Kann man sich so was zerstören?

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Packy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Nov 2006, 22:36
Hi,

ich habe mich in den letzten Stunden einiges mit meinem Subwoofer beschäftigt, da er meinem Nachbar zu laut ist.
Nun ja, es gibt ja so ein tolles Programm (NCH Tone Generator) mit welchem man Töne (zB Sinus Töne) erzeugen kann.

Dazu habe ich mal eine ganz dumme Frage, wenn ich 19000Hz einstellen würde, würde dann irgendwas kaputt gehen??
Denn meine Lautsprecher (Quadral Satelliten Modell Unbekannt) können maximal 18000Hz.
Oder wenn ich 17000Hz einstelle und dies lauter am Receiver stelle, fliegt mir dann alles um die Ohren (es ist ja ein seeeehr hoher Ton).

Wär nett wenn mir dies jemand kurz sagen könnte


Packy
georgy
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2006, 22:42
So hohe Frequenzen gibt der Hochtöner nur nicht wieder, das heisst nicht dass er durch höhere Frequenzen zerstört wird.
Kann also nichts passieren.
Bleibt nur die Frage, was das mit dem Subwoofer zu tun hat.
Packy
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Nov 2006, 22:59
Ok, gut. Danke

Der Sub hat insofern soviel damit zu tun, dass ich mit dem Programm Frequenzen um 20Hz rum laufen lassen hab und mir dann die Frage kam was bei Frequenzen um die 19000Hz rum passiert.

Packy
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Nov 2006, 10:14

georgy schrieb:
So hohe Frequenzen gibt der Hochtöner nur nicht wieder, das heisst nicht dass er durch höhere Frequenzen zerstört wird.
Kann also nichts passieren.
Bleibt nur die Frage, was das mit dem Subwoofer zu tun hat.

Das stimmt natürlich so nicht.
Ein Hochtöner wird immer thermisch überlastet und damit zerstört. Die Membranauslenkung ist selbst bei höchster Lautstärke zu gering, um eine mechanische Zerstörung auszulösen.
Und ob der Hochtöner die Frequenz wiedergibt oder nicht, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, wie hoch die elektrisch zugeführte Leistung ist und ob diese ausreicht, den Hochtöner zu verheizen.
Es ist darum generell falsch, wenn man bei Lautsprechern von Sinusleistung spricht. Das würde ja bedeuten, dass der Lautsprecher z.B. 100W bei jeder Frequenz vertragen müsste, was sicher nicht der Fall ist.
Die Nennbelastbarkeit ist die einzige seriöse Angabe und die bezieht sich auf leicht verändertes rosa Rauschen, sodass alle Frequenzen gleichzeitig und mit nahezu gleicher Leistung pro Oktave zugeführt werden.
georgy
Inventar
#5 erstellt: 26. Nov 2006, 18:07
Ich bin halt davon ausgegangen dass die elektrische Belastbarkeit der Lautsprecher nicht überschritten wird.
Ansonsten hast du natürlich recht.
deathlord
Inventar
#6 erstellt: 01. Dez 2006, 21:44
Also im Hochton sind deine Ohren wahrscheinlich das erste, das du zerstörst.
Aber natürlich ist die elektrische Leistung entscheidend. Und bei Sinussignalen reichen wenige Watt, um einen Hochtöner zu zerstören.
Im Bassbereich ist eher der Maximalhub kritisch. Da hört man dann sehr deutlich, wenn's langsam kritisch wird.
grappus
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2007, 22:57



moin, das gibt es doch den dynaudio 1000w test mit der gewebekalotte...
nachzulesen im BUCH DER WAHRHEIT
grüße aus dem norden
grappus
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 03. Jan 2007, 13:08

grappus schrieb:



moin, das gibt es doch den dynaudio 1000w test mit der gewebekalotte...
nachzulesen im BUCH DER WAHRHEIT
grüße aus dem norden
grappus :)


Ein Hochtöner wird normalerweise nur thermisch zerstört. Und um den Schwingspulendraht auf eine bestimmte Temperatur zu bringen ist eine bestimmte Wärmemenge nötig, genau wie wenn man 1 Liter Wasser um 1 Grad erwärmen möchte. Man könnte also auch das in Kalorien berechnen. Nur hat dies noch nichts mit der Leistung zu tun. Denn um eine bestimmte Kalorienmenge in einer langen Zeit zu produzieren, brauche ich halb so viel Leistung, wie wenn ich das in halber Zeit schaffen will.

Der 1kW-Trick ist doch, dass diese 1kW nur wenige Mikrosekunden angelegt werden (dürfen) und damit nicht die zur Zerstörung nötige Wärmemenge geliefert wird. Dass sich bei diesen kurzen Impulszeiten die Membrane infolge Masse kaum bewegt und dass dies auch niemand hören würde, weil Frequenzen im Bereich von 100kHz bis 1MHz ausserhalb des Hörbereichs liegen, kümmert anscheinend Dynaudio nicht.
Man könnte auch noch viel höhere Leistungen anlegen, ohne die thermischeBelastbarkeit zu überschreiten, nur ist irgendwann der Punkt erreicht, wo die nötige Impulsspannung zu Überschlägen an den einzelnen Spulenwindungen führt und der Hochtöner damit zerstört wird.
Diese idiotischen und praxisfremden Leistungsangaben haben übrigens verschiedene mögliche Kunden davon abgehalten, sich Dynaudioprodukte zu kaufen, weil wer so blöd argumentiert, auch sonst nicht ganz vertrauenswürdig erscheint.
DerMeinereiner
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Jan 2007, 20:37
Hallo :-)


Jetzt stellt sch mir doch die Frage, WAS für einen Sub du denn überhaupt betreibst. Hast du nämlich einen aktiven Subwoofer, wird das Signal gar nicht erst an die Membran/Schwingspule weitergegeben - die Filter des Aktivmodules werden sie vorher schon abblocken. Bei einem passiven Subwoofer ohne passive Weiche (Spule im Signalweg als Minimum) wird dieses Signal nicht geblockt. Allerdings wird die Membranmasse des Subwoofer-Treibers verhindern, dass du die 19KHz überhaupt wirst hören können - es sei denn, die Membran deines Tieftonchassis hat gerade dort eine ekelhafte Membranresonanz (seehr unwahrscheinlich).

Dass du deinen Tieftöner durch Anlegen eines solchen Sinustones zerstörst halte ich für ausgeschlossen. Warum? Im Gegensatz zu den filigranen Schwingspülchen eines Hochtöners besitzt ein Tieftonchassis eine Schwingspule, welche mühelos die elektrische Energie abfangen kann, welche durch ein 19KHz-Signal aus einem Standard-Verstärker erzeugt werden kann. Verstärkt werden schließlich dB, nicht Watt - und während ein 0dB-Siganl bei 20Hz je nach Verstärker einige 100Watt Leistung bereitstellen kann hat das selbe 0dB-Signal bei 19kHz nur einen winzigen Bruchteil dessen (kann man berechnen - hab ich jetzt keine Lust zu ;-) ).

Was wird also in aller Regel passieren? Wenn du die 19kHz überhaupt hören kannst (die meisten Menschen kommen ohnehin nur bis ca. 18500Hz), dann ist das schon das meiste, was passieren wird.

Mit der Aussage, dass deine Quadral maximal 18000Hz "können", kannst du allerdings nicht viel anfangen. Warum?
Nun, die Angaben des Wiedergabespektrums auf gekauften Boxen kann man beruhigt als "Wünschdirwas" bezeichnen. Erstens gibt es keine festen Regeln, wonach dieser Bereich festgelegt wird, und zweitens werden die selbst auferlegten Regeln dazu nur bei wenigen seriösen Herstellern angegeben.

Was bedeuten nun die 18000Hz max. Wiedergabefrequenz? Je nachdem, bedeutet es, dass ab 18000Hz die wiedergegebene Lautstärke des Schallwandlers einen bestimmten dB-Betrag unterhalb des "normalen" Schallpegels des Lautsprechers liegt. Und da haben wirs schon: 1.: was ist denn der normale Wiedergabepegel des Lautsprechers und 2.: was heißt denn hier "bestimmter Betrag"???

Nun, der normale Wiedergabepegel sollte der sein, der zwischen der minimalen und maximalen Wiedergabefrequenz des Lautsprechers liegt. Da dies aber in den seltensten Fällen eine gerade Linie ist, wird hier meist schon mal das erste Mal bei der Festlegung gemogelt.

Und der "bestimmte Betrag" sind bei seriösen Anbietern 3dB, bei den meisten Mediamarkt-Artikeln jedoch 10dB. Ist das viel? Ja - es ist jede Menge! 3dB heißt: halbe Lautstärke oder andersrum: ein Lautsprecher mit 3dB mehr Ausgabelautstärke würde nur die halbe Eingangsleistung benötigen. 10dB heißt jedoch (logarithmische Skala) 10 mal so leise, oder: ein Lautsprecher mit 10dB höherer Ausgabelautstärke brächte nur 1/10tel der Eingangsleistung für diesen Pegel.

Beispiel: Ein Subwoofer der Firma X, geschlossene Bauweise, ist mit 40Hz unterer Grenzfrequenz angegeben - der Subwoofer der Firma Y ebenso.

Firma X gibt den -10dB-Punkt an - also mit 40Hz, Firma Y gibt den -3dB-Punkt an, also ebenfalls 40Hz.

Tatsächlich liegen aber 7dB zwischen diesen beiden Werten! Ein klassisches geschlossenes System sinkt unter seiner Eckfrequenz mit ca. 6dB pro Oktave ab. D.h.: Das System der Firma Y spielt eigentlich über eine Oktave tiefer, bis es ebenfalls seinen -10dB-Punkt erreicht - der würde dann demnach irgendwo bei 20Hz liegen.

Wir sehen: zwei scheinbar identische Angaben - aber ein riesiger Unterschied im Realen: 20Hz oder 40Hz untere Grenzfrequenz bei identischen Vorraussetzungen für diese Angabe sind ein gewaltiger Unterschied!


wenn du dazu noch Fragen hast, dann nur zu :-)


mfG, Der Meinereiner
Packy
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Jan 2007, 22:02
Ah alles klar.
Hab zwar mehrere Anläufe gebraucht aber ich habe es glaube ich verstanden. Mein Sub ist aktiv.

Mir ist das alles irgendwie zu viel, Frequenzen, x verschiedene Watt Angaben, und und und.
Und letztendlich sagen diese Werte dann nur recht wenig über den Klang aus.
Trifft sich ganz gut, da die Testzeit des Programmes abgelaufen ist.
Eine Alternative habe ich nicht gefunden.

Danke für Eure Hilfe

Packy
Amperlite
Inventar
#11 erstellt: 08. Jan 2007, 02:54

Mir ist das alles irgendwie zu viel,

Dann mache ich mal eine praxisnahe Aussage:
Wenn du mit Sinustönen hantierst, musst du vorsichtig sein.

Gerade bei sehr hohen Frequenzen, die nahe oder leicht über dem Hörspektrum liegen.

Wenn du mit sowas rumspielst, beginne immer mit einem Ton in der Gegend von 500 Hz bis 2 kHz.
Dreh den Ton nur soweit auf, wie es dir vernünftig erscheint.
Danach fasst du den Lautstärkeregler nicht mehr an!

Jetzt kannst du auf höhere (oder auch ganz niedrige) Frequenzen gehen, ohne dass du etwas kaputt machst.
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 08. Jan 2007, 11:02

Amperlite schrieb:

Mir ist das alles irgendwie zu viel,

Dann mache ich mal eine praxisnahe Aussage:
Wenn du mit Sinustönen hantierst, musst du vorsichtig sein.


Jetzt kannst du auf höhere (oder auch ganz niedrige) Frequenzen gehen, ohne dass du etwas kaputt machst.

...vorausgesetzt, es ist kein Klangregler und keine Loudness irgendwie eingeschaltet, die den Frequenzgang und damit die Lautsprecherbelastung beeinflusst. Also immer nur in Linearstellung!!!
Packy
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 08. Jan 2007, 12:33
Alles klar .)
Jetz hats geklickt.
Danke

Packy
DerMeinereiner
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 08. Jan 2007, 19:30
Genau - so, oder ähnlich.

Aber: auch da wäre ich noch sehr vorsichtig. Ein 2kHz-Ton (2000Hz) liegt - um es dir zu verbildlichen - ungefähr in der mittleren Tonlage der Stimme einer Frau. Das hat mit Bass noch recht wenig zu tun. Setze ich also eine moderate Lautstärke bei diesem Ton voraus und messe die Auslenkung des Chassis, welches ich mit dem Signal belege, so komme ich z.B. (fiktiv) auf einen Wert von 0,1mm Auslenkung (so weit bewegt sich jetzt mal diese fiktive Membran nach innen und aussen). Ist kaum sichtbar, eher zu erspüren (aber Vorsicht mit Fingern auf der Membran bitte)

Halbiere ich jetzt die Frequenz, also auf 1000Hz (d.h. 1 Oktave tiefer, so mittlere Männerstimme, gemittelte Frequenz, keine exakte Angabe!), so erhöht sich die Auslenkung der Membran bei gleicher Lautstärke um das doppelte (also jetzt 0,2mm), wenn wir jetzt mal alle Betrachtungen über die Art und Größe des Gehäuses des Lautsprechers beiseitelassen (wird sonst kompliziert).

Führen wir das fort, passiert folgendes:

500Hz= 0,4mm
250Hz= 0,8mm
125Hz= 1,6mm
62,5Hz= 3,2mm
31,25Hz= 6,4mm
15,625Hz= 1,28cm

30Hz sind ein seehr tiefer Ton, den mancher Subwoofer schon nicht mehr hinbekommt. Hören könnte man im Zweifel also recht wenig - 6,4mm Membranauslenkung können jedoch für ein dafür nicht ausgelegtes Chassis schon den mechanischen Tod bedeuten.

Deswegen würde ich zur Sicherheit empfehlen, bei der Ansteuerung eines Tieftonchassis immer von unten anzufangen und es - wie meine Vorredner schon sagten - nicht zu übertreiben - und die Membran im Blickfeld zu behalten!

Lautstärkeregler immer auf 0, dann das Siganl aktivieren und laaaangsam aufdrehen.


Und zu deiner Antwort und deiner Aussage, dass diese Werte recht wenig über den Klang aussagen: das stimmt absolut - diese Werte sind für eine Klangbeschreibung eines Lautsprechers alleine nicht aussagefähig.

mfG

Der Meinereiner
Amperlite
Inventar
#15 erstellt: 08. Jan 2007, 20:16

Halbiere ich jetzt die Frequenz ... so erhöht sich die Auslenkung der Membran bei gleicher Lautstärke um das doppelte

Bist du dir mit diesem Zusammenhang sicher?
DerMeinereiner
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 09. Jan 2007, 20:03
Oh - bei genauerer Betrachtung: nein..

Mir ist ein Fehler unterlaufen, der aber an der Aussage meines letzten Posts nichts ändert - eher unterstreicht es meine Aussage noch.

Der grundsätzliche Zusammenhang zwischen Membranamplitude und Frequenz ist richtigerweise folgender:

Scheitelamplitude=1/Frequenz zum Quadrat

Den quadratischen Zusammenhang hatte ich unterschlagen. Dies bedeutet jedoch dann, dass die Membranauslenkung sogar noch extremer steigt, wenn ich die Frequenz halbiere.

Wie gesagt, das ist eine Faustregel die gilt, wenn ich die Einflüsse des Gehäuses vernachlässige.

MfG, Der Meinereiner
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