Was bringen Flachdrahtschwingspulen wirklich ?

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soundrealist
Gesperrt
#1 erstellt: 19. Dez 2014, 21:52
In der Theorie klingt es überzeugend: wenn man für die Wicklung einer Schwingspule statt runden einen flachen Draht werwendet, ist weniger Luft und mehr Material in der Schwingspule, was angeblich das Schwingverhalten optimieren soll. So zumindest die Theorie aus den 80er-Jahren eines bedeutenden Lautsprecher-Herstellers.

Aber was ist da wirklich dran ? Ist diese Technik tatsächlich von Vorteil ? Könnte man nicht einfach die Anzahl der Wicklungen verdoppeln, um den gleichen Effekt zu erzielen ??

Fragen über Fragen, welche ganz sicher die LS-Profis unter uns qualifiziert beantworten können....
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2014, 02:00
Hi,
soundrealist (Beitrag #1) schrieb:
... Könnte man nicht einfach die Anzahl der Wicklungen verdoppeln, um den gleichen Effekt zu erzielen ??....

Nein,
bzw. nur in engen Grenzen (4- statt 2-lagige Wicklung, wg. der dann stärker störenden Induktivität nur für Subwoofer geeignet).

Es geht darum, wie bekomme ich bei gewünschtem elektrischen Widerstand möglichst viel, möglichst gutes Leitermaterial in den Luftspalt.
Für 4-lagige Wicklungen (bei gleichem Widerstand) muss der Luftspalt aufgeweitet werden, dass Magnetfeld wird dadurch schwächer, die Spule schwerer, sodass effektiv nicht viel Gewinn übrig bleibt.

Also, hochkant gewickelte Flachdrahtspulen (ohne Trägermaterial) haben schon was..., sind aber Fertigungstechnisch schwierig...

Der einfachere Weg ist immer ein stärkerer Magnet.
Solange in dieser Richtung noch Möglichkeiten bestehen, bleibt die Flachdrahtspule ein unpraktischer, teurer Exot...

Grüsse,
Michael
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Dez 2014, 05:48

Mwf (Beitrag #2) schrieb:
...Der einfachere Weg ist immer ein stärkerer Magnet...

Einfacher schon, aber eben auch wieder teurer.

Grüße - Manfred
soundrealist
Gesperrt
#4 erstellt: 20. Dez 2014, 10:50
Magnat hatte in den 80-ern in Verbindung mit sehr kräftigen Magneten verstärkt auf diese Technologie gesetzt (All Ribbon Serie). Ob das dort heute noch aktueller Stand ist ? Wurde in der Zwischenzeit aus Kostengründen still und heimlich wieder "abgerüstet" ??

Welche Hersteller setzen diese Technik heute tätsächlich noch ein ?? Oder ist ab einer gewissen Preiskategorie Flachdraht obligatorisch ??

Und die wichtigste aller Fragen: Klingt es bei gleich starkem Magnet auch tatsächlich besser
zawen
Stammgast
#5 erstellt: 20. Dez 2014, 11:33
Der Elektromaschinenbauer nennt das Füllfaktor.Da bezogen auf den Draht der in in eine Nute passt.
Weiterer Vorteil,bessere Wärmeabfuhr.Ist weniger Luft zwischen den Drähten.
SRAM
Inventar
#6 erstellt: 20. Dez 2014, 12:03

Solange in dieser Richtung noch Möglichkeiten bestehen, bleibt die Flachdrahtspule ein unpraktischer, teurer Exot...


Unsinn. Ernstzunehmende Mittel- und Hochtöner, sowie Midbässe im Profibereich haben fast alle Flachdrahtschwingspulen. Sogar einige Low-Cost Tieftöner sind dabei.......


Gruß SRAM
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 20. Dez 2014, 12:42

SRAM (Beitrag #6) schrieb:
...Unsinn...

Meine Einschätzung galt für den HiFi-Homebereich,
d.h. Wirkungsgrad im Mittel-Hochtonbereich ist gegenüber Tiefbass- /Miniaturisierungs-Zielen nur zweitrangig.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 20. Dez 2014, 12:48 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#8 erstellt: 20. Dez 2014, 12:44
Wie sieht´s denn da in den "Etagen" ab 1000,- € / Stück (Box) aus
Tucca
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Dez 2014, 15:54
Tach,

ist gegenüber Tiefbass- /Miniaturisierungs-Zielen nur zweitrangig.

Aber gerade beim Miniaturisierungswahn mit immer tieferer f3 würde durch den damit verbundenen geringen Wirkungsgrad eine höhere thermische Belastbarkeit in Verbindung mit höherem Füllfaktor doch Sinn machen. oder?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Fertigung einer solchen Schwingspule den Lautsprecher wesentlich teurer macht. Ein größerer Magnet macht da schon mehr aus. Was ich mir noch am ehesten vorstellen kann, ist, daß man bei der Fertigung bewusst auf gut gefüllte Luftspalte verzichtet, weil das höhere Ansprüche an die Fertigung stellt, da wesentlich genauer zentriert werden muss. Präzision kostet nunmal erheblich Geld...

Grüße.

Michael
der_schrauber
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 20. Dez 2014, 21:48

Präzision kostet nunmal erheblich Geld...


Jepp!
Big_Määääc
Inventar
#11 erstellt: 21. Dez 2014, 08:51
Morel erreicht diesen Füllgrad mit Hexagon-DrahtQuerschnitt.

Und damit kann man seinen hohen Preis rechtfertigen
SRAM
Inventar
#12 erstellt: 21. Dez 2014, 13:42

Big_Määääc (Beitrag #11) schrieb:
Morel erreicht diesen Füllgrad mit Hexagon-DrahtQuerschnitt.

Und damit kann man seinen hohen Preis rechtfertigen :D


Rand anschauen, herzhaft lachen, abhaken......

Hexagonal erreicht mitnichten denselben Füllgrad. Reines Werbegesülze.


Gruß SRAM
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 21. Dez 2014, 13:48
Moin

@SRAM
den verstehe ich nicht..

Oder meinst du, das hexagonal zwangsläufig durch die Wabenform des Drahtes nie 'glatte Ränder' haben kann, sondern immer einen Versatz vo n a nach b?
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 21. Dez 2014, 13:59

pelowski (Beitrag #3) schrieb:

Mwf (Beitrag #2) schrieb:
...Der einfachere Weg ist immer ein stärkerer Magnet...

Einfacher schon, aber eben auch wieder teurer...

Der Aufpreis (z.B. 5%) ist aber moderat, verglichen mit 10 bis 40 %(*) für Flachspulen,
bis hin zum Ideal -- (Alu-)Flachdraht hochkant Träger-los --

Und größere Magnete befördern immer noch (weil direkt sichtbar) wesentlich einfacher einen positiven Eindruck beim (Halb-)Laien

---------------------------
EDIT:
(*) = der Gesamtkosten (nicht der Spule oder des Magneten allein)


[Beitrag von ehemals_Mwf am 22. Dez 2014, 10:06 bearbeitet]
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 22. Dez 2014, 05:08

soundrealist (Beitrag #1) schrieb:
In der Theorie klingt es überzeugend: wenn man für die Wicklung einer Schwingspule statt runden einen flachen Draht werwendet, ist weniger Luft und mehr Material in der Schwingspule, was angeblich das Schwingverhalten optimieren soll.


Die Luft zwischen den Drähten wiegt im Vergleich zur Spule und Schwingeinheit (Membran, Sicke, Zentrierspinne, Schwingspule) praktisch garnix. Das mit dem Schwingverhalten ist also völliger Quark. Der Sinn darin ist, daß der Magnetspalt kompakter ausfallen kann, wenn die Spule also enger gepackt ist und der Magnetspalt kleiner ausfallen kann, ist der magnetische Fluß bei unverändertem Magneten höher. So nebenbei kann so eine Spule die Wärme auch besser abgeben (auch wenn das nur einige Prozent sind).
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 22. Dez 2014, 05:10

Mwf (Beitrag #14) schrieb:

pelowski (Beitrag #3) schrieb:

Mwf (Beitrag #2) schrieb:
...Der einfachere Weg ist immer ein stärkerer Magnet...

Einfacher schon, aber eben auch wieder teurer...

Der Aufpreis (z.B. 5%) ist aber moderat, [...]


Das sind mehr als nur 5%. Vor allem hast Du aber unter den Tisch fallen lassen, daß die Transportkosten sehr schnell bis zu 30% höher sind.
P.Krips
Inventar
#17 erstellt: 22. Dez 2014, 10:10
Hallo,
lustiger Thread, irgendwie wie der Streit um Kaiser's Bart.

Eigentlich ist es völlig Banane, welchen Draht man wie auf den Schwingspulenträger wickelt.
Man kann da, egal ob Flach-, Hexagonal, Runddraht gute aber auch schlechte Treiber bauen.

Wenn ein Hersteller da auf einer speziellen Technik zu sehr herumreitet, schaue ich mir gerne (sofern verfügbar) alle anderen technischen Parameter genauer an und schaue auch mal auf die Preisliste.

An einem einzelnen technischen Detail entscheidet sich die Qualität eines Treibers nun mal nicht.

Gruß
Peter Krips
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 22. Dez 2014, 10:15

#Dosenfutter# (Beitrag #16) schrieb:
... Vor allem hast Du aber unter den Tisch fallen lassen, daß die Transportkosten sehr schnell bis zu 30% höher sind.

Die Transportkosten vielleicht, aber nicht die Gesamt-Herstellkosten eines Treibers
-- ....ich habe das oben gerade klargestellt.

Die Logistikbranche arbeitet sehr Kosten-effizient wenn die Teile via Schiffs-Container aus Fernost kommen dürfen...
ehemals_Mwf
Inventar
#19 erstellt: 22. Dez 2014, 10:20

soundrealist (Beitrag #4) schrieb:
...Und die wichtigste aller Fragen: Klingt es bei gleich starkem Magnet auch tatsächlich besser :?

...es wurde schon mehrfach angedeutet, aber im Klartext:
NEIN.
Fosti
Inventar
#20 erstellt: 22. Dez 2014, 10:52
Wie Peter schon gesagt hat:

Am Ende sind die Enten fett...oder die Summe der Parameter macht's. Aaaaaaaber bei sonst gleicher Konstruktion wird ein Chassis mit särkerem Magneten besser sein, weil die Spule dann das Luftspaltfeld weniger modulieren kann und der LS dadurch weniger verzerrt. Dynaudio hat zwar hervorragende Chassis mit kleinen Magneten gebaut, aber wirklich zu Ende gedacht nimmt man doch lieber "dicke" Magnete oder besser ausgedrückt, Systeme mit hoher Luftspaltflussdichte (...und wie gesagt, der "Rest" muss auch stimmen ).
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