Offenbar die Lossless Streaming-Anbieter doch nicht so lossless?

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svenbo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Nov 2021, 18:10
Hallo allerseits,

ich bin ein wenig irritert, dass es -wohl zurecht- so viele Diskussionen um die Klangqualität der Musik der unterschiedlichen Streaming-Anbieter gibt.
Bei mp3-streaming habe ich dafür Verständnis. Da kann es unterschiedliche Datenraten und unterschiedliche Encoder mit resultierend unterschiedlichen Qualitäten geben.
Aber bei Lossless-Formanten wäre meine Erwartung, dass lossless Streaming einer CD qualitätiv identisch zum Abspielen der CD ist. Und das unabhängig vom Provider. Die Datenrate sollte wie bei der CD 1411kbit/sec sein, bzw bei Verwendung von FLAC o.ä etwas niedriger. Beim Abspielen sollten dann jedoch die 44khz/16 bit ohne jegliche Reduktion wieder zur Verfügung stehen.

Solange es jedoch ziemlich offensichtlich hörbare Unterschiede gibt, ob die Musik über Amazon HD, Tidal oder andere Provider gibt, bin ich den Anbietern gegenüber sehr misstrauisch. Offenbar wird die Musik doch nicht unverändert weitergegeben.

Viele Grüße


Sven
Otis_Sloan
Inventar
#2 erstellt: 12. Nov 2021, 19:20
Den Unterschied kann ich mal nicht hören.
Deshalb verwende ich 320 kb/s MP3s.
Hans_Holz
Stammgast
#3 erstellt: 12. Nov 2021, 20:16

svenbo (Beitrag #1) schrieb:
Solange es jedoch ziemlich offensichtlich hörbare Unterschiede gibt, ob die Musik über Amazon HD, Tidal oder andere Provider gibt, bin ich den Anbietern gegenüber sehr misstrauisch. Offenbar wird die Musik doch nicht unverändert weitergegeben.


Wenn die Anbieter die Musik aus unterschiedlichen Quellen beziehen und somit unterschiedliche Versionen vorliegen, werden die auch unterschiedlich klingen, und zwar auch und gerade dann, wenn der Streaming-Anbieter die unverändert weitergibt. Es gibt genügend Beispiele von unterschiedlichen CD-Ausgaben die von unterschiedlichen Mastern stammen. Man schaue sich nur mal hier im Forum den Thread über die diversen Dire-Straits-Ausgaben an…

Ansonsten könnten Unterschiede auch von Einstellungen auf der Client-Seite her rühren, z.B. Lautstärkeangleichung, EQ usw… Evtl. lohnt sich das auch noch mal gegenchecken, ob wirklich alles ausgeschaltet ist und dass insbesondere die Lautstärke absolut gleich ist.


[Beitrag von Hans_Holz am 12. Nov 2021, 20:33 bearbeitet]
Leranis
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2021, 18:10
Lossless heißt: keine verlustbehaftete Speicherung der Audio-Dateien. Es sagt nichts über den Verarbeitungsprozess der Musik aus und ob der Audiostream dem "Master" entspricht.

Wenn du mit deiner Frage ausrücken möchtest, dass die Streaminganbieter die Musik ändern (mehr Bass, andere Lautstärke, wenn man von MP3 auf Lossless schaltet), dann kann ich dir nur zustimmmen! Das Gefühl habe ich auch teilweise. Aber das ist meine persönliche Meinung ohne wissenschaftlichen Beweisen.
John22
Inventar
#5 erstellt: 29. Nov 2021, 21:53
In der c't 7/2019 werden Musik-Streamingdienste getestet: "Wenn Dienste wie Spotify Musik streamen, greifen Datenkompression und Lautstärkeanpassungen in den Klang ein. Im Vergleich zu einer CD muss das Ergebnis nicht immer schlechter sein. Der Sound kann mitunter sogar profitieren, wie unser Test von sechs Diensten zeigt."

Weiteres Zitat: "Spotify peppt bei niedrigen Bitraten die Höhen auf, wodurch die Songs voluminöser wirken, als sie eigentlich sind. Bei 96 kBit/s (links) wird die Monomitte (gelb) angehoben und das Seitensignal (blau) abgesenkt. Bei 160 kBit/s (rechts) werden hingegen nur die Seiten angehoben. Bei 320 kBit/s verschwinden die Anhebungen."

https://www.heise.de...9883056?nid=e8kJrN34
langsaam1
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2021, 23:21
was ist denn " Lossless " ...
im Prinzip " definiert " jeder Anbieter dies anderweitig, siehe deren Info Webseiten

offtopic:
aktuell schön zu " hören " bei 3 Haselnüsse für Aschenbrödel in der aktuellen ARD Ausstrahlung ;-(
arg grauslig Ton was auch immer da passiert ist


[Beitrag von langsaam1 am 29. Nov 2021, 23:23 bearbeitet]
Voodoo90
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Dez 2021, 13:22
Ich kann über Apple Music sprechen. Käme der CD Qualität nicht eher HiRes Lossless gleich? Das Problem ist dann immer noch die wiedergäbe, da die hohen Datenraten über viele Verbindungen garnicht unterstützt werden.
Leranis
Inventar
#8 erstellt: 09. Dez 2021, 16:02
Naja, CD-Qualität ist für viele nicht einmal "HiRes"


In der Audiotechnik (High Fidelity) werden mit HiRes digitale Musikformate bezeichnet, die eine Abtastrate von mindestens 96 kHz oder eine Samplingtiefe von mindestens 24 Bit aufweisen und damit über den Standard Compact Disc Digital Audio hinausgehen. Musikkonsumenten versprechen sich davon eine höhere Klangqualität.

Quelle: Wikipedia

Auch hörere Datenraten als CD-Qualität könnne ohne Probleme gestreamt werden. Ich habe Audio-Dateien (keine 10 Minunten Dauer), die weit über 1GB groß sind und somit größer als eine CD ist. Tidal hat Dateigrößen von ca. 70 MB pro Lied. Wie es bei Quobuz ist, kann ich nicht sagen

Leider ist das Verstänis und die Aussagen von Herstellern über die "Buzzowrds" wie HiRes, Lossless, usw. nicht sehr gut und es kommt oft zu Mißverständnissen.
hifipirat
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2021, 18:39
Na ich weiß ja nicht, was manche für Unterschiede so hören oder hören möchten.

Als ich noch mein TIDAL Abo und probeweise Apple Music zum testen hatte, konnte ich überhaupt keine Unterschiede bei den gestreamten Titeln der beiden Anbieter feststellen. Habe hin und her geschaltet. Das Ergebnis war immer das Selbe. Weder bei HighRes Dateien noch bei Titeln in normaler CD Qualität waren irgendwelche Unterschiede zwischen beiden Streaming Diensten zu hören. Voraussetzung ist natürlich, dass die selbe Version des Albums vorliegt.

Wie es bei Spotify oder Amazon HD ist, kann ich nicht sagen. Die habe ich nicht getestet.

Außerdem bezweifle ich, dass man überhaupt Unterschiede zwischen HighRes und normaler CD Qualität deutlich wahrnehmen kann. Die Unterschiede die man vielleicht glaubt zu hören, kommen wahrscheinlich daher, dass bei den Produktionen von Alben die in HighRes vorliegen, mehr auf Qualität Wert gelegt wird. Die Abmischung der HighRes Dateien ist dann halt anders. Ob‘s auch wirklich besser klingt, muss jeder für sich entscheiden. Letztlich können Alben in „stink normalen“ 16 Bit 44.1 KHz auch fantastisch klingen, wenn der Produzent etwas von seinem Handwerk versteht und bei der Abmischung nicht alles vermurkst.
Voodoo90
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Dez 2021, 10:40
Das ist unbestritten. Es geht nur darum, dass oft nicht das drin ist was draufsteht. Wenn man Hi-Res verkauft bekommt, sollte es auch drinnen sein, nur um es rauszuholen gibts eben einige Hürden, die nicht so klar kommuniziert werden. Wer welche Unterschiede dann hört sei dahingestellt.
svenbo
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Dez 2021, 13:22
hmmm,

meine Erwartungshaltung an einen Lossless-Streaming-Anbieter wäre, dass ich ein Album -lossless gestreamt- in der gleichen Qualität von meinem Streaming-Device (sei es Laptop oder ein entsprechenes Gerät) an meinen D/A-Wandler angeliefert bekomme, als hätte ich die CD gekauft und würde diese in mein CD-Laufwerk einlegen.

Explizit möchte ich KEINE Anhebung von hohen oder tiefen Tönen, Lautstärekeanpassungen zwischen den Stücken oder zwischen den Kanälen, etc. Lossless ist aus meiner Sicht exakt das, was auf dem Album drauf ist. Und das sollte nach meiner Erwartung identisch sein, unabhängig welcher Lossless-Provider das zur Verfügung stellt. Ich mag nicht ein Album in einer Qubuzz-Abmischung, einer Tidal-Abmischung, einer Amazon-Abmischung und einer Spotify-Abmischung zur Auswahl haben und dann durch Hörsessions erst herausfinden müssen. welches denn jetzt die beste Variante ist.

Viele Grüße

Sven
Hans_Holz
Stammgast
#12 erstellt: 15. Dez 2021, 15:20
Wenn Du denkst, dass es …


svenbo (Beitrag #11) schrieb:
die CD


… gibt, dann empfehle ich mal einen Blick in diesen bereits erwähnten Thread: http://www.hifi-forum.de/viewthread-217-245.html

Auch bei althergebrachten CDs war es so, dass wir …


svenbo (Beitrag #11) schrieb:
Auswahl haben und dann durch Hörsessions erst herausfinden müssen. welches denn jetzt die beste Variante ist.


So gesehen hat sich durch die Streamingdienste nichts geändert.
svenbo
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Dez 2021, 17:37
Ok,
es gab sicher auch bei CDs immer wieder mal Neuveröffentlichungen mit neuem Mastering. Und das mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.

Aber bei den Streaming Diensten befällt mich der Eindruck, dass selbst bei einer Neuveröffentlichung (wo es also kein 1991er Remaster, 1998er Remaster, HDCD-Remaster, SBM-Remaster, BlueSpec-Pressung... etc.gibt.) sich die Wiedergabe zwischen den Streaming Diensten deutlich unterscheidet. Also etwa so, als hätte es im Zeitalter der CD eine Dire Straits-Brothers in Arms Kaufhof-Abmischung, eine Hertie-Abmischung, eine MediaMarkt-Abmischung und eine Saturn-Abmischung gegeben. ;-)

Aber ich gebe Dir recht, dass -insbesondere bei älteren Scheiben- die Anzahl und Qualität der Wiederveröffentlichungen auch verwirrend ist. Ganz extrem, wenn man sich heute noch eine Beatles CD kaufen möchte: Die 1987er-Ausgabe, die 2010er-Ausgabe in Mono oder die 2010er-Ausgabe in Stereo, oder die 50. Jubiläumsausgabe, oder die unterschiedlichen HD-Format-Quellen... Ich habe das Gefühl, allein vom Sgt.Pepper-Album gibt es mindestens 10 Varianten auf CD. Jetzt kommen noch die ganzen Streaming-Dienste dazu... Wenn ich jetzt wieder mit Vinyl anfangen würde, kämen dort noch diverse unterschiedliche Pressungen hinzu, die dann jeweils mit anderen Plattenspielern und Tobabnehmern jeweils wieder ein ganz anderes Klangblid ergeben.

Gott, wie naiv habe ich in den 80ern Musik gehört: In den Laden gegangen, CD gekauft und abgespielt. ;-) (und mich gefreut, wenn es sich gut angehört hat)

Viele Grüße

Sven
Passat
Inventar
#14 erstellt: 16. Dez 2021, 19:45

Voodoo90 (Beitrag #10) schrieb:
Es geht nur darum, dass oft nicht das drin ist was draufsteht. Wenn man Hi-Res verkauft bekommt, sollte es auch drinnen sein, nur um es rauszuholen gibts eben einige Hürden, die nicht so klar kommuniziert werden.


HighRes ist in den meisten Fällen schlicht eine Mogelpackung.
Bei Aufnahmen vor 1999 gibt es gar kein HighRes-Master, weil die damalige Technik HighRes gar nicht konnte, weder die digitale noch die analoge Aufnahmetechnik.
1999 kam dann die SACD auf den Markt und erstes Studioequipment, das HighRes unterstützt.
Das war damals aber exorbitant teuer.
Selbst noch 2010 gab es weltweit keine 100 Aufnahmstudios, in denen HighRes-Aufnahmen technisch möglich waren.

Zudem werden in Verbindung mit HighRes auch immer wieder technisch falsche Behauptungen aufgestellt.
Z.B., das 24 bit feiner auflöst als 16 bit.
Das ist technisch falsch.
Feinere Auflösung würde heißen: Treppenstufen werden kleiner. Das ist aber nicht der Fall. Es kommen gleich große Treppenstufen oben drauf.
Mit 16 bit sind 96 dB Dynamik möglich.
Selbst extrem dynamikreiche Musik hat nur eine Dynamik von ca. 60 dB.
Was will man also mit einer möglichen Dynamik von 144 dB, die mit 24 bit möglich sind?
Zudem ist die technisch gar nicht umsetzbar, da selbst die rauschärmsten DACs der Welt nur einen Rauschabstand von ca. 128 dB haben.

Und dann schummeln die Streaminganbieter auch noch mit den Bezeichnungen.
Beispielsweise Amazon Music HD.
Bei HD erwartet man eigentlich wegen des Begriffs "HD" HighRes, es ist aber nur CD-Qualität (FLAC).
Und selbst bei Amazon Music Ultra HD ist das zwar auf 24 bit aufgeblasen, kann aber zwischen 44,1 und 192 kHz alles sein.
Siehe:
https://www.amazon.de/b?ie=UTF8&node=8322164031

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 16. Dez 2021, 19:46 bearbeitet]
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