Dickler Mono Endstufen - was mach ich damit?

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emax
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Apr 2020, 18:40
Ich habe hier zwei Dickler Mono Endstufen (weitere Daten unbekannt), die ich vor Jahren mal für kleines Geld gekauft habe. Kleines Geld deshalb, weil eine der beiden nicht funktioniert.

Seit dem stehen sie hier rum.

Weil der Verkäufer ein HiFi-Freak war, war ich der Ansicht, dass diese Endstufen wohl was Besonderes sind. Ob das stimmt, weiß ich zwar nicht. Ich möchte sie aber nicht einfach so wegwerfen, da muss doch was zu machen sein.

Kennt einer die Dinger?
Sind sie es wert, repariert zu werden?

So sehen sie, ungesäubert aus der Kiste, aus:

20200416_162227_920x613

20200416_162304_920x613

20200416_162320_920x613

20200416_162338_920x613

20200416_162356_920x613
eckibear
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Apr 2020, 12:18
In dem Plexiglas-Aquarium würde jedem Fisch schlecht werden. Aber vor allen Dingen hat es überhaupt keine abschirmende Wirkung, elektrotechnisch betrachtet ist das Ganze ein Witz. Das Teil hat sicher nicht mal ein CE Zeichen.
emax
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 17. Apr 2020, 17:09
Stimmt, so dolle ist das nicht. Die funktionierende Endstufe von den beiden klang am LQL 150 allerdings ziemlich sauber.

Nützt aber nichts. Ich werde sie wohl für ein Taschengeld verscherbeln.
hdickler
Neuling
#4 erstellt: 13. Mai 2020, 19:38
Hallo, ich bin der Entwickler und Hersteller dieser Endstufen (nur des Elektronikteils, nicht des Gehäuses). Die Endstufen habe ich Mitte der achtziger Jahre entwickelt und gebaut. Die Elektronikeinheiten waren als Zulieferteil zum Einbau in Aktivboxen gedacht, wurden aber bisweilen von Bastlern in mitunter ...ääähhhm... 'interessante' Gehäusevarianten verpackt.

Da ich die Produktion der Endstufen in dieser Form mangels Nachfrage nach wenigen Jahren eingestellt hatte (die Boxenhersteller fanden die Elektroniken zwar sehr gut, waren aber der Meinung, dass eine Aktivbox nicht teurer sein dürfte, wie die entsprechende passive Version, ich hätte ihnen die Endstufe also schenken müssen...), sind diese Exemplare nun über Dreißig Jahre alt. Entsprechend sind die Elkos stark gealtert und damit nicht mehr innerhalb ihrer Spezifikationen. Neue Elkos in guter Qualität in der hier verwendeten axialen Bauform werden nicht mehr hergestellt. Ich hatte vor ca. 10 Jahren zu Reparaturzwecken deshalb noch ein Submodul mit einem Elkoarray bestehend aus 5 Radialen Elkos hergestellt, gegen das die axialen Elkos ersatzweise mit entsprechenden Verbesserungspotential ausgetauscht/erneuert werden konnten, weiß im Moment aber nicht genau, ob es da noch Restbestände in irgend einer Ecke gibt. Was die defekte Endstufe angeht: Man kann sie noch reparieren. Die diskreten Bauteile (MOS-Fets etc.) sind noch im Handel bekömmlich, die eigentliche Steuerschaltung der Endstufe befindet sich jedoch auf einem von mir produzierten Submodul (kleine senkrecht stehende mit Kunststoff überzogene Platine). Auch hiervon könnte ich in irgend einer Ecke noch Reste haben, falls sie fehlerhaft sein sollte (kann man nicht reparieren, nur austauschen).

Die Endstufen an sich haben einige schaltungstechnische Besonderheiten, die zu einer großen internen Bandbreite (mehrere MHz) und in der Folge zu sehr geringen dynamischen Verzerrungen führen. Diese Technik hatte ich ursprünglich für professionelle kommerzielle Videoverstärker entwickelt. Klanglich konnten sie lange Zeit mit um ein vielfaches teurere Endstufen auch viel höherer Leistung mithalten. Dies war durch das spezielle nicht speichernde Klippingverhalten (kein Knallen bei Übersteuerungsspitzen) dieser Endstufen bedingt, so dass sie vom Hörerlebnis trotz ihrer lediglich 50W in 8Ohm oft mit Endstufen der 200 - 250W Klasse verglichen wurden. Außerdem habe ich mit diesen Endstufenelektroniken damals Aktivierung für Magnepan Lautsprecher gebaut. Die waren dann Zweiwege Einheiten mit elektronischer Frequenzweiche und einer Bewegungsgegenkopplung für das Basspanel was die notorische Bassschwäche dieser Lautsprecher, gerade z.B. der kleinen MG-1 behob.

Seit einigen Jahren bin ich nun Rentner und betreibe das Elektronikgeschäft nicht mehr kommerziell. Ich kann, wenn gewünscht, aber gerne bei der Instandsetzung/Aufarbeitung dieser Endstufen behilflich sein. Klanglich wären sie dann sicher auch heute noch durchaus interessant. Auch mit der LQL-150 könnte sie gut harmonieren. B.t.w. ich hatte Mitte der Achtziger Jahre auch für Dieter Fricke (Ecouton Audiolabor), dem Entwickler der LQL-150, Endstufen entwickelt, die aber aus überwiegend kommerziellen Gründen nicht produziert wurden und auf den Markt kamen.

Grüße, Hansjörg Ph. Dickler
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