Analog Sammlung auf Festplatte?

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RUSPEr4
Neuling
#1 erstellt: 23. Sep 2007, 19:11
Tag auch

Lese hier schon einige Zeit mit und habe auch nach "meinem" Thema gesucht, bin aber nicht so recht fündig geworden.

Mein Frage, Vorstellung ist folgende:
Besitze gut 2000 LP,s, 500 MC,s und 500 CD,s. Auf Grund der neuen, tragbaren Festplatten mit USB 2.0 Anschluß (und wohl noch schnelleren in der Zukunft)habe ich mir vorgestellt, alles! auf Festplatte zu überspielen und über EDV und angeschlossene Stereo Anlage bei Bedarf abzuspielen. Muß dazu sagen, daß ich kein Purist bin, aber schon auf eine ordentliche Qualität Wert lege.

1.) Ist das realistisch gedacht?
2.) Wie ist die Qualität nach dem Überspielen?
3.) Welches Format ist zu empfehlen? wav, mp3 .....?
4.) Wenn ich einfach hintereinander aufnehme, ordnet sich das irgendwie? Gibt es eine Software dafür? (Spiele alle der Stones, oder alle mit A..? etc.
5.) Welche Hard/Software ist zur Erzielung eines guten Ergebnisses (wie gesagt kein Purist)zu empfehlen?
6.) Bin jetzt gut über 50, wollte das nun nicht jedes Jahr machen. Ist davon auszugehen, daß das verlustfrei! die nächsten 20?? Jahre funzt.?? Meine MC,s z.B. sind fast kaputt, LP,s werden auch nicht besser und was mit CD,s in 10 Jahren ist??
7.) Habe ich was nicht bedacht?

Vielen Dank für Eure Hilfe, freue mich über jede Antwort etc.

Nils
silberfux
Inventar
#2 erstellt: 23. Sep 2007, 20:00
Hallo Nils,

viele Fragen, nicht einfach zu beantworten. Im Prinzip gute Idee!!!

zu 1: ja
zu 2: kommt drauf an (Zustand der Platten, Equipment, Verfahren, Erfahrung)
zu 3: WAV; mp3 braucht 10fach weniger Speicher, dabei leidet aber die Qualität.


Zu 4:Im WAV-Format musst Du die Dateien aussagekräftig benennen. Im mp3-Format kannst Du sog. tags mit den wichtigsten Daten des Titels ausfüllen und die Tracks dann nach den verschiedensten Kriterien sortieren und zusammenstellen.

Zu 5: Guter Dreher, gute Soundkarte, gute Nachbearbeitungssoftware. Das ist ein Thema für sich, aber lösbar.

Zu 6: Das weiß kein Mensch. Man muss einen solch wertvollen Datenbestand halt immer wieder sichern.

Zu 7: Nur mal kurz zum Zeitaufwand: Für eine LP brauchst Du, wenn Du es mit Liebe machen willst, ca. 3x Echtzeit (einmal aufnehmen, einmal nachbearbeiten, einmal schlusskontrollieren). Bei 2000 LPs, angenommene Spielzeit je 60 min., sind das 6000 Stunden. Wenn Du Dir an 5 Abenden pro Woche je zwei Stunden Zeit nimmst, sind das 600 Wochen = gut 10 Jahre.

Noch Fragen?

Gruß von silberfux (begeisterter Plattendigitalisierer)
Accuphase_Lover
Inventar
#3 erstellt: 23. Sep 2007, 21:05
Hi Nils,

da hast Du Dir ja gewaltig was vorgenommen !

Am einfachsten ist die Frage nach der Hardware zu beantworten. Alles was Du zum Digitalisieren brauchst (ich lasse jetzt mal HiFi-Anlage und PC selbst beiseite), ist ein gutes Audiointerface. Ein solches gibt es intern, also als Karte, schon für etwas über 100€. Externe Interfaces (USB/FW) sind teurer, dafür aber auch flexibler.
Es kommt jetzt darauf an, was genau Dir vorschwebt, qualitativ und preislich !
Als Format bietet sich WAVE mit CD-Parametern (16bit / 44.1 kHz) an, da dieses erstens qualitativ voll ausreichend ist und zweitens man damit auch gleich ohne Konvertierung CDs brennen kann.
Später kann dann jedes (!) beliebige Format aus den Wave-Dateien erzeugt werden. Wave-Files kann jede Software lesen.
Gerade bei Vinyl/CC ist oft noch eine Nachbearbeitung wie Entknacksen/Entrauschen/Entrumpeln oder Equalizing notwendig. Dafür gibt es eine Menge Programme in jeder Preislage.
Hier gleich mit einem komprimierten Format zu arbeiten, wäre natürlich Unfug. Nach der finalen Bearbeitung kann jedes gewünschte Format erstellt werden, egal ob lossy oder loss-less !

Je nach qualitativem Geschmack, haben sich inzwischen 2 Kompressionsformate (es gibt noch viele mehr !) quasi etabliert. Als verlustreiches Format MP3, als verlustfreies Format FLAC. Beide sind taggbar. Die Formatunterstützung für MP3 ist mit Abstand am grössten. MP3-Dateien sind umfangreich zu taggen. Anhand dieser Metadaten lassen sich dann die gewünschten Sortierungen und die Auswahl aus dem riesigen Archiv vornehmen.

Genaue Empfehlungen bezüglich der zu verwendenden Programme hängen natürlich von Deinen genauen Vorstellungen was Preis, Leistung und Features betrifft ab.
Du wirst für Dein "monumentales" Unternehmen einige Programme und viel viel viel Zeit brauchen.




Grüsse
asdqwe
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Sep 2007, 22:57
Wenn du keine Lust hast die enormen Datenmengen über den langsamen USB 2.0 Port zu übertragen, würde ich dir eine Festplatte mit eSATA Anschluss empfehlen. Da das Überspielen dann genauso schnell ist, als würdest du die Daten intern von der einen auf die andere Festplatte überspielen.
Voraussetzung ist natürlich, dass dein Mainboard über einen eSATA Anschluss verfügt.
RUSPEr4
Neuling
#5 erstellt: 23. Sep 2007, 23:10
Hallo

dank schon einmal für eure Antworten. Wie meist, Antworten geben Lösungen und erzeugen Fragen

1.) Zu Punkt Fünf. Wie ist das mit den neuen USB- Plattenspielern (Conrad z.B.)? Hat das schon mal jemand probiert? Zu empfehlen? Vereinfacht das nicht die Angelegenheit?
Meine HiFi- Anlage ist, so würd ich es mal einschätzen, knapp bis etwas über dem Durchschnitt, Thorens Laufwerk, Technics Vorverstärker und Endstufe, Nakamichi MC Recorder, Marantz CD Player,für mich reicht es. Als Nachbearbeitungssoftware steht mir Magix Music Cleaning Lab 2005 zur Verfügung, könnte man erneuern. Gibt es preislich vergleichbare (bis 100€) bessere Software.
Ohne es zu übertreiben, welche Soundkarte wäre zu empfehlen?(So bis 100-150 €)
Meine Hardware EDV ist praktisch neu (Intel Quad-Core etc.)

2.) Zu Punkt 7. Das ist mir an sich klar. Ob man denn alles überspielt, wird sich zeigen. Da man ja da anfängt, was einem wichtig ist... Außerdem muß ich eh was machen, um meine MC,s hörbar zu retten.

3.) Nach allem, was ich schon vorher gehört habe, wollte ich möglichst nicht ins MP3 Format wechseln. Verlust soll doch recht heftig sein.

Danke für eure weitere Hilfe

Nils
Accuphase_Lover
Inventar
#6 erstellt: 24. Sep 2007, 00:54
USB Plattenspieler sind zwar sehr praktisch was die direkte Verbindung zum PC betrifft, qualitativ aber nicht so das Optimum. Einfache Mechanik, simples Tonabnehmersystem und einfacher Entzerrervorverstärker. Wenn man einen Thorens hat, sind USB-Dreher sicherlich sehr suboptimal. Es kommt aber natürlich auf die eigenen Qualitätsansprüche an.

Eine praktische Lösung stellt eine "Konverterbox" dar, die einen USB-Port und einen integrierten Phonovorverstärker und etwas Software dazu bietet. Daran lässt sich der Thorens dann direkt anschliessen, ohne den Entzerrervorverstärker der Vorstufe benutzen zu müsssen. Ausserdem spart man sich die Soundkarte, bzw. das Audiointerface wie es eigentlich heissen muss, denn es gibt keine "externen Karten", da eine Karte immer etwas internes ist. Aber das nur nebenbei.
Ein solches "All-In-One"-Teil gibt's z.B. hier http://soundde.terra...file=article&sid=261

Audiointerfaces gibt es en masse in allen Varianten, kommt jetzt genau darauf an was du möchtest. Man muss erst mal eine Vorauswahl treffen :
Preisklasse
Features
intern oder extern
USB oder FireWire
etc.

Ein konkreter Tip für eine günstige PCI-Karte (um 100 € !) die dennoch von sehr hoher Qualität ist : M-Audio Delta Audiophile 2496
Wie der Name schon andeutet, sind damit Aufnahmen mit 24bit / 96 kHz-Sampling möglich. Der Signal-Rauschabstand dieser Karte liegt bei um die 100 dB, was jenseits aller Direktschnitt-LPs oder Dolby-S - CC liegt !
Auch sind die Treiber der M-Audio - Produkte ziemlich ausgereift, was ein nicht zu unterschätzendes Argument ist.
Was nutzt die beste Hardware, wenn der Treiber "torkelt" ?

MP3 als Endformat ist mit Lame ab 192kbit/s aufwärts in den meisten Fällen ausreichend. Tatsächlich sind die wahrnehmbaren Unterschiede bei guten MP3s sehr gering. Geringer als sie meistens dargestellt werden !

Aber lossy-Compression ist ein Thema für sich .




Grüsse
silberfux
Inventar
#7 erstellt: 24. Sep 2007, 10:31
Hi, wenn der PC digitale Toneingänge hat, würde ich einen externen Wandler benutzen. Ich verwende dazu einen Behringer Ultramatch Pro, der kostet ca. 130 €. Er wandelt nicht nur A/D, sondern auch in die andere Richtung.

Die auf dem Markt verfügbaren USB-Spieler erreichen nach meiner Einschätzung bei weitem nicht die Qualität eines ordentlichen Dreher von Marke wie Thorens (kommt natürlich auch auf das konkrete Modell an).

Gruß von Silberfux
RUSPEr4
Neuling
#8 erstellt: 24. Sep 2007, 18:38
Danke ersteinmal für eure Antworten, werde mich dann mal LANGSAM an die Arbeit machen.

Nils
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