DIY Studiomonitore

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Mikrofasertuch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Jul 2019, 14:06
Hallo liebe Forummitglieder,

Ich möchte mir Studiomonitore selber bauen, da ich bereits einen Subwoofer gebaut habe und nun noch qualitativ hochwertige und passende Hoch und Mittentöner brauche. Ich möchte den Hochtöner und Mittentöner in einem geschlossenen Gehäuse verbauen.
Dazu habe ich aber noch ein paar Fragen:

1. Muss man einen Hochtöner simulieren? Ich meine sein Membranhub wirkt sich ja quasi nicht auf den Mittentöner aus, da der ja mit bloßem Auge nicht mal bemerkbar ist und seine Membranfläche sehr klein ist.
Und damit komme ich auch schon zur zweiten Frage:

2. Muss ich überhaupt beide Lautsprecher simulieren (und wenn ja, mit welchem Programm macht man das, denn bei WinISD geht nur der gleiche Lautsprecher mehrmals im selben Gehäuse ) , oder reicht es nur den Tief-Mittentöner zu simulieren ( der soll runter bis 40 hz spielen, hat also beachtlichen Hub ) ?

Und
3. Auf was muss ich beim Kauf eines Hochtöners achten? Bei voll vielen sind nämlich nicht mal genug parameter gegeben ( TSP Fehlen ) um sie in diversen Programmen zu simulieren. Oder lässt sich damit meine erste Frage beantworten, nämlich dass sie fast irrelevant sind?

Danke schonmal im Voraus, wenn du dir die Mühe machst, das durchzulesen
Gruß Lukas Hunecker
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 28. Jul 2019, 14:31
sayrum
Inventar
#3 erstellt: 28. Jul 2019, 15:05
Hey
Nur simulieren reicht für neutral abgestimmte LS nicht!
Wenn monitorqualitäten gewünscht sind sowieso nicht...

MEn ein LS der sich hervorragend als Monitor eignet:
Little Yellow Cab

herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 28. Jul 2019, 16:42
hallo lukas,
eins vorab: bei den von dir gestellten fragen sehe ich einen wissensstand, der es unabdingbar macht, auf einen bewährten bauvorschlag zurückzugreifen. alles andere ist hier als "geld verbrennen" zu betrachten.
(nix für ungut, jeder hat mal klein angefangen. auch ich...)

meine erste frage zu deinem begehr lautet: weshalb ein "studiomonitor? (der begriff "studiomonitor" fällt die letzten jahre irgendwie inflationär...)
- soll dieser LS als ein werkzeug benutzt werden, um damit zu arbeiten? oder
- soll der LS einfach nur neutral aufspielen?

bitte in diesem zusammenhang auch den fragebogen zu beantworten, um so banale dinge wie "budget" zu wissen. es bringt nix, wenn wir dir hier die tollsten vorschläge bringen - und du hinterher mit "sorry, ich hab nur 200 euros" klein ankommst...


bei den beiden verlinkten LS gilt es, um die eigenheiten der wiedergabe eines waveguides zu wissen. sicher, das abstrahlverhalten ist superb - trotzdem komme >ich&subjektiv< damit nicht zurecht, in meinen ohren klingen sämtliche waveguides "trötig".
trotzdem ein weiterer LS, den ich selbst bereits im direkten vergleich mit der LYC gehört habe und nicht nur ich dieser definitiv vorziehen würde: klick; die cinetor evo ist die kleinere schwester davon.

>klanglich-subjektiv< würde >ich< z.b. die dxt-mon vorziehen. diese hat auch die von mir oben genannte "trötigkeit" nicht.

ein ganz heisser tip wäre auch die "tafal" von ton-feile. leider gibt es den hochtöner höchstens noch gebraucht. (tip: eventuell mal direkt bei straßacker anrufen, die haben nochmals eine kleinserie auflegen lassen.)

mehr von mir nach einpflegen des fragebogens.
herr_der_ringe
Inventar
#5 erstellt: 03. Aug 2019, 11:17
nachdem ich per PN darauf angesprochen worden bin, nochmals kurz zu meiner aussage "trötig". dieses komt nicht von einem nicht passenden energiefrequenzgang, sondern aufgrund der wiedergabe mittels waveguide an und für sich. es erinnert tonal ein kleinwenig daran, sich die hände zu einem trichter zu formen und durch diese zu sprechen. die wiedergabe ist für mich tonal analog zu sehen.

bei einem LS hören es viele nicht heraus - ich kann mit solchen LS überhaupt nichts anfangen, werde nicht glücklich damit. aus diesem grund empfehle ich, analog zu breitbändern: LS mit einem waveguide unbedingt probehören.
diese empfehlung hatte ich bereits nach dem taxi-race ausgegeben, bei welchem wir dort u.a. die LYC und disco-M im direkten vergleich gehört hatten (als auch in einem späteren aufeinandertreffen nochmals).
Peas
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Aug 2019, 11:31
Dass man sich nach ausgiebigen Hörtests für seine Klangeindrücke noch erklären muss, ist schon bizarr.

Lautsprecherbau ist immer ein Kompromiss, Vorteile erkauft man sich regelmäßig mit Nachteilen an anderer Stelle (und wenn es das Volumen oder die Brieftasche ist) und es gibt kaum einen Punkt, der selbst von anerkannten Größen kontrovers diskutiert wird.

Somit ist die Empfehlung, sich selber einen Eindruck zu verschaffen, nur folgerichtig.

Zum Thema Waveguide ein paar fundierte Aussagen:
https://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=16&t=7147
thewas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Aug 2019, 13:01

es erinnert tonal ein kleinwenig daran, sich die hände zu einem trichter zu formen und durch diese zu sprechen. die wiedergabe ist für mich tonal analog zu sehen.

Dieses Argument wurde von Kiesler ja auch schon mal gebracht und dem kann ich nicht so zustimmen, da man durch den Trichter den Frequenzgang/Energiefrequenzgang verändert und somit unsere Stimme anders klingt, das wäre so wie wenn man in einem existierenden Lautsprecher einfach nur ein WG "drüberstulpen" würde. Bei einem sinnvollen Lautsprecher wird jedoch der HT mit WG neu/anders abgestimmt und dann muss es nicht trötig klingen, wie du ja auch bei der Disco-M gehört hast.

Ich mag beides, sowohl breit wie auch auch bündelnd abstrahlende LS, hat alles seine Vor- und Nachteile, was ich eher vermute ist dass gerade die meisten älteren Lautsprecher mit klassischen LS ohne optimiertes Abstrahlverhalten abgemischt wurden und solche oft im Übergangsbereich MT/HT eine starke Änderung im Energiefrequenzgang aufweisen die beim abmischen dann entzerrt wurde, jedoch dann bei LS mit gleichmäßigem Abstrahlverhalten unausgewogen klingt, siehe auch BBC/B&W Präsenzdip. Was jedoch bei stärker bündelnden LS eher Geschmacksache ist die oft sehr nahe "in your face" Abbildung, Stereophonie ist halt eine sehr kompromissbehaftete Krücke.
herr_der_ringe
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2019, 13:18
hallo theo,
die disco-M hat selbige "trötigkeit"
thewas
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Aug 2019, 00:42
Mich würde sehr interessieren ob sie mit BBC Dip EQ sie dir auch weiter trötig vorkommen.
BananaJoe
Inventar
#10 erstellt: 11. Aug 2019, 10:25


[Beitrag von BananaJoe am 11. Aug 2019, 10:25 bearbeitet]
Warf384#
Inventar
#11 erstellt: 11. Aug 2019, 12:59
@Mikrofasertuch:

1. Die TSP werden genutzt, um den Tieftonbereich im Gehäuse zu simulieren bzw ein passendes Gehäuse anhand dieser auszuwählen.
Bei einem Hochtöner sind diese aufgrund seiner geschlossenen Bauart irrelevant!

2. Was hier simuliert (und gemessen!) werden muss, ist nicht nur der Tieftonbereich durch die TSP, sondern der gesamte Frequenzgang, das Phasenverhalten, das Abstrahl- und das Übergangsverhalten des TMT und HT im Zusammenhang mit der Frequenzweiche, die speziell für diesen Lautsprecher entwickelt werden muss.

3. Beim Kauf des Hochtöners achtet man auf Frequenzgang, Abstrahlverhalten (was sich durch ein WG noch verändern lässt), Klirr und Ausschwingverhalten. In erster Linie muss aber überhaupt der Einsatzbereich stimmen: Wenn der Tieftöner nur vernünftig bis 2 kHz spielt, macht ein Hochtöner, der erst ab 3 kHz einsetzbar ist, keinen Sinn.

Ich würde dir wirklich ans Herz legen, lieber einen Bausatz nachzubauen, es wurden schon einige genannt!

Selbst entwickeln ist nicht einfach. Es fehlt Anfangs immer an Wissen und Erfahrung, was zu Fehlern führt - und die kosten viel Geld.


[Beitrag von Warf384# am 11. Aug 2019, 13:11 bearbeitet]
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