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B&W made in China?

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Autor
Beitrag
w202golf
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Nov 2014, 20:35
Hallo,

hatte gestern ein Termin bei einem Hifihändler um mir die cm8 s2 und die cm6 s2 anzuhören.

Als ich gesehen habe dass die Boxen in China hergestellt werden, habe ich ohne
auch nur einen Ton gehört zu haben den Laden verlassen.

Das geht gar nicht, dass so ein Top Hersteller in China bauen lässt.
Wollte eigentlich ein in England hergestelltes Produkt kaufen.

Ich besitze eine Anlage von CYRUS alles MADE IN ENGLAND.
Soweit ich das vermeiden kann kommt mir nichts aus China ins Haus.

Gruss
Darkm3n
Inventar
#2 erstellt: 04. Nov 2014, 20:45
Soviel ich weiß,wird nur die 800er Serie in England gebaut,der Rest der Lautsprecher von B&W in China.
Darkgrey
Stammgast
#3 erstellt: 04. Nov 2014, 20:46
Dann schau mal bei Rega vorbei, alles von der Insel und die Boxen klingen eh dynamischer als die CM Serie.
mroemer1
Inventar
#4 erstellt: 04. Nov 2014, 21:04
Vieles von den großen Markenherstellern wir heute in China gebaut, warum auch nicht wenn die Qualität stimmt?

Ich denke, das die Chassis meiner Britischen LS (das Gehäuse stammt aus Polen), auch in China gefertigt werden.


Ich besitze eine Anlage von CYRUS alles MADE IN ENGLAND.


Da wird deine Anlage vielleicht zusammengeschraubt, aber die Einzelteile werden sicher nicht alle komplett in England gefertigt.


[Beitrag von mroemer1 am 04. Nov 2014, 21:12 bearbeitet]
Eminenz
Inventar
#5 erstellt: 04. Nov 2014, 21:55

mroemer1 (Beitrag #4) schrieb:
Vieles von den großen Markenherstellern wir heute in China gebaut


Klar... es will/kann sich ein "echtes made in Germany" ja auch kaum noch einer leisten.

Ausnahmen sind meistens die Topserien der großen Hersteller, die noch in Deutschland gebaut werden, analog zur 800er Serie von B&W. Das Gleiche gilt auch bei der Elektronik.

Wenn man wirklich in heimischen Landen produzierte Produkte will, dann kann man sich ja mal bei den Lautsprechern beispielsweise bei Vroemen umschauen und die passende Elektronik findet man beispielsweise bei Trigon. Aber bei den Preisen wird dann so mancher dann doch schlucken.
SAC_Icon
Inventar
#6 erstellt: 04. Nov 2014, 22:06
Gibt aber auch andere Beispiele Dali etwa fertigt alle Lautsprecher mit Ausnahme der Zensor Reihe in Dänemark incl. den Chassis, Elac, Quadral, Phonar, T&A Audio Physic meines Wissens nach wie vor überwiegend in Deutschland. Nubert sowieso. Also so gang und gäbe ist Made in China da bisher noch nicht zumindest nicht im gehobenen Bereich wo man die CM Reihe ja sicher einordnen darf. Bei den Engländern siehts da aber wohl etwas anders aus, Monitor Audio fertigt mittlerweile ja auch komplett in China.

Ob man jetzt deshalb ne Box verdammen muss ist ne andere Frage, was der Händler der sich extra für den termin Zeit genmommen hatte dachte kann ich mir denken zumal der ja nichts dafür kann. Um Made In China kommt keiner mehr rum ob ers nun für sich ignorieren möchte ändert da auch nichts dran. Sympathischer ist mir Made in Europe aber schon.


[Beitrag von SAC_Icon am 04. Nov 2014, 22:07 bearbeitet]
Eminenz
Inventar
#7 erstellt: 04. Nov 2014, 22:08
Ich sag ja, wer kein "China-Produkt" haben will, hat ja genug Alternativen, wenn man sie bezahlen kann/will.
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 04. Nov 2014, 23:04

w202golf (Beitrag #1) schrieb:
Soweit ich das vermeiden kann kommt mir nichts aus China ins Haus.

Ich wüsste ja gerne, welches der vielen Vorurteile bei dir zu dieser Konsequenz geführt hat.
w202golf
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Nov 2014, 23:12

Dadof3 (Beitrag #8) schrieb:

w202golf (Beitrag #1) schrieb:
Soweit ich das vermeiden kann kommt mir nichts aus China ins Haus.

Ich wüsste ja gerne, welches der vielen Vorurteile bei dir zu dieser Konsequenz geführt hat.



Ich habe keine Vorurteile, habe auch nichts gegen China und der Bevölkerung.
Aber ich habe was dagegen, wenn in China Billiglöhne bezahlt werden und die Menschen dort schuften müssen
wie die Idioten.

Ich wäre ja auch bereit für ein gutes Produkt mehr zu bezahlen.

Gruß
Dadof3
Moderator
#10 erstellt: 04. Nov 2014, 23:46
Und du meinst, die Menschen verdienen dort mehr, indem du ihre Waren boykottierst?
DasDing)
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Nov 2014, 23:50

w202golf (Beitrag #9) schrieb:

Dadof3 (Beitrag #8) schrieb:

w202golf (Beitrag #1) schrieb:
Soweit ich das vermeiden kann kommt mir nichts aus China ins Haus.

Ich wüsste ja gerne, welches der vielen Vorurteile bei dir zu dieser Konsequenz geführt hat.



Ich habe keine Vorurteile, habe auch nichts gegen China und der Bevölkerung.
Aber ich habe was dagegen, wenn in China Billiglöhne bezahlt werden und die Menschen dort schuften müssen
wie die Idioten.

Ich wäre ja auch bereit für ein gutes Produkt mehr zu bezahlen.

Gruß



Sorry aber du und deine denkweise, naja, ich weis ja auch nicht, aber dir ist schon klar, das der halbe haushalt den du hast aus china kommt.

Dr thread hier ist für mich gestorben, nachdem ich dein erstes posting gelesen habe. Sorry aber da kann man nur mimkopf schütteln

dann leg 9k für ein paar 803er hin dann hast du Engländer daheim.
Darkgrey
Stammgast
#12 erstellt: 05. Nov 2014, 00:33
Es geht wohl eher mal darum Firmen zu boykoptieren, die rein aus Gewinnmaximierung in irgendwelchen Billiglohnländern zu Dumpinglöhnen fertigen lassen.
Und das ohne Rücksicht aud Umwelt und Menschen.

China ist ja im Vergleich zu anderen Staaten ein Hochlohnland.

Im Endeffekt finanzieren wir damit nur die Margen mancher Firmen, erhalten oft schlechtere Qualität und verlieren im Westen auch Arbeitsplätze im Produktionsbereich. Eine langfristige Wirtschaftsstrategie ist das sicher nicht.
Dadof3
Moderator
#13 erstellt: 05. Nov 2014, 01:04

Darkgrey (Beitrag #12) schrieb:
Eine langfristige Wirtschaftsstrategie ist das sicher nicht.

Oh doch, und ich könnte dir auch lang und breit darlegen, warum das so ist (irgendwofür muss das VWL-Studium ja gut gewesen sein ), aber das würde wohl diesen Thread sprengen.
Darkgrey
Stammgast
#14 erstellt: 05. Nov 2014, 02:15
Dann hast du sicher an einer falschen Uni studiert. :-).
Es finden sich genauso viele Kritiker an diesem globalen Wanderzirkus auf den Dozentenstühlen und in Fachverbänden.
Wirtschaft ist eben nicht nur Wachstum auf Teufel (nicht der Boxenhersteller) komm raus auf den Vierteljahres Konten der Firmen,sondern auch der Ressourcen und Umweltverbrauch sowie das Einkommen der Arbeitnehmer.
Aber wer reinen Merkantilismus mag kann so denken wie du.

Es gibt zum Glück auch noch einge gute Hersteller, die die gesamte Wertschöpfungkette in Europa machen, darunter auch viele Boxenhersteller, die ihre Furniere nicht wegen 2 Euro Marge um die halbe Welt schippern. Und damit Ökologie und einheimische Arbeitsplätze langsam aber sicher gefährden.
Dadof3
Moderator
#15 erstellt: 05. Nov 2014, 02:46
Die falsche Uni nicht, höchstens das falsche Jahrzehnt...

Die Wohlfahrtstheorie stellt die Interessen der deutschen/europäischen Arbeitnehmer nicht über die der chinesischen, sondern behandelt völlig zu Recht alle gleich, und ökologische Aspekte sollten nicht über Handelsbeschränkungen gelöst werden.
w202golf
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Nov 2014, 10:19

DasDing) (Beitrag #11) schrieb:

w202golf (Beitrag #9) schrieb:

Dadof3 (Beitrag #8) schrieb:

w202golf (Beitrag #1) schrieb:
Soweit ich das vermeiden kann kommt mir nichts aus China ins Haus.

Ich wüsste ja gerne, welches der vielen Vorurteile bei dir zu dieser Konsequenz geführt hat.



Ich habe keine Vorurteile, habe auch nichts gegen China und der Bevölkerung.
Aber ich habe was dagegen, wenn in China Billiglöhne bezahlt werden und die Menschen dort schuften müssen
wie die Idioten.

Ich wäre ja auch bereit für ein gutes Produkt mehr zu bezahlen.

Gruß



Sorry aber du und deine denkweise, naja, ich weis ja auch nicht, aber dir ist schon klar, das der halbe haushalt den du hast aus china kommt.

Dr thread hier ist für mich gestorben, nachdem ich dein erstes posting gelesen habe. Sorry aber da kann man nur mimkopf schütteln

dann leg 9k für ein paar 803er hin dann hast du Engländer daheim.

Danke für den Tip, mach ich!!!!


[Beitrag von w202golf am 05. Nov 2014, 10:21 bearbeitet]
Klyner
Stammgast
#17 erstellt: 05. Nov 2014, 11:01
Meine 600 S3 Boxen wurden damals noch in England produziert (ca 10 Jahre her).

Das B&W den Arbeitern in England (die die Firma sehr erfolgreich aufgebaut haben) dafür offensichtlich nichts zu schulden glaubt finde ich traurig. Von Umweltschutz bei der Fertigung, fairen Löhnen und co braucht man da schon garnicht mehr zu reden.

Naja, bald wird das enden. Dank TTIP können ausländische Firmen uns verklagen wenn sie hier durch Umweltschutzauflagen, Mindestlöhne und geregelte Arbeitszeiten einen Wettbewerbsnachteil verspüren. Das wird dann hinter verschlossenen Türen von einem Schiedsgericht ausgefochten.

Möglicherweise kommt dann sogar B&W zurück


[Beitrag von Klyner am 05. Nov 2014, 11:02 bearbeitet]
w202golf
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 05. Nov 2014, 11:17

Klyner (Beitrag #17) schrieb:
Meine 600 S3 Boxen wurden damals noch in England produziert (ca 10 Jahre her).

Das B&W den Arbeitern in England (die die Firma sehr erfolgreich aufgebaut haben) dafür offensichtlich nichts zu schulden glaubt finde ich traurig. Von Umweltschutz bei der Fertigung, fairen Löhnen und co braucht man da schon garnicht mehr zu reden.

Naja, bald wird das enden. Dank TTIP können ausländische Firmen uns verklagen wenn sie hier durch Umweltschutzauflagen, Mindestlöhne und geregelte Arbeitszeiten einen Wettbewerbsnachteil verspüren. Das wird dann hinter verschlossenen Türen von einem Schiedsgericht ausgefochten.

Möglicherweise kommt dann sogar B&W zurück :Y


Besser kann man es nicht ausdrücken.
Genau so sehe ich dass auch.

Gruß
ATC
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 06. Nov 2014, 00:40
moin,

ich vermeide auch wo es geht nicht EU Produkte zu erwerben und wenn es möglich ist ziehe ich M.i.G. vor.


SAC_Icon (Beitrag #6) schrieb:
Nubert sowieso.


Das glaubst aber auch nur du
megaharry
Stammgast
#20 erstellt: 06. Nov 2014, 20:07
naja, dann darf man auch kein Apfeltelefon haben

Aber was meint ihr wie der Preis bei einem sagen wir eng gesteckten Rahmen herkommt?

Eigentlich ist gegen China nichts einzuwenden wenn es dort nach den Vorgaben des Herstellers produziert wird.

Ansonsten geht das so lange wie in China die Menschen bereit sind für wenig Geld zu arbeiten und noch gibt es dort genug davon, andererseits gibt es dort auch viele Menschen die Geld haben und die sind gierig nach Produkten aus unseren Ländern, ob Autos, hochwertige Musikinstrumente, Maschinen, Baumaterialien usw.


[Beitrag von megaharry am 06. Nov 2014, 20:08 bearbeitet]
Klyner
Stammgast
#21 erstellt: 06. Nov 2014, 20:43
Wenn eine Firma wie z.B. HifiMan von Chinesen in China gegründet wird und gegen die internationale Konkurrenz antritt finde ich das prima.

China ist eine der ältesten Hochkulturen der Welt - warum sollte man die Produkte generell als zweitklassig abtun?

Mit Firmen wie B&W ist das eine ganz andere Geschichte. B&W ist von den Arbeitern in England aufgebaut worden, dadurch ist B&W das geworden was es heute ist. Diese Leute wie ein benutztes Kondom wegwerfen und die Produktion nach China verlagern hat nichts mit Hochkultur zu tun - sondern mit Lohndumping und fehlenden Umweltauflagen.

Die Engländer haben B&W aufgebaut und damit ein RECHT auf die Arbeitsplätze.

Und wenn man sich die exorbitanten Preise von B&W anschaut dürfte es auch in England kein Problem sein schwarze Zahlen zu schreiben. Es geht einfach nur um noch mehr Profit.


[Beitrag von Klyner am 06. Nov 2014, 20:44 bearbeitet]
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 06. Nov 2014, 20:46
Das ist doch ein alter Hut und fast jeder Hersteller lässt dort fertigen. Und bitte nicht schon wieder dieses überhebliche Loben von B.W. das ist ein Hersteller wie jeder andere auch, der zum größten teil nur von seinem guten Namen lebt und verkauft und nicht weil der Klang über jeden Zweifel erhaben wäre, das ist er nämlich leider nicht!
ATC
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 06. Nov 2014, 20:50

Klyner (Beitrag #21) schrieb:
Wenn eine Firma ... von Chinesen in China gegründet wird und gegen die internationale Konkurrenz antritt finde ich das prima.


Und das diese oft ihr Wissen/Design/Entwicklung durch "Kopiertes" in die Wagschale zur Konkurrenz legen findest du auch prima?


megaharry (Beitrag #20) schrieb:
naja, dann darf man auch kein Apfeltelefon haben


Ist das mittlerweile Standard eines jeden Bürgers? Ich meide Apfel genauso wie andere Konzerne (Amazon, Ikea, Starbucks ...)
Die bekommen eher noch Steuer Rückzahlungen bevor sie was zahlen müssen.
nrwskat1
Stammgast
#24 erstellt: 06. Nov 2014, 22:20
Es wäre besser die Chassis; Frequenz Weichen; Gehäuse und Kabel in China produzieren zu lassen.
Der Zusammenbau erfolgt dann in England.

Made in UK drauf und alle sind zufrieden.

Ironie aus
SAC_Icon
Inventar
#25 erstellt: 06. Nov 2014, 23:20
Genau so machts VW und alle sind stolz drauf ein DEUTSCHES Auto zu fahren und dafür ein paar Tausender mehr auf den Tisch zu legen.


[Beitrag von SAC_Icon am 06. Nov 2014, 23:20 bearbeitet]
Denon_1957
Inventar
#26 erstellt: 07. Nov 2014, 00:06

Klyner (Beitrag #21) schrieb:

Die Engländer haben B&W aufgebaut und damit ein RECHT auf die Arbeitsplätze.

Und wenn man sich die exorbitanten Preise von B&W anschaut dürfte es auch in England kein Problem sein schwarze Zahlen zu schreiben. Es geht einfach nur um noch mehr Profit.

Das stimmt leider.
Und das ist auch bei Rotel und und und so.
Klyner
Stammgast
#27 erstellt: 07. Nov 2014, 10:12


Und das diese oft ihr Wissen/Design/Entwicklung durch "Kopiertes" in die Wagschale zur Konkurrenz legen findest du auch prima?


Überlegen wird mal kurz... durch die Kolonialisierung von China gab es z.B. den Taping Aufstand (in Deutschland völlig unbekannt obwohl es mehr Tote als im ersten Weltkrieg gab), dann wurde das ganze Land von den Engländern mit harten Drogen überschwemmt was im Opiumkrieg endete, Boxeraufstand, dann kamen zwei Weltkriege wo am Ende die westliche Marionette Tsang-Kai-Tseck unzählige Chinesen tötete, anschließend durften die Chinesen in Korea um die Souveränität der Region kämpfen, dann wurde chinesisches Blut im Vietnam vergossen...

Das führte soweit, dass Mao eine Schreckensherrschaft errichten musste um sein Land vor dem Westen zu schützen. Mag sein das ich den ein oder anderen Konflikt mit Millionen Toten ausgelassen habe...

Der Westen hat die Hochkultur China in einen barbarischen, zurückgebliebenen und blutüberströmten Bauernstaat verwandelt. Das es die Chinesen auf der Grundlage nicht ganz so ernst mit westlichen Patenten nehmen, ist daher mehr als gerechtfertigt. Sie holen das auf was wir Ihnen mit Gewalt und Unterdrückung verwehrt haben.

Stattdessen freue ich mich darüber, dass Millionen Menschen in China in den letzten 30 Jahren den Weg in die Mittelschicht gefunden haben.



Genau so machts VW und alle sind stolz drauf ein DEUTSCHES Auto zu fahren und dafür ein paar Tausender mehr auf den Tisch zu legen.


Das stimmt nicht. Ein großteil der Fahrzeuge wird in China, Mexiko,... gefertigt. An VW ist ausser dem Namen kaum etwas deutsch.


[Beitrag von Klyner am 07. Nov 2014, 10:13 bearbeitet]
SAC_Icon
Inventar
#28 erstellt: 07. Nov 2014, 11:56

Klyner (Beitrag #27) schrieb:




Genau so machts VW und alle sind stolz drauf ein DEUTSCHES Auto zu fahren und dafür ein paar Tausender mehr auf den Tisch zu legen.


Das stimmt nicht. Ein großteil der Fahrzeuge wird in China, Mexiko,... gefertigt. An VW ist ausser dem Namen kaum etwas deutsch.


Ich bezog mich auf das was der deutsche Michel fährt und da zusammengekloppt in Wolfsburg für deutsch hält. Isses eben nicht wirklich, weil wie Du richtig erkannt hast der VW Konzern ein Global Player ist.

Das mit dem kopieren und nachmachen stimmt sicher, gut kopiert ist besser als schlecht erfunden . Allerdings macht das doch jeder nur den Chinesen wirds halt gerne vorgehalten. Zur Kaiserzeit wurden Spione nach England geschickt um die Stahlherstellung auszuspionieren, was ja auch bestens gelungen ist. Aber ohne die Engländer zu kopieren hätte es keinen Krupp gegegeben und kein Ruhrgebiet. Alle großen Marken belauern sich was der andere macht und wenns der Markt verlangt wird kräftig kopiert und geklaut und das überall. Siehe Apple versus Samsung. Intel versus AMD, etc., etc.. Die Chinesen hatten halt erst mal Aufholbedarf und klar, daß man sich da an Vorbilder hält. Langsam fangen sie aber an eigenständiger zu werden und uns zu überholen wenn wir nicht aufpassen.
Darkgrey
Stammgast
#29 erstellt: 07. Nov 2014, 12:09

Überlegen wird mal kurz... durch die Kolonialisierung von China gab es z.B. den Taping Aufstand (in Deutschland völlig unbekannt obwohl es mehr Tote als im ersten Weltkrieg gab), dann wurde das ganze Land von den Engländern mit harten Drogen überschwemmt was im Opiumkrieg endete, Boxeraufstand, dann kamen zwei Weltkriege wo am Ende die westliche Marionette Tsang-Kai-Tseck unzählige Chinesen tötete, anschließend durften die Chinesen in Korea um die Souveränität der Region kämpfen, dann wurde chinesisches Blut im Vietnam vergossen...

Das führte soweit, dass Mao eine Schreckensherrschaft errichten musste um sein Land vor dem Westen zu schützen. Mag sein das ich den ein oder anderen Konflikt mit Millionen Toten ausgelassen habe...

Der Westen hat die Hochkultur China in einen barbarischen, zurückgebliebenen und blutüberströmten Bauernstaat verwandelt. Das es die Chinesen auf der Grundlage nicht ganz so ernst mit westlichen Patenten nehmen, ist daher mehr als gerechtfertigt. Sie holen das auf was wir Ihnen mit Gewalt und Unterdrückung verwehrt haben.


Einen größeren Schwachsinn und eine Geschichtsverfälschung hab ich selten gelesen!!

Die Hochkultur China schwächelt schon seit dem 11 Jahrhundert, durch interne Machtkämpfe der Dynastien und externe Bedrohungen.
China ist immer zentralistisch regiert worden und jeder Kaiser hat mehr oder weniger hunderttausende von Menschen für seine Bauprojekte oder internen Krieg verbrannt.Die europäischen Mächte oder Japan haben diesen internen Schwächen nur ausgenutzt und sich die internen Machtstrukturen zu eigen gemacht, aber China auch den Schritt zur Öffnung gegeben. Vorher war China ein abgekapseltes Reich mit mittelalterlichen Strukturen wie Leibeigenschaft bzw. technisch weit hintendran.
Die KMT hat China in die moderne geführt, allerdings immer gegen die Kommunisten und später Japankämpfen müssen.

Und Mao mußte eine Schreckensherrschaft errichten, ja klar. Sich an Satlin orientieren und Millionen umbringen, tolle Logik.
george
Stammgast
#30 erstellt: 09. Nov 2014, 11:22
B&W lässt in China aufgrund niedrigerer Standards (Soziales, Umwelt etc.) fertigen - in der Hoffnung, damit weniger Kapital zu binden und die Marge zu maximieren. Punkt.

"Aber andere machen es auch" - Kindergartenausrede, solange es noch Lautsprecherhersteller mit signifikanter Wertschöpfung in hochentwickelten Industrienationen gibt.

Auch die deutschen Hersteller bekleckern sich nicht mit Ruhm, wenn sie billige Komponenten einkaufen und in ihre "Made in Germany"-Produkte einbauen, aber auch hier ist es eine Frage der Verhältnismäßigkeit: wenn unterm Strich dabei mehr Wertschöpfung unter guten Bedingungen über bleibt, als bei einem tschechischem oder chinesischem Produkt, dann bleibt es ein Kaufargument (VW beschäftigt in D fast 300000 Menschen).

Der Endkunde hat von der gestiegenen Marge von B&W oder Apple gar nichts, kein besseres Produkt, keine nachhaltigere, effizientere wirtschaftliche oder soziale Entwicklung - er bestätigt nur das Management, welches die Auslagerung nach China getrieben hat und setzt die Wettbewerber unter Druck, sich ähnlich zu verhalten.

Was im 11. oder 20. Jahrhundert passiert ist, ist dabei irrelevant - die Verhältnisse und Entwicklung in der Gegenwart und ihre absehbaren Konsequenzen in naher Zukunft sind ausschlaggebend!


[Beitrag von george am 09. Nov 2014, 11:23 bearbeitet]
panzerstricker
Inventar
#31 erstellt: 09. Nov 2014, 11:58
Nicht, dass ich schon mal daran gedacht hätte mir Lautsprecher von B&W zu kaufen, aber wenn dann würde ich das jetzt auch nicht mehr machen.
Ich hatte mal Canton Chrono 509DC, keine schlechten Lautsprecher, aber als ich durch "Zufall" mal MB Quart 290 gehört habe, wusste ich, dass das nur Billig-Chassis und Billig-Technik sein kann. Die Chronos wurden durch die 290er ersetzt. Dann habe ich mich über Canton mal genauer informiert, die haben nur so kleine Produktionshallen, die können gar nicht ihre Nachfrage durch die Kleinen Hallen sättigen. Also ist bei denen "Made in Germany" wohl zu 90% Made in China oder sonstwo.
Ich ärgere mich darüber, trotzdem werde ich in Zukunft auch weiter auf "Made in Germany" achten oder wenigstens "Made in Eu". Aber ich versuche eher von kleinen Firmen die Produkte zu kaufen als von Großen. Mir egal wenn das deutlich mehr kostet, dann spare ich eben darauf. Produktionen ins Ausland zu verlagern nur um die Gewinnmargen ins unendliche zu treiben, finde ich einfach nur ekelhaft.
nadeto
Stammgast
#32 erstellt: 09. Nov 2014, 12:33
made in Germany war vor 30 Jahren.
Qualität ist nicht mehr wie früher, wenn immer noch in Deutschland produzieren, nur massen und schnell, achten nicht mehr qualität.
ich habe jahre lang Beim autoteile zuliefere firma gearbeitet, für ( Bmw, Mercedes, Audi, Porsche usw...) weiss ich schon wie Deutsche auto Qualität ist.

wenn in China produzieren kommt drauf an wie will auftraggeber gute qualität gute ware dann die produzieren auch gut dass heisst nicht china ware schlecht ist alles geht um geld.
Dadof3
Moderator
#33 erstellt: 10. Nov 2014, 10:45

george (Beitrag #30) schrieb:
Der Endkunde hat von der gestiegenen Marge von B&W oder Apple gar nichts, kein besseres Produkt, keine nachhaltigere, effizientere wirtschaftliche oder soziale Entwicklung - er bestätigt nur das Management, welches die Auslagerung nach China getrieben hat und setzt die Wettbewerber unter Druck, sich ähnlich zu verhalten.

Bei Apple mag das ausnahmsweise stimmen, weil Apple quasi keiner Preiskonkurrenz unterliegt. Aber generell profitiert der Verbraucher sehr wohl, nämlich durch geringere Preise. So manch ein Globalisierungsgegner würde schon blöd gucken, wenn der Warenverkehr mit Fernost gestoppt würde und plötzlich der gewohnte Lebensstandard gewaltig nach unten geht. Davon profitieren weder die Deutschen noch die Chinesen.

Wenn Westunternehmen in China produzieren, ist Qualität keine Frage des Könnens, sondern des Wollens - Qualität kostet einfach. Wenn bei der Produktion Luftbläschen im Lack auftreten (was immer vorkommen kann), dann kann Heco so etwas sorgfältig kontrollieren und als Ausschuss wegwerfen, oder es trotzdem verbauen. Das ist eine Frage des Geldes, die Standards setzt der Auftraggeber, nicht die Fabrikarbeiter in China.
Klyner
Stammgast
#34 erstellt: 10. Nov 2014, 12:08
Bei Textilprodukten aus dem Hause Kik kann ich den preislichen Vorteil von Made in China durchaus sehen.

Aber inzwischen lassen auch Hochpreismarken wie Ralph Lauren oder Boss in China fertigen. Oder halt B&W. Und die Preise sind hier nicht gesunken (was die Marken vermutlich kaputtmachen würde) - es sind nur die Managergehälter und die Margen gestiegen.

Wenn ich ein Premiumprodukt erwerbe (und B&W behauptet von sich Premium zu sein) gehören für mich auch westliche Standards für Arbeitsschutz, Umweltschutz und Gehälter dazu.


Einen größeren Schwachsinn und eine Geschichtsverfälschung hab ich selten gelesen!!

Die Hochkultur China schwächelt schon seit dem 11 Jahrhundert, durch interne Machtkämpfe der Dynastien und externe Bedrohungen.
China ist immer zentralistisch regiert worden und jeder Kaiser hat mehr oder weniger hunderttausende von Menschen für seine Bauprojekte oder internen Krieg verbrannt.Die europäischen Mächte oder Japan haben diesen internen Schwächen nur ausgenutzt und sich die internen Machtstrukturen zu eigen gemacht, aber China auch den Schritt zur Öffnung gegeben. Vorher war China ein abgekapseltes Reich mit mittelalterlichen Strukturen wie Leibeigenschaft bzw. technisch weit hintendran.
Die KMT hat China in die moderne geführt, allerdings immer gegen die Kommunisten und später Japankämpfen müssen.

Und Mao mußte eine Schreckensherrschaft errichten, ja klar. Sich an Satlin orientieren und Millionen umbringen, tolle Logik.


@Darkgray:
Du solltest dir mal ein Geschichtsbuch anschauen: China war bis ins ca 17. Jahrhundert eine der größten wirtschaftlichen Mächte der Welt. Und das gilt gleichermassen für Kultur und Militär - wen auch nicht in punkto Menschenrechte.

Dann kam der Westen in die Region - wenn wir mal die Kolonialeit ausklammern.

Ich bin nicht so naiv Mao als Menschenrechtler darzustellen - er hat Millionen Tote auf dem Gewissen (Großer Sprung, Kulturevolution,...) - aber er hat es geschafft den Westen draußen zu halten und damit noch schlimmeres verhindert. Die kommunistische Parteil hat nach ihm den Kurs erfolgreich modernisiert und angepasst -und dafür gesorgt, das der Raubtierkapitalismus nicht ungehindert in China eingefallen ist. Die meisten Firmen aus dem Ausland müssen chinesische Partner akzeptieren, China hat als eins der wenigen Länder noch eine Zentralbank die nicht im Besitz der westlichen Banken ist, China hat keine IWF Kredite - und China arbeitet gerade an einem weltweigen Ausstieg aus dem Petrodollar.

Die Chinesen können froh sein, dass sie Mao hatten. Und wenn man sich anschaut was Mao alles angerichtet hat ist diese Aussage ziemlich verstörend.


[Beitrag von Klyner am 11. Nov 2014, 01:22 bearbeitet]
Darkgrey
Stammgast
#35 erstellt: 10. Nov 2014, 13:18
@Klyner

Ich lese zumindest keine ideologisch geprägten Geschichtsbücher wie du.

Japan ist nicht in den 2.Wetkrieg gezwungen worden, sondern hat ihn eigentlich bereits 1937 durch den Einmarsch in China begonnen.
Außerdem war Japan mit dem Deutschen Reich und Italien verbündet.
Japan ist übrigens ohne westlichen Druck zur modernen Industriemacht geworden und hat sich im Gegensatz zu anderen Ländern seit ca. 1870 von Innen heraus modernisiert.
Und die Atombomben wurden übrigens vor der Kapitulation abgeworfen und haben diese 1945 sehr schnell herbeigeführt.

China war vielleicht als Hochkultur noch bis ins 16. Jhd. führend, militärisch aber seit ca. 1000 n. Chr. schwach. Wie sonst hätten Mongolen unter Dschingis Khan es im 13. Jhd. erobern können?????

Und die liebe kommunistische Partei hat seit ca. 1990 deinen Raubtierkapitalismus in China erst eingeführt, die Parteibonzen und Cliquen kassieren mächtig mit ab, unterdrücken soziale Systeme, Menschenrechte und beuten Land und Bevölkerung massiv aus.
China Erfolg läßt sich nur damit erklären, daß Millionen billige und unterdrückte Arbeiter vorhanden sind, die Ressourcen rücksichtlos ausgebeutet werden, auch mal ganze Regionen für Prestige Projekte überflutet werden oder ganze Stadtviertel einfach abgerissen werden.

Ganze Regionen wie Tibet werden unterdrückt, die eigenen kritischen Landsleute bei Demonstrationen mit Panzern niedergemacht oder eingesperrt.
China hat eben zwei Gesichter, die vordergründige Glitzerwelt der großen Stadtcenter und dahinter Unterdrückung, ausgebeutete Arbeiter, Korruption und einen unglaublichen Raubbau an der Landschaft.

Und die chinesische Ideologie und Denkweise ist immer noch die, die bereits seit der Reichsgründung gilt und gewissermaßen eine Art "Herrenrassedenken" ist.
Die Chinesen habe sich in ihrer Geschichte immer als etwas besseres angesehen und sehen jede Art von Rückständigkeit als Makel für sich an.
Und jetzt treten sie an den Gaijins und Japanern zu beweisen, wer die Besten sind.

Und meiner Meinung nach haben eben viele Manager in westlichen Firmen nicht wirklich begriffen, was die chinesische Führung plant.
Und wegen des Margendenkens werden auch alle andere Faktoren, wie Unterdrückung, Ausbeutung oder Umweltzerstörung seitens vieler westlicher Firmen weggedrängt oder bewußt in Kauf genommen.

Der Verbraucher im Westen tut dann sein übriges dazu, indem er solche Produkte kauft, die eine kurzen Lebenszeit einkalkuliert haben.
Rosen aus China sind eben auch billiger als aus europäische. Man kauft auch lieber Schuhe mit angeklebter Sohle, sind eben billiger und wenn sie kaputt sind ein Paar neue, statt sie neu zu besohlen. Elektronikgeräte sind billig, aber nach Ablauf der Garantie kaputt.

B&W macht das ganze nun eben auch leider mit.
8erberg
Inventar
#36 erstellt: 10. Nov 2014, 14:22
Hallo,

dabei ist China längst nicht mehr "der billigste Jakob". Den Titel haben inzwischen Länder wie Bangladesh oder Kambodscha.

Viele Dinge wollen die Chinesen garnicht mehr machen - für sie uninteressant. Oder sie geben besonders "grobe" Arbeiten selber ab z.B. nach Nordkorea, die dortige Machtclique blutet das Land bis auf den allerletzten Tropfen aus.

Chinesische Firmen kaufen nicht umsonst fleissig "im Westen" Unternehmen auf - sie wollen Fertigung, das Know-How und die Märkte alles in einer Hand haben und nicht mehr nur "Fabrik" sein.

China geht es in erster Hinsicht darum eine Weltmacht zu werden - egal zu welchem Preis. Und ob wir mit unserem Konsumverhalten das wirklich unterstützen müssen ist eine andere Frage, die jeder für sich selber beantworten kann.

Beispiel: wenn die Anschaffung eines Fernsehers noch den Wert hätte wie vor 20 - 30 Jahren hätten die europäischen Hersteller kein Problem zu überleben. Aber Geiz ist geil und blöd will keiner sein.

Wir werden uns noch ganz blöde umschauen, irgendwann sind wir "der billige Jakob".

Peter
chrisil
Stammgast
#37 erstellt: 10. Nov 2014, 16:28

Klyner (Beitrag #21) schrieb:


Die Engländer haben B&W aufgebaut und damit ein RECHT auf die Arbeitsplätze.



Wow..... wir haben Deutschland auch aufgebaut.... und RECHTE haben wir keine mehr.... tanzen nur noch nach der Pfeife der EU.... und das wir hier den Kasper machen dürfen/müssen, dafür zahlen wir auch noch ordentlich

Also echt... das ist die Globalisierung... wer nix aus China kaufen will, soll es halt lassen. Ich kauf auch nix aus Indien und hab meine Gründe dafür.
Wenn wir (in Deutschland lebenden Menschen) nicht von überall das Geld aus der Tasche gezogen bekommen würden, würd ich sowas ja echt unterstützen... aber eine Vielzahl deutscher Händler/Distributoren haut sich die Taschen voll auf Kosten der Kunden.

Weber z.B. Mein Summit war in UK 1000,- Euro billiger als hier..... warum sollte ich den dann hier kaufen?

Da fällt mir ein Spruch ein:"Ideale muss man sich leisten können!" und ich ergänze "und wollen"

Regt euch mal lieber darüber auf, für welchen Hungerlohn die Lokführer unterwegs sind.... und dann nehmt die Verhältnismäßigkeit der Lufthansa Piloten im Vergleich....

Gott... wenn die Welt gerecht wäre, wär das ein Traum.... ist sie aber nicht...

So... ich geh jetzt einen Fair Trade Kaffee aus meiner Made in Italy Maschine trinken
SAC_Icon
Inventar
#38 erstellt: 10. Nov 2014, 16:42
Was ja an dieser Diskussion eigentlich der versteckte Witz ist, Deutschland selber ist Exportweltmeister. Würden alle im Ausland so handeln wie es hier einige gegen China verlangen, wären wir selber völlig pleite. Weil wir sind abhängig vom Export sprich das anderwo in anderen Ländern Leute unsere Sachen kaufen, hauptsächlich Maschinen mit denen dann unter anderem China, Indien, Russland wieder produzieren kann. Hätten die nix mehr zum produzieren für uns gäbs für diese teuren Maschinen auch keinen Absatzmarkt mehr Folge Deutschland bankrott und 100000tausende Arbeitslose im Maschinenbau, weil Massengüter kauft uns keiner mehr ab da hier zu teuer zu produzieren.

Die Sache ist eben volkswirtschaftlich einiges komplexer als der deutsche Stammtischmichel so denkt im kleinen Oberstübchen. Nur mal als Denkanstoss.


[Beitrag von SAC_Icon am 10. Nov 2014, 16:52 bearbeitet]
chrisil
Stammgast
#39 erstellt: 10. Nov 2014, 16:53
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8erberg
Inventar
#40 erstellt: 10. Nov 2014, 16:56
Hallo,

Deutschland ist Exportweltmeister, weil die "natürlichen" Handelspartner um uns herum liegen, sprich Europa.

Es gibt inzwischen eine weltweite Arbeitsteilung und da hat sich die deutsche Industrie mit Fahrzeug- und Maschinenbau, Chemie und "Spezialitäten" gut aufgestellt. Auch steht die Elektrobranche nicht so schlecht da wie man es vermuten könnte wenn man sich die Unterhaltungselektronik anschaut...

Aaber: ohne die "kleineren Nachbarn" die in Deutschland kaufen weil es nahe liegt wäre der Exportweltmeister nicht möglich.

Peter
SAC_Icon
Inventar
#41 erstellt: 10. Nov 2014, 17:08
Was glaubst Du wohl warum die deutschen Bonzen in China ständig Schlange stehen um Verträge abzuschließen und der Westen so milde reagiert bei Menschenrechtsverletzungen. Mit Russland ist esa dasselbe Deutschland ist da der größte Bremser bei den Sanktionen, weil die Geschäfte so gut laufen. In Asien wird heute das Geld gemacht auch für westliche Unternehmen. Echt unverschämt, daß die bösen Chinesen von dem Kuchen auch selber was abhaben wollen. Waren das noch Zeiten früher in der guten alten Kolonialzeit wo man nur teures exportierte und billige Rohstoffe zum Spottpreis importierte, so wirds heute noch in Afrika gemacht in Asien dummerweise für uns nicht mehr, die sind schlauer geworden.
Darkgrey
Stammgast
#42 erstellt: 10. Nov 2014, 17:30
Tja nur das kaum Geld bei den normalen Chinesen ankommt, sondern in den Schatullen der Partei/Armee und einiger Superreicher verschwindet.
SAC_Icon
Inventar
#43 erstellt: 10. Nov 2014, 17:35
Ja aber das ist wohl Sache der Chinesen, bei uns sahs in der Kaiserzeit und erst recht davor auch nicht viel anders aus, wir haben das geändert. Wobei auch bei uns ja schon seit Jahren durchaus ne Umverteilung von unten nach ober wieder verstärkt zu sehen ist. Oder wie hätten sonst Regelungen wie Leiharbeit je zustande kommen können, mit sozialer Marktwirtschaft hat das auch nur wenig zu tun. Man sollte sich da nicht auf ein allzu hohes Ross setzen, zumal es den meisten Chinesen trotz allem heute bestimmt einiges besser geht als vor 100 Jahren.
8erberg
Inventar
#44 erstellt: 10. Nov 2014, 18:43
Hallo,

ähmmm....ich weiß nicht woher das immer kommt, aber zu Kaisers Zeiten war es mit der Kaufkraft nicht so schlecht bestellt.

Deutschland war damals schon Exportweltmeister, Berlin nannte man "Elektropolis" weil jedes 2. elektrische Gerät auf der Welt dort hergestellt wurde, die deutsche Pharmaindustrie hatte den Namen "Apotheke der Welt", Nobelpreise gingen fast reihenweise an deutsche Forscher

Dem größten Teil der Bevölkerung ging es in Westdeutschland erst ab ca. Mitte der 1950er Jahre besser als zur Zeit von 1910 bis 1914, daher hieß früher auch "die gute alte Zeit" = Kaiserzeit, zumindest vor der Zeit des 1. Weltkrieges.
Für Ostdeutschland wird Mitte der 60er Jahre passen, als dort nach dem Mauerbau mit der NÖSPL die Wirtschaft etwas Freiraum bekam

Natürlich ging es der Landbevölkerung schlechter, die Verhältnisse änderten sich auf dem platten Land auch erst in den 50er/60er Jahren. Aber das war in den anderen umliegenden Staaten nichts anders.

Peter
SAC_Icon
Inventar
#45 erstellt: 10. Nov 2014, 19:27

8erberg (Beitrag #44) schrieb:


ähmmm....ich weiß nicht woher das immer kommt, aber zu Kaisers Zeiten war es mit der Kaufkraft nicht so schlecht bestellt.



Ist ja hier völlig offtopic, meine Oma (lange tot) ist noch zu Kaisers Zeiten geboren, 12 Geschwister von denen 7 noch im Kindesalter starben an Schwindsucht und ähnlichem, da gabs weder Krankenkasse noch Sozialsystem das den Leuten unter die Arme griff. Die Kinder mußten immer das abgetragene der älteren Geschwister tragen und meine Oma trug selbstgeschnitzte Holzschuhe, weil man sich keine richtigen leisten konnte. Im Sommer wurde auf den Feldern von Kleinkindern das Ungeziefer gesammelt, wofür man vom Bauern etwas Brot geschenkt bekam. Der Vater mußte jeden Tag 15km zur Arbeit laufen und 14 Stunden schuften und starb dann mit 35 an Lungenentzündung.

Also laber nicht von Kaufkraft zu Kaisers Zeiten und von Dingen von denen Du keine Ahnung hast. Sorry aber die Leute wissen nicht wie gut sies heute haben, die Zeiten ala China und noch viel schlimmere Zustände sind gar nicht soo lange her bei uns wie mancher meint. Echten Wohlsatnd für breitere Massen gibts erst seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.
8erberg
Inventar
#46 erstellt: 10. Nov 2014, 21:00
Hallo,

Bismarcks Sozialgesetze sind aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts... was noch fehlte war die Arbeitslosenversicherung, aber Krankenversicherung wie Rentenversicherung (und auch die oft vergessene gesetztliche Unfallversicherung) gab es schon

Große Betriebe wie Bosch führten den 8 Stunden-Tag ein.

Auf dem Lande war das Leben wirklich erheblich härter, meine Urgroßeltern hatten damals einen Bauernhof und ich weiß noch wie meine Großmutter von der ewigen Arbeit erzählte, der älteste Sohn erbte den Hof und die anderen Geschwister blieben als "Tanten" oder "Onkel" als billige Arbeitskräfte auf dem Hof wenn sie nicht irgendwo "einheiraten" konnten

In China geht es der Landbevölkerung bis heute hundsmiserabel - die Kinder gehen als Wanderarbeiter in die wirtschaftlich "entwickelten" Gebiete und schuften dort verdammt hart - dagegen hatte es ein Arbeiter Anf. des 20. Jahrhunderts in Deutschland erheblich besser.

Wie es Arbeitern in China bei Arbeitsunfällen oder bei Krankheit ergeht ... sie werden entalssen und können sehen wo sie bleiben.

An Deiner Stelle würd ich nicht so laut von keiner Ahnung reden.

Wenn Deine Großmutter zu Kaisers Zeiten geboren ist hat sie Dir von den Zeiten im 1. Weltkrieg und der Notzeit danach erzählt. Ca. 1924 - 1929 kam ein leichter Aufschwung und dann die Weltwirtschaftskrise.
Unter den Nazis wurde garnix besser und dann folgte der Krieg.

Zeitzeugen aus der Kaiserzeit hab ich als junger Spund in den 60ern erlebt und habe gerne zugehört. Natürlich war das alles geprägt durch die Erlebnisse der 2 Kriege und der Notzeiten dadurch, aber fast alle schwärmten von der Zeit VOR dem 1. Weltkrieg.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 10. Nov 2014, 21:05 bearbeitet]
SAC_Icon
Inventar
#47 erstellt: 10. Nov 2014, 21:30
Schön daß Du Dein Geschichtsbuch auswendig kennst, wie die Realität und Wirklichkeit aussah hab ich geschildert aus den Erzählungen einer Zeitgenossin von damals.
uterallindenbaum
Stammgast
#48 erstellt: 16. Nov 2014, 11:26
Bitte meine Herren. Verwechseln wir nicht die Themen. Hifi ist nicht Textilindustrie und ist auch nicht Autoindustrie.

Ausserdem : Boss lässt seine Anzüge in einem Land des ehemaligen Jugoslawien nähen. Da es ein fortgeschrittenen Knowhow diesbetreffend gibt. Auch wird China als Herstellerland der Textilindustrie immer weniger benutzt. Bangladesh und andere NOCH billigere Herstellungsmärkten mit guten Konzentrazionslagern werden jetzt bevorzugt. Auch weil China ein wahrer Arbeiterproblem hat, denn die Chinesen lassen sich, in diesem Fach, nicht mehr soeinfach unterzahlen.
DJ_Bummbumm
Inventar
#49 erstellt: 16. Nov 2014, 23:09

8erberg (Beitrag #46) schrieb:

In China geht es der Landbevölkerung bis heute hundsmiserabel - die Kinder gehen als Wanderarbeiter in die wirtschaftlich "entwickelten" Gebiete und schuften dort verdammt hart - dagegen hatte es ein Arbeiter Anf. des 20. Jahrhunderts in Deutschland erheblich besser.

Dazu empfehle ich die Lektüre des Buches "Meine Erlebnisse als Bergarbeiter" vom "roten Grafen" Stenbock-Fermor, der zwischen 1922 und 1923 über ein Jahr persönlich als Kumpel in Hamborn auf Schicht gegangen ist.

Stenbock-Fermor schreibt nicht bloß irgendwelche Anekdoten, sondern reflektiert seine Erlebnisse und stellt sie in einen größeren Kontext.
Hochinflation und die Besetzung des Rheinlands sind zwar spezielle historische Konstellationen, aber die beschriebenen Strukturen bestanden auch vor dem 1. WK und bestehen zum Teil auch heute noch!!!!

Das Buch ist antiquarisch gut erhältlich und sei jedem, der sich wirklich für die Arbeitswelt interessiert, ans Herz gelegt.

BB

PS: Wer zu Kaisers Zeit einen Bauernhof besaß, gehörte schon zu den Bessergestellten. DIe meisten waren Knechte, Ackerer, Tagelöhner und schweifende Landarbeiter.
Chefkoch28
Stammgast
#50 erstellt: 16. Nov 2014, 23:53
vielelicht sollte man erstmal klären, was denn "made in ...." ist. wenn ein artikel komplett in dem land entwickelt, die teile gefertigt werden und dann zusammengebaut werden, dann wirds schwierig.

elac importiert übrigens auch aus china teile für lautsprecher. das hatten wir hier schonmal im forum.

cheers
Danixx
Stammgast
#51 erstellt: 17. Nov 2014, 00:18
Für "Made in ...." gibt es eigentlich nix zu klären.
Das hat der Gesetzgeber gemacht. Es darf das Land als "Made in ..." deklariert werden in dem der größte Teil der Wertschöpfung des Produktes stattgefunden hat.
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