Digitales Surround bei Virtual Surround Soundbars sinnlos?

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xian2210
Neuling
#1 erstellt: 04. Nov 2011, 16:47
Hallo und vorweg Entschuldigung falls das Thema schon behandelt wurde, hab die SuFu benutzt und wenig brauchbares gefunden...

ich bin vor kurzem mit meiner Freundin zusammen gezogen und hatte in meiner Studentenwohnung immer ein 5.1 System am PC, der mein Multimedia Mittelpunkt war. Nun heißt es für mich, Studentenzeit und Unordnung auf Wiedersehen und etwas "Eleganteres" muss her, hatte als erstes eine Soundbar mit optionalem Subwoofer ins Auge gefasst. Die Versprechungen von VIRTUAL SURROUND bei z.B. Canton Soundbars haben mich zunächst eingenommen, finde ich doch die "psychoakkustische" Surround Virtualisierung vom Gefühl her flexibler als vergleichsweise die reflexionsgestützte Virtualisierung von z.B. einigen (viel teureren) Yamaha Geräten.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: ich tendiere zur Zeit zwischen den beiden Canton Lösungen DM 90 und dem neueren DM 8. Das DM 90 unterstützt digitale Surround Formate, während das DM 8 "nur" Pro Logic II unterstützt. Entsprechend ist das DM 90 aber auch fast doppelt so teuer.
Da doch der Surround Effekt eh nur virtualisiert wird und eben keine physikalischen Boxen im Raum verteilt sind, inwiefern profitiert denn dann ein virtualisierender Soundbar von digitalem Signal?
Ob ich nun dem Soundbar nur das Stereo Signal für PLII gebe oder die separaten Signale für jede 5.1 Box einzeln, wie schlägt sich der Unterschied zwischen PLII und Dolby Digital in der Qualität des virtualisierten Surrounds nieder?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Algorithmen auf den Virtual Surround Prozessoren mit einem digitalen Format einen besseren Effekt erzeugen können, aber zu tatsächlichen Resultaten oder gar Erfahrungen findet man reichlich wenig im Netz.
Was sagen die Technik-Profis dazu bzw. hat jemand schonmal einen direkten Vergleich genossen?

Vielen Dank im Voraus!

Chris
blue_lord
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2011, 17:44
Pro Logic erzeugt dir aus einem Stereo Signal ein Surround Signal.

Dolby Digital hat separate Kanäle für jeden Lautsprecher.

Grade bei den neueren Digitalformaten darfst du nicht vergessen, nicht nur die Kanalanzahl unterscheidet sich, sondern auch je nachdem die Auflösung, Datenrate, Abtastrate,verlustfreier Codierung,....

In der Regel funktionieren die "virtuellen" Verfahren umso besser, je mehr räumliche Information schon in deinem Audiosignal vorhanden ist.

Am besten hörst du das vermutlich aber einfach mal irgendwo Probe.
xian2210
Neuling
#3 erstellt: 04. Nov 2011, 18:26

In der Regel funktionieren die "virtuellen" Verfahren umso besser, je mehr räumliche Information schon in deinem Audiosignal vorhanden ist.


Danke, das war das Stichwort Nun ist nur die Frage, wie schwer dieser Unterschied ins Gewicht fällt.

Um ein Probehören werde ich wohl wirklich nicht rumkommen, nur fand ich schon bei der Wahl des TV den Unterschied in der Ausgangsumgebung zwischen Saturn und meinem Wohnzimmer unglaublich störend. Und Visuelles lässt sich da noch eher mit ein bisschen Fantasie abstrahieren als Audio.

Auf welche Unterschiede sollte ich denn insbesondere achten? Ich nehme an der wesentliche Unterschied ist, wie Du schon sagst, die räumliche Information. Also ist es bei den Pro Logic II Geräten eher so, dass ich "Fehler" einschleichen? Sprich: Sachen, die vom Bild her eindeutig rechts von mir sein sollten, sind zu geringem Anteil auch links zu hören, was bei Dolby Digital dann nicht der Fall sein wird?
blue_lord
Stammgast
#4 erstellt: 04. Nov 2011, 18:54
Ich denke Links und rechts wird nie ein Problem sein (schließlich bekommst du ja von jeder Quelle auf jeden Fall ein Stereo Signal), eher der räumliche Anteil, das "einhüllende", sowie die "Breite" des Signals.


[Beitrag von blue_lord am 04. Nov 2011, 18:55 bearbeitet]
totto1970
Stammgast
#5 erstellt: 04. Nov 2011, 22:13
Falscher Ansatz:

Eine DM 8 kann nur ein analoges Streosignal in virtualen Surround umrechnen. Dafür reicht Chinch r+L aus. Das hat erst mal nix mit Pro Logic zu tun.

Eine DM 90 verfügt nebst analogen auch über digitale Eingänge. Kann aber DTS und andere Dolbyformate auch in den Virtuellen Surround umrechnen.

Da beide Systeme aus den Eingangsignalen Virtuellen Surround machen, der über 2 "Boxen" im Soundbar wiedergegeben wird ist das Ergebnis der Surroundqualität in etwa gleich! Beide Systeme haben ja keine 5 Boxen plus Sub!!!!!

Bei der DM 90 wird es lediglich etwas breiter sein, weil die Bar 10 cm länger ist. Dann kommt noch die Ausstatung (Radio, mehr Passivtreiber für die Bassverstärkung, usw.)

Die digitalen Eingänge sichern den Anschluss für Geräte die keine analogen Ausgänge mehr haben (bei einigen Flat-TVs der Fall).


[Beitrag von totto1970 am 04. Nov 2011, 22:13 bearbeitet]
xian2210
Neuling
#6 erstellt: 07. Nov 2011, 17:31
Super, vielen Dank an totto1970! Das war informativ.


Eine DM 8 kann nur ein analoges Streosignal in virtualen Surround umrechnen. Dafür reicht Chinch r+L aus. Das hat erst mal nix mit Pro Logic zu tun.


Ich dachte genau dieses "Umrechnen" wäre die Idee von Dolby Pro Logic, dass die beiden Chich (r+l) Signale verglichen werden, gleichphasige Muster auf den Center Kanal, gegenphasige Muster auf den Rear und alles mit Phasenunterschieden dazwischen auf den rechten respektive linken Kanal gelegt werden. Bei Pro Logic 2 das ganze mit höherer Bandbreite und Stereo Rear. Die "neue" Virtualisierung bei den Canton Geräten z.B. ist dann ein Prozessor, der danach kommt, oder? Der arbeitet nach einem komplizierten Algorithmus in die 4 Pro Logic Kanäle bestimmte Zeitversätze ein, so dass der Eindruck entsteht, der Ton, der eigentlich von vorne aus den 2 Boxen im Bar kommt, käme tatsächlich von der Seite/ von hinten. Das soll keine Kritik sein, das ist nur wie ich es verstanden habe und als Frage gemeint, was die Begriffe nun bezeichnen bzw. ob ich die Technik richtig verstanden hab


Da beide Systeme aus den Eingangsignalen Virtuellen Surround machen, der über 2 "Boxen" im Soundbar wiedergegeben wird ist das Ergebnis der Surroundqualität in etwa gleich! Beide Systeme haben ja keine 5 Boxen plus Sub!!!!!


das hab ich mir nämlich gedacht, rein logisch überlegt dürfte da kaum ein Unterschied sein, weil die Virtualisierung zwar im digitalen Falle mehr Info bekommt, aber immer noch nur über die gleiche Ausgabe-Hardware, nämlich zwei Boxen vorne im Bar verfügt...


Bei der DM 90 wird es lediglich etwas breiter sein, weil die Bar 10 cm länger ist. Dann kommt noch die Ausstatung (Radio, mehr Passivtreiber für die Bassverstärkung, usw.)


Falls mir der Bass zu schwach ist (wovon ich bei der jetzigen Wohnung nicht ausgehe) kann man ja noch einen SW nachrüsten


Die digitalen Eingänge sichern den Anschluss für Geräte die keine analogen Ausgänge mehr haben (bei einigen Flat-TVs der Fall)


klar
totto1970
Stammgast
#7 erstellt: 07. Nov 2011, 22:43
Gern geschehen.

Viele vertun sich beim vergleichen den Canton DM-Systeme immer ein bischen. Die DM 79/90/1 und 2 können auch Dolby und DTS Signale über digitale Eingänge entgegennehmen und die zu einem "virtuellen Sourround" über "zwei Boxen" umrechnen.

Die DM 8 nimmt ein Stereosignal zur Aufbereitung des "virtuellen Surround".

Das Ergebnis wird in etwa immer das gleiche sein. Ein sog. "180 Grad Surround" ohne Rears!

Was viel wichtiger ist bei den DM-Systemen ist nicht die Darreichungsform des Eingangsignals, sondern Leistung, Gehäusegröße und Treibereinheiten (Alu oder norm. Gewebetreiber). Kannst du keinen Sub stellen kommt eigentlich nur die DM 90 in Frage. Ansonsten ist die DM 8 mit Sub eine sehr interresante Lösung vor allem preislich.

Die Canton DMs liefern neben den "Surround" alle samt auch eine musiktaugliche Leistung im Stereobetrieb ab.
Das machen sie neben der Panorama (B&W) m. E. zu den Allroundern im Bereich Sounbars.

Hier kann man auch mal nen bischen Infos kriegen!

http://digitalmovie.canton.de/interview.htm


[Beitrag von totto1970 am 07. Nov 2011, 23:21 bearbeitet]
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