ProJect Tube Box 2

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*papamann*
Stammgast
#1 erstellt: 03. Nov 2016, 01:09
Einen guten Abend,

falls diese Frage dämlich ist bitte ich um Gnade.

Besagte Kiste tut seit fünf Jahren ihren Job und das tadellos. Von den Phono-PreAmps die ich kenne für mich ein echter Schatz, ob das nun an den Röhren liegt vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls klingt das Gerät wirklich ansprechend. Zumindest in meiner Kette.




Sollte man da nicht mal irgendwann die Röhren wechseln? Oder ist das bei dieser Art des Stroms nicht nötig?

Als Gitarrist mit Röhren-Amp komme ich um einen Wechsel nach einiger Zeit nicht herum.

Wie sieht das bei einem Röhren-Phono-Pre eigentlich aus? Bei Gitarren-Amps ist ja ein unglaubliches Gewese um die richtige, gar pimpende, Bestückung.

Und bei der kleinen ProJect-Kiste? Kann ich die auch mit alternativen Röhren gar noch besser machen? Irgendwas russisches?

Fragt und grüßt

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 03. Nov 2016, 01:21 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2 erstellt: 03. Nov 2016, 02:45
Hi,


*papamann* (Beitrag #1) schrieb:
Bei Gitarren-Amps ist ja ein unglaubliches Gewese um die richtige, gar pimpende, Bestückung.


jein. Bei Instrumentenverstärkern geht es zum Teil um das bewusste Übersteueren. Und bei gleichen Röhrentypen - insbesondere Vorstufenröhren - die einigermaßen Typkonform messen, wird man da keine krassen Unterschiede bekommen.

Wenn Du so eine arme Vorstufenröhre nun hunderte Stunden übersteuerst, wird die irgendwann beleidigt sein. Wenn Du bei der selben Röhre bleibst (z.B. ECC83) wird sich da im Klang nicht viel ändern. Andere Röhrentypen, die bei der Beschaltung leichter übersteuern, können den Klang ändern bzw. bei geringerer Gain Einstellung schon ordentlich übersteuern. Ältere Röhren (NOS) können durchaus auch deutlich abweichende Kennlinien aufweisen, dann kann es natürlich anders klingen (würde man diese Röhren vermessen und dann die Schaltung an die von der Norm abweichende Kennlinie der Röhren anpassen, wäre der Klangunterschied idR. - sagen wir - zumindest deutlich geringer).

Allerdings ist auch bei Musikern ein nicht unerhebliches Voodoopotential vorhanden, akustische Täuschungen gar nicht so selten.

Bei den Projects werden die Röhren idR. sehr konservativ angesteuert, die sollten viele tausend Stunden halten. Wenn Du Röhren der selben Type findest, die hörbar anders klingen, dann sind deren Kennlinien eben weit weg von der Norm, das hat dann mit Hifi nicht mehr viel zu tun weil das keine möglichst lineare originalgetreue Wiedergabe mehr ist. Wenn Du das willst, geht das auch viel billiger, Du kannst die Schaltung so ändern, dass sie auch mit den preiswerten typkonformen Röhren keine lineare Wiedergabe erzeugt.

LG Tom
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 03. Nov 2016, 11:43
Hallo,

ich hab noch n Röhrenradio mit Röhren aus den 60ers und funzt tadellos - ok, läuft auch sehr selten...

Die Röhren werden bei der Schaltung nicht wirklich "unter Druck" gesetzt, die können bei den Projects Ur-ur-uralt werden ohne zu leiden.
Da sterben wahrscheinlich vorher andere Teile...

Und das ganze Gerede von "besseren Röhren": wenn Dir das Geld inne Finger juckt kauf ein paar Platten dafür.

Peter
*papamann*
Stammgast
#4 erstellt: 03. Nov 2016, 18:43
Ah, alles klar.

Allerbesten Dank für eure Mühe. Und stimmt, mein Vergleich mit Gitarren-Amps hinkte etwas.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 03. Nov 2016, 19:01 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#5 erstellt: 08. Nov 2016, 02:05
ProJect bietet in ihrem Portfolio allerdings keinen Ersatz an. Zumindest habe ich den nicht gefunden. Falls eine oder beide der Röhren doch mal abkackt (hier im Hause läuft die Kiste nicht gerade selten), was dann? Besagte "Viele tausend Stunden" sind in greifbarer Nähe. Die ist schon lange da und hat gut zu tun.

Da steht in der Anleitung 2x ECC83 (12AX7). Egal wo ich die kaufe? Russland oder Timbuktu? Oder bei Conrad?


Sorry für mein Blöd-sein. Aber wenn ich Moderator tomtiger richtig verstanden habe ist das eben nicht egal. Glaube ich zumindest heraus zu lesen.

Noch läuft die Kiste. Aber die weg schmeißen weil kein Röhren-Ersatz zu generieren ist kanns' ja wohl nicht sein.

Also: falls doch mal neue Röhren: welche? Worauf ist da zu achten?

Fragt etwas besorgt, weil jetzt gewissem Spott ausgesetzt,

Carsten.

Allerdings grüßt er auch lieb und ist dankbar für die Beratung.


[Beitrag von *papamann* am 08. Nov 2016, 02:17 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#6 erstellt: 08. Nov 2016, 02:26
Hi,

solange es Röhren aus aktueller Produktion sind, ist es recht egal, welche man nimmt. Ich nehme JJ/Tesla, das dürften auch die Originalen sein, da kostet die ECC83S 9,20 oder 12,20 matched. 2 Stück sohin 18,40 oder 24,40, wobei ich offen gestanden abgeglichene nehme, die 6 Euro sind lächerlich im Vergleich zu dem, was ich sonst so für Hifi ausgebe.

Problematisch wird es, wenn man NOS Röhren nimmt, die nicht gemessen sind.

LG Tom
*papamann*
Stammgast
#7 erstellt: 09. Nov 2016, 13:45
Ah, klasse, vielen Dank!

Problem gelöst. Nun weiß ich was zu tun wäre im Fall der Fälle.

Liebe Grüße

Carsten
raindancer
Inventar
#8 erstellt: 10. Nov 2016, 00:49
Hier mal eine Bezugsquelle: ECC83
statt der ECC83 kann eine ECC803 verwendet werden, das ist eine rauschärmere Variante. Neben JJ kann ich noch Svetlana und EI empfehlen.

aloa raindancer
*papamann*
Stammgast
#9 erstellt: 10. Nov 2016, 01:38
Vielen Dank. Läuft.

Einen Röhren-Hifi-Fetisch habe ich eigentlich nicht. Die Anlage der Signatur brauchte einfach einen besseren Phono-Pre. Und da war die Project-Kiste einfach miles ahead. Zumindest in dieser Preis-Klasse. Hier läuft ja alles über ein Allen & Heeath Xone S2.

Auf jeden weiß ich jetzt womit die Kiste überlebt, die Tube Box 2.

Ähnliches gilt sicher für den SPL Vitalizer in der Kette. Der hat auch Röhren. (übrigens ein sagenhaftes Teil, nur nebenbei)




Allerbeste Grüße und nochmals vielen Dank für eure tolle Beratung. Doch gar nicht so schlecht so ein beklopptes Forum.


Carsten


[Beitrag von *papamann* am 10. Nov 2016, 01:41 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 10. Nov 2016, 10:35
Hallo,

ok, in den Mischpulten finden sich meist "soda"-Phonopres, deren Schaltung meist das Übliche ist: OP-Verstärker, passive Entzerrung. Das lässt sich in Großserie für 0,90 US-Cent an Bauteilen hinbekommen und man bekommt sogar nen relativ glatten Frequenzgang damit hin bei niedrigem Rauschpegel ... meist ist allerdings das Schlimme die hohe Kapazität, die den meisten der heutigen MM-Abtastsystemen dann das Leben schwermacht (es klingt dumpf und muffig).

Peter
*papamann*
Stammgast
#11 erstellt: 10. Nov 2016, 18:26
Dumpf und muffig trifft es sehr gut. Das Mischpult ist seit einiger Zeit durch entfernen der internen Jumper nur noch Line-Quellen zugänglich. Einen, wenn auch sehr guten, DJ-Mixer zur Schaltzentrale zu machen scheint eh etwas fragwürdig. Ich habe mich damals so entschieden weil eben auch ein kleines Heim-Studio darüber läuft. 8-Spur Rekorder, Vorstufen für Gitarre, Bass und Mikro und all das. Eine Anlage für alles sozusagen.

Aber gut, das gehört hier eigentlich nicht hin. War nur grade so gemütlich hier....

Liebe Grüße

Carsten
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