Yamaha RX-V685 - Streaming TIDAL vs. Spotify

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thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Jan 2020, 22:44
Liebe Soundgemeinde,

wie so oft, geht es auch in diesem Fred um die qualitativen Unterschiede im Streaming zwischen Tidal und Spotify - allerdings hier mit einem anderen Fokus auf die Technik.

Der Sachverhalt ist folgender: ich habe meinen R-XV685 über LAN an der Fritzbox und steuere den Stream über TIDAL (HiFI) oder Spotify. D.h. gewählte Songs werden zwar auf dem iPad ausgewählt aber der Stream läuft über LAN auf den R-XV685. Leider ist beim Streaming über TIDAL kein besserer Sound als bei Spotify zu hören.
Nun zur eigentlichen Frage: kann es sein, dass der R-XV685 begrenzt ist, Streamingdaten zu verarbeiten? Wenn z.B. der R-XV685 nur Streamingdaten bis 400kbit durchlässt, dann kann ich soviel TIDAL Daten die größer 400kbit auf den R-XV685 schieben, der Sound würde immer in seiner Ausgabe auf Max. 400 kbit beschränkt.

Ist das eine zulässige Theorie? Ich finde derzeit keine andere Erklärung für das Problem (meine Ohren sind astrein ;-).
Insofern an meiner Theorie was dran ist, kann mir jemand verraten, wo der R-XV685 die Rate abriegelt?

Schon mal vielen Dank und nicht so feste draufhauen, wenn der Fred technischer Bullshit ist ;-)!


[Beitrag von thermofish am 24. Jan 2020, 22:55 bearbeitet]
n5pdimi
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2020, 23:01
Naja, was hast Du denn für Lautsprecher? Um den Unterschied zwischen 320kbit MP3 und Lossless wriklich zu hören, braucht man schon verdammt gutes Equipment...

Edit: Sag jetzt nicht das Teufel Concept P aus Deinem Profil...?


[Beitrag von n5pdimi am 24. Jan 2020, 23:02 bearbeitet]
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 24. Jan 2020, 23:07
Oh nein! ich habe inzwischen Dynaudio X38, mit Kabel direkt am RX-V. Da gibbet eigentlich nichts dran zu meckern, die Teile sind top!!! :-)
Thowie
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Jan 2020, 23:11
Ich habe Audio Physic Tempo 3i an einem Yamaha R-N 803D, also mit dem gleichen Einmeßsystem.
Im optimierten Hörraum.

Ich habe bisher in Jahren vielleicht 3-5x bei einzelnen Stücken vermutet, einen Unterschied zu hören. Ich bin aber überzeugt, im Blindtest in den meisten Fällen zu versagen.

Ich höre seit meiner Jugend eigentlich täglich bewusst Musik und spiele auch ein Instrument. Ich glaube also, einigermaßen geschulte Ohren zu haben.

Am RX-V685 liegt es nicht.

Ist ähnlich wie bei CD/SACD. Ich habe nur wenige SACD, die tatsächlich besser sind als die CD Version.
Selbst auf der sechsstellig teuren Anlage meines Kumpels ist das nicht anders.
Wenn, dann liegt das häufig eher am besseren Mastering.

Wenn Du aber einen mentalen Zustand erreicht haben solltest, der auch recht weit verbreitet ist: „klingt besser, weil ist teurer.“ oder „klingt besser, weil ist HighRes“, dann ist es auch gut! Genieß es einfach, denn es ist ja subjektiv besser!

Also ruhig Blut und nicht gleich den guten Yamaha in die Tonne kloppen!

Gruß Thomas
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 24. Jan 2020, 23:31
Hallo Thomas,

da haben wir durchaus ähnliche Interessen. Ich bin Trompeter und behaute mal in rd. 40 Jahren ein durchaus geschultes Ohr für Ton und Klang entwickelt zu haben. Das Ergebnis ist klar, Tidal ist für mich Theorie, zumindest auf dem RX-V. Ein Freund von mir streamt über den Laptop und hat seinen AVR per HDMI verbunden. Er kann den Unterschied zwischen Tidal und Spotify sehr gut hören.

Daher meine Frage noch der Technik, ob der RX-V begrenzt ist in der Signalverarbeitung.

Der RX-V kommt definitiv nicht in die Tonne, das Ding ist im Prinzip schon ok! Den Blindtest habe ich übrigens auch astrein versemmelt! Daher bin ich ganz sicher, dass ich keinen Unterschied wahrnehmen kann :-)!

VG
Micha


[Beitrag von thermofish am 24. Jan 2020, 23:39 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#6 erstellt: 24. Jan 2020, 23:51
Deine Hypothese ist technisch nicht haltbar.

Im AVR wird das Spotify- als auch das Tidal-Datenformat in lineares PCM ausgepackt, das ist bei den allermeisten Tracks 44.1khz/16bit, d.h. 1411kBit/s Datenrate, wie bei der CD.

Mit dieser Datenrate arbeitet der AVR dann intern weiter, ggf. wird diese sogar noch hochgerechnet.
n5pdimi
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2020, 23:55

thermofish (Beitrag #3) schrieb:
Oh nein! ich habe inzwischen Dynaudio X38, mit Kabel direkt am RX-V. Da gibbet eigentlich nichts dran zu meckern, die Teile sind top!!! :-)


Ähm, ja, die sind mehr als OK. Dynaudio gefällt mir persönlich auch sehr vom Klang...

Also, ich denke, die App auf dem Yamaha zieht sich die Daten schon direkt aus dem Netz, das Handy steuert das ja nur. Kann mir nicht vorstellen, dass das nicht mit der maximal möglichen Datenrate läuft.
Aber hast Du keinen Laptop mit HDMI, wie Dein Kumpel? Dann teste das doch mal selbst. Wenn Du Musiker bist, hast Du ja sicher ein geschultes Gehör.
Es gab hier mal einen Link, schade dass ich den nicht Boomarked habe, da gab es 6 Teststücke (unter anderem Toms Diner - der "Ur" mp3), jeweils in 160bit, 320kbit und Lossless/Flac. Zuspielung via HDMI vom HTPC, also PCM, im Yamaha dann PureDirect. Über Kopfhörer (Beyerdynamik DT880 - also eher Mittelklasse) war das relativ einfach zu unterscheiden. Über Lautsprecher (Nubert NuVero110) schon deutlich schwerer. Bei 5 von 6 habe ich das Losless Stück nach x-mal hin und herschalten identifizieren können. Bei einem Teststück hielt ich am Ende aber die 160kbit Variante für Losless! Ich würd mir sicher keine Goldohren andichten, aber ich denke daran sieht man wie dicht das im realen Leben zusammen liegt.
Zu Tidal kann ich nix sagen, habe selbst nur Spotifiy.
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 24. Jan 2020, 23:58
Vielen Dank für Deine Antwort. Die geht schon in die Richtung, die ich mir erhofft habe. Der RX-V riegelt also garnichts ab sondern er packt aus...sozusagen!
Wenn ich 320 Kbit von Spotify auf den RX-V streame, kann das Signal entpackt genau so gut sein, wie bei Tidal, die 1440kbit angeben?
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 25. Jan 2020, 00:13
Ich bin da eigentlich schon sehr strukturiert unterwegs gewesen. Ich hatte mir vorher eine Playlist mit 5 Stücken gemacht und aus jedem Sequenzen auf Tidal oder Spotify gehört und versucht den Unterschied festzustellen. Das hin und her switchen habe ich meine Frau machen lassen, damit ich mich ohne Einfluss nur auf den Sound konzentrieren konnte. No way! Nichts zu machen, kein Unterschied. Die Versuche habe ich noch mit 2 weiteren Testpersonen durchgeführt. Die haben es auch nicht geschafft. Die wenigen Treffer, die da waren, sind auf die Chance der richtigen Auswahl von 50% zurückzuführen.

Dein Idee, das über HDMI zu testen, würde weder mein Problem beheben (ich möchte keinen Rechner mehr im WZ haben) noch eine Antwort auf meine Frage geben, ob der RX-V deckelt. Obwohl zu letzterer Frage es schon eine Antwort gibt.
KarstenL
Inventar
#10 erstellt: 25. Jan 2020, 00:20
Wie werden Spotify und tidal denn zugespielt bzw abgespielt? Wie und womit wählst du die Musik aus?
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 25. Jan 2020, 00:42

KarstenL (Beitrag #10) schrieb:
Wie werden Spotify und tidal denn zugespielt bzw abgespielt? Wie und womit wählst du die Musik aus?


Hmm bin nicht sicher, wie ich die Frage verstehen soll? Für beide Anbieter habe ich ein Premium-Account, d.h. beste Sreamingrate. Über iPad/Musiccast steuere ich TIdal und Spotify. Gestreamt wird direkt über LAN vom AVR.
KarstenL
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2020, 01:15
Ist doch eine Antwort

Dann sollte der Yamaha ja die maximale Auflösung können.

Zumindest steht in der Anleitung nichts gegenteiliges.

Das Premium Abo von tidal beinhaltet mp3, bis 320 KB
Erst das Hifi Abo beinhaltet flac verlustfrei.

Spotify Premium geht bis 320 KB ogg vorbis.

WENN überhaupt dann hörst du einen Unterschied zwischen
Spotify Premium und
Tidal Hifi

Ist mir aber auch noch nicht gelungen...
flyingscot
Inventar
#13 erstellt: 25. Jan 2020, 12:34

thermofish (Beitrag #8) schrieb:

Wenn ich 320 Kbit von Spotify auf den RX-V streame, kann das Signal entpackt genau so gut sein, wie bei Tidal, die 1440kbit angeben?


Jain, damit man das Signal überhaupt so stark komprimieren kann, muss etwas weggelassen werden. D.h. der Spotify-Stream erhält also rein technisch weniger Informationen als der Tidal-Stream.

Allerdings ist es gerade der Trick von MP3 und ähnlichen verlustbehafteten Audiokompressoren, nur Informationen wegzulassen, die der normale Mensch idealerweise sowieso nicht wahrnehmen kann (Stichwort Psychoakkustik).

Technisch kann man den Unterschied problemlos nachweisen. Ob der hörbar ist, lässt sich wissenschaftlich nur mittels eines Doppelblindversuchs untersuchen. Und da zeigt sich nur ganz selten ein statistisch nachweisbarer Unterschied. Zumindest bei technisch korrekt erstellten Quellen mit ausreichend hoher Datenrate (320kbs ist man schon sehr weit auf der sicheren Seite).

Allerdings gibt es genug Leute, die sich sicher sind, dass die Unterschiede "gewaltig" sind, auch ohne Blindversuch. Nur das ist dann keine wissenschaftliche Methodik.

Hinzu kommt wohl auch noch, dass die Streaminganbieter nicht alle das selbe Mastering verwenden und möglicherweise auch ein dezentes Sounding vornehmen. Ich werde den Eindruck nicht los, das Spotify eine ganz leichte Dynamikkompression und Badewannenanpassung macht, aber gut möglich, dass das nur Einbildung ist.

Alles keine guten Voraussetzungen für einen brauchbaren Vergleich.


[Beitrag von flyingscot am 25. Jan 2020, 12:36 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#14 erstellt: 25. Jan 2020, 14:27

Ich werde den Eindruck nicht los, das Spotify eine ganz leichte Dynamikkompression und Badewannenanpassung macht, aber gut möglich, dass das nur Einbildung ist.


den Eindruck habe ich auch, insbesondere wenn ich manche Alben mit selbst erstellten FLACs vergleiche.
Jazzy
Inventar
#15 erstellt: 25. Jan 2020, 21:11
@thermofish: Tröste dich,ich konnte zwischen spotify gestreamten Jazzalben(Label ECM) kaum Unterschiede zu meinen CDs raushören....
Allerdings über die "große" Anlage,nicht über den 685er. Bei den ECM-Alben scheint also nix gesoundet zu sein.
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 25. Jan 2020, 22:33
Das waren sehr aufschlussreiche Beiträge! Vielen Dank an alle Poster, meine Fragen sind beantwortet worden! Wirklich klasse so ein HiFi Forum!

thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 16. Feb 2020, 15:04
Moinsen Soundgemeinde,

nicht, dass ich den Fred nochmal aufmachen möchte aber irgendwie habe ich heute auf Spotify unter der Titelanzeige den Hinweis PCM 44.1 KHz angezeigt bekommen - und das bei sämtlichen Titeln (die Spotify App wurde, wie sonst auch, in MusicCast geöffnet)?! Das würde bedeuten, dass Spotify nun High Res anbietet, oder?
Ist das neu oder hat Spotify das schon länger? Im Internet habe ich dazu keine Berichte gefunden...?!

However - die Tidal Diskussion ist damit definitiv vom Tisch.

Schönen Sonntag!
Jazzy
Inventar
#18 erstellt: 16. Feb 2020, 21:37
Kannst ja mal ein Live-Album spielen,wenn das gapless geht,ist es PCM. Ich glaube aber nicht daran.
KarstenL
Inventar
#19 erstellt: 16. Feb 2020, 22:17
Manche mp3 Formen können auch gapless, zB ogg vorbis, was Spotify verwendet. Nur viele Geräte können das nicht gapless wiedergeben.


[Beitrag von KarstenL am 16. Feb 2020, 22:18 bearbeitet]
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 17. Feb 2020, 00:23
Ich steuere die Titel & Co über das iPad; der Stream kommt über LAN auf meinen RX-v685!
Der zieht das Signal über die MusicCast App und verarbeitet im AVR. Damit kann er offensichtlich High RES wiedergeben. Was mich wundert ist, dass bis vor 2 Wochen diese Dateigrösse (44.1 kWh) noch nicht angezeigt wurde!
Die MusicCast App zeigt, welche Datenraten gerade verarbeitet werden.

Spotify goss high res?!


[Beitrag von thermofish am 17. Feb 2020, 01:14 bearbeitet]
thermofish
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 17. Feb 2020, 01:18

flyingscot (Beitrag #6) schrieb:
Deine Hypothese ist technisch nicht haltbar.

Im AVR wird das Spotify- als auch das Tidal-Datenformat in lineares PCM ausgepackt, das ist bei den allermeisten Tracks 44.1khz/16bit, d.h. 1411kBit/s Datenrate, wie bei der CD.

Mit dieser Datenrate arbeitet der AVR dann intern weiter, ggf. wird diese sogar noch hochgerechnet.


.... oh man, ich habe deinen Beitrag eigentlich erst jetzt verstanden. Danke
Nighthawk66
Stammgast
#22 erstellt: 18. Feb 2020, 12:42
also bei Deezer steht in der MusicCast App oft FLAC (Deezer Hifi)
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