoll.
Mit Abitur ist es gut machbar.
In Baden-Württemberg schafft ca. 1/4 die Schule nicht.

Wenn du mal krank bist, feuert dich schon keiner direkt. Jedes zweite Wochenende keine Zeit zu haben, weil man lieber selber feiert, geht natürlich nicht.

Die Ausbildung fällt je nach Betrieb sehr unterschiedlich auf, es gibt einige Betriebe die ihre Azubis als günstige Arbeitskräfte ausnutzen und denen es nicht am Herzen liegt, gute VTler auszubilden. Es gibt kleine 2-3Mann Betriebe bei denen man von anfang viel machen darf/muss und automatisch viel lernt. Es gibt große Betriebe bei denen man verschiedene Abteilungen durchläuft und auch im Bereich Planung,Dispo etc viel mitbekommt...


Praktikas kann ich nur empfehelen, da sieht man zum einen die Unterschiede zum anderen knüpft man den Kontakt.

Ob der Job zu empfehlen ist? Kann man schwer sagen, die negativen Dinge wurden ja schon oft genannt und sind defintitv nicht zu verharmlosen. Auf der anderen Seite erlebt man sicherlich eine sehr ereignissreiche Zeit und lernt oft viele interessante Leute kennen. Als praktische Grundlage, wenn man in der Branche arbeiten möchte, schadet eine Ausbildung sicherlich nicht.






-Dass man oft lange Dauerschichten hat, ist mir klar, da liegt nicht das Problem. Wie ist das, wenn man mal krank wird und gebraucht wird? Gefeuert oder was passiert dann?



-Wie ist der Einstieg in die Szene?

Last one: Würdet ihr diesen Beruf weiterempfehlen?

Greetz[/quote]
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