Geschlossene 3-Wege Standbox 2 x 10 Zoll

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-Budda-
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 21. Mai 2025, 13:05
Nachdem ich über die Jahre einige Lautsprecher nach Hobby-Hifi Anleitung gebaut habe, möchte ich mich an einer eigenen Konstruktion versuchen. Geplant ist eine geschlossene Box mit diesen Komponenten:

TT 2 x SB Acoustics SB26 SFCL 38-4
MT 2 x SB Acoustics SB15 NRX 2C30-4
HT Wavecore TW 030 WA12

Dieses Gehäuse habe ich als Grundlage geplant:

Aussengehäuse

Die Simulation mit Boxsim ergibt diesen Frequenzgang:

Frequenzgang

Die Beschaltung der Frequenzweiche:

Frequenzweiche

Die Bauteile der Frequenzweiche:

Bauteile Frequenzweiche

Damit ergeben sich dann auch meine Fragen:

1. Habe ich mich mit der Weichenkonstruktion zu weit aus dem Fenster gelehnt?
2. Gibt es eine qualitativ sinnvolle Möglichkeit die Weichenkosten zu halbieren?
3. Oder sollte ich besser über eine aktive Lösung, wie bspw. PSSO DXO-48 PRO nachdenken?

Beste Grüße

Harry
10_BGS
Stammgast
#2 erstellt: 21. Mai 2025, 13:43
Hallo Harry,

was hast du denn für Daten benutzt um Boxsim zu füttern? Mir erscheinen die Frequenzgänge deiner Chassis unplausibel glatt.
Und ja, bei der Frequenzweiche hast meiner Meinung nach ein wenig übertrieben. 570 € pro Seite wären mir deutlich zuviel. Zumal ich es für unwahrscheinlich halte dass alles direkt so passt. Wenn du mehrere Iterationsschleifen brauchst bist du schnell 2 x vierstellig unterwegs.

Wie wäre es denn stattdessen damit:
- 2 x IMG Stageline 2000D
- 1 x MiniDSP Flex Eight

Also gleich ein Aktivsystem realisieren. Das ist erstmal noch ein wenig teurer, aber Nachkäufe wirst du keine brauchen und Vor- und Endstufen sind gleich dabei. Darüber hinaus hat diese Variante klanglich mehr Potential, weil die passive Weiche ganz fehlt.

Viele Grüße
Simon
-Budda-
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Mai 2025, 14:09
Hallo Simon,

die Daten habe ich komplett aus den Herstellerangaben übernommen, händisch eingetragen und doppelt gecheckt. Ich habe allerdings auch viele Stunden am Rechner zum glätten gebraucht.

Naturgemäss sah der Frequenzgang ohne Weiche etwas anders aus...

Und genau das ist eine meiner Befürchtungen, wenn das Ergebnis nicht passt und noch Änderungen gemacht werden müssen, sitze ich zusätzlich auf vielleicht teuren Bauteilen rum.

Grüsse

Harry
10_BGS
Stammgast
#4 erstellt: 21. Mai 2025, 15:31
Das heißt du hast einfach Schalldruck- und Impedanzverlauf "abgemalt"? Dann ist das schon die Erklärung. Auf die Weise kann man den Sperrkreis eines Breitbänders entwerfen, aber keine Mehrwegeweiche.

Dir fehlen die Phaseninformationen der Chassis. In allen Graphen hast du jeweils eine perfekte Addition ohne die kleinste Auslöschung und das trotz verschiedener elektrischer Filterflanken und gleicher Polarität aller Treiber. Deine Simulation ist daher leider unbrauchbar.

Du kannst dir jetzt ein großes Sortiment von Weichenbauteilen zulegen um alles von der Pike auf zu erarbeiten, also messen, Weiche ändern, messen, Weiche ändern,...
Das ist selbstverständlich ziemlich kostspielig, aber man lernt viel dabei, und du stündest am Ende hoffentlich mit einer funktionalen Weiche da. Lohnt sich aber nur, wenn das dann nicht die letzte Entwicklung bliebe.

Dein aktueller Entwurf wird aber mit Sicherheit nicht funktionieren und wegen des versenkten Geldes für viel Frust sorgen.

Ich würde also umso mehr zu meinem Vorschlag von oben raten. Deine Lautsprecher zu messen wirst du ohnehin nicht umgehen können. Aus deiner Herangehensweise meine ich nämlich herauszulesen, dass du das wohl auslassen (korrigiere mich, wenn ich falsch liege 😉) und die Dinger komplett per Software entwickeln möchtest. Wird so leider nicht klappen.

Wünsche dir trotzdem viel Erfolg für dein Projekt, für welche Vorgehensweise auch immer du dich entscheidest.

Grüße
Simon


[Beitrag von 10_BGS am 21. Mai 2025, 15:34 bearbeitet]
Speed_King
Stammgast
#5 erstellt: 21. Mai 2025, 15:47
Hi, da hast Du aber bei der Weiche das Feinste vom Feinsten aufgefahren.

Nimm von Jantzen die Spulen und Cross-Caps.

Und für C2 reicht ein Elko, bei dem ein kleinerer MKP parallelgeschaltet wird.

Die Simulation ist ohne Messung der Treiber im Gehäuse nur eine ganz grobe Näherung. Lediglich im Bass ist das einigermaßen zuverlässig.

Was man nicht sieht, ist das Abstrahlverhalten und den Energiefrequenzgang. Die Trennfrequenz zum Hochtöner ist möglicherweise höher als nötig gewählt worden. Und es wird
Anpassungen der Schallwand geben müssen. Normalerweise optimiert man das vorher.

Ich würde zunächst nur die Weichenbauteile für den Basszweig besorgen und den Rest erst nach Messung im Gehäuse nach Anpassung der Schallwand. Diesbezüglich würde ich mit seitlichen Fasen im Bereich der Mittel- und Hochtöner beginnen und mich dann weiter vortasten.
-Budda-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 21. Mai 2025, 15:48
... Das ist eine lustige Vorstellung, dass jemand so unbeschlagen sein könnte und sich Kurven selber malt...

Nein, "händisch" meint "von Hand eingetragen" und nicht importierte Chassisdaten wie Resonanzfrequenz, elektrische und mechanische Güte, Äquivalentvolumen, Ersatzinduktivität, etc, etc...

Boxsim ist eine von Visaton gesponsorte Software, die in der programmeigenen Datenbank ausschliesslich ihre eigenen Chassis führt. Wenn man also mit einem fremden Produkt rechnen will, muss man wohl oder übel sämtliche Parameter eben "händisch" eingeben.
Speed_King
Stammgast
#7 erstellt: 21. Mai 2025, 15:58
Nein, erstens misst man üblicherweise. Zweitens gibt es inzwischen eine Chassisdatenbank von Klang + Ton, wenn man schon diesen Weg gehen möchte.
-Budda-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Mai 2025, 16:02
Hallo Speed King

Danke für den Tipp mit den Jantzen Spulen und Cross Caps sowie zum Ersatz für C2

Simuliert ist das Gehäuse aktuell mit 20mm Kantenradius

Der HT hat auf 0° Achse ja eine leichte Überhöhung, die sich jedoch bei 15° (mein Hörplatz) perfekt ebnet

Den Energiefrequenzgang zeigt Boxsim abfallend mit leichten Wellen

Grüsse

Harry
-Budda-
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 21. Mai 2025, 16:11
@Speed King


Nein, erstens misst man üblicherweise.


Das kommt für mich nicht in Frage, denn dann habe ich die Chassis ja bereits gekauft und muss dann auch damit arbeiten. Eine Simulation soll ja genau dies vermeiden. Wenn die Hardware erst einmal vor mir liegt, brauche ich den Einsatz des Lautsprechers nicht mehr zu simulieren. Dann kann ich direkt messen.


Zweitens gibt es inzwischen eine Chassisdatenbank von Klang + Ton, wenn man schon diesen Weg gehen möchte.


Leider habe ich keine Erfahrung mit der Sinnhaftigkeit dieser bezahlten Daten von K&T, es wundert mich aber in diesem Zusammenhang, dass HH seine Messdaten so frei veröffentlicht. Und es bleibt, gerade in meinem gewünschten unteren Preissegment, nur die Hoffnung auf eine enge Serienstreuung.
Speed_King
Stammgast
#10 erstellt: 21. Mai 2025, 16:22
Wir reden aneinander vorbei und Du scheinst es besser wissen zu wollen als die Tippgeber. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
-Budda-
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 21. Mai 2025, 16:30
@Speed King

Vielleicht hilft es bei der Einschätzung meiner Person, wenn ich hinzufüge, dass ich durch meine Arbeit als FOH Engineer über 20 Jahre lang Konzerte in jeder Grössenordnung betreut und gemixt habe. Smaart und MLSSA sind für mich keine Unbekannten, aber bei passiven Frequenzweichen habe ich grosse Lücken.

Ganz sicher will ich nichts besser wissen und habe auch gerne deine Tipps angenommen.

Deine ablehnende Reaktion kann ich nicht nachvollziehen.
stoneeh
Inventar
#12 erstellt: 21. Mai 2025, 17:02
Embed Codes nutzen, ffs.

lonelybabe69
Inventar
#13 erstellt: 21. Mai 2025, 17:35

-Budda- (Beitrag #11) schrieb:
@Speed King
Deine ablehnende Reaktion kann ich nicht nachvollziehen.


also ich schon.

in diesem Post standen für Dich massig wichtige Information bereit!

Speed_King (Beitrag #5) schrieb:
Die Simulation ist ohne Messung der Treiber im Gehäuse nur eine ganz grobe Näherung. Lediglich im Bass ist das einigermaßen zuverlässig.

Was man nicht sieht, ist das Abstrahlverhalten und den Energiefrequenzgang. Die Trennfrequenz zum Hochtöner ist möglicherweise höher als nötig gewählt worden. Und es wird
Anpassungen der Schallwand geben müssen. Normalerweise optimiert man das vorher.

Ich würde zunächst nur die Weichenbauteile für den Basszweig besorgen und den Rest erst nach Messung im Gehäuse nach Anpassung der Schallwand. Diesbezüglich würde ich mit seitlichen Fasen im Bereich der Mittel- und Hochtöner beginnen und mich dann weiter vortasten.


diese Info hat dir nicht in den Kram gepasst und ja... Post #9

Lies bitte folgenden Artikel durch. Dann kannst Du die Tipps von Speed_King besser verwerten.
Frequenzweichen berechnen? Ein No Go!

und am besten noch das hier
Baffle Step – Eine vereinfachte Erklärung

und wenn du Zeit und Lust hast, dann lies bitte auf dieser Website auch diverse andere Grundlagenartikel durch!
Ich bin mir sicher, dann wirst du deine Ansichten in vielerlei Hinsicht überdenken!

Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 21. Mai 2025, 21:49 bearbeitet]
10_BGS
Stammgast
#14 erstellt: 21. Mai 2025, 17:49


Nein, "händisch" meint "von Hand eingetragen" und nicht importierte Chassisdaten wie Resonanzfrequenz, elektrische und mechanische Güte, Äquivalentvolumen, Ersatzinduktivität, etc, etc...


Ok, es ist also noch schlimmer, da du offenbar lediglich Thiele-Small-Parameter eingegeben hast. "Nachgemalte" Frequenzgänge (für sowas gibt's im Übrigen brauchbare Freeware) wären wenigstens ansatzweise in die richtige Richtung gegangen.
Da du in deinem Eingangspost von langjährigem Beschäftigen mit HobbyHifi geschrieben hast, hatte ich zuviel Verständnis vorausgesetzt.
Ich kenne natürlich BoxSim. Ein Problem mit dem Programm ist, dass es dir trotz deiner nicht vorhandenen Daten irgendwas ausspuckt. Leider, wie bereits geschrieben, in dem Fall etwas völlig Unbrauchbares.

Das wird so nix!

Ciao
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#15 erstellt: 21. Mai 2025, 19:17
Ich bin mächtig entsetzt, dass noch keiner der hiesigen Berater bemerkt hat, dass der TE zwei 4 Ohm Bässe und Mitteltöner hintereinander in seine Weichen gemalt hat. Dass auch die Zusammenstellung der Chassis völliger Blödsinn ist, kann man ihm dagegen nicht vorwerfen. Um das zu wissen, braucht es Erfahrung. Mein Rat an den TE: Bleib beim Nachbau, das spart nicht nur jede Menge Geld.

Gruß Udo

PS: Mittels Simulation die Eignung der Chassis vor dem Kauf zu ermitteln, ist ja schon eine gute Idee. Doch jede Software rechnet leider noch etwas schlechter wie die eingegebenen Daten
Speed_King
Stammgast
#16 erstellt: 21. Mai 2025, 21:27
Na ja, die Simulation weist min. 5 Ohm aus, warum auch immer.

Aber stimmt, über den Index -4 hätte man darauf kommen können. Ich kenne die SB-Chassis nicht und der Threadverlauf lädt auch nicht dazu ein, da tiefer einzusteigen.

@lonelybabe69:
herr_der_ringe
Inventar
#17 erstellt: 25. Mai 2025, 21:05
und wieder ist ein begnadeter entwickler, dessen würdigung wir nicht zu schätzen wussten, der trollenden forenöffentlichkeit entfleucht.
schämt euch!
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