Antwort Audiovision zu Test Pioneer AX4 und AX2

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timeline
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2006, 22:12
Mein Bericht an Audiovision die beide Pioneer-Receiver testeten:

In einer Nachricht vom 15.12.2005 21:22:59 Uhr schreibt
...@t-online.de:

Ihre Tests der beiden Geräte sind nicht nachvollziehbar. Als Besitzer des AX4 hatte ich mich schon auf den Test des AX2 gefreut. Die Zeitschrift Audio testete den AX2 mit einer Mehrkanal-Sinus-Leistung von 144 bei 4 Ohm (Heft
12/2005, Seite 40). Sie kommen auf 53 Watt bei beiden Receivern. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Sie mal eine lastunkritische Box angeschlossen hätten, um zu sehen was geht. Dann hätte ja ein Kommentar genügt, der dieses Verhalten beschreibt und Sie hätten mal Boxen testen können und denen eine Vergleichszahl zuordnen können. Ich glaube, dann würden Sie weitere Käufer ihres Hefts finden. Das nächste ist die Videokonvertierung. Im Heft 12/05
geht analog auf digital nicht, aber im Heft 01/06 geht es dann plötzlich doch. Ich darf Ihnen verraten, dass es bei beiden Receivern funktioniert.Die Umschalterei auf 6 Ohm ist ebenso nicht nachvollziehbar. Auf der Pioneer-Seite wird bei den FAQ darauf hingewiesen, dass es mit der Grundeinstellung (8-16 Ohm)keine Probleme gäbe. Sie hätten dann analog zum AX2-Text ja auch mal die 4 Ohm-Messung beim AX4 nennen können, aber diese Messung fehlt. Die Vorteile der excellenten Kühlung des Pioneer gegenüber
dem Denon wird verschwiegen. Ich werde mir Ihre Zeitung weiterhin kritisch ansehen und denke, dass sie beide Pioneer-Receiver nochmal einer Prüfung
unterziehen sollten.

Antwort von Audiovision;
Mo 23.01.2006 23:54:

Hallo Herr ...,
nachfolgend die Antwort von unserem Tester Michael N. . Ich hoffe, dass
wir damit bestehende Zweifel beseitigen konnten.
Wenn nicht, schreiben Sie uns ruhig nochmal.
Danke und viele Grüße,
L.

"Sehr geehrter Herr ...,

unsere Leistungsmessungen werden nicht an Lautsprechern durchgeführt, sondern an genau ausgemessenen Lastwiderständen. Diese ändern über die Frequenz weder Impedanz-Betrag noch -Phase, sind also deutlich unkritischer für Verstärker als auch die harmloseste Lautsprecherbox.
Noch einmal betont: Solche so genannten ohmschen Widerstände sind die denkbar unkritischste Last für Endstufen. Dieses Verfahren ist übrigens international üblich und auch genormt, weil es jederzeit unter
kontrollierten Bedingungen nachvollzogen werden kann. Unter diesen unkritischen Bedingungen brachten es beide Receiver in Stellung 6 Ohm nur zu besagten 55 Watt (der AX4 sogar nur 53 Watt) an vier Ohm brachten. Der Hersteller selbst zweifelt diese Messergebnisse nicht im
geringsten an, denn seine Entwickler kommen zu sehr ähnlichen Ergebnissen, wie eine Nachfrage der audiovision-Redaktion ergab.
Wie eine andere Redaktion deutlich mehr Leistung feststellen konnte, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir messen - und bewerten - Verstärker immer mit der Stellung der Impedanzumschaltung, die der aktuellen Lastimpedanz am nächsten kommt. Und das ist im Falle des Pioneer die 6-Ohm Stellung für Lasten von 4 Ohm, denn das macht der Anwender in der Praxis sicher genau so. Das empfehlen die Hersteller in ihren Bedienungsanleitungen auch ausdrücklich. Die Aussage von Pioneer im Internet, dass ein Betrieb auch in der 8-Ohm-Stellung keine Probleme bereite, ist für den Test nicht von Belang, da sie dem Gerät nicht beiliegt und somit nicht von jedem Anwender einzusehen ist. Trotzdem messen wir zur Kontrolle auch noch in der Schaltposition mit der höchsten Impedanz, dabei kamen bei uns fünf mal 90 Watt zu Stande, immer
noch drastisch weniger als die 144 Watt der anderen Redaktion. Diese Messung geht nicht in die Bewertung ein, weshalb sie im Text auch nicht immer erwähnt wird.
Das alles heißt im Übrigen beileibe nicht, dass AX2 und AX4 schlechte Geräte sind. Die Hörtestbeschreibung zeigt dies ja auch eindeutig. Die Leistungsbegrenzung des Pioneer - und die der meisten anderen Hersteller
- hat übrigens nicht etwa den Grund, dass die Endstufen der Geräte zu sparsam dimensioniert sind. Das Problem ist die CE-Prüfung, die alle Geräte durchlaufen müssen. In dieser Prüfung dürfen die Geräte unter bestimmten Testbedingungen eine bestimmte Temperatur nicht
überschreiten. Und da ist es halt am einfachsten und billigsten, die Leistung - und damit auch die Abwärme - im Mehrkanal-Betrieb zu begrenzen. Solche Begrenzungen hinterlassen ihre Spuren unserer Erfahrung nach leider auch im Klang des Gerätes, weshalb wir sie deutlich kritisieren. Die Pioneer-Geräte erwärmen sich in der Tat weniger als zum Beispiel der AVR-3806 von Denon. Dafür bietet er aber auch fast das Dreifache an Leistung (an vier Ohm).
In Puncto Videokonvertierung haben Sie recht. Bei der Überprüfung der Konvertierungsfähigkeiten des AX2 hatten wir in die HDMI-Leitung ein Gerät eingeschleift, das auf die HDMI-Stromversorgung angewiesen war. Diese Stromversorgung funktionierte aber im Zusammenspiel der Geräte nicht korrekt, wobei nicht zu indentifizieren war, welches der beiden dafür verantwortlich war. Dass das HDMI-Signal nur wegen der nicht funktionierenden Stromversorgung nicht weitergeleitet (und dementsprechend auch nicht angezeigt) wurde, fiel erst zu spät auf, um
das im Test noch zu korrigieren. Beim AX4 konnten wir dieses Problem dann von Vornherein vermeiden.
Im übrigen bedanken wir uns herzlich für die kritischen Anmerkungen, denn wir verstehen uns zwar als Heimkino-Fachleute, halten uns aber nicht für unfehlbar. Deshalb ist es uns wichtig, wenn Leser wie Sie uns auf solche aufmerksam machten, damit wie sie in Zukunft vermeiden können."


[Beitrag von timeline am 24. Jan 2006, 22:16 bearbeitet]
Acurus_
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Jan 2006, 22:29
Die Antwort wirkt auf mich überraschend offen, selbstkritisch, kompetent, ausführlich und überdies freundlich. Scheint nicht das schlechteste Magazin zu sein. Besonders die Watt-Messungen ergeben doch Sinn und sind, was mich betrifft, nachvollziehbar. Gruß, Homburg
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