SACD: Raumklang auch bei Kopfhörern?

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Space_Taxi
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 03. Jan 2006, 17:22
Ich versuche hier noch mal mein Glück, im Medienforum kommt leider nix sachdienliches:

SACD = Mehr Rauminformation

Beim Kopfhörer gibt es das Problem, dass die Rauminformation generell fehlt - ausser links und rechts - denn der Schall von der linken Ohrmuschel dringt nicht an das rechte Ohr und der Schall von der rechten Ohrmuschel dringt nicht an das linke Ohr.

Bei Lautsprechern ist klar, dass es diese Rauminformation gibt und durch SACD erweitert und verbessert wird.

Aber bei Kopfhörern? Links ist links und rechts ist rechts.

Oder?

Zusatz:
Es geht hier nicht um 5.1 Film-Ton sondern um zum Beispiel audiophile Jazz-Musik.


[Beitrag von Space_Taxi am 03. Jan 2006, 17:29 bearbeitet]
MartinG
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jan 2006, 18:01

Space_Taxi schrieb:
Ich versuche hier noch mal mein Glück, im Medienforum kommt leider nix sachdienliches:

Ich versuche hier noch mal Glück mit einer Antwort, meine letzte war ja nicht "sachdienlich".
Also die höhere Auflösung der der SACD kommt ggf. dem zugute, was an Räumlichkeit bereits in der Aufnahme vorhanden ist und im wesentlichen durch Laufzeitunterschiede vorm Mikro bzw. im Hallgerät entstanden ist. Die Laufzeitunterschiede, die beim Abhören über Lautsprecher dann zusätzlich noch entstehen, haben nur mit dem Raumklang deines Zimmers zu tun, nicht mit dem Raumklang der Aufnahme. Ein sehr diskretes Abhören von linkem und rechten Kanal mit Kopfhörern KANN sehr wohl sehr räumlich klingen. Wenn denn die Aufnahme entsprechend ist und mit Laufzeit- und Pegeldifferenzen arbeitet. Hörst du dagegen eine frühe Beatles-Platte in Stereo, ist die Kanaltrennung tatsächlich über Kopfhörer übertrieben, während sie durch den Raumklang im Abhörraum gemildert wird. Umgekehrt ist eine Monoaufnahme über Kopfhörer exakt Mono, während sie über Stereo-Lautsprecher in der Phantommitte durch Laufzeiten eine künstliche und unbeabsichtigte Räumlichkeit bekommt, je nach Hörabstand.
Also kurz gesagt: für das, was im Raum entsteht, ist die Qualität und Art des Tonträgers völlig unerheblich. Aber der Abhörraum ist auch nicht das, was eine gut klingende Aufnahme ausmacht, er sollte keinen eigenen "Klang" haben.

Gruß,
Martin
oluv
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Jan 2006, 03:54
der raumklang im kopfhörer ist nur abhängig von der aufnahmetechnik, nicht von bitrate oder sampling-frequenz oder SACD.
da die meisten audio-aufnahmen für stereo-lautsprecher aufgenommen und abgemischt sind, klingen die aufnahmen über kopfhörer dementsprechend schlecht. der klang scheint mitten im kopf zu klingen, anstatt vorne oder hinten.

das vorne/hinten oben/unten ortung auch mit kopfhörern möglich ist, beweisen viele binaurale klangbeispiele, die man im netz finden kann. das geheimnis liegt in der aufnahmetechnik und nennt sich "kunstkopfstereophonie" bzw. "binauralität".

das ist nichts anderes, als dass bei der aufnahme die mikrofonkapseln an stelle der ohren bzw bei kunstköpfen sogar an stelle des trommelfells montiert werden. wenn du so eine aufnahme mit kopfhörern abhörst, hast du wirklich den eindruck "mittendrin" zu sein. der klangeindruck ist unheimlich realistisch. dafür eignen sich diese aufnahmen durch die phasenveränderden eigenschaften der ohren, die bei der aufnahme mitaufgenommen werden, nicht so gut für lautsprecherwiedergabe, weshalb binaurale aufnahmen eher selten sind.
das beste ergebnis würde man erzielen wenn man die mikrofonkapseln an die eigenen ohren montieren würde, da ja jedes ohr "anders" gebaut ist und du mit meinen ohren anders hören würdest als mit deinen. es gibt spezielle mikrofone für diesen zweck, unter anderem vom deutschen hersteller OKM, aber auch soundman u.ä. die sehen meist aus wie ohrhörer und werden auch so getragen. viele live-konzerte werden auf diese weise gebootleged. der räumliche eindruck ist in diesem fall überwältigend und durchaus mit einem echten konzerteindruck vergleichbar.

such auf google nach "binaural" "kunstkopfstereophonie" "artifical head" usw... du findest genug audio beispiele. einige links hierfür sind auch im head-fi.org forum zu finden, also am besten auch dort suchen.

ein empfehlenswertes beispiel für eine binaurale aufnahme ist das audiobook "the mist" von stephen king.
http://www.amazon.de.../302-1616964-4870433

hier eine bigband aufnahme von sonicstudios, die eine von der aufnahmetechnik eine weiterentwicklung von kunstkopfstereophonie sein soll:
http://s117794305.onlinehome.us/mp3/shinysto.mp3

weitere beispiele auf: http://www.sonicstudios.com/mp3.htm
mchomer
Neuling
#4 erstellt: 24. Feb 2006, 15:21
Das Album von Lou Reed "The Bells" von 1979 ist ebenfalls eine binaurale Aufnahme!

Ich hatte mich immer gewundert, warum die Platte so klingt, irgenwann hab ich sie dann per Zufall mal über KH gehört und mir ist alles aus dem Gesicht gefallen. Dann fiel mir der Vermerk "This is a binaural recording" auf der Rückseite auf...

Dadurch bin ich zur Kunstkopfstereophonie gekommen!
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