Audio CD -> Ursprung/Quelle erkennen?

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daniellll
Neuling
#1 erstellt: 03. Apr 2009, 13:00
hallo zusammen,

habe hier einige bootlegs rumzuliegen, welche ich digitalisieren möchte. gern würde ich irgendwie erkennen, wie die audio cds erstellt worden sind, ob es vorher mp3 dateien waren, oder ob die audio cds original 1:1 kopiert worden sind.
gibt es irgendwie eine möglichkeit, das festzustellen?

dank im voraus.

daniel
HiFi_Addicted
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2009, 18:45
auCDtect oder den guten alten Spectral Analyzer.


CDs zeigen keinen so steilflankingen Abfall wie MP3s mit 320 kbit der noch dazu herumhüpft.

MfG
LogicDeLuxe
Stammgast
#3 erstellt: 03. Apr 2009, 19:46
Je nach Codec und Encoder muß es nicht sein, daß der Frequenzgang abbricht. Besonders schwierig ist dies bei MP3Pro zu erkennen, da prinzipbeding nicht einfach Löcher auftauchen, sondern fehlende Informationen mit Harmonien gefüllt werden. Bei manchen Instrumenten funktioniert das erstaunlich gut, andere wiederum neigen dabei zu deutlichen Verzerrungen.

Auch Preechos im Millisekundenbereich sind häufige Kompressionsartefakte, die man bis zu einem gewissen Grad nicht wahrnimmt.

Hier mal ein paar Beispiele in jeweils höchster Qualitätseinstellung. Bei Durchschnittsdateien sind die Unterschiede wesentlich deutlicher als hier.

Original:


MP3 Fraunhofer:

Deutlich zu sehen, die Lücken am oberen Ende des Spektrums sowie auch ein beachtliches Preecho im Höhenbereich um 4.24 bis 4.25.
Niedrige Bitraten sind meistens bei 16 kHz oder noch niedriger tiefpassgefiltert. So ein Tiefpass muß aber nicht zwangsläufig MP3 als Quelle heißen. Bei UKW-Radio-Mitschnitten z.B. reicht der Frequenzgang auch nur bis 15 kHz. Oder einige alte Digitalformate sind möglicherweise nur mit 32000 Hz oder Ähnliches digitalisiert und müssen auf 44100 Hz resampelt werden. Auch in diesen Fällen endet der Frequenzgang deutlich vor dem möglichen Ende.

MP3Pro:

Deutlich verwaschen im Höhenbereich, aber ohne Direktvergleich schwer zu erkennen.

Ogg Vorbis:

Kaum vom Original zu unterscheiden. Bei geringerer Qualität entstehen jedoch deutliche Löcher im Spektrum. Diese sehen aber nicht so eckig aus, wie das bei MP3 oft der Fall ist.
HiFi_Addicted
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2009, 19:49
Radiomittschnitt sind aber durch den Pilotton reletiv leicht zu erkennen genauso wie 32k Aufnahmen bei denen nie ein Signal über 16k vorkommt im gegensatzt zu MP3
LogicDeLuxe
Stammgast
#5 erstellt: 03. Apr 2009, 21:57

HiFi_Addicted schrieb:
Radiomittschnitt sind aber durch den Pilotton reletiv leicht zu erkennen
Ich hab bei meinen Radiomitschnitten immer einen Tiefpass drauf, um den ganzen unnötigen Ballast loszuwerden. Ich bin da bestimmt nicht der Einzige.
genauso wie 32k Aufnahmen bei denen nie ein Signal über 16k vorkommt im gegensatzt zu MP3 ;)
Das hängt doch wohl auch sehr vom Codec und den verwendeten Parametern ab. Bei niedrigen Bitraten sind sie mitunter per Default so eingestellt, daß sie gar nicht erst bis 16kHz kommen, was ja auch sinnvoll ist, da die wenigen Bits im Mitteltonbereich viel dringender gebraucht werden.

Die Qualität von Bootlegs ist sehr unterschiedlich. Da muß man mit allem rechnen.
Was 32k Aufnahmen angeht, da bin ich jetzt auch vom Idealfall ausgegangen. Was viel schlimmer ist, und durchaus vorkommt ist, daß nicht ordentlich resampelt wird, was sich dann in massiven Spiegelfrequenzen bemerkbar macht.
HiFi_Addicted
Inventar
#6 erstellt: 03. Apr 2009, 22:04
Radioaufnahmen übernehme ich Bitgenau von Satellit als mp2.

UKW hab ich damals noch auf Cassette aufgenommen.

MfG
LogicDeLuxe
Stammgast
#7 erstellt: 03. Apr 2009, 23:41

HiFi_Addicted schrieb:
Radioaufnahmen übernehme ich Bitgenau von Satellit als mp2. ;)
Das tue ich natürlich auch, soweit das möglich ist. Die sehen natürlich einer MP3-Quelle recht ähnlich, vorausgesetzt, die werden nicht miserabel resampelt. Um die ging es aber jetzt nicht.
Und wenn ich eine UKW-Aufnahme von Kassette digitalisiere, dann brauche ich den Teil über 15 kHz genauso wenig.

Was Tonbandaufnahmen im Allgemeinen betrifft, sind diese oft durch leicht unterschiedlichen Frequenzgängen der Kanäle aufgrund von Fertigungstolleranzen zu erkennen.
Wenn es ein sehr hochwertiges Kassettendeck oder Tonbandgerät war, kann man dies allerdings erst jenseits von 22 kHz beobachten, was auf der CD dann nicht mehr drauf ist.

ATRAC wäre auch noch ein Format was bei Bootleggern in Frage kommt, denn das kann bequem ein Minidiskrecorder aufnehmen. Sieht ähnlich aus wie MP3, und da hängt es vom verwendeten Gerät ab, ob bei 16 kHz Schluß ist, oder ob noch Bruchstücke oberhalb von 16 kHz vorhanden sind.
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