Lector Z 100 vs. XTZ A 100 vs. Eastern Electric MiniMax vs. Abacus 60-120 PE vs. Acurus DIA 150

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aura_maestro
Neuling
#1 erstellt: 27. Nov 2011, 02:45
Moin allerseits,

nachdem mein Bruder mir die Aura-Anlage mit den Maestro Audio S3 aus dem Kreuz geleiert hat, war ich auf der Suche nach neuen Geräten. Die neuen LS waren schnell gefunden - ich konnte sie seit Jahren bei einem Freund hören: Cabasse Farella 401 - ein wirkungsgradstarker (93 dB) 4 Ohm LS
Der CD-Player wurde ein Cambridge 640 V2 - für 250 € unschlagbar.
Als Vorstufe habe ich eine Aura CA 200 gefunden - leider ist die PA 200 dazu defekt.
Kabelage hatte ich auch schon: Sommer Epilouge NF und Sommer Orbit 2x4

Also auf ins Netz und mal nach gegoogelt, was so aktuell auf dem Verstärker-Markt los ist. Ich fand dann interessante Geräte:

Unison Unico secondo
Lector Z 100
XTZ A 100 / AP 100
Abacus 60-120 PE
Eastern Electric MiniMax
Hegel H 20
Acurus DIA 150
AMC CVT-3030 MK2
Astintrew AT 500

Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass die Hifi-Branche eigenartig funktioniert - oder besser nicht funktioniert. Es gibt so viele Marken, dann gib es den entsprechenden Deutschland-Vertrieb und dann die Händler. Da ich selbst im Vertrieb tätig bin, habe ich versucht die Funktionsweise zu verstehen. Die meisten D-Vertriebe haben es nicht verstanden den Händlern unter Arme zu greifen, auch Endkunden zu beraten oder einen Pool an Demogeräten zu installieren. Vertriebsseitig ist diese Branche nicht professionalisiert. Unklar, denn es gib ausreichend Hifi-Freunde in Deutschland, die gern ihr Geld ins Hobby Hifi stecken. Ich möchte die Geräte zu Hause hören (wird ja auch immer von den Profis empfohlen) und das wollen alle. Was tun?
Unison wird von TAD vertrieben. Auf eine email-Anfrage nach einem Händler in meiner Nähe, um ein Gerät zu testen, bekam ich eine Prospektsendung ohne konkrete Antwort. Die telefonische Nachfrage ergab nur ratlose Ideen des Vertriebs wo so ein Gerät stehen könnte. Man - das ist doch das Minimum! Keine Möglichkeit einen Unison Secondo zu Hause zu hören. Damit war er leider raus. Was macht man da nur im Servicefall? Bei XTZ gab es auch nur die Möglichkeit Neugeräte zu bestellen und auf das Widerrufsrecht zu bauen. Das kostet den Händler pro Geräte mindestens 50 €. Warum hat er keine Demogeräte. Ich hätte gern einen Testpreis bezahlt. Naja, also die habe ich online neu bestellt - mit der Bemerkung das ich eigentlich nur Testgeräte haben möchte. Hegel hatte einen netten D-Vertrieb: Connect Audio. Der steht aber erst am Anfang des Vertriebaufbaus. Auch konnte man mir nicht sagen, wo ich ein entsprechendes Gerät finde. Verblüffend fand ich auch, das ich teilweise über die Händlersuche auf den HP´s der Händler die Marke gar nicht finden konnte. Das war nicht selten der Fall. AMC und Astintrew genau das Gleiche - keine Testgeräte oder Händler, die nicht wussten, das sie die Marke vertreiben...
Als herausragende Sterne der Szene sind mir aufgefallen:
http://hifi-alt.de/index.php?page=home
http://www.abacus-electronics.de/
http://www.wilbrand-acoustics.de/
http://www.planet-dvd.ch/ (Rhein-Ruhr-Hifi)

Danke an diese Menschen mit audiophilem Verstand!

So jetzt aber mal los - die Playlist:

Jessy Martens - live at Blusbaltica - Summertime - die schönste Version, die ich kenne
Solomon Burke - the definition of soul - use me... - Love, Peace an Soul
Van Morisson - keep it simple - keep it simple - einfach gut
Jan Delay - Mercedes-Dance - Ahn´ ich gar nich - als Basstest
Erik Truffaz - in between - les gens du voyage - schöne Trompete
Roger Waters - amused to death - the ballard of bill hubbard - des hundes wegen :-)
Manu Katche - Playground - song for her - für den (Schlagzeug)Liebhaber
Massive Attack - blue lines - unfinished sympathy - toller Bass und schöne Stimme
Jing Chi - train song - mein Lieblingstestsong, voller Kraft voraus
Ludovico Einaudi - La Scala Concert - 2. CD Password - so eon schönes Instrument
Mahler - Symphonie Nr. 2 - Allegromoderato - die Essenz in 23 Minuten
Erykah Badu - Baduizm - next lifetime - fetter Groove


Der Lector kam als erster Kandidat von Hr. Johann (übrigens kostenlos zugeschickt!) an die Reihe:
Die Verarbeitung ist sehr gut und die 2x 100 Watt an 8 Ohm sollten ja auch reichen. Diese Endstufe hat ordentlich Dynamik - Dynamik, die mich eher an eine PA im Livemodus erinnert hat. Schneller, kontrollierter Bass bei genauen (nicht nervenden) Höhen. Allerdings mangelte es an den Mitten und der Räumlichkeit. Ich habe dann die Vorstufe des XTZ angeschlossen und das war
dbzgl. keine Verbesserung. Für LS mit einer Mittenpräsenz eine gute Wahl. Mir war der Dynamikverlauf nicht homogen genug und Räumlich passierte bei Roger Waters´s Hund gar nichts. Also aus meiner Sicht keine 1000 € wert. Ich habe eher 700 € gehört. Also wer die Mitten-LS hat, gerne laut hört und sie für 700 € kriegen kann - ran an die Buletten!

Der XTZ lief parallel warm und war ja schon kurz mal mit der Vorstufe aktiv. Als Vollverstärker angeschlossen dauerte es keine 5 Minuten und meine Frau (mit ihren schönen Ohren) bat mich das Teil auszuschalten. Daran änderte sich auch in den folgenden Tagen nichts. Class AB 110 Watt an 8 Ohm - Class A 50 Watt an 8 Ohm. Bei Class A war der Bass kontrolliert aber auf geringen Level und bei Class AB war mehr da, aber nicht mehr kontrolliert. Auch aufgetrennt (in Kombi mit meiner Aura) war weder die Vorstufe noch die Endstufe annähernd auf Lector-Niveau. Das Teil ist riesengroß und hat weder Dynamik, noch Räumlichkeit - für 700 € nicht und für weniger auch nicht.

Der Abacus kam als richtiges Testpaket. Die Leute haben es aus meiner Sicht verstanden, wie das mit dem Vertrieb geht. Gefällt mir - schaut Euch wenigstens mal die HP an. Endstufe, Vorstufe, Linetreiber (dazu später mehr) alles ordentlich verpackt am Start. Da die Endstufe eine Lautstärkeregelung hat, habe ich den CDP direkt angeschlossen. Auf Grund der besinderen Schaltungstechnik der Abacus-Geräte war ich besonders gespannt. Ich bin begeistert über soviel homogen Dynamik für 750 €. Die Homogenität erinnert mich an eine Röhre - nur eben mit Durchzugskraft. Die Räumlichkeit ist gut - könnte bei Mahler besser sein - das ganze Orchester wird nicht abgebildet. Naja, wer weiß woran das liegt...
Selbst bei hohen Lautstärken ist alles kontroliert dynamisch und wunderschön musikalsich - der macht Spaß. Das 110 Watt an 8 Ohm so abgehen können - beachtlich. Damit ist die Lector auf jeden Fall raus. Irgend wann muss ich mal 2 Abacus gebrückt hören...

Der Eastern Electric ist eingebrannt und warm gelaufen. Das ist das was die Röhrenliebhaber seit Generationen zusammen schweisst: homogener Musikgenuss. Es macht Spass - aber ohne Kraft kein Druck. Der MiniMax genügt nicht annähernd meinen Dynamikansprüchen. Meine Frau freut sich über die schöne Stimmwiedergabe - sucht aber den Bassregler...also einpacken. 700 € würde ich nicht ausgeben - 400 € als Einstiegsröhre oder Schlafzimmer-Groovie - sonst eher nicht. Noch mehr Wirkungsgrad vielleicht?

Eher aus einer pragmatischen Laune heraus kam ich zum Acurus. Ich hatte ich schon mal ins Auge gefaßt, aber dann wieder verworfen. Ich möchte ja ein Neugerät und kein Teil von 2004. Aber Musik hören will ich auch also habe ich die Ausdruck mit den Schnäppchen von Benedictus Hifi (Rhein-Ruhr-Hifi) wieder raus geholt. Angerufen, gedealt, hingefahren, angeschlossen, kurze Verwirrung und dann: Entspannung! Ganz saubere 150 Watt an 8 Ohm (gemessen wurden mal 223 :-) ) mit guter Räumlichkeit, Groove. Ob leise oder laut, der hat Spass an Musik und die Cabasse freuen sich über warmen (aber nicht weichen) Druck. Die Höhen sind seiden und die Mitten verbinden diese beiden Bereiche unaufdringlich. Eigentlich ein Abacus. Der Unterschied liegt im Bassdruck. Der Bass des Acurus ist etwas runder und schieb ein wenig tiefer. Irgendwie groovt das Teil mehr. Der Abacus macht auch Spass - mehr fehlt allerdings die Seele. Wer keine analytischen Cabasse hat, der sollte eher zum Abacus greifen. Für meine Cabasse ist der rundere Acurus die bessere Wahl. Der Acurus hat mal um die 2000 € gekostet - jetzt ging er für 450 € über den Tresen - Vorführer.
Es gibt hier und da auch Acurus Endstufen. Die würde ich nicht außer Acht lassen. Acurus und Aaron sind jetzt Bestandteil von Klipsch und nur die Aaron-Serie hat überlebt.

Nur kurz ein Satz zu dem Linetreiber von Abacus. Das Gerät wird zwischen Signalquelle und Endstufe ODER Vorstufe und Endstufe usw. NF-seitig eingeschleift. Ich konnte keine Unterschied mit dem Linetreiber hören. Weder zwischen CDP und Endstufe, auch nicht zwischen Vorstufe und Endstufe.
Physikalisch habe ich das Prinzip nicht verstanden. Für mich hat es keinen Nutzen gebracht.
Die Abacus Vorstufe habe ich natürlich auch gehört. Ob die zwischen CDP und Endstufe ist oder nicht. Der Klang bleibt auf gleichem Niveau. 6 Eingänge und Fernbedienung. Das eine Vorstufe so klingt als wäre sie nicht da, ist genau das was ich von einer Vorstufe erwarte - 750 € ist mehr als angemessen.

So - wie gehts weiter?
Ich würde gern mal eine Luxman M 03, Onkyo m 5590, eine Copland CTA 405, eine Rotel RB 1092, eine Krell KAV 2250, eine Glockenklang 300 Hifi, eine Zu Audio Omen hören. Aber wo und wann? Wo sind die Händler?

Erstmal bin ich zufrieden mit dem Acurus!

Bitte nicht sauer werden, wenn der eine oder andere Begriff nicht im elektrophysikalischen Sinne richtig gewählt ist - das ist rein subjektiv - Bis bald und Danke an die vertrauensvollen Händler.
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