Planar Aktiv -- ein Surround-Set mit MiniDSP PWR-ICE125

Hallo zusammen,

Ich will heute anfangen, mein Projekt "Planar Aktiv" zu beschreiben.

Was ist es?
Es ist ein Surround Set, quasi die 5 von 5.1. Hier geht es um ein Mittel-Hochton Konzept.
Der Bass kommt aus dem Subwoofer und ist hier nicht weiter Thema.
Die Boxen sind vollaktiv, die Frequenzweiche besteht aus einem integrierten DSP.
Die Rear-Kanäle stehen im Raum so ungünstig, dass ich beschlossen habe, einen Funkübertrager anstatt eines Kabels zu verwenden.

Aber beginnen wir mit dem Anfang, den Chassis:
Hochtöner ist ein Audaphon AMT-1i.



Tiefmitteltöner sind zwei Wavecore WF182DB08. Das sind die mit der Papiermembran ohne Dotierung und dem angefasten Korpus. Letzteres war Voraussetzung, um alle drei Chassis auf der Frontwand unterzubringen.



Warum gleich zwei WF's? Weil es mir in der Seele weh tut, einen Hochtöner um 9 dB zu kastrieren. Der Hochtöner macht etwa 94 dB, die beiden Mitteltöner zusammen kommen auf 91 dB. Das ist für eine Heimkinoanlage in (m)einem Wohnzimmer genau richtig.

Gehäuse:
Da wir Tiefgang nur um 80 bis 100 Hz brauchen, bekommen die Chassis ein geschlossenes Gehäuse. Bei einer Gesamtgüte der Chassis von 0,3 liefert die Auslegungsgrafik für geschlossene Gehäuse (HH 2/2004) für eine Gesamtgüte der Box von 0,71 ein Volumen von 6,5 Liter, also 13 Liter für zwei Tiefmitteltöner. Ich spendiere noch einen halben Liter für Versteifungen und die Chassisantriebe mit ihren doch üppigen Magneten. Das Aktivmodul bekommt ein eigenes Fach auf der Rückseite mit einer Einbautiefe von mindestens 92 mm und einigen Lüftungsschlitzen. Der Korpus soll aus 19er durchgefärbten MDF bestehen, die Front aus 25er feinschichtigem Multiplex. Alles in allem kommen die Gehäuse auf (B x H x T) 220 x 495 x 300 Millimeter. Da der Center liegt, kann der Hochtöner aufrecht montiert werden, was auf der Frontwand Platz spart. Dafür ist das Gehäuse zwangsläufig tiefer. Die Gehäusekanten im Bereich des Hochtöners werden größzügig verrundet, was auf der Multiplexplatte zu einem schönen hell-dunkel-Verlauf führt.
Die Bedämpfung kommt durch einen Beutel Polyesterwatte (Sonofil) zustande. Freunde eines "härteren" Klangbildes kommen auch mit weniger aus, solange die Wände bedeckt sind und der Bereich hinter dem Hochtöner ganz gefüllt ist.
Für den Center folgt die Anordnung der Chassis dem D'Appollito Konzept, die Tiefmitteltöner rahmen also den Hochtöner ein. Das ist zwar aufgrund der Abstrahlcharakteristik für eine liegende Box nicht ideal, aber optisch um so ansprechender. Für die Front- und Rear-Boxen habe ich mich entschieden, den Hochtöner über den beiden Tiefmitteltönern zu platzieren. Das sieht gefälliger aus, und man erspart sich ein paar unschöne Effekte, die daraus resultieren, dass die Chassis zu weit auseinander liegen (die Diskussion um "echte" und "unechte D'Apollito" Bauweisen und deren Risiken und Nebenwirkungen ist an anderer Stelle in diesem Forum zu finden).

Hier ein Foto des Prototypengehäuses, das ich aus anderem Material zu Messzwecken gebaut habe. Die Chassis sind noch nicht eingesenkt, und die Frontwand besteht aus wenig spektakulärem Leimholz, aber man bekommt schon einen ersten Eindruck.



Im nächsten Post geht es weiter mit der Technik. Bis dahin freue ich mich auf Kommentare.