Was ist hier defekt? Kenwood KA-V8500 kreischt und verzerrt.

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Nico8765
Neuling
#1 erstellt: 18. Jul 2017, 15:43
Hallo Freunde,

Mich führt ein Problem mit meinem Kenwood AV-Receiver in euer Forum. Offenbar ist er defekt. Ich betreibe ihn mit drei Lautsprechern (links, rechts, Center) im 3-Stereo-Modus. Beim Musikhören passierte es nun plötzlich, dass er aus dem Center-Lautsprecher wie bescheuert anfing zu fiepen und quietschen.

Hier ein Video zur Verdeutlichung: Problemdarstellung.

Zur Erklärung des Videos:
- Wenn kein Lied (0-8 sek) spielt kommt dieses hohe Fiepen bzw. Quietschen in Kombination mit Rauschen.
- Wenn das Lied spielt (es beginnt bei 8 sek, deutlich wird es jedoch erst bei 18-30 sek) verzerrt und rauscht es massiv über den Center-LS und die beiden anderen sind relativ leise, aber dafür klar im Klang.
- Bei 33-42 sek hört man noch einmal lauter, was passiert, wenn ich dann auf Pause drücke.

Nun die Preisfrage: Kennt einer von euch ein solches Problem? Wonach muss ich ggf. auf der Platine suchen? Ich kenne mich nur mit Instrumenten-Verstärkung aus und bin im Hifi-Bereich weitgehend unerfahren, daher habe ich auch keine Idee in welche Richtung ich bezüglich des Defekts nachdenken/-schauen soll. Aber es könnte ja sein, dass so ein Störgeräusch ein bekannter und gut zuordenbarer Defekt ist, daher frage ich hier. Bei google finde ich auch nichts gewinnbringendes.

Zweite Preisfrage: Wenn einer von euch weiß, was hier defekt ist: Lohnt es sich das zu reparieren (Löten und so weiter kann ich alles) oder ist der Aufwand zu hoch? Das Ding ist immerhin von 1991 und jetzt auch nicht mehr topaktuell würde ich mal sagen...

Schon mal vielen Dank, falls sich einer oder mehrere kompetente Leute finden! :-)
urwefi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Jul 2017, 17:41
Ich möchte fast darum wetten, dass da ein Kondensator im Rückkoppelzweig entweder einen Feinschluss hat, oder seine Kapazität verringert hat.
Dann hast Du keinen Verstärker mehr, sondern ein Oszillator. Das passiert sogar ziemlich oft.
Hast Du einen Schaltplan davon? Falls ja, dann stelle den doch bitte hier online.
Alle anderen Aussagen, bevor man den Schaltplan nicht sehen kann, sind nur vage Vermutungen und füllen nur unnötig den Speicherplatz von diesem Forum.

MfG. Urwefi


[Beitrag von urwefi am 18. Jul 2017, 17:42 bearbeitet]
Nico8765
Neuling
#3 erstellt: 18. Jul 2017, 18:21
Ich danke dir recht herzlich für die Antwort und ja, ich habe einen Schaltplan - hier ist er: Dropbox-Link

Ich hoffe das geht mit der Dropbox hier. Habe keine foreninterne Funktion zum Uploaden gefunden, sorry.
urwefi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Jul 2017, 20:04
@Nico3:

das ist kein Schaltplan, sondern eine Katastrophe
Der Kram ist ja noch komplizierter wie ein Computer
Ich habe die Rückkoppelung trotzdem gefunden. Auf Seite 36 kann man das sehen.
Wie fit bist Du im Schaltplanlesen? Ich werde Dich dann dahin führen.
Meine Favoriten die eventuell eine Macke haben könnten:
C45, C46, C47, C48, C125 und C131.
Denn diese Kerkos (Kondensatoren) in der Rückkoppelung bekommen oft eine kleinere Kapazität, wodurch dann der Oszillatoreffekt entstehen kann.
Es müssen auch nicht alle Kerkos defekt sein. Es kann auch nur einer sein.
Zur Info: Q11 und Q12 ist die Endstufe für einen Kanal.
Darunter siehst Du das gleiche nochmal, nur anders gezeichnet.
Zur Info: Hier sind Q3 und Q5 die Endstufe für den anderen Kanal.
Vom Prinzip her sieht dann die Rückkoppelung auch so aus wie oben.

MfG. Urwefi


[Beitrag von urwefi am 18. Jul 2017, 20:15 bearbeitet]
Nico8765
Neuling
#5 erstellt: 19. Jul 2017, 17:23
Ich danke dir für deinen Vorschlag!

Im Schaltplanlesen bin ich eher minder begabt, aber mit etwas Mühe sollte es gehen. Ich werde mich am Wochenende mal daran setzen, mir das in echt ansehen und versuchen die entsprechenden Stellen zu finden und mich dann zurückmelden.

Eine Frage gleich vorab: Sieht man den Kerkos an, wenn sie defekt sind? Oder kann man sie durch Multimetermessen als defekt identifizieren (Habe hier zum Messen leider nur ein Multimeter)? Oder aber sollte ich sie einfach mal austauschen und schauen, ob es wieder klappt?


Grüße Nico
urwefi
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Jul 2017, 17:53

Nico3 (Beitrag #5) schrieb:
Ich danke dir für deinen Vorschlag!

Eine Frage gleich vorab: Sieht man den Kerkos an, wenn sie defekt sind? Oder kann man sie durch Multimetermessen als defekt identifizieren (Habe hier zum Messen leider nur ein Multimeter)? Oder aber sollte ich sie einfach mal austauschen und schauen, ob es wieder klappt?


Grüße Nico

Wenn Du Glück hast, dann ist der defekte Kerko geplatzt. Da dort allerdings nur ein kleiner Strom fließt, ist das eher unwahrscheinlich.
Ansonsten gehen die Kerkos auch kaputt, ohne das die mechanisch beschädigt sind.

Du hast es hier mit 2 Rückkoppelungen zu tun.
Die erste Rückkoppelung geht von der Endstufe zum Treiber der Endstufe, und die zweite Rückkoppelung von der Endstufe zur Vorstufe.
Mein Tipp: Nehme irgendein Kerko aus beiden Rückkoppelungen heraus, der in Reihe zur Rückkoppelung liegt, sodass die Rückkoppelung nicht mehr funktionert. Dann hast Du zwar eine kleinere Ausgangsleistung, aber das ist die einfachste Lösung um den Fehler zu finden. Sollte der Fehler dann weg sein, kannst Du zu 99,9% sicher sein, dass der Fehler in einer oder gar in beiden Rückkoppelungen selbst liegt. Ich würde dann vorschlagen, alle Kerkos wie schon oben beschrieben, zu wechseln.

MfG. Urwefi
Nico8765
Neuling
#7 erstellt: 19. Jul 2017, 18:27

Mein Tipp: Nehme irgendein Kerko aus beiden Rückkoppelungen heraus, der in Reihe zur Rückkoppelung liegt, sodass die Rückkoppelung nicht mehr funktionert.


Das ist eine sehr gute Idee! Ich denke, so werde ich das versuchen und melde mich dann mit dem Resultat zurück!
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